Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz. Forst. Waldzustandsbericht der Länder Brandenburg und Berlin

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Transkript:

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Forst Waldzustandsbericht 26 der Länder Brandenburg und Berlin

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Hauptergebnisse Trotz günstiger Witterungsbedingungen in den Jahren 24 und konnte sich der Waldzustand auch 26 insgesamt nicht erholen. Es kam im Gegenteil zu einem weiteren Anstieg der deutlichen Schäden. Damit setzte sich in der Region die Zunahme der Waldschäden seit 2 fort. Mit % deutlich geschädigter Waldfläche (+3 %-Punkte) ist der Waldzustand in der Region Berlin-Brandenburg im Jahr 26 insgesamt aber noch relativ gut. Hauptergebnisse der Waldschadenserhebung 26 (Angaben in Prozent der Waldfläche, Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten) Berlin Veränderung Brandenburg Veränderung Gesamtregion Veränderung ohne Schäden Schadstufe -2 32-9 32 - Warnstufe Schadstufe +9 + + deutliche Schäden Schadstufen 2 4 34-7 +4 +3 Der Anstieg der deutlichen Schäden konzentrierte sich zwar auf die Schadstufe 2, aber der Anteil starker Schäden (Schadstufe 3) hat sich gegenüber dem Vorjahr auf, % (+,7 %-Punkte) fast verdoppelt. Dagegen hat sich der Anteil der Schadstufe (ohne sichtbare Schäden) gegenüber von 7 % auf 32 % nahezu halbiert. Innerhalb der Baumarten- und Altersgruppen stellt sich der Kronenzustand jedoch differenzierter dar: Die, Baum des Jahres 27, ist die dominierende Baumart der Region. Ihr Kronenzustand hatte sich von bis stark verbessert, seit 2 tritt aber eine wieder steigende Tendenz der Verlichtung auf. Mit % deutlichen Schäden (+3,4 %-Punkte) ist ihre Vitalität zwar nur wenig besser als das Gesamtergebnis aber deutlich besser als die von Buchen und n. Bei den Buchen im Altersbereich über 6 Jahre scheint sich ein erhöhtes Niveau der Kronenverlichtung zu manifestieren. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die deutlichen Schäden auf 37 % (+4 %- Punkte) wieder an. Seit tritt in zweijähriger Folge stärkere Samenbildung, verbunden mit verringerter Ausbildung von Blättern auf. In den nur einjährigen Pausen können sich die Kronen offensichtlich nicht mehr regenerieren. Nach dem trockenen Sommer und der darauf folgenden dramatischen Situation 24 zeigten beide narten und 26 eine langsame Erholung. Die mittlere Kronenverlichtung sank gegenüber 24 um 6 %-Punkte auf 24 %, die deutlichen Schäden nahmen um %-Punkte auf aktuell 37 % ab. Der Anteil starker Schäden (Schadstufe 3) reduzierte sich von % im Jahr 24 auf aktuell,4 % und der Anteil toter Bäume nahm nicht weiter zu. Die Entwicklung zeigt, dass auch starke Kronenschäden der n sich regenerieren können. In Berlin bleibt trotz eines Rückgangs der deutlich geschädigten Waldfläche um 7 %-Punkte ein gegenüber Brandenburg höheres Niveau der deutlichen Schäden bestehen. Die mittlere Kronenverlichtung sank auf % (-2 %-Punkte). Die hat sich mit % in den Schadstufen 2 4 gegenüber dem Vorjahr deutlich erholt (-9 %-Punkte). Auch die n zeigen eine weitere Zustandsverbesserung. Die deutlichen Schäden haben sich um %-Punkte verringert. Mit 66 % befinden sie sich aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. In Brandenburg ist von bis 26 ein Anstieg der deutlichen Schäden um %-Punkte auf % festzustellen. Die mittlere Kronenverlichtung ist mit % noch relativ gering, in der Tendenz aber steigend. Der Flächenanteil deutlich geschädigter n stieg auf 6 % (+3,6 %-Punkte). Die deutlichen Schäden an Buchen mit % (+ %-Punkte) und n mit 34 % (-6 %-Punkte) bleiben auf hohem Ni-

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN veau. In der Gruppe der anderen Laubbaumarten sind 26 die deutlichen Schäden auf 32 % (+ %- Punkte) stark angestiegen Die über bisher 6 Jahre beobachtete Entwicklung des Kronenzustandes der Waldbäume weist im Niveau nach Baumarten und Baumalter differenziert in der Tendenz aber relativ übereinstimmend eine seit Ende der 9er Jahre steigende Verlichtung der Waldbäume aus. Die bis vor allem bei beobachtete Zustandsverbesserung und die auf erhöhtem Niveau stagnierenden Verlichtungen der Laubbaumarten ist seither in eine mehr oder weniger kontinuierliche Zunahme deutlicher Kronenverlichtungen übergegangen. Sowohl die Übereinstimmung des Zeitpunktes der Trendwende als auch die höhere Sensitivität der Laubbaumarten machen Klimaeffekte als synchronisierenden und auslösenden Faktor dieser Entwicklung wahrscheinlich. Witterungsextrema mit hohen Temperaturen und Niederschlagsdefiziten in der Vegetationsperiode treten in den letzten Jahren gehäuft auf. Das Jahr war für die Region nur ein markantes Trockenstress-Ereignis. Ähnliche Situationen traten 76, 2,, 9,, und 2 auf. Auf die trockenen Vegetationsperioden der Jahre 2 sowie und 9 hatte die bei hoher Schwefeldioxid-Immissionsbelastung noch mit wesentlich stärkeren Nadelverlusten reagiert. Das Risiko von Witterungsextremen nimmt mit der Klimaerwärmung zu. Die damit steigenden Risiken der Forstwirtschaft müssen durch Sorgfalt bei der Baumartenwahl, der Auswahl geeigneter Herkünfte, Prüfung der Standorteignung und Pflege der Waldbestände zum Aufbau vitaler, stresstoleranter Wälder berücksichtigt werden. Für den Zustand der Wälder spielt der historische und aktuelle Schadstoffeintrag in die Ökosysteme eine wichtige Rolle. Vor allem die Stickstoffeinträge liegen weiter über den kritischen Eintragsraten. Die Bilanzierung des Stoffhaushaltes an Dauerbeobachtungsflächen (Level II) der Baumart ergab Stickstoffüberschüsse von ca. % der für das Bestandeswachstum erforderlichen Menge durch Stoffeinträge. Gleichzeitig ergibt sich für die Nährelemente Kalzium und Magnesium eine negative Bilanz. Die bisherigen Fortschritte zur Reduzierung der Fremdstoffbelastung und zum Klimaschutz sind zur nachhaltigen Stabilisierung der Waldökosysteme in der Region nicht ausreichend. Schwerpunkte für den Immissionsschutz müssen aus Sicht der Forstwirtschaft die Reduzierung der Stickstoff-Emissionen aus landwirtschaftlichen Quellen in Brandenburg und die Reduzierung der E- missionen von Vorläufersubstanzen der Ozonbildung vor allem aus verkehrsbedingten Emissionen sein. Hierbei hat der Ballungsraum Berlin besondere Verantwortung. Als besonders stark durch eine Klimaänderung betroffene Region müssen Berlin und Brandenburg ihre Anstrengungen zur Vermeidung klimawirksamer Spurengasemissionen verstärken. Gleichzeitig sind die Potenziale zur Stabilisierung der Waldökosysteme und des Landschaftswasserhaushaltes durch einen standortgerechten Waldumbau verstärkt zu nutzen. 2

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Ergebnisse der Waldschadenserhebung 26 Gesamtregion Für die Darstellung der Waldzustandsentwicklung der Region werden die Daten der Stichprobenerhebungen von Berlin (2 x 2 km²) und Brandenburg ( x km²; andere Baumarten 4 x 4 km²) gewichtet zusammengefasst. 6 4 2 3 29 4 3 44 4 42 47 2 4 4 42 4 3 2 36 7 9 2 4 2 42 4 4 4 43 44 4 4 32 2-4 Mittelwert Kronenverlichtung 3 2 27 24 2 6 2 6 2 6 2 2 Altersgruppe <= 6 Jahre > 6 Jahre 2 24 26 2 24 26 Schadstufenentwicklung 26 in Prozent Mittlere Kronenverlichtung nach Altersgruppen Über alle Baumarten stieg der Flächenanteil deutlicher Schäden (Schadstufen 2 bis 4) gegenüber dem Vorjahr um weitere 3,7 %-Punkte auf,2 % an. Die Veränderungen konzentrierten sich auf die Schadstufe 2 (+3, %-Punkte). Der Anteil starker Schäden (Schadstufe 3) verdoppelte sich nahezu auf, % (+,7 %-Punkte) während der Anteil toter Bäume (Schadstufe 4) mit,4 % gering blieb (-, %-Punkte). Gegenüber hatte sich der Kronenzustand der Waldbäume in der Region Berlin-Brandenburg bis erheblich verbessert. Seither nehmen die Kronenverlichtungen wieder zu. Der Anteil der Schadstufe (ohne sichtbare Schäden) halbierte sich nahezu seit von 7 % bis 26 auf 32 %. Die Waldfläche in der Schadstufe (Warnstufe) stieg in den letzten drei Jahren auf jetzt %. Die Zeitreihe der mittleren Kronenverlichtung entspricht dieser Entwicklung. Sowohl die Altersgruppe der bis 6-jährigen Bäume als auch die Altersgruppe der über 6-jährigen Bäume weisen eine stetige Zunahme der Kronendichte bis auf. Seitdem ist wieder eine steigende Tendenz der mittleren Kronenverlichtung festzustellen. Ältere Bäume sind im Mittel höher verlichtet als die jüngere Altersgruppe, die Entwicklung in beiden Altersgruppen läuft parallel. Gegenüber nahm die mittlere Kronenverlichtung in beiden Altersgruppen um 6 %-Punkte zu. 3 6, 4, 2 2, Prozent 26 Veränderung, -2, Veränderung -4, -6, Kronenverlichtung 9 9 7 7 6 6 4 4 3 3 2 Häufigkeitsverteilungen der Kronenverlichtung und 26 über alle Baumarten und Veränderung zum Vorjahr Der Vergleich der Häufigkeitsverteilungen und 26 weist einen starken Rückgang des Anteils von Bäumen mit nur - und -prozentiger Kronenverlichtung auf. Dem entsprechend steigt der Anteil der Bäume im Bereich von 2 bis 3 % Verlichtung. Insgesamt wird die Verteilung gegenüber dem 3

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Vorjahr zu höheren Kronenverlichtungen verschoben. Der Anteil starker Schäden (> 6 % Kronenverlichtung) bleibt aber relativ gering. Die ist mit 7.24 ha (nach Bundeswaldinventur, BWI) die dominierende Baumart in den Wäldern der Region. Die Hauptbaumarten Buche und sind mit 2.4 ha (nach BWI) gegenwärtig noch relativ gering im Kronendach der Wälder vertreten. Die Waldentwicklungsplanung und das Waldumbauprogramm Brandenburgs sehen vor, dass ihr Anteil künftig deutlich zunehmen soll. Die Zustandsentwicklung dieser Baumarten ist daher für waldbauliche Entscheidungen von besonderem Interesse. Der Kronenzustand der n hatte sich von zunächst stark verbessert. Seit 2 tritt jedoch eine steigende Tendenz ihrer mittleren Kronenverlichtung auf gegenwärtig % auf. Die Gruppe der anderen Nadelbaumarten (Fichte, Lärche, Douglasie u. a.) liegt mit % noch darunter, nimmt aber ab 2 ebenfalls zu. Die Laubbaumarten zeigen in der Zeitreihe seit keine Zustandsverbesserung. Die n sind bereits seit relativ schlecht belaubt, im Jahr 24 wurde ein extrem schlechter Kronenzustand erfasst, der sich und 26 nur geringfügig verbessert darstellt. Die Buchen verbleiben seit 24 auf relativ hohem Niveau der mittleren Kronenverlichtung. Auch bei den anderen Laubbaumarten wird seit eine kontinuierliche Zunahme der mittleren Kronenverlichtung festgestellt, im Jahr 26 besonders stark. Da neben der auch Buche und andere Laubbaumarten seit Mitte der 9er Jahre steigende Kronenverlichtungen in der Region aufweisen, ist eine spezifischen nerkrankung nicht als alleinige Ursache für ihren gegenwärtig schlechten Zustand anzusehen. 3,6% 2,% 4,% 6,% 2,9% andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume Mittelwert Kronenverlichtung 3 2 andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume 26 24 2 Anteile der n in der WSE- Stichprobe der Region Berlin-Brandenburg 26 Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung der n in der Region Berlin- Brandenburg Die dominiert bei einem Flächenanteil von > % in der WSE-Stichprobe das Gesamtergebnis in der Region. Mit 6, % deutlichen Schäden und 32 % Flächenanteil ohne Schäden ist ihr Zustand nur wenig besser als das Gesamtergebnis über alle Baumarten. Gegenüber dem Vorjahr ist der Anteil deutlicher Schäden um 3,4 %-Punkte angestiegen. 4

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN 37 2 7 7 9 6 9 7 2 4 3 4 6 7 6 6 4 4 2 2-4 2 2-4 2 24 26 2 24 26 andere Nadelbäume Schadstufenentwicklung bei der 26 in Prozent Schadstufenentwicklung der anderen Nadelbäume 26 in Prozent Der Vitalitätszustand der n ist damit noch relativ gut und besser als zu Beginn der systematischen Kontrolle. Die mittlere Kronenverlichtung sank von 24 % im Jahr auf % im Zeitraum. Seither ist aber ein kontinuierlicher Anstieg auf aktuell % festzustellen. Die fast % anderen Nadelbäume der WSE-Stichprobe (Fichte, Lärche, Douglasie, u. a.) gehören überwiegend der Altersgruppe bis 6-jähriger Bäume an. Sie weisen seit Beginn der Erhebungen in der Summe einen besseren Zustand als die n auf. Mit 7 % Flächenanteil ohne Schäden und nur % deutlichen Schäden bleibt diese nur gering von Kronenverlichtungen betroffen. Die mittlere Kronenverlichtung schwankt im Beobachtungszeitraum zwischen 9 und 2 % und liegt aktuell bei %. Die Buche hat gegenwärtig ca. 3 % Anteil im Kronendach der Wälder der Region. Die wenigen Buchen in der WSE-Stichprobe hatten mit 37 % Flächenanteil deutlicher Schäden und nur 3 % ohne sichtbare Kronenschäden im Jahr 24 ein neues Maximum der Kronenverlichtung erreicht. Die mittlere Kronenverlichtung schwankte bisher zwischen % und 2 %, 24 lag sie erstmals bei %. Im Vorjahr wurde nur eine geringe Zustandsverbesserung erreicht. Bereits 26 stieg der Anteil deutlicher Schäden wieder auf % an. Als Ursache für die hohe Kronenverlichtung im Jahr 2 war die starke Fruktifikation älterer Buchen erkannt worden. Auch 24 wurde eine starke Fruktifikation der Buche festgestellt. Nachdem keine stärkere Fruktifikation auftrat, wurde 26 zumindest teilweise wieder stärkerer Fruchtbehang der älteren Buchen beobachtet. In den seit in zweijährigem Rhythmus auftretenden Mastjahren steigt die Kronenverlichtung naturgemäß jeweils an. Im darauffolgenden Jahr nimmt die Belaubungsdichte wieder zu. Dabei wurde in den letzten Jahren wie auch nicht wieder die Belaubungsdichte der vorhergehenden Periode erreicht. Damit schaukelt sich die Kronenverlichtung zunehmend auch bei der Buche auf. 26 27 37 2 29 26 29 29 4 43 37 6 6 4 4 2 2-4 2 2-4 2 24 26 2 24 26 Buche Schadstufenentwicklung bei der Buche 26 in Prozent Schadstufenentwicklung bei der 26 in Prozent Die n sind mit gegenwärtig knapp 4 % Anteil an der WSE-Stichprobe vertreten.

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Das Schadniveau der n stieg bundesweit zwischen 4 und kontinuierlich auf 47 % deutliche Schäden an, sank bis auf 29 % und war bis wieder auf % angestiegen. In der Region sind die n seit die Baumart mit der höchsten Kronenverlichtung. Der Anteil deutlich geschädigter Kronen schwankte im Zeitraum bis zwischen 2 und 3 % bei einer mittleren Kronenverlichtung von 2 %. Durch starke Fraßschäden von nwickler und Frostspanner waren im Jahr die deutlichen Schäden erstmals über 3 % angestiegen. Nach einem starken Anstieg der nschäden um %-Punkte im Jahr setzte sich die Zustandsverschlechterung im Jahr 24 fort. Mit 4 % war 24 nahezu die Hälfte der n deutlich geschädigt und nur ein Viertel blieb ohne erkennbare Schäden. Die mittlere Kronenverlichtung stieg auf 29 %. Dieses hohe Schadniveau wurde mit der Reaktion auf den Extremsommer erklärt. Aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen in den Jahren 24 und konnte sich der Kronenzustand 26 geringfügig verbessern. Die mittlere Kronenverlichtung sank um %-Punkte auf 24 %, die deutlichen Schäden nahmen um %-Punkte auf 37 % ab. Als positive Entwicklung ist auch hervorzuheben, dass der Anteil starker Schäden (Schadstufe 3) von % im Jahr 24 auf jetzt,4 % abnahm und der Anteil toter Bäume gleichzeitig nicht zunahm. Auch starke Kronenschäden der n wurden also überwiegend regeneriert. Seit treten zunehmende Verlichtungen der n auf, in der Zeitreihe seit ist aber noch kein sicherer Trend erkennbar. Bei differenzierter Betrachtung der narten wird erkennbar, dass die Trauben-n in der Stichprobe der Waldschadenserhebung gegenüber den Stiel-n geringere Schäden aufweisen. Ihre mittlere Kronenverlichtung stieg von bis tendenziell an. Die dramatische Zustandsverschlechterung der Jahre 24 konzentrierte sich aber auf die Stiel-n. Ihre mittlere Kronenverlichtung stieg im Jahr 24 um %-Punkte auf 3 % während die Traubeneichen mit 2 % das Niveau des Vorjahres halten konnten. Der Anteil deutlicher Schäden lag 24 entsprechend bei der Stiel- doppelt so hoch wie bei der Trauben-. Beide narten zeigten 26 eine langsame Erholung ihres Kronenzustandes. Die Trauben-n haben wieder das Schadniveau der Vorjahre erreicht. Die bei etwa gleichen Standortansprüchen beider narten bekannte höhere Anfälligkeit der Stieleichen gegenüber Grundwasserabsenkungen ist ein Indiz für Auswirkungen des extremen Trockenjahres als Ursache dieser dramatischen Zustandsverschlechterung. 4 Mittelwert Kronenverlichtung 3 3 2 Trauben- Stiel- Anteil deutlicher Schäden [%] 6 4 2 Trauben- Stiel- 2 24 26 2 24 26 Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung bei den narten Traubeneiche und Stieleiche 26 in Prozent Flächenanteile deutlicher Schäden (Schadstufen 2 4) von Trauben- und Stieleiche in der Region Berlin-Brandenburg Andere Laubbaumarten (Birke, Erle, Roteiche, Robinie u. a.) haben nach der BWI einen Flächenanteil von,6 % in der Gesamtregion. 6

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN 6 4 2 2 6 2 24 26 andere Laubbäume Schadstufenentwicklung bei anderen Laubbäumen 26 in Prozent 24 32 2-4 Nach einer Abnahme im Zeitraum bis blieb die mittlere Kronenverlichtung in dieser bis bei % konstant, stieg aber seither wieder an. Diese Entwicklung setzte sich bis 24 auf % fort. Nach kurzer Erholung auf 2 % in erfolgte ein starker Anstieg auf aktuell 27 % mittlere Verlichtung. Der Anteil deutlicher Schäden in dieser stieg erstmals auf 32 %. Die Zunahme der deutlichen Schäden seit betrifft vor allem die Birke, aber auch Hybridpappel, Aspe, Hainbuche und Esche zeigen bis 26 eine deutliche Zustandverschlechterung während Robinie, Roteiche und Erle ohne Verlichtungen blieben. Im Unterschied zu anderen n weisen vor allem die jüngeren Bäume (Altersstufe bis 2 Jahre) höhere Verlichtungen auf. Damit kann der extreme Anstieg im Jahr 26 zum Teil auf die höhere Dürre-Empfindlichkeit jüngerer Bäume zurückgeführt werden. 7

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN 2 Berlin Die Waldzustandsentwicklung wird in Berlin seit in einem einheitlichen Stichproben-Netz beobachtet. Die Netzdichte variierte in den einzelnen Aufnahmejahren, seit wird der Kronenzustand der Waldbäume im 2 km x 2 km Netz an 42 Stichprobenpunkten in den Landesgrenzen Berlins aufgenommen. Anders als in Brandenburg war im Beobachtungszeitraum für die in den Grenzen des Landes Berlin gelegenen Waldflächen keine so deutliche Erholung des Waldzustandes feststellbar. 2 6 6 26 29 24 24 4 4 34 3 Altersgruppe <= 6 Jahre > 6 Jahre 6 4 2 4 4 2 6 64 47 7 7 3 6 6 49 49 42 3 3 3 32 2 24 2 24 26 2-4 Mittelwert Kronenverlichtung [%] 2 3 29 27 24 26 24 24 2 2 2 6 6 6 2 2 24 26 Entwicklung der Schadstufenanteile für alle Baumarten 26 in Prozent Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung für alle Baumarten Der Flächenanteil deutlicher Schäden lag im Jahr mit 29 % auf dem gleichen Niveau wie, der Waldflächenanteil ohne Schäden war gegenüber der Erstaufnahme von % auf 2 % im Jahr zurückgegangen. In den Jahren und gingen die deutlichen Schäden auf 24 % zurück und stiegen 24 auf 4 %. Der Flächenanteil ohne sichtbare Kronenschäden fiel 24 auf % zurück. Auch zeigte sich trotz günstiger Witterungsbedingungen keine Erholung des Kronenzustandes der Waldbäume. Im aktuellen Jahr wurden 34 % (-7 %-Punkte) deutliche Schäden aufgenommen. Der Flächenanteil der Schadstufe stieg sowohl durch Rückgang der mittleren Schäden (Stufe 2) als auch der Stufe. 6% 6% 26 % % 4% 4% 3% 3% 7,% 4,6% 2%,3% 2% 32,% %,6% %,9%,6% %,4% %,%,6% gesund Warnstufe 2 mittlere Schäden Schadstufe 3 starke Schäden 4 tot gesund Warnstufe 2 mittlere Schäden Schadstufe Schadstufenanteile in der Waldschadenserhebung des Landes Berlin und 26 3 starke Schäden 4 tot Die mittlere Kronenverlichtung über alle Baumarten war 24 um %-Punkte auf 27 % angestiegen, blieb nahezu unverändert und sank 26 auf jetzt %. Die Verteilungen der Kronenverlichtungs-Stufen von und 26 zeigen die starke Zunahme der Verlichtungsstufen, 2 und % bei Abnahme der Häufigkeit von 3, 3, 4 und % Kronenverlichtung aber auch einen weitere Reduzierung der mit % verlichteten Bäume aus.

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN 3 6, 4, 2 2, Prozent 26 Veränderung, -2, Veränderung -4, -6, Kronenverlichtung 9 9 7 7 6 6 4 4 3 3 2 Häufigkeitsverteilung der Kronenverlichtung und 26 über alle Baumarten und Veränderung zum Vorjahr Der Wald in den Grenzen des Landes Berlin ist im Unterschied zu Brandenburg durch geringere Anteile der Nadelbaumarten und höhere Anteile von n und anderen Laubbaumarten gekennzeichnet.,7% andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume,% 9,9% 4,%,% Anteile der n in der WSE-Stichprobe des Landes Berlin 26 Die hatte sich bis von dem Höhepunkt der Schadensentwicklung im Jahr erholt. In Folge des Jahres stiegen die deutlichen Schäden aber weiter bis auf einen neuen Höchstwert von 34 %. Mit um Prozentpunkt höherer mittlerer Kronendichte im Jahr 26 sinkt der Anteil deutlicher Schäden auf % (-9 %-Punkte). Der Anteil der Schadstufe bleibt bei % und der Anteil der Schadstufe ist um 9 %-Punkte angestiegen. 6 4 4 6 4 3 4 6 3 2 6 6 72 2 4 32 29 32 29 2 7 2 24 26 Entwicklung der Schadstufenanteile für die Baumart in Prozent 64 2 6 27 6 6 6 3 62 34 67 2-4 Mittelwert Kronenverlichtung 2 2 24 26 Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung der n 2 24 24 9

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Der Kronenzustand der n ist in Berlin weiter schlechter als in Brandenburg und ohne Tendenz zu einer Besserung. Die wenigen Buchen in der Stichprobe der WSE erlauben keine statistisch vertretbaren Aussagen für das Land Berlin. Ihr Zustand ordnet sich in das Gesamtergebnis der Region ein. Gegenüber dem Vorjahr ist ihr Zustand nahezu unverändert, für die Zeitreihe seit ist die Tendenz der Kronenverlichtung eher steigend. Die n haben mit fast 2 % Waldflächenanteil in Berlin besondere Bedeutung. Ihr Kronenzustand wurde nach dem Trockenjahr im Jahr mit 43 % deutlichen Schäden aufgenommen. In den Jahren bis war eine Zustandsverbesserung und Stabilisierung des Kronenzustandes erkennbar. Seit nimmt der Anteil deutlich verlichteter n wieder zu, der Anteil von n ohne Schäden dagegen weiter ab. Diese negative Tendenz scheint mit der Zustandsverbesserung im Jahr nur unterbrochen, da im Jahr bereits ein Anstieg auf 49 % und 24 auf % deutliche Schäden erfolgte. Im Jahr blieb dieses Schadniveau mit 79 % nahezu konstant. Erst 26 ist eine Erholung des Kronenzustandes bei immer noch sehr hohen 66 % Flächenanteil mittlerer und starker Schäden erkennbar (- %-Punkte). Überwiegend erfolgte eine Regeneration der nkronen, 3 n (das entspricht,6 %) starben 26 ab. 6 4 2 26 24 3 3 43 44 46 4 49 66 7 79 4 64 67 6 3 4 4 49 32 9 2 2 2 7 6 3 4 2 2 2 2 24 26 2-4 Mittelwert Kronenverlichtung 4 3 2 43 37 34 3 29 3 29 3 26 26 2 24 26 Entwicklung der Schadstufenanteile für die Baumart in Prozent Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung der n Der Anteil der Schadstufe blieb auch 26 bei 2 %, die Schadstufe stieg aber auf 32 % (+ %- Punkte). Die mittlere Kronenverlichtung lag in den Jahren nahe 3 %. Mit 43 % mittlerer Kronenverlichtung wurde 24 ein Extremzustand erfasst. Die mittlere Kronenverlichtung ging (-6 %- Punkte) und 26 (-3 %-Punkte) auf jetzt 34 % zurück. Flächenanteil deutlicher Schäden [%] 6 4 2 Trauben- Stiel- 2 24 26 Entwicklung der Flächenanteile deutlicher Schäden (2 4) für Traubeneiche und Stieleiche Wie in der Gesamtstichprobe ist auch in Berlin die besonders dramatische Entwicklung des Zustandes der Stieleichen festzustellen. Der Anteil deutlicher Schäden stieg bei dieser Baumart im Jahr 24 auf 9 %. Aber auch die kontinuierliche Zunahme der deutlichen Schäden bei den Traubeneichen, die in den Jahren bis noch unter % deutliche Schäden aufwiesen, auf fast 6 % im Jahr 24 gibt Anlass zur Sorge. Während die Traubeneichen und 26 gegenüber dem Vorjahr geringere Anteile deutlicher Schäden zeigten, blieb der Anteil der Schadstufen 2 4 bei den Stieleichen sehr hoch. Die geringe Stichprobenanzahl der n andere Nadelbäume, Buche und andere Laubbäume erlaubt keine statistisch gesicherte Auswertung. Deshalb werden sie zu den Gruppen Nadel- und Laubbaumarten zusammengefasst, für die auch eine Differenzierung nach Altersgruppen möglich ist.

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Laubbäume Nadelbäume Anteil deutlicher Schäden [%] 6 4 2 <= 6 Jahre > 6 Jahre Anteil deutlicher Schäden [%] 6 4 2 <= 6 Jahre > 6 Jahre 2 24 26 Entwicklung der Flächenanteile deutlicher Schäden nach Altersgruppen für die Laubbaumarten 2 24 26 Entwicklung der Flächenanteile deutlicher Schäden nach Altersgruppen für die Nadelbaumarten Laubbäume haben weiter in beiden Altersgruppen höhere Anteile deutlicher Schäden als die Nadelbaumarten. Die Laubbaumarten weisen seit einem Minimum im Jahr eine stark steigende Tendenz der deutlichen Schäden auf. Während dieser Anstieg in der Altersgruppe über 6-jähriger Bäume bereits erfolgte, ist die Kronenverlichtung der Altersgruppe bis 6-jähriger Bäume von bis 26 jährlich gestiegen. 26 erreicht der Flächenanteil deutlicher Schäden mit 42 % das bisherige (bis ) Niveau der älteren Altersgruppe. Die dramatische Zunahme deutlicher Schäden im Jahr 24 konzentrierte sich dagegen auf die Altersgruppe über 6-jähriger Bäume. Insgesamt weist die Zeitreihe eine steigende Tendenz der Kronenverlichtung auf. Für die Nadelbaumarten war die Kronenverlichtung bei seit gegenüber den Laubbäumen geringerem Schadniveau in den Jahren und rückläufig. Der Anstieg deutlicher Schäden von bis hatte sich zunächst nicht fortgesetzt. Mit dem erneuten Anstieg deutlicher Schäden in den Jahren 24 und in beiden Altersgruppen ist auch für die Nadelbaumarten ein neuer Höchstwert in der Zeitreihe seit beobachtet worden. Trotz einer Zustandsverbesserung in 26 liegt das Niveau der Schäden über dem des Jahres. 3 Brandenburg 6 4 2 3 29 4 3 44 4 42 47 4 4 42 4 3 2 7 3 7 9 3 3 4 49 4 49 42 4 4 4 32 2-4 Mittelwert Kronenverlichtung 2 6 6 2 24 26 Entwicklung der Schadstufenanteile in Prozent (alle Baumarten) 2 24 26 Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung (alle Baumarten) Entsprechend seinem Waldanteil von ~9 % an der Gesamtwaldfläche der Region Berlin- Brandenburg unterscheidet sich das Landesergebnis Brandenburgs nur wenig von dem Ergebnis der Gesamtregion. Gegenüber dem Jahr, in dem die bisher geringste Kronenverlichtung erfasst wurde, ist bis 26 ein Anstieg der deutlichen Schäden um %-Punkte auf % festzustellen. Die starken Schäden (Schadstufe 3) haben sich auf, % nahezu verdoppelt. Der Anteil der Waldfläche ohne sichtbare Schäden nahm 26 weiter auf jetzt nur noch 32 % ab. Die mittlere Kronenverlichtung ist mit % noch immer relativ gering, in der Tendenz seit 2 aber weiter steigend.

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Gegenüber dem Vorjahr weist die Häufigkeitsverteilung der Kronenverlichtung eine Zunahme im Bereich der Verlichtungsgrade bis 3 % auf. Aber auch der Anteil der stärkeren Schäden im Bereich bis 7 % Kronenverlichtung nahm zu. Der Anteil gering verlichteter Kronen mit % und % Nadel- bzw. Blattverlust nahm dagegen 26 erheblich ab. 26,%,% 4,% 4,% 3,% 3,% 2,% 4,2% 44,% 2,% 49,6% 32,4%,% 2,%,% 6,%,%,%,%,%,%,4% gesund Warnstufe 2 mittlere Schäden Schadstufe 3 starke Schäden 4 tot gesund Warnstufe 2 mittlere Schäden Schadstufe 3 starke Schäden Schadstufenanteile in der Waldschadenserhebung des Landes Brandenburg und 26 4 tot 3 6, 4, 2 2, Prozent 26 Veränderung, -2, Veränderung -4, -6, Kronenverlichtung 9 9 7 7 6 6 4 4 3 3 2 Häufigkeitsverteilung der Kronenverlichtung über alle Baumarten 3,4% 2,% 4,% 6,4% andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume Mittelwert Kronenverlichtung 2 andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume 3,3% 2 24 26 Anteile der n in der WSE-Stichprobe des Landes Brandenburg 26 Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung nach n 26 Gegenüber dem Vorjahr ist der Anteil deutlicher Schäden der n um 3,6 %-Punkte auf 6,4 % angestiegen, der Anteil der n ohne sichtbare Schäden ging um weitere 9 %-Punkte zurück. Die mittlere Kronenverlichtung ist wieder um 2 %-Punkte angestiegen und liegt 26 bei %. Damit bleibt der relativ gute Vitalitätszustand der in Brandenburg zwar noch bestehen, die Tendenz der zunehmenden Verlichtung ist aber wie bei allen anderen n unverkennbar. 2

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN 6 4 2 37 3 2 47 26 4 42 43 4 4 43 46 4 46 6 37 7 7 4 3 6 4 3 9 42 49 42 49 4 4 46 4 6 2 32 2-4 Mittelwert Kronenverlichtung 2 24 6 Entwicklung der Schadstufenanteile für die Baumart in Prozent 2 24 26 2 24 26 Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung der n Seit weisen die Buchen ein erhöhtes Niveau deutlicher Schäden auf. In der aktuellen Erhebung sind ein Drittel der Buchen ohne sichtbare Schäden, ein Drittel in der Warnstufe und ein Drittel in den Stufen 2 (32,3 %) und 3 (, %). 6 4 2 24 3 3 47 2 4 3 26 27 47 62 9 9 26 6 27 29 44 32 46 2 4 37 2 36 2 34 2-4 Mittelwert Kronenverlichtung 2 6 Buche 2 2 2 24 26 2 24 26 Buche Entwicklung der Schadstufenanteile für die Baumart Buche in Prozent Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung der Buchen Die Differenzierung der Schäden nach Altersgruppen ist bei der Buche besonders ausgeprägt. Während in der Altersgruppe bis 6 Jahre alle Flächenanteil deutlicher Schäden [%] 4 2 2 3 Altersgruppe <= 6 Jahre > 6 Jahre 3 2 32 26 Entwicklung der Flächenanteile deutlicher Schäden der Buche nach Altersgruppen 2 2 2 2 9 43 24 2 3 26 Bäume in Schadstufe aufgenommen wurden, war der Kronenzustand der Altersgruppe über 6 Jahre mit 3 % deutlichen Schäden, 37 % in Schadstufe und nur % in Schadstufe erheblich schlechter. Für die Altbuchen sind stärker reduzierte Belaubungen in den Jahren mit Vollmast erkennbar. Die seit mit zweijährigem Rhythmus ungewöhnlich häufige Fruktifikation führt zu jeweils reduzierter Belaubung der älteren Buchen. Im Folgejahr ohne Fruchtbehang kann die Belaubungsdichte offenbar nicht vollständig regeneriert werden, die Kronenverlichtung nimmt zu. Die Altersgruppe der jüngeren Buchen reagiert im Kronenzustand im Folgejahr eines Trockenjahres (,, ). Die n (Trauben- und Stiel-) waren schon mit 27 % Flächenanteil deutlicher Schäden die mit dem höchsten Grad der Kronenverlichtung. Anders als bei den Buchen waren bei den n die deutlichen Schäden um %-Punkte auf 3 % gestiegen. In 24 stieg der Flächenanteil deutlich geschädigter n auf 4 % (+ %-Punkte) an. Die mittlere Kronenverlichtung erreichte mit 2 % den bisher höchsten Wert. Dieses Ergebnis wurde als Ausnahmesituation in Reaktion auf die extremen Witterungsverhältnisse im Jahr aufgefasst. Mit 4 %

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN deutlichen Schäden und einer mittleren Kronenverlichtung von % blieb der Kronenzustand der n deutlich schlechter als vor. Auch 26 ist nur ein allmählicher Wiederaufbau der offensichtlich nachhaltigen Strukturschäden der nkronen erkennbar. Positiv sind der relativ geringe Anteil starker Schäden und ein Ausbleiben des erwarteten Anstiegs der Mortalität zu werten. Die Schäden der n sind wesentlich geringer als bei der Buche nach Altersgruppen differenziert. Der starke Anstieg deutlicher Schäden konzentrierte sich zwar auf die Altersgruppe über 6 Jahre, aber auch bei jüngeren n sind die deutlichen Schäden auf über 2 % angestiegen. In beiden Altersgruppen setzte eine Erholung etwa in gleicher Größenordnung ein, die sich 26 nur in der Gruppe der älteren n fortsetzte, während die Schäden in der jüngeren Altersgruppe wieder zunahmen. 29 24 2 34 2 2 27 3 4 4 34 3 6 4 4 4 4 37 34 4 36 37 44 4 3 2 3 4 Mittelwert Kronenverlichtung 2 2 2 2 2 2 32 34 3 3 43 32 4 44 3 37 3 3 27 3 2-4 2 24 26 2 24 26 Entwicklung der Schadstufenanteile für die Baumart Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung der n Eine klare Tendenz der Vitalitätsentwicklung ist in der Zeitreihe weiter nicht ableitbar. Angesichts der extremen Witterungsverhältnisse des Jahres war 24 eine außergewöhnlich starke Reaktion in der Belaubung bei den n festzustellen, die zunächst die Stresssituation der Bäume charakterisiert. Auch wenn man das Jahr 24 als eine Ausnahmesituation betrachtet, bleiben die n im Beobachtungszeitraum auf erhöhtem Niveau der Kronenverlichtung und damit auch anfällig für zusätzliche Belastungen durch biotische Schaderreger und Witterungsstress. Wie im Land Berlin war auch in Brandenburg ein höheres Schadniveau und zumindest im Jahr 24 ein wesentlich stärkerer Anstieg der deutlichen Schäden bei der Stieleiche festzustellen. Dabei scheiden Alterseffekte als Ursache aus, da beide Baumarten in etwa gleicher Altersstruktur in der Stichprobe vertreten sind. Flächenanteil deutlicher Schäden[%] 6 4 3 2 Altersgruppe <= 6 Jahre > 6 Jahre 3 4 4 3 3 32 3 2 27 24 2 2 9 2 24 26 Flächenanteil deutlicher Schäden [%] 6 4 2 Trauben- Stiel- 24 3 3 2 27 29 3 9 3 36 2 32 3 4 27 64 24 6 4 26 Entwicklung der Flächenanteile deutlicher Schäden der n nach Altersgruppen Entwicklung der Flächenanteile deutlicher Schäden der Baumarten Traubeneiche und Stieleiche Entsprechend der Entwicklung bei Buche und ist auch für die Zusammenfassung der Gruppe der Laubbaumarten (einschließlich anderer Laubbaumarten) keine Verbesserung des Kronenzustandes erkennbar. Seit steigt der Anteil deutlicher Schäden in beiden Altersgruppen und lag 24 in der Summe bei %. In fiel der Anteil deutlicher Schäden auf 26 % stieg aber 26 wieder auf % an. Besonders stark war der Anstieg in der jüngeren Altersgruppe, die zumeist schnell auf akuten Trockenstress reagiert. Das Niveau der Kronenverlichtung ist mit im Mittel % (+4 %-Punkte) ungewöhnlich hoch.

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Flächenanteil deutlicher Schäden [%] 4 3 2 Altersgruppe <= 6 Jahre > 6 Jahre Flächenanteil deutlicher Schäden [%] 4 3 2 Altersgruppe <= 6 Jahre > 6 Jahre Laubbäume Entwicklung der Flächenanteile deutlicher Schäden nach Altersgruppen für die Laubbaumarten 2 24 26 Nadelbäume Entwicklung der Flächenanteile deutlicher Schäden nach Altersgruppen für die Nadelbaumarten 2 24 26 Die Nadelbaumarten ( und andere Nadelbäume) haben 26 einen Flächenanteil von 6 % deutlichen Schäden. Gegenüber dem Vorjahr (2 %) ist damit eine sich seit fortsetzende Entwicklung zu ansteigenden Kronenschäden auch der Nadelbäume festzustellen. Die mittlere Kronenverlichtung stieg um 2 %-Punkte auf jetzt %. 4 Laubbäume Nadelbäume Anteil deutlicher Schäden [%] 3 2 2 24 26 Entwicklung der Flächenanteile deutlicher Schäden für Laub- und Nadelbaumarten Waren zu Beginn der systematischen Waldschadenserhebungen vor allem die Schäden der in engem Zusammenhang mit der Immissionsbelastung problematisch, so gibt heute die Entwicklung der Laubbaumarten Anlass zur Sorge. Dabei kann der gegenwärtig dominierende Anteil relativ gesunder nforsten in Brandenburg bei alleiniger Betrachtung des Landesergebnisses über die Gefährdung der zukünftigen Wälder täuschen, in denen den standortgerechten Laub- und Mischwäldern ein wesentlich höherer Flächenanteil zukommen soll.

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN 4 Auswertung nach Wuchsgebieten, territoriale Schwerpunkte der Schäden Forstliche Wuchsgebiete sind Großlandschaften, die sich besonders durch das Großklima und ihren geologischen Aufbau voneinander unterscheiden. Sie bilden die Grundlage für die regionale Waldbauplanung, die Forstliche Rahmenplanung und auch für waldökologische Untersuchungen, in die sich die Waldschadenserhebung einordnet. Übersicht zur Gliederung der Region Berlin-Brandenburg in forstliche Wuchsgebiete 9% CI mittlere Kronenverlichtung 3 2 Wuchsgebiet(e) +6+7 +6 2 24 26 Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung (9%-Vertrauensinervalle) nach Wuchsgebieten Die Gliederung der WSE-Ergebnisse nach Wuchsgebieten lässt bisher keine großen Differenzen der Kronenzustandsentwicklung erkennen. Die Flächenanteile deutlicher Schäden nehmen übereinstimmend bis /2 tendenziell ab und steigen seitdem wieder an. Zu Beginn der Erhebungen noch erkennbare Unterschiede im Grad der Verlichtung sind bis zum Jahr auf ein gemeinsames geringes Niveau reduziert. In den letzten fünf Jahren stiegen die Schäden in allen Wuchsgebieten an. Der stärkere Anstieg der Schäden in den Wuchsgebietsgruppen Ostniedersächsisch-Altmärkisches Altmoränenland (), Mittleres nordostdeutsches Altmoränenland mit hohem Fläming (+6) und Düben-Niederlausitzer Altmoränenland () führt zu wieder zunehmender räumlicher Differenzierung. 6

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN : Laubbäume : Nadelbäume 3 +6+7 3 +6+7 9% CI mittlere Kronenverlichtung 2 9% CI mittlere Kronenverlichtung 2 +6 2 24 26 2 24 26 Entwicklung der mittleren Kronenverlichtung der Wälder nach Wuchsgebiets- und n Bei den Laubbaumarten wird nicht für alle Wuchsgebiete der notwendige Stichprobenumfang erreicht. Im Nordbrandenburger Jungmoränenland (+6+7), Nordostbrandenburger Jungmoränenland () und Mittelbrandenburger Talsand- und Moränenland () stiegen die deutlichen Schäden in den letzten 6 Jahren. 26 war der Anstieg der Schäden auf das Mittelbrandenburger Talsand- und Moränenland () beschränkt. Die Schäden an den Nadelbaumarten sind 26 vor allem im Düben-Niederlausitzer Altmoränenland () stark angestiegen. Territoriale Schwerpunkte mit 26 überdurchschnittlich hohen Flächenanteilen deutlicher Schäden und in den letzten Jahren steigender Tendenz der Waldschäden sind in Brandenburg die Landkreise Uckermark, Havelland, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz. 6 3 6 34 6 6 4 2 Prignitz Oberhavel Ostprignitz-Ruppin Uckermark Barnim Havelland Elbe-Elster Oder-Spree Dahme-Spreewald Teltow-Fläming Potsdam-Mittelmark Märkisch-Oderland Spree-Neiße Oberspreew.-Lausitz Schadstufen 2-4 Flächenanteile der Schadstufen im Jahr 26 nach Landkreisen

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Nebenmerkmale der Kronenzustandserhebung Vergilbung Neben der Kronenverlichtung wird bei der Waldzustandskontrolle eine Vergilbung der Nadeln und Blätter bewertet. Vergilbungen können durch Nährstoffmangelerscheinungen (z. B. Magnesium) hervorgerufen werden und treten auch bei Trockenheit durch vorzeitige Blattverfärbung auf. Anteil von Vergilbungen > % [%] 4 2 26 24 2 andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume Flächenanteil mittlerer und starker Vergilbung der Blätter bzw. Nadeln nach n In Berlin und Brandenburg hat die Vergilbung von Nadeln und Blättern bisher keine wesentliche Bedeutung. Die wenigen Fälle deutlicher Vergilbung konzentrieren sich auf die Laubbaumarten und sind oftmals durch vorzeitige Alterung von Blättern hervorgerufen. In der Zeitreihe nahm der Anteil von Bäumen mit Vergilbungen bis ab. Im Jahr war der Anteil von Vergilbungen bei den Nadel- und Laubbäumen etwas erhöht. Im Jahr 24 ist die Vergilbung bei den Nadelbäumen wieder zurück gegangen, während sie bei den Laubbäumen weiter zunahm. Als Ursache wird die sommerliche Trockenheit vermutet, die zu vorzeitiger Nadel-/Blattverfärbung geführt hat und bei den Laubbäumen im Jahr 24 noch nachwirkte. Der erneute Anstieg 26 bei Buche und anderen Laubbäumen wird mit der Hitzeperiode im Juli bis Mitte August 26 erklärt. Intensität der Fruktifikation Die Fruktifikation, die Ausbildung von Blüten und Früchten (Samen), erfordert durch den Baum einen hohen Einsatz von Ressourcen. Diese stehen entsprechend nicht in dem Maß für die Ausbildung von Blattmasse, die Abwehr von biotischen Schäden, die Reservestoffbildung und das Wachstum bereit. Anteil mittlerer und starker Fruchtbehang [%] 6 4 3 2 2 24 26 andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume Flächenanteil von Bäumen mit mittlerer und starker Fruktifikation nach n und Jahren (Alter >6 Jahre) 6 4 2 2 24 26 Fruktifikation Buchen > 6 Jahre gering mittel bis stark Anteile der Intensitätsstufen der Fruktifikation der Buchen >6 Jahre ohne Bei starker Fruktifikation wird deshalb eine verringerte Kronendichte der Bäume erwartet. Diese Erwartung wird nur bei der Buche bestätigt. Bei den anderen n ist eher mit besserem Kronenzustand eine häufigere Fruktifikation festgestellt worden. Die Fruktifikation der n wird zum Zeitpunkt der Waldschadenserhebung schlecht erkannt. war beim bisherigen Höchstwert des Fruchtbehangs ein Einfluss auf die Kronenverlichtung festgestellt worden, 24 und trat keine merkliche Fruktifikation der n auf. 26 wurde wieder eine leicht erhöhte Intensität erfasst. Bei der Buche wurde dagegen in Mastjahren ein starker Anstieg der Kronenverlichtung beobachtet. Die Jahre,, 2 und traten in der Schadstufenentwicklung der Buche deutlich hervor. Der starke Anstieg deutlicher Schäden war auch 24 auf Bäume mit Fruktifikation beschränkt. Allerdings war das Ausmaß der Verlichtung bei gegenüber den Jahren und 2 geringerer Intensität der Mast erhöht. In fand kaum eine Regeneration der Kronendichte der Buchen statt und die auch 26 wieder erhöhte Intensität der Fruktifikation bleibt

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN mittlere Kronenverlichtung, 2,,,, R-Quadrat linear =,34, 26, 24 2 R-Quadrat linear =,4, mittlere Intensität Fruktifikation Buche >6 Jahre Relation von mittlerer Kronenverlichtung zur Intensität des Fruchtbehangs der Buchen im Alter >6 Jahre in der 2, ohne merklichen weiteren Einfluss auf die Kronenverlichtung. Die von bis straffe Beziehung von mittlerer Kronenverlichtung und mittlerer Intensität des Fruchtbehangs (r² =,) bei den älteren Buchen gilt ab 24 nicht mehr, bzw. tritt auf deutlich höherem Niveau der Kronenverlichtung auf. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Buchen klimabedingt an eine Grenze ihrer Belastbarkeit kommen. In ähnliche Richtung weist die Analyse des Radialwachstums an Bohrkernen von herrschenden Buchen im Basisnetz der ökologischen Waldzustandskontrolle. Im untersuchten Zeitraum von bis ist ein starker Abfall der mittleren Jahrringbreiten auf die Hälfte festzustellen, der nicht ausschließlich durch den altersbedingten Zuwachstrend erklärt werden kann. Im Vergleich der n wird erkennbar, dass allein die Buchenflächen diesen stark negativen Trend aufweisen, während die n nur eine nicht signifikante gering fallende Tendenz der jährlichen Jahrringbreiten aufweisen, die bei den n relativ konstant bleiben. Alle drei Baumarten haben am Ende der untersuchten Periode Jahrringbreiten in ähnlicher Größenordnung. Baumart: Buche, 24 Mittelwert relativer Jahrringbreiten,,,7, ÖWK-Fläche 362 366 4 43 47 Jahrringbreite [/ mm] 2 Baumart Buche Trauben- Buche Trauben- R-Quadrat linear = 3,9E-4 R-Quadrat linear =,99 R-Quadrat linear =,72 7 9 6 9 24 Entwicklung der relative Jahrringbreiten von 9 ÖWK-Buchenflächen in Brandenburg (jeweils 3 herrschende Bäume) Trend der mittleren jährlichen Jahrringbreiten von 9 Buchen-, 4 n- und 6 n-öwk-flächen in Brandenburg Einflüsse auf den Kronenzustand der durch männliche Blüten Die Ausbildung männlicher Blüten der erfolgt an der Basis der Jahrgangstriebe an Stelle der Ausbildung von zweinadeligen Kurztrieben. Dadurch wird in Jahren hoher Blühintensität an einer großen Zahl von neuen Trieben eine geringere Nadelmasse ausgebildet. Es entsteht das Bild einer schirmchenartigen Benadelung; bei Blüte über mehrere Jahre bildet sich eine Triebkette wiederholt unterbrochener Benadelung, die zu erhöhter Transparenz der nkronen führt.

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN 6 Intensität männl. Blüte ohne gering mittel und stark > 6 6 Zapfenbehang > 6 Jahre ohne gering mittel und stark 4 4 2 2 2 24 26 2 24 26 Anteile der Intensitätsstufen männlicher Blüte an n im Alter >4 Jahre Anteile der Intensitätsstufen des Zapfenbehangs (einjährige) an n >4 Jahre Sowohl die Blühintensität als auch der Zapfenbehang der n haben in der Altersgruppe >4 Jahre seit Beginn der getrennten Erfassung im Jahr deutlich zugenommen. Als wesentliche Einflussfaktoren für die Blütenbildung werden erhöhte Frühjahrstemperaturen, verbesserte Standortsgüte (Stickstoff) und hohe Intensitätsstufe,2,,,6,4,2 Blüte Frucht 2 24 26 Entwicklung der mittleren Intensität von männlicher Blüte und Zapfenbehang ( >4 Jahre) Reservestoffgehalte (verlängerte Vegetationszeit) diskutiert. Insofern könnte die hohe Frequenz der Buchenmast sowie die steigende Intensität der Pollen- und Samenproduktion der n als eine Reaktion auf die starke Erwärmungstendenz seit Ende der er Jahre des vergangenen Jahrhunderts sowie die anhaltenden Stickstoff-Einträge sein. Die Zunahme der Blühintensität wird aber als Ursache der wieder steigenden Verlichtung der n ausgeschlossen, da die bei Erfassung der Kronenverlichtung bonitierte Oberkrone selten erhebliche Anteile von Trieben mit männlicher Blüte aufweist. Intensität biotischer Schäden Biotische Schaderreger (Insekten und Pilze) gehören zum Wald. Ihre Befallsstärke steht in Wechselwirkung mit dem Vitalitätszustand ihrer Wirtsbäume. Neben direkten Auswirkungen durch Fraß und Pilzbefall an Nadeln und Blättern, Holz und Wurzeln der Pflanzen wirkt sich der Infektionsdruck auch auf die Intensivierung der Abwehrleistungen von nicht direkt betroffenen Bäumen aus. Die Waldschadenserhebung ist durch die Terminbindung auf den Hochsommer nicht geeignet, einen umfassenden Überblick zur Forstschutzsituation in der Region zu geben. Es werden aber an Stamm und Krone erkennbare Merkmale von Pilz- und Insektenschäden nach Intensitätsstufen des Schadens erfasst. Anteil mittlerer und starker biotischer Schäden [%] 2 2 2426 andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume Anteil mittlerer und starker biotischer Schäden (Insekten- und Pilzschäden) nach n Im Beobachtungszeitraum war der Anteil biotischer Schäden bei den Nadelbäumen von bis erheblich zurückgegangen. In den letzten Jahren stieg der Anteil mittlerer und starker Insekten- und Pilzschäden sowohl bei den Nadelbäumen (Nonnenkalamität), stärker aber noch bei den Laubbäumen. Bei den Laubbaumarten waren neben Erle und Esche vor allem die n von deutlichen biotischen Schäden betroffen. Beide narten wiesen nach einer Periode ohne deutliche biotische Schäden ( ) in den Jahren und 24 einen starken Fraß von Insekten auf. Die Stieleichen mit % deutlichen biotischen Schäden waren 24 wesentlich häufiger befallen, als die Traubeneichen (9 %). Im Jahr 26 wurden kaum Pilzschäden und nur in der Gruppe der anderen Laubbaumarten mit 4 % Anteil deutliche Insektenschäden festgestellt. 2

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN deutliche Pilzschäden [%] 3 2 26 24 2 andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume deutliche Insektenschäden [%] 2 26 24 2 andere Nadelbäume Buche andere Laubbäume Anteil deutlicher Pilzschäden nach n Anteil deutlicher Insektenschäden nach n 6 Witterungsverlauf Nach zwei Jahren ohne allzu große Extrema im Witterungsverlauf trat im Winter 26 eine langanhaltende Kälteperiode auf. Die Monatsmittel der Lufttemperatur lagen von Januar bis März um 2 4 Grad unter dem langjährigen Mittel. Nach durchschnittlichen Temperaturen von April bis Mai waren Juni und vor allem der Juli durch sehr hohe Temperaturen gekennzeichnet, die mit teilweise erheblichen Niederschlagsdefiziten einhergingen. Nach einem kühleren August mit durchschnittlichen Niederschlägen war der September wieder sehr warm und trocken. Jahr 24 26 4 2-2 -4 Lindenberg Temperaturabweichung [ C] 4 2-2 -4 4 2-2 -4 4 2-2 -4 Tempelhof Potsdam Neuruppin Station 2 3 4 6 7 9 2 2 3 4 6 7 9 2 3 4 6 7 9 2 3 4 6 7 9 2 2 2 Monat Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom langjährigen Mittel (Daten: DWD) Das Jahr 26 wies damit sowohl mit dem kalten Winter, als auch mit dem überwiegend zu warmen Sommer eine hohe Amplitude der Lufttemperaturen auf, wie sie für ein kontinentales Klima typisch ist. Die Niederschläge zeigen 26 nahezu durchgängig ein Defizit zum langjährigen Mittel.

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN Jahr 24 26 Niederschlagsabweichung [mm] - - - - Lindenberg Tempelhof Potsdam Neuruppin Station 2 3 4 6 7 9 2 2 3 4 6 7 9 2 3 4 6 7 9 2 3 4 6 7 9 2 2 2 Monat Abweichung der Monatssumme der Niederschlagshöhe [mm] vom langjährigen Mittel (Daten: DWD) 7 Trendbetrachtung der Waldzustandsentwicklung Nachfolgende Übersichten zeigen Punktdiagramme der zeitlichen Entwicklung der deutlichen Schäden (Schadstufen 2 bis 4) der Wälder der Region Berlin-Brandenburg nach Baumarten- und Altersgruppen. Obwohl die Zeitreihe von 6 Jahren für eine Trendbetrachtung noch kurz erscheint, sind relativ deutlich zeitliche Entwicklungstrends des Kronenzustandes der Baumarten erkennbar. Sofern über die gesamte Beobachtungsspanne ein signifikanter linearer Trend nachweisbar war, wurde die Trendgerade in die Diagramme übernommen. Danach wird für (beide Altersgruppen) und andere Nadelbäume (Alter >6 Jahre) noch ein fallender Trend nachgewiesen. Für die älteren n sowie über beide Altersgruppen ergibt sich im Beobachtungszeitraum ein steigender linearer Trend der Kronenverlichtung. Für Buchen und die anderen Laubbaumarten ist kein linearer Trend der Kronenverlichtung nachweisbar. Überwiegend folgt einer stetigen Abnahme deutlicher Schäden eine stetige Zunahme der Kronenverlichtung bei allen n. Mit steigendem Stichprobenumfang ergibt sich eine zunehmende Anpassung an eine quadratische Ausgleichsfunktion., Gesamt, <= 6 Jahre, > 6 Jahre 6 6 6 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 r² lin =,36 Sig.,; r² qua =,944 Sig., r² lin =,36 Sig.,; r² qua =,926 Sig., r² lin =,43 Sig.,; r² qua =,97 Sig.,

ERGEBNISSE DER WALDSCHADENSERHEBUNG 26 DER LÄNDER BRANDENBURG UND BERLIN andere Nadelbäume, Gesamt andere Nadelbäume, <= 6 Jahre andere Nadelbäume, > 6 Jahre 6 6 6 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 r² lin =, Sig.,; r² qua =,4 Sig.,6 r² lin =, Sig.,2; r² qua =,273 Sig.,26 r² lin =,467 Sig.,4; r² qua =,7 Sig., Buche, Gesamt Buche, <= 6 Jahre Buche, > 6 Jahre 6 6 6 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 r² lin =, Sig.,; r² qua =,436 Sig.,24 r² lin =,26 Sig.,47; r² qua =, Sig.,42 r² lin =, Sig.,; r² qua =,376 Sig.,47, Gesamt, <= 6 Jahre, > 6 Jahre 6 6 6 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 r² lin =,376 Sig.,2; r² qua =,6 Sig., r² lin =,9 Sig.,9; r² qua =,43 Sig.,26 r² lin =,3 Sig.,; r² qua =, Sig., andere Laubbäume, Gesamt andere Laubbäume, <= 6 Jahre andere Laubbäume > 6 Jahre 6 6 6 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 Anteil deutlicher Schäden (2-4) [%] 4 3 2 26 24 2 r² lin =, Sig.,; r² qua =,793 Sig., r² lin =,6 Sig.,9; r² qua =,3 Sig., r² lin =,3 Sig.,; r² qua =,69 Sig., Ohne die zugrundeliegende Dynamik zu kennen bzw. damit nachweisen zu können, ist zunächst auffällig, dass eine große Übereinstimmung der Baumarten im zeitlichen Verlauf der Kronenzustandsentwicklung gegeben ist. Bei Unterschieden im Niveau der Verlichtung (bzw. ihrer Bewertung) folgt einer anfänglichen Phase zunehmender Kronendichte besonders bei und der Gruppe der ande-