2. Geschichte der Farbmedien



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Transkript:

2. Geschichte der Farbmedien Farbwiedergabe in den Medien 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien

Geschichte der Farbmedien Die Geschichte der Farbmedien muss unter mehreren Gesichtspunkten betrachtet werden. Zum Einen hat die Vorstellung der visuellen Wahrnehmung entscheidenden Einfluss auf die Möglichkeiten neuer technologischen Entwicklungen. Zum Anderen ist die Kenntnis über das Zustandekommen der Farbempfindung elementare Grundlage für sämtliche elektronischen und digitalen Medien der Neuzeit gewesen. Im Gegenzug haben neue Technologien neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Wissenschaft ermöglicht. Dabei gehen die technischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse auch mit sozialen und politischen Ereignissen einher. An dieser Stelle werden nur einige Meilensteine erwähnt. Dabei wird im Wesentlichen nur die westliche Sicht der Dinge dargestellt. In anderen Kulturen war und ist die Anschauung bezüglich Sehen, Wahrnehmung und Farbe durchaus anders. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 2

Farbmedien und -wissenschaft in der Geschichte 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 3

Frühe Entwicklung der Farbmedien Die ältesten Farbmedien findet man bereits in der Urgeschichte. Damals wurde mit mineralischen Pigmenten auf Höhlenwände gemalt. Höhlenmalereien waren nicht nur Kunstobjekt, sie erzählen auch Geschichten und beschreiben das Leben in dieser Zeit. Später kamen Schriften auf. Teilweise in Form von Hieroglyphen, also Bildersprache, dann auch in Form von Schriftzeichen. Bilder und Schrift wurden nicht mehr nur auf Wände gemalt, sondern auch auf tragbare Medien, wie Tafeln aus Steinen und Holz sowie Papyrus, später auch auf Leinwände und Papier. Neue Pigmente und Farbstoffe wurden eingesetzt und erweiterten die Farbpalette der Künstler. Farbstoffe und Pigmente wurden sehr lange nur auf natürliche Weise gewonnen. Der erste künstliche Farbstoff stammt erst aus dem 19. Jahrhundert. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 4

Farbwissenschaft in Antike und Mittelalter Bis ins Mittelalter hielten sich die Farbenlehren der griechischen Philosophen, allen voran die des ARISTOTELES. ARISTOTELES war ein griechischer Philosoph (384 322 v. Chr.) und gilt als Begründer der Farbenlehre. Zwischen einem Objekt und dem Auge ist etwas Durchsichtiges. Wenn das Durchsichtige hell ist, kann man sehen. Licht ist eine Tätigkeit des Durchsichtigen. Das Farbsystem von ARISTOTELES basiert auf der Farbveränderung des Durchsichtigen bei einem Sonnenuntergang: Weiß-Gelb-Rot-Blau-Schwarz. ARISTOTELES unterschied als erster zwischen Empfindung und Wahrnehmung. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 5

Farbe und Sehen in der Neuzeit Erst in der Neuzeit brachten KEPLER, NEWTON und GOETHE wieder Bewegung in die Theorien über Sehen und Farbe. Im Jahr 1611 beschrieb FRIEDRICH J. KEPLER (1571 1630) den Strahlengang im menschlichen Auge und die Entstehung des umgekehrten Bildes auf der Netzhaut. Bis zu diesem Zeitpunkt glaubte man, das Bild entstehe auf der Rückseite der Linse. Er legte den Grundstein für die Gesetze der geometrischen Optik. 1672 beobachtete SIR ISAAC NEWTON (1643 1727), dass Licht, wenn es durch ein Prisma fällt, in verschiedene Farben aufgespalten wird. Er war zudem überzeugt, dass Farbe sich streng durch Naturgesetze erklären lässt. Daher definierte er sein Farbsystem allein aus seinen Beobachtungen am Prisma. Im Gegensatz zu NEWTON war für JOHANN WOLFGANG VON GOETHE (1749-1835) Farbe eine subjektive Empfindung und daher der Mensch der Ausgangspunkt für seine Theorie. Im Jahr 1793 skizzierte er einen Farbenkreis. 1809 erweiterte er seinen Farbenkreis indem er Farben mit menschlichen Eigenschaften und Werten verknüpfte. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 6

NEWTON: Zerlegung von weißem Licht in Spektralfarben Quelle: Farben. Heidelberg: Spektrum der Wissenschaft, 2004. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 7

NEWTONs und GOETHEs Farbkreise Farbenkreis von NEWTON, basierend auf den Spektralfarben beim Durchleuchten eines Prismas. Farbenkreis von GOETHE mit assoziierten, menschlichen Eigenschaften. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 8

Dimensionen der Farbmodelle (1) Was bei Malern schon lange bekannt war, wurde Wissenschaftlern erst später bewusst. Farben lassen sich miteinander mischen. Bei Malfarben reichen beispielsweise rote, blaue und gelbe Farbe, kombiniert mit weißer Farbe zum Aufhellen und schwarzer Farbe zum Abdunkeln, um nahezu alle Farbtöne mehr oder weniger gut zu mischen. Diese Tatsache ließ sich weder im Farbmodell von ARISTOTELES, noch in jenen von NEWTON oder GOETHE erklären. Die Beobachtungen aus dem Bereich der Kunst ließen auf ein dreidimensionales Farbsystem schließen, welches auch die Helligkeit der Farbe mit einbezieht. Bereits im Jahr 1435 beschrieb LEON BATTISTA ALBERTI (1404 1472) ein dreidimensionales Farbsystem zur Mischung von Malfarben. Weiß und Schwarz nahm ALBERTI aus der Ebene der bunten Farben heraus und spannte somit einen Raum auf. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 9

Dimensionen der Farbmodelle (2) eindimensionale Farbskala von ARISTOTELES zweidimensionaler Farbkreis von NEWTON dreidimensionaler Farbraum von ALBERTI (rekonstruiert) 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 10

Von Schwarz-Weiß- zu Farbmedien (1) Eine der vielleicht wichtigsten Erkenntnisse für die weitere Entwicklung der Farbmedien formulierte THOMAS YOUNG (1773-1829) im Jahr 1807. Er schloss aus logischen Überlegungen, dass es nicht für jede wahrnehmbare Farbe einen eigenen Rezeptor im Auge geben könne. Er postulierte vielmehr eine Anzahl von drei Rezeptoren, die für das Farbensehen verantwortlich wären. Diesen Rezeptoren wies er Farben zu, die er bei Rot, Grün und Violett vermutete. Diese Erkenntnis, dass das Auge mit nur drei Rezeptoren auskommt, ermöglichte zum Beispiel, dass sich aus der in den 1830er Jahren entstehenden Schwarz-Weiß-Fotografie bereits 1861 die erste Farbfotografie entwickelte. Auch aus dem Schwarz-Weiß-Film, der Ende der 1880er Jahre aufkam, wurde bereits 1912 die erste Dreifarb-Variante entwickelt. Dem ersten vollelektronischen Fernseher (1930) folgte bereits 1967 die Einführung des Farbfernsehens in ganz Deutschland. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 11

Von Schwarz-Weiß- zu Farbmedien (2) J. N. Niepce, 1826: Blick aus dem Arbeitszimmer; älteste erhaltene Fotografie J. C. Maxwell 1861: Abbildung eines Tartan-Bands; gilt als erste Farbfotografie L. Le Prince 1888: Roundhay Garden Scene; erster Film der Geschichte Warner Bros. 1929: On with the Show; erster Dreifarb-Technicolor-Tonfilm. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 12

Entwicklung zu Massenmedien (1) Die Neuzeit zeichnet sich durch eine rasante Entwicklung der Wissenschaft aus. Dies wurde besonders durch die Massenverbreitungsmedien möglich. Ein großer Meilenstein war der Buchdruck, der Mitte des 15. Jahrhunderts von JOHANNES GUTENBERG (1400 1468) erfunden wurde. Dadurch konnten Informationen nicht nur vervielfältigt werden, sie wurden auch preislich erschwinglich, konnten in andere Länder gelangen und standen einer breiten Masse zur Verfügung. Sicherlich ist ein großer Anteil des immer besser werdenden Informationsaustauschs dafür verantwortlich, dass in der Neuzeit Erkenntnisse immer schneller aufeinanderfolgten. Weitere Massenmedien entstanden aus der Fotografie durch das Negativ- Verfahren (1835), wodurch sich mehrere Positiv-Abzüge von einem Negativ herstellen ließen. Auch der Film und das Fernsehen wurden schnell zum Massenmedium. Eine wahre Informationsflut allerdings brachte das Internet mit sich (Einführung des World Wide Web im Jahr 1993). 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 13

Entwicklung zu Massenmedien (2) 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 14

Beschreibung von Farbe (1) Es stand bald eine Vielzahl von Medien zur Verfügung, mit denen Farbe dargestellt werden konnte. Allerdings war noch nicht wirklich geklärt, was Farbe eigentlich ist und wie man sie numerisch beschreiben kann. Zunächst musste ein einheitliche Sprache gefunden, also ein Wortschatz mit Bezeichnung für Farbe aufgebaut werden. Diese Sprache wurde bereits im Jahr 1931 eingeführt von der CIE (Commission Internationale de l'éclairage, Internationale Beleuchtungskomission). Bis heute ist die Weiterentwicklung und Verbesserung dieser Beschreibung noch nicht abgeschlossen. Die von der CIE genormten Systeme werden im Kapitel Farbmetrik vorgestellt. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 15

Beschreibung von Farbe (2) Das XYZ- bzw. xyy-system und die xy- Farbtafel der CIE entstanden im Jahr 1931. Der CIEL*a*b*-Farbraum, entwickelt aus dem XYZ-System, wurde von der CIE im Jahr 1976 genormt. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 16

Digitalisierung (1) Mit der Erfindung des Computers (1938) entwickelte sich ein weiterer Trend. Als in den 1980er Jahren der Personal Computer einen wahren Boom erlebte, setzte auch die Digitalisierung der Medien ein. In den 1980er und 1990er Jahren etabliert sich in der Druckvorstufe der Print- Industrie immer mehr die digitale Druckvorlage. In den 1990er Jahren wurde die Digitalkamera populär. Im Jahr 2003 wurde in Deutschland das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T eingeführt. Immer mehr Kino-Filme werden digital bearbeitet und teilweise auch schon mit digitalen Kameras aufgenommen. 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 17

Digitalisierung (2) Fotografie auf Negativ-Farbfilm und Positiv-Abzug Digitale Fotografie am Bildschirm King Kong und die weiße Frau; Originalverfilmung von 1933 King Kong; zweites Remake aus dem Jahr 2005 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 18

Farbwissenschaft heute und morgen Die heutigen Entwicklungstendenzen sind durch den Wunsch geprägt, Farbe auf allen zur Verfügung stehenden Medien (Druck, Fotografie, Fernsehen,...) gleich darzustellen beziehungsweise wiederzugeben. Es spielen jedoch so viele Faktoren in die Farbwahrnehmung, so dass man die Entwicklung in Bezug auf die Regelung von Farbe als durchaus noch in den Kinderschuhen bezeichnen kann. Die aktuelle Forschung beschäftigt sich mit: dem Colormanagement der multispektralen Aufnahme und Wiedergabe der Farbmessung mit Kameras den Möglichkeiten zur Nutzung von LEDs der Qualitätssicherung von Effektfarben und Effektlackierungen der Physiologie / Psychologie der visuellen Wahrnehmung (Gestalt, Farbe, ) der Änderung der Farbwahrnehmung mit dem Lebensalter... 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien 19

Impressum Farbwiedergabe in den Medien Vorlesung im WS 2011-12 Prof. Dr.-Ing. E. Dörsam Technische Universität Darmstadt Fachgebiet Druckmaschinen und Druckverfahren Magdalenenstr. 2 64289 Darmstadt http://www.idd.tu-darmstadt.de 2. Geschichte der Farbmedien Fabwiedergabe in den Medien