Global Wage Report Internationale Arbeitsorganisation ILO 1
Umverteilung zu Gunsten der Reichen 2
Unternehmen verdienen wieder gut Deutschlands 30 größte börsennotierte Unternehmen dürften in den abgelaufenen drei Monaten knapp 16 Milliarden Euro verdient haben. Das wäre der höchste Nettogewinn in einem dritten Quartal in der Geschichte der deutschen Großkonzerne.... Laut dem Finanzdienstleister Bloomberg werden die DAX-Konzerne (im Jahr 2011 WK) auf einen Nettogewinn von 70 Milliarden Euro kommen. Nur im Boomjahr 2007 waren es mit 78 Milliarden Euro noch mehr. (25.10.2011) Handelsblatt 3
Lohnstückkosten im europäischen Vergleich 4
Konsumnachfrage abgehängt 5
Schwacher Lohnanstieg in der Gesamtwirtschaft Verdienste in der Industrie erheblich höher als in der Gesamtwirtschaft Verdienst je Arbeitnehmer, 2008 zu 2000, Veränderung in Prozent Gesamtwirtschaft Metall-Elektro- Industrie 18,3 Verarbeitendes Gew erbe 18,1 10,5 BIP nominal 21,0 Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen IG Metall Grafik: IG Metall 6
chwacher Anstieg der Stundenlöhne Stundenlöhne schöpfen Verteilungsspielraum nicht aus 2008 zu 2000, Veränderung in Prozent Verteilungsspielraum Metall-Elektro- Industrie 16,0 Verarbeitendes Gew erbe 21,5 Gesam t- wirtschaft 13,3 25,4 Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der IG Metall Grafik: IG Metall 7
Negative Lohndrift bei Metall Effektivlöhne bleiben hinter Tariferhöhung und Verteilungsspielraum zurück 2000-2008, Veränderung gg. Vorjahr in Prozent Verteilungsspielraum 4,5 4,0 3,8 3,8 3,5 3,4 2,9 3,1 3,1 2,9 3,2 3,9 3,0 2,9 1,9 2,2 1,8 2,2 2,3 2,6 1,4 2,3 1,5 2,2 2,6 ME-Tariferhöhung ME- Stundenlöhne (effektiv) 0,2 0,1 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Quelle: IG Metall und Statistisches Bundesamt (VGR 2009) Grafik: IG Metall 8
Produktivitätsanstieg entlastet von Lohnkosten Produktivität: stärkster Zuwachs in der Metall-Elektro-Industrie 2008 zu 2000, Veränderung in Prozent Gesamtwirtschaft Metall-Elektro- Industrie 30,3 Verarbeitendes Gew erbe 26,8 10,4 Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen IG Metall Grafik: IG Metall 9
Unternehmen verdienen wieder gut Gewinne haben Krise hinter sich gelassen Entwicklung Arbeitnehmerentgelte und Gewinn- und Vermögenseinkommen zum Vorjahr in Prozent Gewinne Löhne 14,5 13,3 10,5 0,4 5,5 1,6 2,7 5,8 3,6 0,1 2,5 4,3 5,6-0,6-3,7-13,5 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 1 VJ 2011 Quelle: Statistisches Bundesamt Grafik: IG Metall, FB Grundsatzfragen 10
M+E-Produktivität Kosten sinken wieder Produktivität steigt wieder kräftig Veränderungen zum Vorjahr in Prozent Stundenlöhne Produktivität je Stunde Lohnstückkosten 18,2 10,3 8,9 2,2 3,9 2,5 2,7-1,6-0,4-6,2 2008 2009 2010 1. Hj. 11-11,9 2008 2009 2010 1. Hj. 11-10,7 2008 2009 2010 1. Hj. 11 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Grafik: IG Metall, FB Grundsatzfragen 11
M+E-Produktivität Kosten sinken wieder Lohnanteil am Umsatz in der Metall- und Elektroindustrie Anteil der Löhne und Gehälter am Umsatz in Prozent 25,2 19,1 17,1 16,2 18,9 16,7 16,4 1991 2000 2005 2008 2009 2010 1. Hj. 11 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Grafik: IG Metall, FB Grundsatzfragen 12
Der deutsche Beitrag Die gewerkschaftliche Tarifpolitik ist sich ihrer europäischen Verantwortung bewußt. Sie muss die gegebenen Verteilungsspielräume im Interesse von Verteilungsgerechtigkeit und europäischer Solidarität ausschöpfen und in der Praxis umsetzen. Hartz-IV-Reform und Agenda 2010 haben Deutschland in den sozialen Abwärtsstrudel gestoßen. Löhne und der Sozialstaat müssen endlich wieder gestärkt werden. Befristungen, Minijobs und Leiharbeit zurückdrängen. Rückkehr zum tariflich geschützten Normalarbeitsverhältnis. Aufstocken des Arbeitslosengeld II und ein gesetzlicher Mindestlohn. 13
Gut, dass wir Gewerkschaften haben 14