Krise in den Kommunen

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Transkript:

Krise in den Kommunen ver.di Jugend Göttingen 3. November 2010 Sabine Reiner www.wipo.verdi.de

1. Ohne Moos nichts los Einnahmeentwicklung, sprudelnde Steuern, Schuldenbremse, Schulden und künftige Generationen 2. In Saus und Braus? Ausgabenentwicklung, internationaler Vergleich, Gemeindefinanzkommission 3. Geld her! Gewerbesteuer und Gemeindewirtschaftsteuer, Konzept Steuergerechtigkeit

185 Einnahmen brechen weg Gemeindefinanzen wieder im Defizit 181 Mrd. 180 175 Einnahmen 170 Mrd. Euro 165 160 155 150 153 Mrd. 148 Mrd. 150 Mrd. 159 Mrd. 156 Mrd. Ausgaben 166 Mrd. 145 140 135 145 Mrd. 146 Mrd. 142 Mrd. 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: Gemeindefinanzbericht 2010

Kommunalfinanzen Einnahmen und Ausgaben in Prozent am Bruttoinlandsprodukt 8,1% 8,4% 8% 8% 7,9% 7,6% 7,8% 7,4% 7,3% Einnahmen 7,5% 7,5% 7,1% 6,9% Ausgaben 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, eigene Berechung

Ohne Moos nichts los Steuereinnahmen und Finanzierungssaldo der Gemeinden 20 15 10 70 Mrd. 66 Mrd. Steuereinnahmen der Gemeinden 61 Mrd. 54 Mrd. 52 Mrd. 62 Mrd. 51 Mrd. 49 Mrd. 48 Mrd. 47 Mrd. 8,6 Mrd. 7,7 Mrd. 60 Mrd. 61 Mrd. 70 60 50 5 0 1,9 Mrd. 2,8 Mrd. Prognosen 40 30-5 -10-15 -4,1 Mrd. -3,7 Mrd. -8,4 Mrd. -2,2 Mrd. -3,9 Mrd. Defizit/Überschuss der Gemeinden -7,2 Mrd. -15 Mrd. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 20 10 0-10 Quellen: Gemeindefinanzbericht 2010, Prognose der kommunalen Spitzenverbände

Noch weniger als erwartet Steuereinnahmen in den nächsten Jahren Vor-Krisen-Schätzung (Mai 2008) 620 645 Mrd. 595 tatsächliche Steuereinnahmen 561 571 Steuerschätzung vom Mai 2009 552 575 Mrd. 561 582 Mrd. 538 527 540 524 511,5 510,3 515 Steuerschätzung vom Mai 2010 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quellen: Steuerschätzungen

0-0,6 Einnahmeausfälle für Bund, Länder und Gemeinden durch Steuerrechtsänderungen seit 1998-10 -20-30 -4 Mrd. -1,4-3,1-2,7-24 Mrd. -30 Mrd. -31 Mrd. -1,6-2,6-1,6-2,3-20 Mrd. -3,6 Erhöhung der Mehrwertsteuer Große Koalition -5,7 Konjunkturpakete, Große Koalition (2009 und 2010), "Wachstumsbeschleunigungsgesetz", Schwarz- Gelb, 2010-8,1-8,6-7,7-6,5-40 -50-60 Senkung der Einkommen- und Unternehmensteuern, (letzte Stuf e 2005), Rot-Grün -35 Mrd. -43 Mrd. Bund Gemeinden Länder -40 Mrd. -36 Mrd. -51 Mrd. -56 Mrd. -52 Mrd. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013-48 Mrd. Quelle: BMF, Berechnungen Eicker-Wolf/Truger

Einnahmeausfälle der Gemeinden durch Steueränderungen seit 1998-0,6 Mrd. -3,1 Mrd. -1,4 Mrd. -2,7 Mrd. Senkung der Einkommen- und Unternehmensteuern, (letzte Stuf e 2005), Rot-Grün -1,6 Mrd. -2,6 Mrd. -1,6 Mrd. -2,3 Mrd. -3,6 Mrd. Konjunkturpakete, Große Koalition (2009 und 2010), "Wachstumsbeschleunigungs gesetz", Schwarz-Gelb, 2010-5,7 Mrd. -6,5 Mrd. Quelle: BMF, Berechnungen Eicker-Wolf/Truger -7,7 Mrd. -8,1 Mrd. -8,6 Mrd. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Woher bekommen Gemeinden ihr Geld? sonstige Einnahmen 27 Mrd. Gewerbesteuer 24 Mrd. 16 % 15 % 2010: 166 Mrd. 14 % Einkommensteueranteil 22 Mrd. 38 % 8 % Zuweisungen von Land/Bund 63 Mrd. 9 % sonstige Steuern 14 Mrd. Gebühren 16 Mrd. Quelle: Gemeindefinanzbericht 2010

Schuldenbremse Schuldenbremse Bund: Ab 2016 nur noch 0,35% des Bruttoinlandsprodukt an neuen Schulden = 8 Mrd. (entspricht 10% der für 2013 geplanten Nettokreditaufnahme des Bundes) Definition strukturelle und konjunkturelle Komponente? Schuldenbremse Länder: NULL ab 2020 Schuldenbremse bisher: Maastricht-Kriterium

in Mrd. Euro 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 Entwicklung der Staatsschulden Öffentliche Haushalte insgesamt* 237 536 599 680 766 840 1.009 1.069 1.119 1.153 1.183 1.198 1.242 1.293 1.384 1.454 1.524 1.572 1.579 1.646 1.762 2.000 Prognose 200 0 10 29 63 *Bund, Länder, Gemeinden, Sonderrechnungen des Bundes, Quelle: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 2003, Deutsche Bundesbank Monatsbericht Mai 2010

in Billionen Euro 5 5 4 4 3 3 2 2 2,01 1,19 Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland 2,66 1,51 3,61 3,71 3,68 2,09 2,17 2,12 3,91 2,34 4,09 2,51 4,20 2,63 4,40 2,83 4,56 3,01 4,43 2,90 4,67 3,14 1 Geldvermögen insges. Nettogeldvermögen 1 0 1991 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Quelle: Deutsche Bundesbank, Monatsberichte, laufende Ausgaben (Stand: Juni 2010)

Entwicklung der Staatsschulden in Deutschland in Prozent am Bruttoinlandsprodukt Bereich Wirtschaf tspolitik 73% 79% 82% 56% 58% 60% 60% 61% 60% 59% 60% 64% 66% 68% 68% 65% 66% 40% 42% 46% 48% Prognose 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Deutsche Bundesbank, Monatbericht Februar 2010, Bundesministerium der Finanzen, Monatsbericht Mai 2010

Wo sind die Grenzen? Staatsverschuldung in Prozent des Bruttoinlandsprodukts 195% 188% 2007 2011 (Prognose) 134% 119% 72,50% 87% 103% 89% 62% 64% 65% 82% 96% 104% 59% 84% 36,20% 45% Spanien Großbritannien USA Frankreich Deutschland Griechenland Italien Japan EU Quelle: EU-Kommission, BMF Monatbericht Juli 2010

Zinsausgaben des Bundes 52,0 Mrd. 46,7 Mrd. 39,1 Mrd. 36,9 Mrd. 37,4 Mrd. 39,3 Mrd. 37,6 Mrd. 37,5 Mrd. 37,1 Mrd. 36,3 Mrd. 41,4 Mrd. 40,2 Mrd. 39,3 Mrd. 41,3 Mrd. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Monatsbericht des BMF, Oktober 2009

Zinsausgaben des Bundes 39,1 Mrd. 36,9 Mrd. 37,4 Mrd. 39,3 Mrd. 37,6 Mrd. 37,5 Mrd. 37,1 Mrd. 36,3 Mrd. 40,2 Mrd. 38,1 Mrd. 36,8 Mrd. 36,0 Mrd. 36,4 Mrd. 40,5 Mrd. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Monatsberichte des BMF, August 2010

Zinsausgaben des Bundes 48,0 Mrd. 39,1 Mrd. 36,9 Mrd. 37,4 Mrd. 39,3 Mrd. 37,6 Mrd. 37,5 Mrd. 37,1 Mrd. 36,3 Mrd. 40,2 Mrd. 38,1 Mrd. 36,8 Mrd. 36,0 Mrd. 36,4 Mrd. 40,5 Mrd. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Monatsberichte des BMF, August 2010

Wofür geben die Gemeinden ihr Geld aus? Zinsen 5 Mrd. Euro Sonstiges 28 Mrd. Euro 3% 15% 25% Personal 45 Mrd. Euro Investitionen 24 Mrd. Euro 13% 2010: 181 Mrd. Euro 21% Soziale Leistungen 42 Mrd. Euro 23% Laufender Sachaufwand 37 Mrd. Euro Quelle: Prognose der kommunalen Spitzenverbände, Februar 2010

In den Gemeinden gehen die Lichter aus Straßenbeleuchtung 31% Abbau von Angeboten für Jugendliche oder Senioren 29% Schließung/Einschränkung Schwimmbäder 14% Schließung/Einschränkung Kindertagesstätten 13% Reduzierung öffentlicher Nahverkehr 13% Schließung von Bibliotheken/Kultureinricht. Schließung Veranstaltungshallen/Bürgerhäuser Reduzierung freiwilliger Zuschüsse 5% 7% 9% Wie reagiert Ihre Kommune auf sinkende Steuereinnahmen? Reduzierung sonstiger Leistungen Schließung Theater/Oper 3% 3% 60% der Kommunen planen Leistungen zu reduzieren, und zwar im Bereich... Schließung von Schulen 2% Quelle: Ernst &Young: Kommunen in der Finanzkrise. Ergebnisse einer Befragung von 300 deutschen Kommunen, Juli 2010

50 in Mrd. 45 40 Kommunen brauchen mehr Geld vor allem für Soziales Ausgewählte Ausgabenbereiche der Kommunen Personal Soziale Leistungen Investitionen 35 30 25 20 15 10 5 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: Gemeindef inanzbericht 2010

Absturz und leichte Erholung Ausgaben der Kommunen für öffentliche Investitionen 33,5 Mrd. 28,8 Mrd. 24,7 Mrd. 24,1 Mrd. 21,4 Mrd. 18,6 Mrd. 20,0 Mrd. 20,8 Mrd. 21,1 Mrd. 1992 1995 2000 2003 2005 2007 2008 2009 2010 Quelle: Gemeindefinanzbricht 2009, Prognose der kommunalen Spitzenverbände, Februar 2010

Öffentliche Investitionen in Deutschland gering 2008, in Prozent des Bruttoinlandsproduktes 4,6% 3,8% 3,2% 3,3% 2,2% 2,3% 2,5% 2,6% 1,5% 1,0% Quelle: Europäische Kommission

1.590 1.605 1.469 1.350 1996 406 410 Personalabbau in den Gemeinden Beschäftigte im unmittelbaren öffentlichen Dienst in 1000 1884 415 457 1736 452 439 1615 442 465 1537 475 487 1470 492 496 1410 506 485 Vollzeit 1278 Teilzeit 1235 1235 1222 471 472 469 467 477 1.283 1.233 1.173 1.116 1.062 1.015 978 946 904 843 807 789 766 753 758 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Quelle: Statistisches Bundesamt

19,4% Suppenkaspar Deutschland Ausgaben für öffentlich Beschäftigte 2009 in Prozent des Bruttoinlandsprodukts 15,4% 13,2% 12,0% 11,8% 11,3% 11,8% 10,2% 9,8% 11,2% 8,1% 7,9% 7,4% Quelle: Europäische Kommission

Staatsausgabenentwicklung in ausgewählten Ländern von 1998 bis 2008 Land/Ländergruppe nominal real* Land/Ländergruppe nominal real EU-27 4,3 1,5 Großbritannien 6,7 5,2 EU-15 3,9 1,8 Slowakische Republik 6,6 0,7 EWU-16 3,8 1,5 Tschechien 6,3 3,5 EWU-12 3,8 1,5 USA 6,3 3,4 Rumänien 30,8 9,5 Norwegen 6,2 4,2 Lettland 14,7 8,6 Malta 5,6 3,0 Island 13,4 8,6 Portugal 5,3 2,4 Estland 12,5 7,5 Niederlande 4,9 2,5 Bulgarien 10,9 4,0 Belgien 4,1 1,8 Irland 10,9 7,3 Frankreich 3,9 2,0 Ungarn 9,5 2,6 Finnland 3,9 2,1 Slowenien 9,2 3,5 Italien 3,6 1,2 Zypern 9,0 6,1 Schweden 3,5 1,8 Litauen 8,7 5,8 Dänemark 3,2 1,1 Luxemburg 7,6 4,6 Österreich 3,0 1,1 Polen 7,5 3,5 Schweiz 2,0 - Griechenland 7,4 4,8 Deutschland 1,4-0,2 Spanien 7,3 3,9 Japan -1,3-1,1

Wir werden eine Kommission zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Neuordnung der Gemeindefinanzierung einsetzen. Diese soll auch den Ersatz der Gewerbesteuer durch einen höheren Anteil an der Umsatzsteuer und einen kommunalen Zuschlag auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer mit eigenem Hebesatz prüfen. Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP, 17. Legislaturperiode

Die Kommunen haben nie um eine Abschaffung der Gewerbesteuer gebeten. Sie möchten im Gegenteil die Gewerbesteuer stärken. Man wird den Verdacht nicht los, dass es einigen politischen Akteuren nicht in erster Linie darum geht, die kommunale Finanzlage zu verbessern, sondern wieder einmal nur um die Abschaffung der Gewerbesteuer. Gemeindefinanzbericht 2010, Einleitung

Kommission zur Neuordnung der Gemeindefinanzierung Kommissionsmitglieder: Bundesminister: Finanzen, Inneres, Wirtschaft Drei Vertreter/innen der kommunalen Spitzenverbände Sechs Finanz- bzw. Innenminister der Länder Arbeitsgruppen: Kommunalsteuern Standards Rechtsetzung Zeitplan: Zwischenbericht im Sommer Ergebnis im Herbst

Zwischenbericht, Gemeindefinanzkommission, AG Standard, Juni 2010

Alternativen für Gemeindefinanzen

140% Löhne stagnieren - Gewinne explodieren Preisbereinigte Entwicklung 2000-2011 135% 130% 125% Unternehmens- und Vermögenseinkommen 120% 115% 110% 105% 100% Arbeitnehmerentgelte 95% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Statistisches Bundesamt, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2010, eigene Berechnungen

Alternativen gegen Sozialkahlschlag

Comeback der Millionäre Personen in Deuschland mit einem Nettovermögen von über 1 Million US-Dollar 6,3% 861.000 + 4,4% 833.000-2,8% + 0,5% + 0,9% + 4,0% 798.000 810.000 756.000 760.000 767.000 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Quelle: World Wealth Report 2010

Solidarisch finanzieren Konzept Steuergerechtigkeit von ver.di

Gute Arbeit und gutes Geld Stärkung der solidarischen sozialen Sicherung Mehr und gerechte Steuereinnahmen zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben Finanzkraft von Städten und Gemeinden sichern Öffentliches Investitionsprogramm für umweltverträgliches Wachstum und Beschäftigung Ausgeglichene Entwicklung von Binnenmarkt und Export