Fakultät für Betriebswirtschaft Munich School of Management Medienstandort München: Die Implikationen der Digitalisierung für die Standortfrage Prof. Dr. Thomas Hess Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien www.wim.bwl.lmu.de München, 14. November 2012
Welche Implikationen hat die Digitalisierung für den traditionell starken Medienstandort München?? D I G I T A L I S I E R U N G 1
Strukturelle Veränderungen in der Medienbranche durch die Digitalisierung Veränderung im Mediennutzungsverhalten Mehr an Echtzeitkommunikation und Multimedialität Auswirkungen auf Medienmärkte Medienprodukte werden schwerer kontrollierbar Stärkere Teilnahme und Vernetzung Einbezug des von Nutzers Nutzern Flexiblere und unabhängigere Mediennutzung Einfachere Handhabung und gezieltere Benutzerführung Größere Preis- und Informationssensibilität Zunehmende Leistungsfähigkeit der Breitbandtechnologie Internet Zunehmende Verknüpfung von Offline- und Online- Medien Plattformen und Ökosysteme als vorherrschende Wertschöpfungsstrukturen Branchenfremde Unternehmen treten verstärkt ein 2
Digitalisierung eröffnet Chancen und Risiken für den Standort Chancen Stärkere Erschließung internationaler Medienmärkte München als international sichtbaren Standort sichtbar machen Unausgeschöpfte Synergien zwischen Medien- und IKT- Unternehmen nutzen Bündelung und Abrundung von Ausbildungsangeboten in den Digitalen Medien Risiken Mäßiger Digitalisierungsgrad vieler Medienunternehmen in der Region Vorstoß internationaler und nationaler Medienkonzerne Regionaler Fokus vielen Medienunternehmen Steigende Standortkosten für Medien- und IT-Entrepreneure 3
Vorschlag 1: Transparenz über Best Practices bei der Internationalisierung Einige wenige bayerische Medien- und Internetunternehmen sind international präsent und können mit dem Wandel des Mediennutzungsverhalten Schritt halten. Für viele Medien- und Internetunternehmen aus Bayern gilt dies noch nicht. US-amerikanische Unternehmen führen die internationalen Rankings an und dominieren den internationalen Skalierungswettbewerb. 4
Vorschlag 2: Etablierung eines international sichtbaren Medienkongresses Format auf dem sich die europäische und internationale Medienwelt (Incumbents & Start-Ups) segmentübergreifend trifft und wichtige Themen diskutiert, u.a. zu: Digitalisierung Regulierung Kreativ-Management Sichtbarkeit und Bedeutung Münchens und Bayerns international ausbauen. Verstärktes medienbezogenes Standort- Marketing. 5
Vorschlag 3: Etablierung von internationalen Ausbildungsprogrammen mit Leuchtturm-Charakter an den Schnittstellen zwischen Medien und IT Bayerische Hochschulen bieten eine Reihe von Programmen zur medienbezogenen Ausbildung an, sowohl in den Klassischen als auch in den Neuen Medien. Die Anzahl der Absolventen in den neuen Studienangeboten ist bisher aber noch sehr überschaubar. Angebote mit Leuchtturm-Charakter fehlen, das heißt Angebote mit internationaler Sichtbarkeit. Diese könnten dann auch erfolgreich in ein verstärktes medienbezogenes Standort- Marketing einbezogen werden. 6
Vorschlag 4: Fördermittel stärker auf die Schnittstelle zwischen Technologie und Content Die bisherige Förderpolitik ist auf klassische Inhalte, vor allem auf die Bereiche Film und TV, ausgerichtet. Digitale Medien spielen nur eine untergeordnete Rolle. Vor dem Hintergrund deutlich veränderter Mediennutzungsgewohnheiten ist dies sowohl medienpolitisch als auch ökonomisch nur noch schwer vertretbar. 7
Vorschlag 5: Verstärkte Investitionen in die Entwicklung des Medien-Clusters München Beispiel: Ohne Zweifel ist im Großraum München ein Medien-Cluster anzutreffen. Praktische Forschungsfragen wissenschaftlich aufarbeiten Aufbau und Förderung von Talenten Bedeutung der Internetwirtschaft in Deutschland und darüber hinaus erhöhen Klar ist aber auch, dass derartige Cluster nicht automatisch ihr ganzes Potenzial entfalten können. Verstärkte Investitionen in das Management des Clusters, die cluster-interne Vernetzung und auch Marketingaktivitäten des Clusters. 8
die Studie im Hintergrund Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!