Institut Johnson 2-jährige berufsbegleitende Fortbildung Systemische Eltern- und Familienarbeit in der Jugendhilfe Informationen Im Höfchen 1 57250 Netphen (Krs. Siegen, NRW) Tel. 02738-8318 Fax 02738-2691 E-Mail: info@institut-johnson.de Internet: www.institut-johnson.de
Allgemeines Die Arbeit mit den Eltern bzw. dem familiären Hintergrund des Kindes muss elementarer Bestandteil jeder Jugendhilfemaßnahme sein. Welcher Art diese Arbeit sein soll und welches Ziel sie verfolgen soll, kann nur in jedem einzelnen Fall bestimmt werden. In der Regel liegt einer Jugendhilfemaßnahme eine emotionale oder materielle Unterversorgung des Kindes in der Familie zugrunde. Mit der Maßnahme wird versucht, entweder die Eltern zu veranlassen, dem Kind eine ausreichende Versorgungsbeziehung anzubieten (z.b. durch Erziehungsberatung), oder die Versorgungsbeziehung wird in Teilen bzw. komplett durch dafür beauftragte Personen übernommen (z.b. in einer teilstationären oder stationären Unterbringung des Kindes). Viele Jugendhilfemaßnahmen beschränken sich auf eine möglichst weitgehende Sicherstellung der Versorgungsbeziehung, berücksichtigen aber nicht, dass den Eltern eine weitere wesentliche Rolle bei der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes zukommt: sie sind als Identifikationspersonen nicht austauschbar oder ersetzbar. Die Identifikationsbeziehung zu den Eltern ist in unserer Kultur Grundlage für die Entwicklung von Individualität und Selbstbewusstsein. Jugendhilfe kann sich deshalb nicht nur um das Kind im Sinne einer Versorgungsbeziehung kümmern. Sie muss immer auch daran arbeiten, dass für das Kind die Möglichkeiten eines Identifikationsbezuges zu Mutter und Vater verbessert bzw. erweitert werden und zwar unabhängig davon, ob es möglich ist, das erzieherische Verhalten der Eltern gegenüber dem Kind zu verbessern und auch unabhängig davon, ob ein unmittelbarer Kontakt des Kindes zu den Eltern bestehen kann oder nicht. Elternarbeit hat demzufolge die Hauptaufgabe, eine werthaltige Identifikation des Kindes mit den Eltern und der Ursprungsfamilie zu ermöglichen und ggf. zu er- Seite 2
weitern. Hierin liegt für die Jugendhilfe eine mindestens ebenso anspruchsvolle Aufgabe wie die Betreuung des Kindes selbst. Wir haben in den vergangenen 30 Jahren einen systemischen Ansatz entwickelt, der dem beschriebenen Anspruch in Theorie und Praxis gerecht wird. Die TeilnehmerInnen unserer Weiterbildung erlernen Grundlagen der Persönlichkeitsentwicklung Entwicklungspsychologie des Kindes Einschätzung von Entwicklungsstörungen Einschätzung von Störungen bei erwachsenen Personen Einstellung zur Eltern- und Familienarbeit Eltern- und Familienarbeit planen Elterngespräche führen Umgang mit psychisch gestörten Eltern Ergebnisse der Eltern und Familienarbeit an Kinder weitergeben Genogramme erstellen Arbeit mit Familien fremdkultureller Herkunft. Wer kann an der Fortbildung teilnehmen Wir bilden Personen berufsbegleitend aus, d.h. wir erwarten i.d.r. einen Berufsabschluss im pädagogischen Bereich. Der/die FortbildungsteilnehmerIn sollte eine Tätigkeit ausüben, in der er das Erlernte ein- und umsetzen und damit Erfahrungen machen kann. Seite 3
Dauer der Fortbildung Die Fortbildung dauert 2 Jahre. Umfang der Fortbildung Die Fortbildung setzt sich aus 10 Seminaren Theorie und Technik, 4 Supervisionsseminaren und 4 Übungsseminaren ( Genogramme üben ) zusammen. Das entspricht insgesamt 288 Unterrichtsstunden. Seminarthemen Theorieseminare und Technikseminare Einführungsseminar Persönlichkeitstheorie 1: Die groben und die feinen Unterschiede die Einzigartigkeit der Person Persönlichkeitstheorie 2: Struktur, Wert, Moral, Kultur die soziale Ordnung in der Person Technik 1: Systemisches Interview Technik 2: Hypothesen bilden, Informationen verarbeiten Das Genogramm methodischer Ansatz und Hilfsmittel in der sozialen Arbeit Systemisch-pädagogische Diagnostik Bindungsstörungen Elternarbeit bei Eltern mit schweren psychischen Störungen oder psychischen Krankheiten Seite 4
Persönliche Integration Arbeit mit Personen und Familien fremdkultureller Herkunft Supervision und Genogramme üben In der Supervision wird die laufende Arbeit der TeilnehmerInnen thematisiert. Die bearbeiteten Fälle werden analysiert, Handlungsziele und Handlungsstrategien besprochen. Weiterhin werden die persönlichen Ressourcen der TeilnehmerInnen herausgearbeitet und die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten erörtert. Der institutionelle Arbeitskontext wird analysiert und die Spielräume für Entwicklung im institutionellen Kontext werden beschrieben. Hauptaufgabe der Supervision ist es, die Fortbildung soweit zu individualisieren, dass die TeilnehmerInnen in ihrer Arbeit auf ein Maximum ihrer persönlichen Ressourcen zurückgreifen können. Seite 5
Prüfung und Zertifikat Als Prüfung gilt die schriftliche Ausarbeitung von einer Fallbearbeitung. Die Ausarbeitung muss im Supervisionsseminar vorgestellt und verteidigt werden. Nach Erfüllung der Bedingungen - Nachweis der Seminar- und Supervisionsteilnahme, Einbringung von Fällen, schriftliche Ausarbeitung der Fallanalyse - und nach Ablauf von 2 Jahren ab Beginn der Fortbildung erhält der/die TeilnehmerIn das Zertifikat Systemische Elternarbeit in der Jugendhilfe. Fortbildungsort Die Fortbildung findet in Siegen/NRW statt. Tagungsort ist das Hotel Haus Patmos. Bei Bedarf kann dort übernachtet werden. Das Einzelzimmer mit Frühstück kostet ab 58,- pro Nacht (Stand 2011). Kosten der Fortbildung Die Gebühren betragen 4.100 (ohne Unterkunft/Verpflegung); sie sind in 4 halbjährlichen Raten zu zahlen. Fortbildungsvertrag Über Beginn, Inhalte und sonstige Bedingungen der Fortbildung wird ein Vertrag abgeschlossen. Der Vertrag ist seitens des/der TeilnehmerIn mit Halbjahresfrist kündbar. Seite 6
Fortbildungsbeginn Die Fortbildung kann mit der Teilnahme an einem Einführungsseminar oder mit einem Supervisionsseminar beginnen Ausbilder Dipl.-Psychologe Helmut Johnson, Leiter des Instituts, klinischer Psychologe und Supervisor BDP, Familientherapeut Diplom-Psychologe Eberhard Kempf, Systemischer Familientherapeut Praxis für Mediation in Hachenburg/Westerwald Seite 7
Peter Bandali, Diplom (RL) Pädagoge/Erziehungswissenschaftler, Systemischer Berater Arbeitsschwerpunkte: Geistigbehindertenpädagogik, Erwachsenenbildung, Psychopädagogische Beratung. Gunnar Johnson,Soziologe M.A. Systemischer Supervisor Julia Horch, Erzieherin, Systemische Beraterin Supervisorin Seite 8