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Helaba Volkswirtschaft/Research Regionalfokus 2. April 212 Autor: Barbara Bahadori Telefon: 69/91 32-24 46 research@helaba.de Redaktion: Dr. Stefan Mitropoulos/ Dr. Gertrud R. Traud Herausgeber: Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/Leitung Research Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 6311 Frankfurt am Main Telefon: 69/91 32-2 24 Telefax: 69/91 32-22 44 Struktur & Konjunktur: Das Bundesland (NRW) hat unter den 16 deutschen Bundesländern mit Abstand die meisten Einwohner. Hier leben 17,9 Mio. Menschen, das sind 22 % der Bevölkerung s. Als flächenmäßig viertgrößtes Bundesland ist in mit rund 52 Einwohnern pro km 2 die bei weitem höchste Bevölkerungsdichte unter den Bundesländern anzutreffen, lässt man die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen außen vor. Mit 21 der 5 größten deutschen Städte ist auch das urbanste Bundesland. Bevölkerungsreiches Die 16 deutschen Bundesländer; Einwohner in Mio. 17,9 Mio. Rheinland- Pfalz 4, Mio. Saarland 1, Mio. Hessen 6,1 Mio. Bremen,7 Mio. Baden- Württemberg 1,7 Mio. Hamburg 1,8 Mio. Schleswig- Holstein 2,8 Mio. Mecklenburg- Niedersachsen 7,9 Mio. Sachsen- Anhalt 2,3 Mio. Thüringen 2,2 Mio. Vorpommern 1,6 Mio. Bayern 12,5 Mio. Brandenburg 2,5 Mio. Berlin 3,4 Mio. Sachsen 4,2 Mio. erwirtschaftete 21 mit 543 Mrd. rund 22 % des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) und stellt damit den größten Anteil innerhalb der Bundesrepublik. Seine Wirtschaftsstärke ermittelt durch das Pro-Kopf-BIP entspricht dem Bundesdurchschnitt. Auch in puncto Produktivität, also BIP je Erwerbstätigen, erreicht den deutschen Durchschnitt. Gemessen an europäischen Größen erlangt der wirtschaftliche Output s fast den Wert des Nachbarlandes Niederlande, also der sechstgrößten Volkswirtschaft in der Europäischen Union (EU). Polen, Belgien, Schweden und Österreich als nächst kleinere EU-Mitglieder im BIP-Ranking übertrifft das Bundesland erheblich. Die Wirtschaftskraft pro Einwohner ist in wie in um 2 % höher als im EU- Durchschnitt. Quellen: Stat. Bundesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Ausgewählte Kennzahlen Fläche in km 2 34.88 357.124 Einwohner in Mio. (21) 17,9 81,8 BIP in Mrd. (21) 543 2.499 BIP pro Einwohner in 3.42 3.57 BIP pro Erwerbstätigen in 62.33 61.73 Arbeitslosenquote (Januar-März 212) 8,2 % 7,3 % Quellen: Statistische Ämter, Bundesagentur für Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research

Die nordrhein-westfälische Wirtschaft weist inzwischen die gleiche Struktur wie auf: Der Anteil des Produzierenden Gewerbes inklusive Baugewerbe an der Bruttowertschöpfung beträgt rund 27 %. Die Dienstleistungsbereiche vereinen gut 7 % auf sich. Der Wirtschaftszweig Landwirtschaft, Fortwirtschaft und Fischerei trägt mit einem Anteil von unter 1 % kaum zum wirtschaftlichen Output bei. Unterschiedliche Wirtschaftsstruktur innerhalb s Anteil an der Bruttowertschöpfung in %;, NRW: 21; Regierungsbezirke: 29 Öffentliche und private Dienstleister 24% 24% 27% 21% 27% 25% 25% Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleister 3% 3% 33% 34% 2 27% 2 Handel, Gastgew., Verkehr Baugewerbe Produzierendes Gewerbe (ohne Bau) Land-, Forstwirtschaft 1 17% 3% 4% 24% 24% 17% 3% 2% 1 17% 1 3% 5% 4% 4% 19% 22% 24% 27% 27% Köln Düsseldorf Münster Detmold Arnsberg Quellen: VGR der Länder, Helaba Volkswirtschaft/Research Hoher Industrieanteil in NRW Das Land stellt wie andere Bundesländer keinen Wirtschaftsraum mit durchgängiger Struktur dar, sondern bietet eine große regionale Vielfalt. So ist in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf, in denen zusammen fast 6 % des nordrhein-westfälischen BIP entsteht, der Anteil der Dienstleistungen deutlich höher. Das Medienzentrum und die Landeshauptstadt ziehen Dienstleister aus den verschiedensten Branchen an, wie Logistik, Tourismus/Gastronomie, Werbung, IT, Forschung, Finanz- und Versicherungswirtschaft. In den anderen Regierungsbezirken Münster, Detmold und Arnsberg spielt das Produzierende Gewerbe, also die Summe von Industrie, Versorgungswirtschaft und Bergbau, eine spürbar größere Rolle. NRW mit traditionellen Industriebranchen Anteil am Industrieumsatz, 211 Anteil am Industrieumsatz, 211 Metallerzeugung Maschinenbau Chemie Ernährungsgewerbe 1% Sonstige 22% Quellen: IT.NRW, Helaba Volkswirtschaft/Research Fahrzeugbau 1% Metallerzeugnisse Elektrotechnik/ Optik Deutsche Industriestruktur mit anderen Schwerpunkten Chemie Sonstige 2 Metallerzeugung 7% Maschinenbau 12% Ernährungsgewerbe 9% Fahrzeugbau 23% Metallerzeugnisse Elektrotechnik/ Optik 9% Quellen: Stat. Bundesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Strukturwandel geht weiter Dabei ist der wirtschaftliche Wandel in NRW wie in fast keinem anderen alten Bundesland präsent: So trug zu Beginn der siebziger Jahre das Produzierende Gewerbe noch 52 % zur Wirtschaftsstruktur bei (: 48 %), damit wies das Land nach Baden-Württemberg den zweithöchsten Industrieanteil auf. Noch zu Beginn der neunziger Jahre war das Produzierende Gewerbe mit einem Anteil von 38 % der wichtigste Player in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft, zu dem die traditionsreichen Branchen Bergbau und Metallerzeugung/-bearbeitung, aber auch die chemische Industrie gehören. Doch gerade in diesen Branchen nahm der internationale Wettbewerb enorm zu. Die Unternehmen mussten aufgrund hoher Lohn- und Energiekosten An- Helaba Volkswirtschaft/Research 2. April 212 Helaba 2

passungen vornehmen, die zum einen zum Abbau von Kapazitäten im Massengeschäft und zum anderem zu einer Umorientierung zu qualitativ hochwertigen Produkten führten. NRW war durch seinen hohen Anteil der betroffenen Branchen besonders gefordert. Auch heute noch geben die Chemische Industrie, die Metallerzeugung und der Maschinenbau den Ton in s Industrie an. Die 5 größten Unternehmen in NRW Die Wirtschaftsstruktur des Bundeslandes spiegelt sich nur zum Teil in den 5 größten Unternehmen wider. Dies könnte auch an der von der Zeitschrift Wirtschaftsblatt verwendeten Methodik liegen, die im folgenden Ranking 1 nur auf die Unternehmen abstellt, die ihren Umsatz in NRW bilanzieren. So sind neben Handels- und Energiekonzernen auch die Großen der Chemie vertreten. Logistik und Telekommunikation sind weitere Branchen, von denen eine Vielzahl der Unternehmen ihren Firmensitz in hat. Der eher mittelständisch geprägte Maschinenbau und die Metallbranche sind unter den ersten 5 Unternehmen, gemessen am Umsatz, etwas unterrepräsentiert. Die 5 größten Unternehmen in NRW Rang Unternehmen Branche Rang Unternehmen Branche 1 E.ON AG Energie 26 Agravis AG Agrarw irtschaft 2 Metro AG Handel 27 Johnson Controls Automotive 3 Deutsche Telekom AG Telekommunikation 28 Benteler AG Automotive 4 Aldi Nord + Süd Handel 29 Gea Group AG Anlagenbau 5 Rew e Group Handel 3 E/D/E Gruppe Großhandel 6 RWE AG Essen Energie 31 Karstadt Warenhäuser Handel 7 Deutsche Post AG Post/Logistik 32 Strabag AG Bauen 8 ThyssenKrupp AG Stahl/Technologie 33 DKV Euro Service Servicedienstleister 9 Deutsche BP AG Energie/Chemie 34 Tönnies Gruppe Lebensmittel 1 Bayer AG Pharma/Chemie 35 SMS Group Maschinen/Anlagen 11 Haniel Konzern Mischkonzern 36 Klöckner & Co SE Metallhandel 12 Deutsche Lufthansa AG Luftverkehr 37 Havi Global Logistics Logistik 13 Hochtief AG Bau/Betrieb 38 Hella KGaA Automotive 14 Ford Autos 39 Actebis Gruppe Großhandel 15 Bertelsmann AG Medien 4 Rheinmetall AG Rüstung/Automotive 16 Henkel KGaA Konsumgüter 41 Deichmann-Gruppe Schuhandel 17 Evonik Industries AG Chemie/Energie/Bau 42 Douglas Holding AG Handel 18 Lekkerland Handel 43 E-plus Mobilfunk 19 Tengelmann Gruppe Handel 44 Trianel GmbH Energie 2 Vodafone Telekommunikation 45 Esprit-Gruppe Mode 21 Oetker Gruppe Mischkonzern 46 Now eda-gruppe Einkaufsverbund 22 Rethmann-Gruppe Entsorgung/Logistik 47 DTV Tabakw aren Großhandel 23 Brenntag Gruppe Chemie 48 C & A Brenninkmeyer Mode 24 Stadtw erke Köln Stadtw erke 49 Claas Gruppe Landmaschinen 25 Lanxess AG Chemie 5 Miele & Cie. KG Haushaltsgeräte Quelle: Wirtschaftsblatt Steigende Exportquoten Die Exportquoten der Industrieunternehmen sind in in den vergangenen zehn Jahren um acht Prozentpunkte gestiegen. Dabei erreicht das Land mit einem Anteil von 43 % des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz eine für fast durchschnittliche Exportquote. Von der weltwirtschaftlichen Erholung 21 konnten die deutschen und damit auch die nordrheinwestfälischen Betriebe profitieren, so dass die Exportquoten wieder stiegen. Da sich 211 In- und Auslandsumsatz gleichermaßen gut entwickelten, blieben die Ausfuhrquoten konstant. Dabei traf der investitionsgetriebene Aufschwung in NRW auf eine Exportstruktur, die zwar ihren Schwerpunkt im Bereich der Enderzeugnisse hat, der aber mit einem Anteil von 59 % deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 73 % liegt. Aufgrund des hohen Anteils der chemischen Industrie, die mit einer Ausfuhrquote von 56 % äußerst exportorientiert ist, erreichte die Industrie in NRW aber die gleiche Dynamik des Auslandsabsatzes wie insgesamt. 1 Hinweis des Wirtschaftsblatts: Bei den Umsatzdaten handelt es sich, falls nicht anders gekennzeichnet, um die von den Unternehmen genannten Umsätze für das letzte Geschäftsjahr (meist 29, manchmal 28). In dem Ranking wurden Firmen nur insofern berücksichtigt, als sie ihren Umsatz vor Ort bilanzieren. Viele Tochterunternehmen ausländischer Konzerne fallen daher aus dem Ranking. Ebenfalls nicht berücksichtigt werden Banken, Finanzdienstleister und Versicherungen. Die vollständige Tabelle der 3 größten Unternehmen in NRW mit Umsatzangaben und Firmensitz finden Sie unter: http://www.wirtschaftsblatt.de/data/pdf/wb_4-9_top3_neu.pdf Helaba Volkswirtschaft/Research 2. April 212 Helaba 3

Exportquoten in NRW wieder im Steigflug Exporte gehen überwiegend nach Europa Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz in % Anteil an den Exporten, 211 5 45 4 5 45 4 Niederlande Frankreich Belgien Großbritannien Italien Österreich 11% 1% 5% Enderzeugnisse 59% 35 3 99 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 35 3 Übriges Europa 31% Vorerzeugnisse 24% USA 5% China Halbwaren Übriges Asien 9% Ernährungswirt. Sonstige Länder Sonstige Produkte 4% Quellen: IT.NRW, Stat. Bundesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: IT.NRW, Helaba Volkswirtschaft/Research Hauptexportziel: Europa Die Eurozone war 211 das Hauptzielgebiet der Exporte, in das 44 % der nordrhein-westfälischen Ausfuhren gesendet wurden, wobei die Nachbarstaaten zu den Top-Abnehmern zählen. Europa insgesamt erhält 74 % der Ausfuhren s. Asien ist die zweitgrößte Zielregion (Anteil an den Exporten 15 %), mit China als Hauptimporteur. Die USA rangieren als Exportland hinter China. Auftragseingänge: Höhepunkt überschritten Volumenindex 25 = 1 14 14 12 12 1 1 8 8 6 6 Jan 8 Jul 8 Jan 9 Jul 9 Jan 1 Jul 1 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Ifo auf Normalisierungskurs Saldenwerte 3 2 1-1 -2-3 -4-5 NRW Geschäftsklima NRW Geschäftslage NRW Geschäftserwartung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12 3 2 1-1 -2-3 -4-5 Quellen: IT.NRW, Stat. Bundesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: NRW.BANK, Helaba Volkswirtschaft/Research Konjunkturelle Abschwächung 212 Das konjunkturelle Muster in NRW ähnelt der bundesdeutschen Entwicklung. Die Wirtschaft erholte sich 21 nach der tiefen Rezession sehr rasch. In NRW war der Einbruch 29 sogar noch etwas tiefer und die anschließende Erholung nicht ganz so ausgeprägt. Mit einer Wachstumsrate des BIP 21 von 3,3 % blieb NRW etwas unter dem Durchschnitt von 3,6 %. Mitte 211 haben die Auftragseingänge ihren Zenit überschritten, nachdem sie wieder das Vorkrisenniveau erreicht hatten. Insgesamt wurde in 211 aber mit 3, % zum zweiten Mal in Folge eine sehr dynamische Wachstumsrate des BIP erreicht; aufgrund der schwächeren Industriekonjunktur liegt NRW mit 2,6 % etwas darunter. Für das laufende Jahr deutet sich ein deutlich niedrigeres Wachstum an. In vielen Ländern bestehen strukturelle Probleme. So erfordert die Staatsschuldenkrise strenge Sparmaßnahmen in den öffentlichen Haushalten weltweit. Dies belastet die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen made in Germany. Die Wachstumsrate in wird sich auf gut 1 % reduzieren. Auch in NRW deutet sich eine Abschwächung an. Aufgrund der eingebrochenen Geschäftserwartungen sank das dortige ifo-geschäftsklima bis Oktober 211. Die Geschäftslage der NRW-Unternehmen trübte sich dagegen nur etwas ein. Danach erfolgten eine kräftige Erholung der Erwartungen und eine leichte Aufwärtsbewegung der Geschäftslage. Dieser Normalisierungskurs setzte sich in den ersten zwei Monaten dieses Jahres fort. Für 212 ist deshalb in NRW nicht mit einer tiefen Rezession zu rechnen, sondern nur mit einem abgeschwächten Wachstum in Höhe von knapp einem Prozent. Helaba Volkswirtschaft/Research 2. April 212 Helaba 4

Konjunktur 212: Normalisierung Reale Veränderung des BIP gegenüber Vorjahr in % Schnelle Erholung auf dem Arbeitsmarkt Arbeitslosenquoten in % aller Erwerbspersonen 4 2-2 -4-6 95 96 97 98 99 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12 4 2-2 -4-6 13 12 11 1 9 8 7 6 5 Prognose Westdeutschland 97 98 99 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12* 13 12 11 1 9 8 7 6 5 Quellen: Statistisches Bundesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research *Durchschnitt: Januar - März 212 Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Gute Entwicklung des Arbeitsmarktes Auf dem Arbeitsmarkt ist die konjunkturelle Abschwächung noch nicht angekommen. Nachdem die Arbeitslosigkeit 29 in der Wirtschaftskrise kaum angestiegen war, sinken die Arbeitslosenquoten schon seit längerem (saisonbedingter Anstieg Anfang 212). Die Gründe hierfür sind die hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen dank einer günstigen Entwicklung der Lohnstückkosten sowie demografische Faktoren. Die Arbeitslosenquote in NRW lag im März 212 mit 8,2 % über dem gesamtdeutschen Wert von 7,2 %. Das Land weist damit die höchste Arbeitslosenquote unter den alten Bundesländern aus lässt man die Stadtstaaten außen vor. Ursache hierfür ist vor allem der umfangreiche Umstrukturierungsprozess, den das früher auf Bergbau, Metallerzeugung und Chemie fokussierte Bundesland in den letzten Jahrzehnten durchlaufen hat. Die Situation zwischen und in den Regierungsbezirken unterscheidet sich sehr. So sind die höchsten Arbeitslosenquoten größtenteils im Ruhrgebiet vorzufinden, mit entsprechenden Folgen für die Regierungsbezirke Düsseldorf und Arnsberg, deren Arbeitslosenquote im März 212 mit 9,4 % bzw. 8,7 % über dem nordrhein-westfälischen Durchschnitt liegen. Es folgen die Regierungsbezirke Köln und Münster mit unterdurchschnittlichen Erwerbslosenraten von 7,7 % bzw. 7,2 %. Der Regierungsbezirk Detmold weist mit 6,7 % die niedrigste Arbeitslosenquote aus. Sparkassen: Marktführer bei Krediten an Privatkunden und an Firmenkunden in Kredite an Privatpersonen in Mio. Kredite an Unternehmen und Selbständige in Mio. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. Sparkassen Kreditbanken Sonstige Banken 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 1. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. Sparkassen Kreditbanken Kreditgenossenschaften Kreditgenossenschaften Sonstige Banken 1. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 3 4 5 6 7 8 9 1 11 2. 3 4 5 6 7 8 9 1 11 2. Quellen: Bundesbank, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Bundesbank, Helaba Volkswirtschaft/Research Sparkassen als verlässliche Partner in den Regionen Die Sparkassen erwiesen sich in den vergangenen Jahren trotz Strukturwandel und Wirtschaftskrise als verlässlicher Partner bei der Finanzierung von Privatpersonen und Unternehmen. Ihr Marktanteil bei der Kreditvergabe an Privatkunden betrug fast 4 % im Dezember 211, wobei die anderen Banken nicht untätig geblieben sind und tendenziell dazugewonnen haben. Der Firmenkreditbestand der Sparkassen expandiert dagegen seit 27 kontinuierlich, so dass der Marktanteil mit 33 % nahezu unverändert blieb. Dieses hohe Engagement in der Region ist unverzichtbar für die weitere Entwicklung s. Helaba Volkswirtschaft/Research 2. April 212 Helaba 5