Verschiedene Ansätze zur Beurteilung von EMF an Arbeitsplätzen

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Transkript:

Dr. Hannelore Neuschulz, Gr. 2.2 Physikalische Faktoren Verschiedene Ansätze zur Beurteilung von EMF an Arbeitsplätzen Inhalt Was ist bei Ansätzen zur Beurteilung von EMF zu berücksichtigen? Welche Bedeutung haben Schwellenwerte, Auslösewerte und Grenzwerte? Schutzkonzept DGUV 15 und EMFV Bewertung gepulster Felder Aktueller Stand 2 1

Was ist bei Ansätzen zur Beurteilung von EMF zu berücksichtigen? 3 Welche Bedeutung hat ein Schwellenwert? Schwellenwerte Bei der Festlegung von Auslöseschwellen und Grenzwerten werden Schwellenwerte berücksichtigt Entscheidend: Unterhalb von Schwellenwert keinerlei gesundheitsschädliche Wirkung! Wahrnehmungsschwellen sind individuell unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig wie Orientierung Körper zum Feld, Erdung, Feuchtigkeit von Haut/Kleidung, Wassergehalt Gewebe Wichtige physiolog. Schwellenwerte lt. Untersuchungen NF: Spitzenwert der el. Feldstärke im Gewebe 6-7 V/m keine periphere Nervenstimulation, wie Muskelzittern HF: SAR 4 W/kg keine unzulässige Gewebeerwärmung 4 2

Schutzkonzept DGUV 15 (2001) und EMF Richtlinie/EMFV In Deutschland wegen UVV seit 2001 besondere Situation Abgeleitete Werte (in DGUV 15, bisher BGV B 11) unterschiedliche Werte, analoger Ansatz Auslöseschwellen (in EMF Richtlinie und EMFV) aktuelle Werte entsprechend state of art Wurden u. a. mit Gewebe- und Nervenuntersuchungen und Körpermodellen aus den Basiswerten/Grenzwerten ermittelt. 5 Sind direkt am Arbeitsplatz messbare Parameter, werden angegeben als elektrische Feldstärke (E), magnetische Feldstärke (H), magnetische Flussdichte (B), Leistungsdichte (S). Welche Bedeutung haben Grenzwerte, Auslöseschwellen (abgeleitete Werte)? Einhaltung Expositionsgrenzwerte: Schutz der Beschäftigten gegen alle bekannten gesundheitsschädlichen Auswirkungen infolge Exposition gegenüber EMF Auslöseschwellen (abgeleitete Werte) beinhalten zusätzliche Sicherheitsfaktoren bezüglich Schwellenwerten. Deshalb treten bei Erreichen der Auslöseschwellen keine Gesundheitsschäden auf 6 3

Abgeleitete Werte (DGUV 15) - Auslöseniveaus - Auslöseschwellen (EMF Richtlinie/EMFV) Messwerte der Auslöseschwellen so festgelegt, dass selbst unter Zugrundelegung von ungünstigsten normalen Expositionsbedingungen die Expositionsgrenzwerte nicht überschritten werden Was ist im Fall der Überschreitung der Auslöseschwellen zu tun? Auslösung von Maßnahmen, um Überschreitung der Expositionsgrenzwerte zu verhindern bzw. Einhaltung der Expositionsgrenzwerte zu prüfen 7 Auslöseschwellen (EMF Richtlinie/EMFV) Neuer Ansatz: Ansatz mit oberem/unterem Auslöseniveau Erläuterung s. BMAS Bericht FB 400, www.bmas.de/de/service/medien/.../fb400- elektromagnetische -felder.html hohe/niedrige Auslöseschwelle (Bezeichnung EMF RL) Bewertung einfacher und kostengünstiger 8 4

Einhaltung der niedrigen Auslöseschwelle: Keinerlei direkte und indirekte Wirkungen - auch keine Phosphene, Schwindel, Übelkeit! Niedrige Auslöseschwelle für etwa 95 % aller Arbeitsplätze mit EMF ohne zusätzliche Maßnahmen eingehalten! Gesundheitsrisiken für besonders gefährdete Beschäftigte und Implantatträger jedoch immer berücksichtigen! Einhaltung der hohen Auslöseschwelle: 9 Gesundheitsschädliche Effekte ausgeschlossen! Schwache, reversible Effekte möglich wie Phosphene, Schwindel (z. B. bei Personal an MRT) Effekte verschwinden bei Verlassen des EM-Feldes. Gewährleistung der Sicherheit: Information und Training! Schema Schutzkonzept Richtlinie 2013/35/EU Exposition Stärke, Dauer und Typ der EMF-Exposition Grenzwert PNS Prüfung Einhaltung der der Grenzwerte Hohe Obere Auslöseschwelle Auslöseschwelle Grenzwert ZNS Niedrige Auslöseschwelle Keine Maßnahmen erforderlich Nicht akzeptable gesundheitsu. sicherheitsrelevante Risiken! Sicherheitsrelevante Risiken! Information, Training erforderlich! Phosphene, Schwindel, Übelkeit Keine gesundheits- und sicherheitsrelevanten Risiken! Aber Beachtung besonders gefährdete Beschäftigte! 10 5

EMF Richtlinie und EMFV HF-Bereich: NF-Bereich: bisherige Ansätze/Verfahren übernommen Bewertung sinusförmiger Felder eindeutig geregelt EMF-Experten in Übereinstimmung 11 Bewertung gepulster Felder seit ca. 2000 Anstieg der Anwendungen mit gepulsten Feldern, inzwischen überwiegt Anteil Beispiel: Schweißen Zur Bewertung nicht sinusförmiger Felder lt. EMF RL verschiedene Verfahren zulässig - zurzeit Diskussion in Deutschland 12 6

Richtlinie 2013/35/EU: s. Fußnoten Tabellen in Anhängen Bei einem nicht sinusförmigen Feld basiert die gemäß Artikel 4 durchgeführte Expositionsberechnung auf der Methode gewichteter Spitzenwerte (Gewichtung im Zeitbereich), ; es können aber auch andere wissenschaftlich nachgewiesene und validierte Verfahren herangezogen werden, vorausgesetzt sie führen zu annähernd gleichwertigen und vergleichbaren Ergebnissen. EMF Richtlinie empfiehlt die Methode der gewichteten Spitzenwerte (WPM), alternative Methoden können benutzt werden, wenn sie vergleichbare Ergebnisse liefern 13 EMF Richtlinie 2013/35/EU und Leitfaden (Bd. 1): Beurteilung nicht sinusförmiger NF-Felder Methode der gewichteten Spitzenwerte (Weighted Peak Method WPM International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung ICNIRP Guidelines - Empfehlungen 1998, 2010 ICNIRP Statement 2003 In Deutschland Zeitbereichsbewertungsmethode ZBM - an EMF Richtlinie angepasste Methode der DGUV 15 (bisher BGV B11), 2001 14 7

Methode der gewichteten Spitzenwerte WPM Zeitbereichsbewertungsmethode ZBM Zwei verschiedene Ansätze zum Schutz vor unzulässiger Exposition durch nicht-sinusförmige und gepulste Felder Wodurch unterscheiden sich die Herangehensweisen? 15 Methode der gewichteten Spitzenwerte (Weighted Peak Method WPM) 16 8

ICNIRP 2003 Stark vereinfachtes Modell der Nervenzelle Methode der gewichteten Spitzenwerte (WPM) 17 Feldwirkungen auf Nervenzellen 18 9

Zellmembran mit Ionenkanal Schema Ka +, Na + + Extrazellulärer Raum + + + + + Nervenzelle: Stark vereinfachtes Ersatzschaltbild I (t) C R 19 Protein - Cytoplasma in Zelle Protein - Protein - + Proteine= Eiweiße (Aminosäuren) + Kondensator: Zellmembran Widerstand: Ionenkanal Änderung des Widerstandes Öffnen/Schließen der Ionenkanäle Zellmembran mit Ionenkanal Schema Extrazellulärer Raum 20 + Protein - + + + + Protein - Protein - + Cytoplasma in Zelle + Ka + Na + + + Potentialdifferenz Innerhalb des Körpers bewegen sich freie Ionen infolge existierender Gradienten (elektrisch, chemisch) Diffusion durch offene Ionenkanäle auch Transport durch Ionenpumpen entgegen dem Gradienten- 10

Niederfrequente äußere Magnetfelder können im Gewebe zusätzliche elektrische Felder induzieren Feldstärke im Gewebe Wirkung auf Membranspannung - direkter Zusammenhang zu Auslösung von Aktionspotentialen Stimulation von Muskeln, Nervenzellen, Sinneszellen (Phosphene) Zur Vermeidung von Stimulationen ist Festlegung von Expositionsgrenzwert notwendig: Festlegung eines Spitzenwertes der Feldstärke im Gewebe 21 ICNIRP: Ausgangspunkt Summenformel Angabe einer Summenformel mit Bezug auf zulässigen Expositionswert für jede einzelne Frequenzkomponente Berücksichtigung unterschiedlicher Phasenlagen Frequenzkomponente, Frequenz zwischen1 Hz und 100 khz Amplitude der i-ten Frequenzkomponente des Messsignals Angabe bestimmter Bedingungen für Phasenwinkel i-te Frequenzkomponente Wichtungsfunktion u. Eckfrequenz f c Phasenwinkel i-te Frequenzkomponente Messsignal 22 11

Wichtig ist es, zu bestimmen, ob sich bei gleichzeitiger Exposition durch Felder verschiedener Frequenzen eine additive Wirkung der Exposition ergibt. 23 Zeitbereichsbewertungsmethode ZBM der DGUV 15 (BGV B11, 2001) 24 12

Verfahren wurde an die Anforderungen der EMF- Richtlinie angepasst. - Abschnitt in EMF-Leitfaden - BMAS-Forschungsbericht 457 EMF am Arbeitsplatz 25 http://www.bmas.de/de/service/medien/publikationen/ Forschungsberichte/Forschungsberichte-Arbeitsschutz/fb-457- elektromagnetische-felder-am-arbeitsplatz.html 26 13

Basis der Zeitbereichsbewertungsmethode (ZBM) Physiologische Basis: Grundgesetz der Elektrostimulation - Lapicque sches Gesetz: Beziehung zwischen der Stimulationsstärke und der Dauer des externen Reizes in Bezug auf physiologische Reize 27 Grafik zum Lapicque schem Gesetz I S Quelle: BMAS-Forschungsbericht FB 400 Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz: http://www.bmas.de/de/service/publikationen/forschungs berichte/fb400-elektromagnetische-felder.html Reize müssen eine bestimmte Schwelle (Rheobase genannt) überschreiten, um ein Aktionspotential auszulösen d. h. notwendig ist ein minimaler Stimulationsstrom bzw. eine minimale gewebeinterne Feldstärke T 28 14

Grafik zum Lapicque schem Gesetz I S Reize unterhalb der Schwelle (Rheobase) können kein Aktionspotential erzeugen, selbst wenn sie länger andauern Reize von kürzerer Dauer müssen eine höhere Intensität aufweisen, um wirksam zu sein, d.h. ein Aktionspotential auslösen zu können T 29 Erläuterungen zur Bewertung von EMF in der BG-Information DGUV 2013-038 Beurteilung magnetischer Felder von Widerstandsschweißeinrichtungen (2006) (bisher BGI 5011) 30 15

BG-Information DGUV 2013-038 Detaillierte Hinweise zur Vorgehensweise bei Bewertung nach Zeitbereichsbewertungsmethode ZBM und Beispiele Hinweis in BGI: Abbildungen in DGUV 15 (BGV B11) nur zur Beschreibung der für die Bewertung notwendigen Parameter. Abbildungen sind Kein Katalog von Signalen, die ausschließlich bewertet werden können. ZBM auf jede Exposition mit gepulsten Feldern anwendbar Seit Jahren bei Anwendung in Praxis bewährt 31 Aktueller Stand Gegenüberstellung WPM und ZBM Sind Randbedingungen/Voraussetzungen für die Anwendung der WPM festlegbar, um reproduzierbare Ergebnisse zu gewährleisten? Gibt es Expositionsbedingungen, die zur Unterbewertung durch WPM und damit zu Gefährdungen führen? Was können Implementierungen in Messgeräte leisten? WPM lässt sich einfach in Messgeräte implementieren (Angabe Prozentwert der messbaren Auslöseschwelle) Welcher Fehler ist bei Beurteilungsverfahren tolerierbar? 32 16

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Hannelore Neuschulz Gruppe 2.2, Physikalische Faktoren b a u a : Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Nöldnerstr. 40-42, D-10317 Berlin info.zentrum@baua.bund.de http://www.baua.de 33 17