Global Value Chains: Implications for the Austrian economy

Ähnliche Dokumente
Global Value Chains: Implications for the Austrian economy

Wirtschaftskreislauf. Inhaltsverzeichnis. Einfacher Wirtschaftskreislauf. aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gemeinsam erfolgreich. Unser Konzernleitbild

Internationale Mikroökonomik Kurs, 3h, Do , HS VO8: Ausländisches Outsourcing

EU USA China: Handelsbeziehungen Export

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Übungsbuch für den Grundkurs mit Tipps und Lösungen: Analysis

Was bedeutet TTIP für die Niedersächsische Wirtschaft

Kapitel 1: Der Welthandel im Überblick 1-1

Analyse der Nutzung von Systemen des Supply Chain Management in Londoner Unternehmen

Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes

OUTSOURCING ADVISOR. Analyse von SW-Anwendungen und IT-Dienstleistungen auf ihre Global Sourcing Eignung. Bewertung von Dienstleistern und Standorten

Der Handel mit Dienstleistungen und der Personentransfer im Rahmen von Economic Partnership Agreements

XING und LinkedIn-Integration in das erecruiter-bewerberportal

Die Börse. 05b Wirtschaft Börse. Was ist eine Börse?

Lizenzen auschecken. Was ist zu tun?

WIR MACHEN SIE ZUM BEKANNTEN VERSENDER

D Your Global Flagship Event. Post-Show Report. EuroShop. The World s Leading Retail Trade Fair Düsseldorf Germany

UMFRAGE II. QUARTAL 2014

1. Einführung. Gegenstand der Außenwirtschaft Fragestellungen Überblick Empirische Relevanz

Informationen zu den Themen Smart Grids und nachhaltige Stadtentwicklung

Volkswirtschaftslehre

Personalentwicklung. Umfrage zur Personalentwicklung. Februar Cisar - consulting and solutions GmbH. In Zusammenarbeit mit

Der Fristentransformationserfolg aus der passiven Steuerung

Michaela Knirsch-Wagner

Management Report. Hernstein. Befragung von Führungskräften in Österreich, Deutschland und der Schweiz

Vereinbarung über gewählte Einzelkunden-Kontentrennung. geschlossen zwischen. als Clearingmitglied. (nachfolgend "Clearingmitglied") und

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Offshore. Investieren Sie in die Versorgung von Öl- und Gasplattformen.

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

Application Lifecycle Management als strategischer Innovationsmotor für den CIO

XT Großhandelsangebote

Bundeskinderschutzgesetz

Benchmark zur Kompetenzbestimmung in der österreichischen SW Industrie. Mag. Robert Kromer NCP / AWS Konferenz Wien,

TNT SWISS POST AG KUNDENSERVICE. Kompetent I lokal I sofort erreichbar in vier Sprachen (DE, FR, IT & EN) THE PEOPLE NETWORK

Eine Initiative der Agenturen für Arbeit und Jobcenter. Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer. Erstausbildung junger Erwachsener

Mit dem richtigen Impuls kommen Sie weiter.

Die Online-Meetings bei den Anonymen Alkoholikern. zum Thema. Online - Meetings. Eine neue Form der Selbsthilfe?

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

E-Lehrbuch BWL einfach und schnell DER WIRTSCHAFTSKREISLAUF


Marketingplan. 1 Punkt = 1 17 % 9 % 12 % mit einem monatlichen Qualifikationszeitraum 6 % 3 %

Version NotarNet Bürokommunikation. Bedienungsanleitung für den ZCS-Import-Assistenten für Outlook

Herzlichen Dank. Christine Marie Moore

Textiltechnologische Innovationen im Bereich adaptierter Kleidung für Menschen mit Handicap

Digital Insights Industrie 4.0. Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.v.

Globale Wertschöpfungsketten: Stellung von Österreich

Herzlich Willkommen! Marketing Insights (April 2013) H:\16832MCL\W2_1_13\doc\report\16832_MCL_report.ppt

BILFINGER INDUSTRIAL MAINTENANCE DAS NEUE BILFINGER MAINTENANCE CONCEPT BMC

Best-Sales 06 Bankensektor Österreich

effektweit VertriebsKlima

Klassifikation von Interorganisationalen Informationssystemen (IOIS) und Industriestrukturen

Dr. Heiko Lorson. Talent Management und Risiko Eine Befragung von PwC. *connectedthinking

Außenhandel der der EU-27

Karriere in der IT und Informatik: Voraussetzungen für den Arbeitsplatz der Zukunft

Internationale Ökonomie I. Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell (Masterkurs) Dr. Dominik Maltritz

Hier ist Raum für Ihren Erfolg.

hochschule dual international im Donauraum - Die Perspektive der Wirtschaft

EXPORT FINANZIERUNG GESCHÄFTE OHNE GRENZEN

Wenn Russland kein Gas mehr liefert

Kundenbefragung als Vehikel zur Optimierung des Customer Service Feedback des Kunden nutzen zur Verbesserung der eigenen Prozesse

MODUL 5: BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT

Aktuelles aus der DBB-Frauenvertretung Hessen

Innovation & Growth: Musterstruktur Pitchpräsentation (max. 10 Minuten) Deutsches Eigenkapitalforum Frankfurt am Main 11.

Sicherer Datenaustausch mit Sticky Password 8

Perspektivenpapier Neue MedieN für innovative der Wert gemeinsamen HaNdelNs formate NutzeN WisseNscHaft im ÖffeNtlicHeN raum

Andreas Rühl. Investmentfonds. verstehen und richtig nutzen. Strategien für die optimale Vermögensstruktur. FinanzBuch Verlag

Studie zum Management und Controlling von Reputationsrisiken. Kurzzusammenfassung

Familienunternehmer-Umfrage: Note 4 für Energiepolitik der Bundesregierung 47 Prozent der Unternehmer sehen Energiewende als Chance

Herzlich willkommen! SIEVERS-SNC - IT mit Zukunft.

IT-Governance und Social, Mobile und Cloud Computing: Ein Management Framework... Bachelorarbeit

B&B Verlag für Sozialwirtschaft GmbH. Inhaltsübersicht

»d!conomy«die nächste Stufe der Digitalisierung

MARKTPLATZ Weiterbildung Frisches zur betrieblichen Weiterbildung und Personalentwicklung

Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Arbeitsgruppe 1: Monitoring-Report Digitale Wirtschaft 2014

Von Berlin nach Paris: Die Rolle der deutschen Energiewende für den internationalen Klimaschutz Dr. Michael Pahle, PIK Potsdam

Jugendschutzgesetz (JuSchG) Die Besonderheit der "erziehungsbeauftragten" Person am Beispiel Diskotheken- und Gaststättenbesuch

Komparativer Vorteil: Die Grundlage von Handelsbeziehungen

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

ACDSee Pro 2. ACDSee Pro 2 Tutorials: Übertragung von Fotos (+ Datenbank) auf einen anderen Computer. Über Metadaten und die Datenbank

DAS PARETO PRINZIP DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Der Dreiklang der Altersvorsorge

MERKBLATT. Krisenprävention. I. Früh den Grundstein legen. langfristige Positionierung und den Erfolg oder

iphone-kontakte zu Exchange übertragen

Einfluss von ICT auf die Arbeitswelt

WELCOME TO SPHERE SECURITY SOLUTIONS

Großbeerener Spielplatzpaten

Pressekonferenz Geschäftsjahr 2009 zweites Quartal Barbara Kux Mitglied des Vorstands, Siemens AG Berlin, 29. April 2009

Das Konzept für eine automatisierte und effizientere Kommissionierung umzusetzen

Usability ohne Maus und ohne Bildschirm

Internationales Marketing: Planung des Markteintritts eines Baumschulbetriebes in die GUS-Länder

Die Bedeutung des Transatlantischen Freihandelsabkommens. Informationen zu TTIP

HealthCare Relationship Management.

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

Deutsche fahren immer mehr auf SUV ab

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

WIR ÜBER UNS. Unser Erfolg ist das Ergebnis nachhaltiger Kreativität, Flexibilität und Qualität.

Mobile Intranet in Unternehmen

SWOT Analyse zur Unterstützung des Projektmonitorings

Transkript:

FIW-Research Reports FIW-Research Reports 2014/15 N 03 April 2015 Policy Note Global Value Chains: Implications for the Austrian economy Veronika Kulmer, Michael Kernitzkyi, Judith Köberl, Andreas Niederl Abstract This study focuses on the implications of rising global value chains (GVCs) on international trade and analysis the impacts on small open economies. Small open economies rely heavily on international trade and are highly integrated in global production networks but have so far been hardly considered in the literature. On the example of Austria, an industrialized small open economy in central Europe, we addressed the role of small open economies in a globalized economy. Based on the WIOD database we apply network analysis and use GVC as well as competiveness indicators to measure the associated risks as well as benefits. Findings imply for Austria a sharp turn in the focus of trade policy away from the traditional gross trade perspective. Austria s competitiveness has been strengthened considerably via the participation in GVCs since resource and endowment constraints have been overcoming easier and foreign inputs are used in the production processes efficiently enabling vast economies of scale. Results also reveal that the promotion of service oriented activities which are a main source of the domestic value added content in manufacturing exports is of key importance for Austria s competitiveness on the global market. In particular we found a mutual integration of EU enlargement countries of 2004 and Austria: Austria s intermediate exports are mainly characterized by high knowledge- and service-intensive manufacturing goods, while the EU enlargement countries of 2004 specialize in low-skilled employment and less knowledge intensive services. Keywords: Global value chains, international trade network, input-output modelling, value added in trade JEL-codes: O52, F14, C67, O47, F68 Die Studien 2014/15 zeigen die Ergebnisse der fünf Themenbereiche "TTIP als Teil einer Neuen Europäischen Außenwirtschaftsstrategie", "Österreichs Außenwirtschaftspotentiale in den BRICS-Ländern", Terms of Trade, "Österreichs ungenutzte Exportpotentiale Update der FIW-Studie "A Land Far Away"" und "Globale Wertschöpfungsketten", die 2013 vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) ausgeschrieben und aus Mitteln der Internationalisierungsoffensive der Bundesregierung finanziert wurden.

Global Value Chains: Implications for the Austrian economy Veronika Kulmer, Michael Kernitzkyi, Judith Köberl, Andreas Niederl Zur Studie: Politikempfehlungen und Implikationen In den vergangenen Jahrzehnten konnte eine rasant zunehmende Internationalisierung von Wertschöpfungsketten beobachtet werden. Produktionsprozesse teilen sich immer stärker auf und erstrecken sich zunehmend über Ländergrenzen hinweg. Im Zuge dieser Internationalisierung von Wertschöpfungsketten werden Handelsströme in erster Linie von Firmen und Konzernen gestaltet als von nationalen Strategien. Gemäß den Ergebnissen der vorliegenden Studie sind im globalen Schnitt mehr als ein Drittel der importierten Zwischenprodukte wieder für den Export bestimmt, wobei dieser Anteil in kleinen Volkswirtschaften wesentlich höher ist. Folglich sind politische Außenhandelsstrategien, welche auf den Grenzübertritt von Gütern fokussieren (beispielsweise Importzölle), in einer Welt, die von globalen Wertschöpfungsketten charakterisiert ist, nicht mehr zeitgemäß und wenig effektiv. Ein Umdenken im Bereich der traditionellen und historisch wirksamen Außenhandelsstrategien ist daher unverzichtbar. Zwar vermögen traditionelle Außenhandelsmaßnahmen und Handelsabkommen immer noch einige heimische Unternehmen und Lieferanten zu schützen, schaden gleichzeitig aber in zunehmendem Maße anderen heimischen Akteuren durch die Beschränkung von Importmöglichkeiten, die gegebenenfalls eine bessere Stellung in der globalen Wertschöpfungskette erlauben. Strategien und politische Fördersysteme werden auf nationaler Ebene gestaltet, wobei globale Wertschöpfungsketten je nach ökonomischer Größe, Entwicklungsstand, Industrie-Mix und Weltmarktpartizipation des betrachteten Landes unterschiedliche Herausforderungen und Risiken mit sich bringen. Aus der Perspektive globaler Wertschöpfungsketten und der damit verbundenen Betrachtung des tatsächlichen Wertes von Handelsströmen verschiebt sich der Fokus hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit und politischer Implikationen von Exporten in Richtung Importe (insbesondere auf den importierten und heimischen Anteil in den Exporten). Nach Koopman et al. (2014) 1 hängt die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu gleichen Teilen von seinen Fähigkeiten im effizienten Importieren von Vorleistungen wie von seinen Fähigkeiten im Exportieren ab. Kleine offene Volkswirtschaften sind grundsätzlich in der Lage, alle Vorteile, die globale Wertschöpfungsketten bieten, zu nutzen, sehen sich gleichzeitig aber auch mit hohen Risiken konfrontiert. Einerseits weisen kleine offene Volkswirtschaften gegenüber großen Volkswirtschaften eine deutlich höhere Anfälligkeit gegenüber Handelstarifen und -barrieren und damit ein höheres Risiko in Bezug auf Einbußen der Wettbewerbsfähigkeit, sowie Abwanderung von Unternehmen, Know-how und qualifizierten Arbeitskräften auf, da sie nicht in der Lage sind, alle Vorleistungen und Ressourcen im Inland zu produzieren. Andererseits bietet gerade diese Abhängigkeit und Beteiligung an internationalen Lieferketten kleinen offenen Volkswirtschaften die Chance, ihre Ressourcen- und Ausstattungsbeschränkungen zu überwinden. Kleine offene Volkswirtschaften können durch die Partizipation an globalen Wertschöpfungsketten durch Spezialisierung Skaleneffekte und Wettbewerbsvorteile innerhalb bestimmter Produktionssegmente oder schritte nutzen. 1 Koopman, Robert, Zhi Wang, and Shang-Jin Wei. (2014). Tracing Value-Added and Double Counting in Gross Exports. American Economic Review, 104(2): 459-94.

Insgesamt lassen sich aus den Ergebnissen der vorliegenden Studie für Österreich als kleine offene Volkswirtschaft folgende Maßnahmenempfehlungen ableiten: Reduktion von handelsbeschränkenden Engpässen Reduktion von handelsbeschränkenden Engpässen, die vor allem behördliche Auflagen wie administrative Hürden (z.b. Vermeidung von logistischen Ineffizienzen, Senkung der Grenzüberschreitungszeiten von Waren) betreffen und eine weitere Verbesserung von Transport und Logistik. Diese Maßnahmen führen zu einer Senkung der Transportkosten. Der Abbau handelbeschränkender Maßnahmen ist für Österreich von besonderer Bedeutung da Österreich in den globalen Wertschöpfungsketten eine eher nachgelagerte Stellung einnimmt. Das heißt, der ausländische Wertschöpfungsgehalt in den Exporten Österreichs übersteigt die indirekt exportierte Wertschöpfung (Exporte, die durch Drittländer weiterexportiert werden). Daher weisen auch die Hauptexportzweige (produzierende Wirtschaftsbereiche wie Metall, Fahrzeugbau, Maschinenbau und Elektrotechnik/Elektronik) einen hohen ausländischen Wertschöpfungsanteil in ihren Exportgütern auf (im Durchschnitt 37 %), wodurch ihre Produktion zu einem großen Teil von ausländischen Importen abhängig ist. Verstärkte Förderung von Dienstleistungsaktivitäten Eine verstärkte Förderung von Dienstleistungsaktivitäten, welche einen hohen Anteil an den Wertschöpfungsexporten des produzierenden Bereichs ausmachen, ist von entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit am globalen Markt. Je effizienter heimische Dienstleistungsbereiche mit Bezug zu exportorientierten Wirtschaftsbereichen desto wettbewerbsfähiger zeigen sich exportorientierte produzierende Betriebe, wodurch eine stärkere Beteiligung an globalen Produktionsketten ermöglicht wird. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass rund 30 % der heimischen Wertschöpfung in den Warenexporten aus Vorleistungen des Dienstleistungsbereichs stammen. Vor allem unternehmensbezogene Dienste wie Transport/Logistik und Telekommunikation sowie die wissensintensiven Dienste dienen als vorgelagerte lokale Dienstleister. Die Förderung dieser lokalen Dienstleistungen stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit der exportierenden Wirtschaftsbereiche. Darüber hinaus zählt die Branche der unternehmensbezogenen Dienstleistungen auch zu den Hauptexporteuren von Österreichs Wertschöpfung (mit einem Anteil von 12% der gesamten Wertschöpfungsexporte Österreichs). Politische Instrumente zur Stärkung und effizienten Ausgestaltung unternehmensbezogener Dienste sind vielseitig und beinhalten beispielsweise auch den Abbau von beschwerlichen Verwaltungsmaßnahmen, Entwicklung und Anwendung von internationalen Standards sowie Anerkennung ausländischer Genehmigungs- und Zulassungsverfahren (National Board of Trade, 2010 2 ). 2 National Board of Trade (2010), At your service The Importance of Services for Manufacturing Companies and Possible Trade Policy Implications, Kommerskollegium 2010:2

Maßnahmen zum stärkeren Schutz des geistigen Eigentums sind notwendige und hinreichende Bedingungen um Unternehmensrisiken (Urheber- sowie Eigentumsrechte von Wissen und Kapital) im internationalen Handel zu minimieren Förderung von Investitionen in lokale Produktionsfaktoren wie Humankapital bzw. Qualifizierung und Ausbildung sind entscheidend, um einen Wissensvorsprung zu wahren. Im politischen Rahmen ist daher ein Schutz des geistigen Eigentums (intellectual property rights, IPRs) und von Investitions- sowie Beteiligungsrechten eine notwendige und hinreichende Bedingung Unternehmensrisiken (Urheber- sowie Eigentumsrechte von Wissen und Kapital) im internationalen Handel zu minimieren. Konkret bedeutet dies, dass sich Österreichs politische Programme und Strategien auf die Förderung der Wahrnehmung von Firmen und Unternehmen in Richtung IPRs, Stärkung der Rolle und des Einflusses eines gemeinsamen, gültigen EU-Patents sowie die Forcierung von IPRs durch informelle Einrichtungen und Standards konzentrieren. Letzteres ist besonders wichtig für den Wirtschaftsbereich der unternehmensbezogenen Dienstleistungen in welchem eine Reihe an alternativen IP Schutzmaßnahmen und Modellen eingeführt wurde, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass dies besonders wichtig für Österreich ist, da Österreichs Exporte durch eine hohe Wissens- und Serviceintensität gekennzeichnet sind. Erhöhung der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in Ländern, die Österreichs globale Wertschöpfungsketten teilen Durch die zuvor erwähnte Reduktion von handelsbeschränkenden Engpässen und eine Erhöhung der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in Ländern, die Österreichs globale Wertschöpfungsketten teilen, können die Handelsbeziehungen intensiviert werden. Dies betrifft vor allem osteuropäische Länder wie Rumänien, Tschechische Republik und Polen. Österreich würde seine Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Stellung innerhalb der globalen Wertschöpfungskette als High-Tech Basis ausbauen, während die osteuropäischen Länder von einer höheren Integration in die globale Wertschöpfungskette profitieren (beispielsweise Anstieg des Einkommensniveau sowie wirtschaftliche als auch soziale Verbesserungen). Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die osteuropäischen Länder immer wichtigere Absatzmärkte für Österreichs Endprodukte werden, wodurch eine höhere Integration dieser Länder einen zusätzlichen Nutzen für Österreich bietet (gesteigerte Nachfrage durch höheres Einkommen). Graz, am 18. Juli 2014 Kontakt: Dr. in Veronika Kulmer JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbh POLICIES Institut für Wirtschafts- und Innovationsforschung Telefon: +43 316 876-7403 Fax: +43 316 8769-7403 veronika.kulmer@joanneum.at