AspE e.v. NEWSLETTER AUSGABE 11 NOVEMBER Seite 1 Seite 3 Seite 5. Newsletter. Ausgabe 11 November 2016

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Seite 1 Seite 3 Seite 5 Seite 7 Seite 6 Newsletter Ausgabe 11 November 2016 Liebe Leserinnen und Leser, Das Angebot von AspE e. V. entwickelt sich entsprechend den Bedürfnissen in unserer Stadt ständig weiter. Deshalb haben wir nun auch in Spandau eine Außenstelle eröffnet. Des Weiteren wird u. a. in Kooperation mit unserem Bildungsinstitut IBAS und mit der Gemeinschaftsunterkunft Stallschreiberstraße ein Begegnungsprojekt mit Geflüchteten und Berliner Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt (S. 3). Auch unser Team hat sich erweitert. Auf S. 4 stellen wir Ihnen unsere neue Bereichsleiterin HzE, Rebecca Weber, vor. Weitere Projekte, die wir Ihnen in unserem Newsletter vorstellen wollen, sind For Roma, with Roma (S. 5) und Fit für die Schule (S. 6). Was in unseren Ferienschulen und auf dem Harzer Kiezfest passierte, lesen Sie auf S. 6 und 7. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen! In Spandau eröffnet eine neue AspE e.v.-zweigstelle Foto: Anne Beyer Die erste Teambesprechung Seit Oktober 2016 gibt es in Spandau eine neue Zweigstelle der Ambulanten Erziehungshilfen. Das Team Spandau bietet in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt leistungsfinanzierte Hilfe nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz 27 ff SGB VIII an: Betreuungshilfe, Sozialpädagogische Familienhilfe, Sozialpädagogische Einzelbetreuung, Begleiteter Umgang und Sozialpädagogisches Clearing. Das Team ist interkulturell und multiprofessionell aufgestellt. Neben den Basiskompetenzen Ressourcen- und Sozial raumorientierung sowie interkultureller Handlungskompetenz verfügen die Fachkräfte über vielfältige Sprachkenntnisse wie Polnisch, Serbisch, Bosnisch, Kroatisch, Bulgarisch, Rumänisch, Russisch, Arabisch, Türkisch und Romanes. Unser langfristiges Ziel ist, die Zweigstelle Spandau zu einer festen Institution im Bereich der Hilfen zur Erziehung im Bezirk zu etablieren. Wir wollen, dass denjenigen Familien, die eine passgenaue sozialpädagogische Unterstützung bzw. Hilfe benötigen, durch unsere sozialpädagogisch qualifizierten und interkulturell aufgestellten Mitarbeiter geholfen werden kann, erläutert Katarzyna Ibraimović, Leiterin der Zweigstelle Spandau. Mittelfristig ist geplant, das Team weiter zu vergrößern. Es gibt bereits Aufträge aus dem Bezirk und eine Kooperationsvereinbarung mit dem Netzwerk Gesundheitswirtschaft Spandau, einem Ort der Kommunikation und einer Plattform der Zusammenarbeit der Akteure des Gesundheitsbereiches in Spandau. Weitere Kooperations- bzw. Netzwerkpartner sind Frau Sophie Schäfer, Koordinatorin im lokalen Bildungsverbund BildungsWelle der Jugendwohnen im Kiez Jugendhilfe ggmbh, Herr Alexander Banchukov Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) ggmbh, verantwortlich für die Schulsozialarbeit der B.-Traven-Oberschule und für die Koordination der Willkommensklassen in Spandau, der Spandau Arbeitskreis II Schnittstelle Schule Jugendhilfe, der Arbeitskreis Geflüchtete, die Stadtteilkonferenz Spandau-Mitte, Hayat-Deutschland sowie Frau Annette Prochnow-Myck, Arbeits gebiet Integration und Migration der Polizeidirektion 2. 1

Berliner Mentorenprogramm für besonders begabte Kinder erhält Primus-Preis des Monats EILMELDUNG Hochbegabte Kinder hadern oft mit mangelnder Förderung und kommen in der Schule nicht klar. Das Fibonacci-Mentorenprogramm des Neuköllner AspE e.v. hilft ihnen dabei, ihre Fähigkeiten zu entfalten. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft hat dieses Projekt jetzt prämiert. Berlin, 17. November 2016: Eigentlich sollte der Unterricht für sie ein Klacks sein doch besonders intelligente Schüler sind oft unterfordert, langweilen sich und fühlen sich alleine gelassen. Viele begabte Kinder rutschen schulisch ab, sind unglücklich und verbergen ihre Talente, um dazu zu gehören, erklärt Dagmar Schilling vom Verein Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe (AspE e. V.). Schlimmstenfalls verweigern sie die Schule. Insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund oder aus schwierigen Verhältnissen laufen Gefahr, in dieser Sackgasse zu landen. Das Fibonacci-Mentorenprogramm will dem frühzeitig entgegenwirken und versteht sich als präventives Programm zur Vermeidung von nicht nur schulischen Fehlentwicklungen. Praktisch passiert dies durch einen persönlichen Mentor, der ein Kind über mindestens ein Jahr hinweg begleitet. Gezielt fördert er es in dessen speziellem Interessensbereich und sorgt dafür, dass der Wissensdrang genügend Nahrung erhält. Doch es gibt noch einen weiteren, nicht weniger wichtigen Aspekt: Es geht auch darum, den Jungen und Mädchen Selbstwertgefühl zu vermitteln, so Diplom- Pädagogin Schilling. Dass dies offenbar gelingt, belegt das Feedback der Eltern. Die Kinder hätten sich in ihrem Selbstbewusstsein stabilisiert, seien ruhiger und fokussierter geworden, könnten besser soziale Beziehungen eingehen und würden weniger gemobbt, so der Tenor der Rückmeldungen. Aus dem zunächst auf zwölf Monate angelegten Mentoring werden oft langfristige Beziehungen: 50 Prozent der Tandems halten schon länger als zwei Jahre, manche gehen bereits ins vierte Jahr. Die ehrenamtlich tätigen Mentoren werden ihrerseits begleitet, geschult und erhalten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Das Programm wird ausschließlich aus Spenden finanziert. Ein innovatives Bildungsprojekt, das eine wichtige Lücke schließt, findet die Jury des mit 1.000 Euro dotierten Primus-Preises. Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft: Das Fibonacci-Programm sorgt gerade in sozialen Brennpunkten dafür, dass Talente der Gesellschaft nicht verloren gehen. Davon profitieren am Ende alle. Weitere Informationen zum Berliner Mentorenprogramm finden Sie unter: www.aspe-berlin.de/fibonacci Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben und ist mit 1.000,- dotiert. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen sollten einbezogen sein. Aus allen zwölf ausgezeichneten Projekten wird im Januar der Primus des Jahres gewählt. Der Primus-Preis 2016 wird durch die randstad stiftung gefördert. Zusätzlich schreibt die Stiftung Bildung und Gesellschaft den Sonder-Primus Grenzenlos aus, um zivilgesellschaftliche Initiativen zu würdigen, die sich speziell für die Bildung von geflüchteten oder zugewanderten Kindern und Jugendlichen engagieren. www.stiftung-bildung-und-gesellschaft.de/primuspreis.html Kontakt Presse Stiftung Bildung und Gesellschaft Peggy Groß Telefon (030) 329 82-530 peggy.gross@stifterverband.de Dagmar Schilling AspE e. V. Telefon (030) 712 22 11 fibonacci@aspe-berlin.de 2

Wir&Ihr Berliner Begegnungen Ein Interview mit Thomas Fertig zum neuen AspE-Projekt Der Sonderpädagoge und Berater Thomas Fertig leitet seit 2016 das Projekt Wir&Ihr - Berliner Begegnungen bei AspE e.v./ibas. Von November 2016 bis März 2017 werden Fachkräfte aus Jugendhilfe, Jugendämtern, Integrationskursen, Schulen und Kitas in einer fünftägigen Schulungsreihe fortgebildet mit Themen wie Antidiskriminierung, Flucht- und Fluchtursachen, Asylgesetzgebung und Gemeinsame Perspektiven. Parallel dazu findet eine ähnliche Schulung statt für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus den Kiezen: engagierte Bürger/innen aus den Nachbarschaftstreffs und Quartiersräten, Stadtteilmütter, Elternvertreter/innen, Sprach- und Kulturmittler. Im Herbst startet auch eine Begegnungsgruppe in Kooperation mit der Gemeinschaftsunterkunft Stallschreiberstraße, und in Neuköllner Schulen werden für Schülerinnen und Schüler Anti-Diskriminierungsworkshops und Workshops zum Globalen Lernen angeboten. In Nachbarschaftstreffs und Elterntreffs werden gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen, die Fluchterfahrungen gemacht haben, Inputs zu Themen wie Fluchtursachen und Asylgesetzgebung gegeben. 1. Was wollt Ihr mit dem Projekt Wir&Ihr erreichen? Das Projekt soll zum einen dazu beitragen, dass Fachkräfte in der Jugendhilfe und Multiplikatorinnen wie Stadtteilmütter, Mitglieder in Quartiersräten und Kulturmittler besser sensibilisiert sind für Flüchtlingsund Zuwanderungsfragen und einfach kompetenter und informierter sind zum Beispiel bei den Themen Asylrecht, Fluchtursachen und Anti-Diskriminierung. Zum anderen soll das Projekt das Zusammenkommen und Zusammenleben von neu nach Berlin geflüchteten und schon lange hier lebenden Bürgerinnen und Bürgern unterstützen. Wir wollen helfen, Ängste, Bedenken und Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen. 2. Was waren bei der Vorbereitung bislang die größten Herausforderungen? Bisher war die größte Herausforderung, die Begegnungsgruppe zwischen Berliner/innen und Geflüchteten zu starten. Es braucht einen langen Atem, in einer Unterkunft bei den oft wechselnden Bewohner/innen erstmal ein bekanntes und vertrautes Gesicht zu werden, dann rauszufinden, was die meisten an Angeboten für sie interessant finden. Natürlich sind mehrere hundert Bewohner/innen in einer Unterkuft extrem unterschiedlich und haben völlig andere Interessen und Charaktere und Hintergründe. Bei manchen gibt es sicher auch die verständliche Skepsis gegenüber den vielen gut gemeinten Angeboten, etwas zu tun für die Flüchtlinge und zum anderen die Skepsis mancher Geflüchteter selbst, vorgeführt zu werden mit ihren Fluchtgeschichten und -erlebnissen und auf ihren Füchtlings-Status reduziert zu werden. Gute Begegnung kann nur stattfinden, wenn beide Seiten etwas anzubieten haben und einen Lerneffekt erkennen können. Deshalb wollen wir in der Begegnungsgruppe viele verschiedene Themen anbieten, von denen sowohl Geflüchtete was haben (bspw. Wohn-, Arbeitsund Ausbildungsberatung, Orientierung in der Stadt Berlin, aber auch Sportangebote und gemeinsames Kochen u. dgl.) als auch die alteingesessenen Berliner/innen (Austausch mit den Geflüchteten über Themen wie Heimat, Flucht und gemeinsame Freizeitaktivitäten, Tandems). Die ersten lockeren Treffen in der Gemeinschaftsunterkunft Stallschreiberstraße in Kreuzberg waren sehr nett und angenehm und aus der Begegnungsgruppe wird sicher nächstes Jahr etwas gutes entstehen. 3. Gibt es schon erste Rückmeldungen? Die Anmeldungen zu den Schulungen laufen super. Viele schreiben zur Anmeldung dazu Super, dass es so eine Schulungsmöglichkeit gibt!. Die Workshops für die Schüler/innen ( Anti-Diskriminierung und Globales Lernen ) werden auch gut angenommen, mehr als wir anbieten können. AspE e. V. ist freier Träger der Jugendhilfe und seit 1996 in Neukölln aktiv. ARBEITSSCHWERPUNKT: Flexible Erziehungshilfen, Soziale Gruppenarbeit, sozialpädagogische Reitgruppen, FamilienForen, Schulsozialarbeit und ergänzende Projekte im Bereich Kooperation Schule, Jugendhilfe und Gesundheit, Kindertagesstätte WESENTLICHE LEITLINIE: Gleichberechtigte, niedrigschwellige und passgenaue Zugänge zu Angeboten in Jugendhilfe, Bildung, Gesundheit und kulturellem Leben ermöglichen, unabhängig von kulturellem und sprachlichem Hintergrund, von Schichtzugehörigkeit oder Bildungsherkunft WEITERE SCHWERPUNKTE: Präventive Angebote (Hilfen so früh wie möglich) und Kinderschutz, besondere Kompetenzen und Erfahrungen zum Thema Südosteuropa/Rroma 3

4. Im November stehen die ersten Workshops an. Was erwartest Du? Ich bin sehr gespannt auf die ersten Workshops sowohl für Schüler/innen in der Elbe-Grundschule in Neukölln als auch für Fachkräfte und dann für Multi plikator/innen im Aufbau Haus am Moritzplatz. Wir haben spannende Referentinnen und Referenten sowie originelle Methoden vorbereitet. Ich hoffe, dass alles gut ankommt und dass vielleicht aus den Workshops neue Ideen für eine Weiterentwicklung der Projektidee entstehen. Mal sehen. 5. Welche Kooperationen stehen schon fest? Welche Institutionen beteiligen sich? Die Integrationsbeauftragte des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg ist für uns eine wichtige Unterstützerin. Sie wird in den Seminaren zum Asylrecht auch selbst Vorträge halten und für Fragen bereitstehen. EPIZ, das Entwicklungspolitische Informationszentrum Berlin, hat uns tolle Referentinnen und Referenten vermittelt, die Gemeinschaftsunterkunft Stallschreiberstraße am Moritzplatz und die Prinzessinnengärten am Moritzplatz werden vor allem in kommenden Jahr für uns wichtige Partner für die Begegnungsgruppe und zum Teil auch für die Durchführung von Workshops sein. Darüberhinaus ist AspE e.v. nun Mitglied im Kiez- Netzwerk Kreuzberg und findet dort sicher auch weitere Partner, die für unser Projekt hilfreich sein können. Vorgestellt: unsere neue Bereichsleiterin HzE Rebecca Weber Seit September 2016 ist Rebecca Weber die neue Bereichsleiterin HzE bei AspE e. V. Vorher habe ich in Kreuzberg eine SGA (Soziale Gruppenarbeit) nach dem SIT Ansatz (Systemische Inter aktionstherapie und Beratung) umstrukturiert. Hier war das Neue, dass in der Gruppe immer die Eltern dabei sind und selbst die Verhaltensänderungen bei ihren Kindern bewirken. In der SGA habe ich hauptsächlich mit türkischen und arabischen Familien gearbeitet. Der Weg zu AspE e.v. erschien daher fast logisch. Die staatlich anerkannte Erzieherin mit einem BA in Sozialer Arbeit und Zusatzqualifikationen für Systemische Interaktionstherapie und Beratung und Systemische Familien- und Organisationsaufstellung war bis September außerdem als Lehrkraft am BTB Schulungszentrum im Lernfeld Entwicklung der beruflichen Identität sowie in der Ausbildung von Erziehern und Sozialassistenten tätig. Des Weiteren arbeitete die 38-jährige Mutter einer Tochter am Amtsgericht Tempelhof Kreuzberg & Pankow Weißensee als Verfahrensbeistand. Der SIT Ansatz begleitet mich seit vielen Jahren und ist zentral in allem, was ich tue, erklärt Frau Weber. Im Wesentlichen geht es dabei um eine wertschätzende, respektvolle Art mit Eltern kooperativ zusammenzuarbeiten. Ich glaube, dass der Schlüssel zu Veränderungen in Familiensystemen in der gelingenden Elternarbeit zu finden ist. Sie bei Veränderungsprozessen zu unterstützen bedeutet, dass es Kindern langfristig und nachhaltig besser gehen wird. Diese Art der Gesprächsführung liegt mir sehr am Herzen. Daher mache ich seit vielen Jahren in der Erzieherausbildung Module und Supervision dazu. Auch in der Arbeit am Gericht als Verfahrensbeistand wurde ich in Fällen dazu geholt, in denen es notwendig war, mit Eltern einen neuen Weg zu gehen und Konflikte mit dem Jugendamt oder zwischen den Eltern zu lösen. Mein Ziel ist es, den FLEX-Bereich dabei zu unterstützen, interkulturelle systemische Arbeit zu machen. Dazu habe ich hier viele Möglichkeiten, tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und jede Menge Ideen. 4

Fotos: Marija Held For Roma, with Roma Ende Oktober präsentierten einige AspE-Mitarbeiter/innen in Brüssel unsere Aktionen im Rahmen der Initiative For Roma, with Roma. Durch eine Initiative der Stadt Berlin und mit EU-Fördermitteln war AspE e. V. vom Senat für Integration, Arbeit und Frauen ausgewählt worden, ein Projekt im Rahmen von For Roma, with Roma im September durchzuführen. For Roma, with Roma ist eine Jugendinitiative für Roma und Sinti zur öffentlichen und politischen Partizipation, initiiert und gefördert von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und dem OSZE-Büro für Demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR). Insbesondere die aktive Teilnahme der Roma- und Sinti-Jugend ist nach wie vor eine Priorität der OSZE, wie in dem 2003 verabschiedeten Aktionsplan zur Verbesserung der Lage der Roma und Sinti im OSZE-Raum deutlich wurde, 2013 erneut bestärkt mit dem Schwerpunkt Jugend im Beschluss 4/13 des Ministerrats der OSZE. Seit 2013 führt nun die Kontaktstelle für Roma und Sinti- Themen die Jugendinitiative For Roma, with Roma durch und gewährt NGOs kleine Zuschüsse für Programme und Aktionen, die junge Sintis und Romas in ihrem Alltag bestärken können. AspE e.v. bildete zwei Gruppen: Kinder aus unserer Kita Kleine Herzen nahmen an einer Aktion zur Verbesserung der Deutschkenntnisse teil. Eine weitere Gruppe mit 15 Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren erkundete Berlin. Sie unternahmen Ausflüge ins Naturkundemuseum, ins Planetarium, ins Museum für Technik und ins Sealife/Aquadom. Unser Ziel war es vor allem, den Kindern ihre Stadt Berlin näherzubringen. Zum Teil kannten sie hier noch nicht viel mehr als den Kiez, in dem sie wohnen, erzählt Marija Held vom FamilienForum Harzer Kiez. 5

Fit für die Schule Deutsch zu verstehen und zu sprechen ist für geflüchtete Kinder und Jugendliche der Schlüssel zu Bildung, gesellschaftlicher Teilhabe und Integration. Sprachkenntnisse helfen ihnen, eine Zukunftsperspektive zu entwickeln. In Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft bietet die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) jungen Geflüchteten aus Berliner Notunterkünften die Chance, die Wartezeit auf einen Schulplatz spielerisch lernend zu überbrücken. Sie können an unterschiedlichen Bildungsangeboten bewährter Träger der freien Jugendhilfe teilnehmen und dort täglich vier Stunden lang Deutsch lernen. Gleichzeitig machen sie sich zum Beispiel beim Sport, beim Theaterspielen oder bei Ausflügen innerhalb Berlins nicht nur mit der Sprache, sondern auch mit ihrer Umgebung vertraut. So können sie sich auf den Schulalltag vorbereiten. Auch AspE e.v. nimmt in seiner Spandauer Außenstelle an dem Programm Fit für die Schule teil. Eine Gruppe von zwölf Kindern wird jeden Morgen um 8.30 Uhr aus dem Flüchtlingszentrum Mertensstraße von AspE- MitarbeiterInnen abgeholt und um 13.30 Uhr wieder zurückgebracht. Die Kinder kommen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern: Bosnien und Herzegowina, Albanien, Afghanistan, Pakistan, Syrien, Irak und Libanon. Jeden Tag starten wir mit einem Morgenkreis, wo sich alle begrüßen und etwas erzählen, sagt Projektleiter Daniel Ibraimović in Spandau. Bis 13.30 Uhr werden Lieder gesungen, lesen und schreiben geübt, es wird gespielt, gemalt und gebastelt. Das alles kommt sehr gut an, alle Kinder machen mit und haben bereits Fortschritte in der deutschen Sprache gemacht, erzählt Fatima El-Awad, eine Projektmitarbeiterin. Foto: Marija Held Ferienschulen 2016 führte AspE e.v. erfolgreich drei Ferienschulen im FamilienForum Harzer Kiez durch: eine Sommerschule vom 8. bis 19. August, eine zweite vom 22. August bis 2. September und eine Herbstferienschule vom 17. September bis 28. Oktober. In den Gruppen waren sowohl Kinder aus geflüchteten Familien als auch Kinder aus Südosteuropa alle aus den Willkommensklassen der Hans-Fallada-Schule und der Eduard-Mörike-Schule. Die Kinder wurden jeden Tag von 9.00 bis 15.00 Uhr betreut und bekamen ein warmes Mittagessen. An den Vormittagen fanden Lern einheiten und Gesellschaftsspiele statt. Die Nachmittage wurden kreativ gestaltet, es wurde in der Werkstatt mit Ton gearbeitet und Figuren wurden geformt und bemalt, die zum Schluss der Ferienschule mit nach Hause genommen wurden. Unsere Ziele sind, die Deutschsprachkenntnisse in Wort und Schrift sowie die Sozialkompetenzen bei den Kindern zu verbessern. Das Highlight für sie war ein Ausflug in den Zoo, berichtet eine Mitarbeiterin aus dem FamilienForum Harzer Kiez. 6

Kiezfest Harzer Ecken Am 16. September fand das Kiezfest Harzer Ecken zum vierten Mal statt. Auch AspE e.v. war mit einem Stand dabei. Außerdem gab es einen Pavillon mit Straßenmusik und ein buntes Bühnenprogramm. Vier Stunden Musik, Tanz, Neuköllner Rap und andere Showeinlagen boten einen unterhaltsamen Rahmen, um Nachbar/innen und Angebote im Kiez besser kennenzulernen. Für Spaß sorgten die Hüpfburg, der Fahrradparcours und viele Spiele für Kinder. Alle Angebote waren natürlich umsonst. Gemeinnützige Organisationen, Initiativen, Vereine, Schulen, Kitas und Gewerbetreibende setzen sich seit 2013 verstärkt für die Menschen im Harzer Kiez ein. Fotos: Marija Held Redaktion: Anne Beyer, Maßtexterei Layout: Anna von Garnier Fotos: AspE e. V., wenn nicht anders angegeben V.i.S.d.P: Martin Stratmann AspE e. V. Brusendorfer Straße 20 12055 Berlin Tel. (030) 624 33 69 www.aspe-berlin.de info@aspe-berlin.de 7