Ruedi Bigler. Landwirt, Moosseedorf. 4. Agroscope Nachhaltigkeitstagung, 19. Januar 2017 Aadorf, Tänikon

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Transkript:

Landwirt, Moosseedorf 4. Agroscope Nachhaltigkeitstagung, 19. Januar 2017 Aadorf, Tänikon

Gliederung 1. Nachhaltigkeit aus der Sicht der Praxis. - Betriebsvorstellung BIMO Holstein 2. Was sind unsere Anliegen an die Forschung? - Innenwirtschaft - Aussenwirtschaft 3. Was kann die Forschung bei Agroscope in Tänikon zum Smart Farming und zur digitalen Landwirtschaft beitragen? - Sicht des Praktikers

Betriebsspiegel Bigler Moosseedorf LN 73 ha Kulturen: Kartoffeln, Zuckerrüben, Raps, Weizen, Saatgerste, Mais, Karotten, Kunstwiese, Ext. Wiese, Buntbrache, Hecken Wald: 15 ha, Nutzholz, Energieholz, Holzschnitzel Lieferung an diverse Heizungen Milchvieh: 120 Milchkühe inklusive Jungvieh, Kälbermast Schweinehaltung: Geschlossener Zucht- Mastbetrieb, 120 Muttersauen, 800 MSP AK-Besatz: 3 Fremd AK, inkl. 1 Lehrling Tochter und Sohn arbeiten auf dem Betrieb mit Tätigkeiten in verschiedene Berufsorganisationen

Milchwirtschaft 120 Milchkühe in Laktation Eigene Nachzucht der weiblichen Tiere Kälbermast IPS

Milchkühe in Leistungsgruppen Jungvieh 3 Gruppen, Kälber

Melken 2 Lely Astronaut A4 30 kg/tagesmilch 2,5 Melkungen 1,5 Verweigerungen

Füttern 1 Lely Vector - Bis zu 10 Mal täglich frisch vorgelegt - Anregung für Melkroboterbesuch - Sojafrei - Shredlage

Ziel: - Problemlose Tiere - Langlebigkeit - Jährlich: 1-2 Kühe mit 100 000 kg LL

Aufzuchtkälber: in Kleingruppen mit Milchtaxi, Milchbar

Schweinezucht in Moosseedorf, 130 ZS Plätze, 600 Jager Plätze

- 3-Wochen Rhythmus, 7 Gruppen, 4 Wo Säugezeit - Arbeiten streng nach System (Arbeitsplan) - Alle 3 Wochen abferkeln, umstallen, besamen,

Mast in Bätterkinden, 800 MSP

Flächenanteil der Kulturen (LN: 73 ha) KarottenBuntbrache 1% 1% Kunstwiese/W eide 23% Ex Wiese 7% Mais 26% Hecken 1% Katoffeln 13% Zuckerrüben 7% Getreide 21% Katoffeln Zuckerrüben Getreide Mais Kunstwiese/Weide Karotten Buntbrache Ex Wiese Hecken

Ackerbau Konservierende Bodenbearbeitung Situative Bodenbearbeitung mit dem Pflug Saat mit wenig Durchfahrten durch kombinierte Mechanisierung Reifendruck auf dem Acker möglichst tief um den Boden zu schonen

Gülleausbringen mit Fass von Betriebspartner und Reifendruckregelanlage

Schleppschlauch mit GPS

Konservieren von Mais und Zuckerrübenschnitzel

Fläche ~84 m2 2.50 Fläche ~37 m2 3.35 Ziele für die Forschung bei Agroscope in Tänikon Nachhaltigkeit/Systemansatz und Smart Farming Arbeitserleichterung/ Zeiteinsparung Einsparung Baukosten/ Energie Exaktere Arbeitserledigung (Melken/ Fütterung/ Entmistung/ Kälbertränke/ Herdenmanagement/Futterbau/Ackerbau/Düngung/ ) 4.06 13.36 10.14 Flexibilität/ Work-Life Balance 9.30 9.69 3.00 4.04 Erhöhte GF- Aufnahme Wirtschaftliche Produktion Nachhaltige Produktion/ Systemansatz

Lösungsansatz Automatisierung Optimierung durch Smart Farming Vorteile: Arbeitsentlastung bei monotonen, schweren körperlichen oder zeitlich schwierig koordinierbaren Tätigkeiten Möglichkeit zur Erhöhung der Arbeitsleistung und Arbeitsverwertung Möglichkeit zur Verbesserung der betrieblichen Kostenstrukturen, der Arbeitsmobilität und der Produktqualität Nachteile: Erzeugung einer falschen Erwartungshaltung Kontrolle der Automatisierung muss selbst vorgenommen werden! Investitionskosten müssen wieder amortisiert werden

Anliegen an die Forschung Sichtweise Landwirt - Praxisnähe (hoher Kundennutzen) - Unabhängigkeit der Forschung - Zukunftsorientierte Forschung (Hören wo das Gras wächst ) - Rasche Reaktion auf aktuelle Problemstellungen - Verlässliche Entscheidungsgrundlagen und Entscheidungsunterstützung - Seriöse Technikfolgenabschätzung - Innovative Ansätze (Unternehmehrlandwirtschaft)