Stadt Brandenburg an der Havel

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Dieser Wettbewerb fällt nicht unter die Richtlinie 200/18/EG.

Transkript:

Stadt Brandenburg an der Havel Begrenzt offener Wettbewerb nach GRW (i. d. F. vom 22.12.2003)»Brückenschlag vom Hauptbahnhof in die Innenstadt - Fuß- und Radwegbrücke über den Stadtkanal auf Höhe des Pauliklosters«- Protokoll der Preisgerichtssitzung TERMINE: Veröffentlichung: Oktober 2007 Abgabe der Bewerbungen: 1. November 2007 Auswahl der Teilnehmer: 14. November 2007 Ausgabe der Auslobungsunterlagen: 18. Dezember 2007 schriftliche Rückfragen bis: 4. Januar 2008 Rückfragekolloquium: 18. Januar 2008 Abgabe der Wettbewerbsbeiträge: 3. März 2008 Vorprüfung: 12. März 2008 Preisgericht: 28. März 2008

Mit der Protokollführung beauftragt: Katrin Heinz (Ernst Basler + Partner GmbH) Ernst Basler + Partner GmbH Tuchmacherstraße 47 14482 Potsdam Telefon 0331 74 75 90 Fax 0331 74 75 9 90 E-Mail info@ebp.de Internet www.ebp.de 28. März 2008 SK / DAN / KH

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«2 PROTOKOLL DER PREISGERICHTSSITZUNG Am 28. März 2008 fand im Zeitraum zwischen 9.10 und 16.37 Uhr im Altstädtischen Rathaus in Brandenburg an der Havel die Preisgerichtssitzung zum Realisierungswettbewerb»Fuß- und Radwegebrücke über den Stadtkanal Brandenburg an der Havel«statt. An der Preisgerichtssitzung nahmen folgende Personen teil: Stimmberechtigte Preisgerichtsmitglieder Nr. Name Institution Funktion im Wettbewerb 1 Werner Albrecht Numrich Albrecht Klumpp Architekten, Berlin 2 Uli Krieg Uli Krieg Architekten, Brandenburg an der Havel 3 Prof. Heinz Nagler Brandenburgische Technische Universität Cottbus 4 Prof. Bernhard Strecker 5 Wieland Sommer Brandenburgische Ingenieurkammer 6 Dr. Dietlind Tiemann 7 Hans-Joachim Stricker Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der Havel Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg Fachpreisrichter Fachpreisrichter Fachpreisrichter Fachpreisrichter Sachpreisrichter Sachpreisrichter Sachpreisrichter Stellvertretende Mitglieder (nicht stimmberechtigt) Nr. Name Institution Funktion im Wettbewerb 8 Hubertus Eilers Landesvorsitz BDA Branndenburg 9 Dr. Lutz Lehmann Dr. Zauft Ingenieurgesellschaft mbh stellv. Sachpreisrichter stellv. Fachpreisrichter Beratung Nr. Name Institution Funktion im Wettbewerb 10 Lars Doering Wasser- und Schifffahrtsamt 11 Dr. Georg Frank Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum 12 Christina Frede Stadt Brandenburg an der Havel 13 Peter Reck Stadt Brandenburg an der Havel Sachverständiger Sachverständiger Sachverständige Sachverständiger

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«3 Vorprüfung Nr. Name Institution Funktion im Wettbewerb 14 Thomas Lenz Stadt Brandenburg an der Havel Harald Radon Stadt Brandenburg an der Havel 15 Stephan Kathke Ernst Basler + Partner GmbH Vorprüfer Vorprüfer Vorprüfer Gäste Nr. Name Institution Funktion im Wettbewerb 16 Thomas Peters Grundstückseigentümer Innere Mission 17 Heidrun Fleege Brandenburgische Architektenkammer 18 Katrin Heinz Ernst Basler + Partner GmbH Gast ständiger Beobachter Protokollführung Verteiler: wie vor sowie Wettbewerbsteilnehmer Begrüßung und Einführung Frau Dr. Tiemann begrüßt die Anwesenden zur Preisgerichtssitzung und dankt den Teilnehmern für Ihre Bereitschaft, an diesem Wettbewerb mitzuwirken. Frau Frede schlägt einführend den zeitlichen Ablaufrahmen in Anlehnung an die GRW Anlage III - vor. Konstituierung des Preisgerichts Um 9.13 Uhr tritt das Preisgericht zusammen. Frau Frede begrüßt die Anwesenden und wünscht der Sitzung einen erfolgreichen Verlauf. Herrn Stricker wird in Vertretung für Frau Wernecke als stellvertretender Sachpreisrichter in das Preisgericht berufen. Herr Dr. Lehmann steht als stellvertretender Sachpreisrichter zur Verfügung. Das Preisgericht stimmt diesen Punkten zu. Das Preisgericht ist vollständig erschienen. Aus dem Kreis der Preisrichter/innen wird Herr Prof. Nagler einstimmig bei seiner Enthaltung als Vorsitzender gewählt. Herr Albrecht wird als Stellvertreter des Vorsitzenden gewählt.

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«4 Herr Prof. Nagler wünscht dem Preisgericht interessante Diskussionen. Weiterhin stellt Herr Prof. Nagler die Anwesenheitsberechtigung der nicht zum Preisgericht gehörenden Personen (s. Teilnehmerliste) fest. Diese werden als Sachverständige und Gäste zum Preisgericht zugelassen. Auf seine Frage geben die Preisrichter/innen die Versicherung ab, dass sie keinen Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern über die Wettbewerbsaufgabe und deren Lösung geführt haben, während der Dauer der Preisgerichts führen werden, bis zum Ablieferungstermin keine Kenntnis von Wettbewerbsarbeiten erhalten haben, die vertrauliche Behandlung der Beratung gewährleisten und die Anonymität der Sitzung wahren sowie es unterlassen, sich über vermutete Verfasser/innen zu äußern. Der Vorsitzende verpflichtet die Preisrichter auf die persönliche Verantwortung des Preisgerichts gegenüber den Auslobern, den Wettbewerbsteilnehmern und der Öffentlichkeit. Herr Prof. Nagler weist auf den zeitlichen Ablaufplan hin und erläutert kurz die vorgesehenen Informations- und Bewertungsrundgänge. Mit der Protokollführung wird Frau Heinz beauftragt. Herr Lenz erläutert die Anforderungen des Auslobers an die Lösung der Wettbewerbsaufgabe, die Beurteilungskriterien, die sonstigen bindenden Vorgaben anhand der Auslobung sowie die Protokolle über Rückfragenbeantwortung und des Rückfragekolloquiums. Folgende Rahmenbedingungen für das Brückenbauwerk wurden benannt: eine der wenigen Brückenneubauten, die in der Stadt errichtet werden Bindeglied zwischen Innenstadt und Vorstadt, Stadt und Bahn, Stadt und Region Anbindung des Hauptbahnhofes an die Innenstadt zahlreiche Rahmenbedingungen und Zwangspunkte sind zu berücksichtigen technische Anforderungen unterlagen im Rahmen der Projektvorbereitung verschiedensten Modifizierungen Lichtraumprofil von3,50 m auf 12 m sind unter dem Brückenbauwerk freizuhalten

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«5 Grundsatzberatung Um 9.40 Uhr beginnt die Vorprüfung ihren verwaltungstechnischen Bericht: Der Wettbewerb wurde als begrenzt offener Wettbewerb nach GRW (i. d. F. vom 22.12.2003) durchgeführt. Herr Kathke fasst die formalen Ergebnisse der Vorprüfung wie folgt zusammen. Der Einlieferungstermin wurde von vier der sieben Teilnehmer nachweislich eingehalten. Für die Arbeiten mit den Tarnzahlen 200802, 200804 und 200805 ist der nachträgliche Nachweis über die rechtzeitige Einlieferung erforderlich. Die Voraussetzungen an die Vollständigkeit wurden grundsätzlich von allen Teilnehmern erfüllt (s. Prüfliste). Zulassungsrelevante Mängel sind nicht zu verzeichnen. Auffälligkeiten: St.-Annen-Promenade: Status bei zwei Teilnehmern betroffen (200802 und 200806), Eingriff in die Böschung Eingriff in die verfügbaren Flächen bei der Tarnzahl 200805: marginale Abweichung vorhanden Mindestabstand zwischen Brücke und Gebäude Kirchhofstraße 14 z. T. nicht eingehalten Hinweis von Herrn Doering: Oberer Bemessungswasserstand BWo von 29,65 münn als Druckfehler in der Prüfliste enthalten (dort sind irrtümlich 26,65 münn enthalten), sowohl in den Auslobungsunterlagen, als auch im Rückfragekolloquium wurden die korrekten Daten von 29,65 münn aufgeführt Baukosten sind sehr differenziert ermittelt, lassen nur eine bedingte Vergleichbarkeit zu, sind jedoch kein vorrangiges Bewertungskriterium. Die Arbeiten wurden mit den Tarnzahlen 200801 bis 200807 versehen. Alle Arbeiten waren prüfbar. Unzulässige Mehr- oder Minderleistungen wurden nicht erbracht. Die Arbeiten wurden auf Vollständigkeit geprüft. Die Vollständigkeit ergeht aus der Tabelle im Vorprüfbericht. Verstöße gegen die Bedingungen oder die Forderungen der Auslobung waren nicht festzustellen. Die Anonymität der sieben Beiträge konnte in jedem Stadium des Verfahrens gewahrt werden. Die Verfassererklärungen liegen unversehrt vor.

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«6 Die Arbeiten werden im einzelnen kurz mittels Präsentation wertungsfrei vorgestellt und der Bezug zur Prüfliste hergestellt. Rückfragen des Preisgerichts und der Sachverständigen wurden beantwortet. Das Preisgericht diskutiert die beizubringenden Nachweise über die fristgerechte Einlieferung der benannten Wettbewerbsbeiträge. Ende der Grundsatzberatung um 10.00 Uhr. Zulassung der Wettbewerbsarbeiten Bewertung der zugelassenen Arbeiten In der anschließenden Abstimmung werden somit sämtliche eingereichten Beiträge einstimmig zur Bewertung zugelassen. Der Vorsitzende weist nochmals auf die in der Auslobung vorgegebenen Wertungskriterien hin: s. S. 11 der Auslobungsunterlagen. Im Anschluss beginnt der Informationsrundgang. Der Rundgang wird um 11:40 Uhr beendet. Herr Prof. Nagler fasst kurz die wesentlichen Elemente der Entwürfe zusammen. Herr Prof. Nagler stellt die beiden Bewertungskriterien städtebauliche (formale) Angemessenheit und Höhenabwicklung, Lage der Scheitelpunkte für die weitere Diskussion in den Raum. Herr Prof. Strecker regt an, hinsichtlich dieser Kriterien zu definieren, welche Argumente zu einer positiven Bewertung führen sollen. Aus Sicht von Herrn Albrecht sollten Form ( konstruktive Ehrlichkeit ) und Funktion (Wegeverbindung) bei der Bewertung im Vordergrund stehen. Die Mitglieder des Preisgerichts diskutieren die benannten Bewertungskriterien. Die Primär- sowie die Sekundärkonstruktionen werden in der Bewertung berücksichtigt. Im Anschluss werden die besichtigten Entwürfe, die Zusammenfassung sowie die Bewertungskriterien mit Jury und Sachverständigen ausführlich diskutiert. In einem ersten Bewertungsrundgang, der um 12:15 Uhr beginnt, wurde einstimmig der Beitrag mit der Tarnzahl 200803 ausgeschieden. Der zweite Rundgang startet um 12:50 Uhr.

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«7 Der zweite Rundgang endet um 13:30 Uhr. Im Ergebnis des zweiten Rundganges wurde folgendes Ergebnis festgelegt: Tarnzahl pro:contra Ergebnis Tarnzahl 200801 Abstimmung: 5:2 bleibt im Verfahren Tarnzahl 200802 Abstimmung: 4:3 bleibt im Verfahren Tarnzahl 200804 Abstimmung: 3:4 ausgeschieden Tarnzahl 200805 Abstimmung: 1:6 ausgeschieden Tarnzahl 200806 Abstimmung: 1:6 ausgeschieden Tarnzahl 200807 Abstimmung: 7:0 bleibt im Verfahren Der Vorsitzende stellt zur Diskussion, ob die Tarnzahl 200804 aufgrund der knappen Entscheidung für die weitere Bewertung zurückgeholt werden soll. Das Preisgericht beschließt, die Arbeit mit der Tarnzahl 200804 wird nicht wieder in das weitere Verfahren aufgenommen. In der engeren Wahl verbleiben folgende Wettbewerbsarbeiten: Tarnzahl 200801 Tarnzahl 200802 Tarnzahl 200807 Herr Prof. Nagler teilt den Mitgliedern der Jury die schriftliche Bewertung der verbleibenden Arbeiten zu und weist auf die in den Auslobungsunterlagen definierten Bewertungskriterien hin. Danach beginnt um 13.40 Uhr die Mittagspause. Bewertungsrundgang Um 14.15 Uhr beginnt die Jury mit der schriftlichen Beurteilung der in der engeren Wahl verbleibenden Arbeiten. Die Verfasser der schriftlichen Beurteilungen verlesen den schriftlichen Text der Arbeiten. Nach einer inhaltlichen Diskussion werden die Texte vom Preisgericht verabschiedet.

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«8 TARNZAHL 200801 Die Arbeit besticht durch ihre stringente Gestaltungsidee einer dynamischen Gesamtform. Das Konzept steht selbstbewusst im Kontrast zum Bild der historischen Strukturen und des genius loci (Geist des Ortes). Die Gesamtform passt sich jedoch reibungslos in den vorhandenen Zusammenhang von Wegeführungen, Höhen und Anschlusspunkten innerhalb der Bebauung ein. Die konstruktive Bauweise aus Stahl wird als räumliche, fließende, skulpturale Bauform entwickelt, in der alle Bauteile zu einer formalen Einheit verschmelzen. Die formalen und konstruktiven Merkmale bilden in sich eine konsequente Einheit. Ein leichter und gesicherter Bewegungsablauf ist durch die gewählten Querschnitte und Neigungen/Rampen gewährleistet. Der provokante Kontrast zur vorhandenen idyllischen Aura des Kanals und der Baum bestandenen Promenaden ist im Preisgericht umstritten. Im städtebaulichen Zusammenhang erscheint die monolithische, stringente, formale Lösung ebenfalls fragwürdig. Eine Angemessenheit dieser Arbeit für den Standort würde trotz ihrer geschickten Einpassung vom Preisgericht bezweifelt. Positiv ist unter denkmalpflegerischer Betrachtung festzustellen, dass der Entwurf weder die Stadtmauer, noch den Kanal mit seinen beiden Promenaden berührt. Dagegen ist der Kontrast zu der Aura des Ortes als extrem zu beurteilen. Die Arbeit steht in strengem Widerspruch zur historischen Bausubstanz des St.-Pauli-Klosters und endet unvermittelt als Fremdkörper in der vorhandenen Platzgestaltung. Sie bietet keine neue Qualität für die zukünftige Entwicklung. Insofern bildet sie keinen weiterführenden Kontrast. Durch die unüberschaubare Länge der Brücke im Verhältnis zur notwendigen Spannweite erscheint sie somit unangemessen zur Differenziertheit der räumlichen Umgebung. Sie nimmt keinen Bezug auf die Abfolge der unterschiedlichen Erlebnisräume im Zuge des Brückenschlages. Die Baukosten sind im oberen Bereich einzuordnen. Von der Jury wird die Arbeit als ein sehr couragierter Beitrag gewürdigt.

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«9 TARNZAHL 200802 Die direkte Verbindung der beiden Uferstreifen fügt sich unspektakulär in den vorhandenen städtischen Raum ein (Orthogonalität und Unterordnung unter die vorhandenen Strukturen). Die Entwicklungsfähigkeit des Geländes St.-Pauli-Kloster ist gegeben. Der Entwurf zeigt sich in allen Details mit städtischem Charakter, Treppen, Mauern, Rampen aus Ziegelmaterial sind typisch für die Stadt Brandenburg an der Havel. Der Entwurf birgt ein hohes Maß an Identitätsstiftung. Insofern stellt die Arbeit einen gelungenen Beitrag zur Brückendiskussion in der Stadt dar. Als kritisch sind die zu große Nähe zur historischen Bauweise gesehen. Eine weitergehende Ausdifferenzierung wurde vermisst. Die Brückenkonstruktion ist sehr leicht, die Aufweitung am Scheitelpunkt lädt zum Verweilen ein. Da keine großen Steigung zu überwinden sind, sind die Anforderungen an die Barrierefreiheit eingehalten. Das Bauwerk fügt sich typologisch und mit seinen Entwurfselementen in die stadträumlichen Zusammenhänge ein. Positiv wird die Plattform zwischen St.-Pauli-Kloster und Stadtkanal hervorgehoben. Das Bauwerk fügt sich auch auf der Südseite sehr selbstverständlich in die bebaute Umgebung ein. Dieser Balkon wird aufgrund der vorhandenen Stadtmauersituation als ein kritischer Eingriff empfunden, jedoch vom Preisgericht stadtseitig als hinnehmbar eingeschätzt. Eine Überarbeitung am Ende der Wegeführung wird als notwendig angesehen. Die Lösung greift nicht in die vorhandene Stadtmauer ein, was aus Sicht der Denkmalpflege als sehr positiv beurteilt wird. Etwas revidiert wird diese Aussage durch den Eingriff in das Gartendenkmal St.-Annen-Promenade durch die vorgesehene Errichtung der Plattform. Die Brückenkonstruktion wird durch Leichtigkeit und Transparenz geprägt (Alu-Konstruktion). Durch die helle Brücke zwischen gemauerten Widerlagern wird dieser Gesamteindruck unterstrichen. Die Statik der Konstruktion wird als ungünstig, jedoch realisierbar einschätzt. Die Bau- und Unterhaltskosten werden im mittleren Segment gesehen.

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«10 TARNZAHL 200807 Die stadträumliche Qualität liegt im Brückenschlag auf mehreren Ebenen. Die Gesamtfindung erfolgt in Anlehnung an örtliche Höhenlagen. Diese sind konstruktiv höchst intelligent angelegt und architektonisch und skulptural zeitgemäß eingesetzt. Die räumliche Qualität gewinnt auch aus der flächigen Mitte, die eine Überlagerung der Wege und einen hochwertigen Aufenthaltsort ausweist. Materiell und formal besteht keine Anlehnung an den Bestand. Sie gewinnt ihre Freiheit und räumliche Qualität aus der eigenständigen Bearbeitung der Aufgabe. Der Bestand wird insgesamt gelungen überspielt. Die Arbeit betont selbstbewusst ihre Eigenständigkeit. Kritisch wird die Beeinträchtigung der Stadtmauer gesehen. Dies ist eigentlich nicht notwendig und durch eine Veränderung der Wegeführung korrigierbar. Die Konstruktion zeigt eine dem Kräfteverlauf folgende Formfindung (Rahmenbau). Die in Teilen auftretende Massivität wird durch die gelungene Linienführung gemildert. Als problematisch wird die Anordnung der vielen Podeste angesehen. Die Barrierefreiheit ist jedoch gegeben. Aufgrund des Baukörpervolumens wird ein höherer Aufwand und die Wirtschaftlichkeit im oberen Bereich eingeschätzt. Die Angemessenheit wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Ein Beleuchtungskonzept ist nicht nachgewiesen. Insgesamt besticht die Arbeit durch eine intelligente Verknüpfungsleistung, der überzeugenden Einheit formaler Elemente und konstruktiv statischer Notwendigkeit. Die Arbeit ist geeignet, eine neue Qualität in der Stadt zu schaffen und eine weitere städtische Bedeutung in diesem Übergangsbereich herzustellen.

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«11 In einer Abschlussdiskussion legt das Preisgericht die Rangfolge der Wettbewerbsarbeiten fest. Das Preisgericht votiert mit folgendem Stimmverhältnis (pro : contra) und beschließt nachfolgende Reihenfolge: 1. Preis Tarnzahl 200807 Abstimmungsergebnis 6 : 1 2. Preis Tarnzahl 200802 Abstimmungsergebnis 6 : 1 3. Preis Tarnzahl 200801 Abstimmungsergebnis 7 : 0 Preisgelder Die Staffelung der ausgelobten Preisgelder bleibt unverändert. Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober, die Arbeit 200807 zur Grundlage der weiteren Bearbeitung zu wählen. Folgende Hinweise sollten Beachtung finden: unnötige formale Angestrengtheiten sollten reduziert werden die Überprüfung der Rampen und Podeste hinsichtlich Lage und Längsneigung die Sensibilität im Bereich der Stadtmauer sollte geprüft/berücksichtigt werden Abschluss der Preisgerichtssitzung Nach Verlesen und der Bestätigung des schriftlichen Protokolls werden die Umschläge mit den Verfassererklärungen geöffnet, von deren Unversehrtheit sich der Vorsitzende zuvor überzeugt hat. Die Verfasser/innen werden wie folgt zugeordnet: 1. Preis Tarnzahl 200807 Kennzahl 270032 Hascher + Jehle Planungsgesellschaft mbh, Berlin Leonhardt, Andrä und Partner GmbH, Berlin 2. Preis Tarnzahl 200802 Kennzahl 130200 Prof. Bernhard Winking Architekten BDA, Berlin Ingenieurbüro Krone, Berlin 3. Preis Tarnzahl 200801 Kennzahl 788001 Werner Sobek Ingenieure International, Stuttgart weitere Wettbewerbsteilnehmer Tarnzahl 200803 Kennzahl 592654 H. C. Müller, Berlin Ingenieurbüro Schülke und Wiesmann, Dortmund Ingenieurbüro für Bauwesen Prof. Polónyi, Dortmund

Protokoll Preisgerichtssitzung»Brückenschlag Stadtkanal«12 Tarnzahl 200804 Kennzahl 896789 Henchion Reuter Architekten, Berlin Eisenloffel.Sattler + Partner, Berlin Tarnzahl 200805 Kennzahl 651344 KSV Krüger Schuberth Vandreike Planung und Kommunikation GmbH, Berlin KHP König und Heunisch Planungsgesellschaft, Berlin Tarnzahl 200806 Kennzahl 215768 Schultz-Brauns & Reinhart Architekten BDA, München BPR Dr. Bernhard Schäpertöns & Partner, München Der Vorsitzende des Preisgerichts dankt den Vorprüfer/innen für die gute geleistete Arbeit und das Preisgericht entlastet die Vorprüfer/innen per Akklamation. Die Angaben zu Ort und Zeitraum der Ausstellung der Arbeiten werden in Kürze bekannt gegeben. Der Vorsitzende übergibt das Wort mit Dank an die Ausloberin zurück. Frau Dr. Tiemann dankt der Jury für die geleistete Arbeit und schließt die Preisgerichtssitzung nach Unterschriftsleistung des Protokolls um 16.37 Uhr.