Geisteswissenschaft Christina Gosch Die Bedeutung der Katechismen Luthers für die Unterweisung im christlichen Glauben während der Reformation Die Taufe: Geschenk oder Erziehung zum Glauben? Studienarbeit
Literaturverzeichnis 1. Einleitung... 2 2. Quellenanalyse: Der Große Katechismus (1529)... 3 2.1. Äußere Quellenkritik... 3 2.2. Innere Quellenkritik... 4 3. Der Katechismus Luthers... 5 3.1. Entwicklung des Katechismus... 5 3.2. Historischer Kontext: Der Große Katechismus (1529)... 7 3.3. Quelleninterpretation: Der Große Katechismus (1529)... 8 4. Luthers Großer Katechismus in seiner Bedeutung... 12 5. Fazit... 13 6. Literaturverzeichnis... 15
1. Einleitung Wird man zum Glauben erzogen oder empfängt man Glaube durch die Taufe? Für Gläubige ist die Taufe einer der ersten Schritte zum erfüllten christlichen Leben, doch es stellt sich die Frage, warum man gläubig wurde? Ist es die Taufe gewesen, die durch den eingegangenen Bund zwischen Gott und den Menschen, den Glauben ausschüttet oder wird man nach der Taufe erst zum Christen erzogen? Durch die Aufnahme in eine christliche Gemeinde mittels der Taufe verliert dieses Thema nicht an Bedeutung für die Gegenwart. Vielen Christen begegnet im Leben die Frage nach dem Glauben und der Relevanz des Taufaktes und sie beginnen sich mit dem Glauben und ihrer Erziehung zum gläubigen Christen auseinanderzusetzen. Gerade wenn man in der Situation ist das eigene Kind taufen zu lassen oder die Bitte entscheiden muss eine Patenschaft zu übernehmen, stellt man sich die Fragen nach dem Empfang des Glaubens, warum man selbst gläubig geheißen wird und wie dieses zu Stande gekommen ist. Die Wichtigkeit der christlichen Erziehung und die Methode dieser stehen in vorliegender Arbeit im Mittelpunkt und sollen an Hand einer Quelle diskutiert werden. Um die oben gestellte Frage zu beantworten, wurde eine Quelle Martin Luthers herangezogen, die zunächst analysiert und kritisch begutachtet wird. Im Folgenden Schritt soll dann die Entwicklung des Katechismus und dessen Bedeutung für die Erziehung herausgearbeitet werden um schließlich zu klären, ob der Glaube an Gott durch die Taufe empfangen wird oder nach der Taufe anerzogen wird. Nicht zuletzt weil Luther zwei der bedeutsamsten Katechismen verfasste, wird einer dieser in vorliegender Arbeit als Quelle verwendet. 2
2. Quellenanalyse: Der Große Katechismus (1529) 2.1. Äußere Quellenkritik Der betrachtete Quellenausschnitt aus der Quelle Luther, Martin: Deudsch Catechismus (Der Große Katechismus) 1529. In: WA 30 1,212-238. beschäftigt sich mit der Taufe. Dieser Quellenausschnitt ist im Hinblick auf die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Katechismus gewählt worden und stellt eine Primärquelle in Hinsicht auf das gewählte Thema dar, da die Quelle sich nicht aus einer Tradition ergründet hat, sondern selbe nur in den hervorgebrachten Text des Autors einfließen. Wegen ihrer Struktur und ihrem Inhalt stellt die Quelle zugleich ein Schriftgut aus dem Bereich der Überreste dar 1. Es liegt kein Handschrift vor, sondern der vorliegende Text aus der Weimarer Ausgabe basiert auf dem Urdruck. Bemerkenswert ist, dass die Vermahnung zur Buße der Quelle erst einem späteren Druck hinzugefügt wurde 2.Der erste Druck entstand in Wittenberg circa Anfang bis Mitte April des Jahres 1529. Der Große Katechismus ist aus dem Katechismuspredigten des Jahres 1528 entstanden 3 ; Grundstein zu dieser Idee, Lehrstücke für das Volk zu sammeln, werden jedoch bereits im Jahre 1525 geäußert, welches durch die Briefe an Hausmann 4 belegt werden. Der Große Katechismus ist in der Weimarer Ausgabe vor dem Kleinen Katechismus publiziert worden, welches wahrscheinlich darauf beruht, dass der Herausgeber davon ausgeht, dass die Katechismen in dieser Reihenfolge entstanden 5. Der Entestehungszeitraum kann mit den Katechismuspredigten des Jahres 1528 verortet werden, auch wenn zuvor die Grundidee schon gegeben war, jedoch der Verfasser in dieser Zeit mit der Öffentlichkeit begonnen hatte das Thema zu behandeln. Autor des Urtextes ist, obwohl nicht namentlich genannt, Martin Luther; er erweist sich dessen ungeachtet als Autor der Katechismuspredigten und da diese der Grundstein für die Verschriftlichung gewesen sind, wird Martin Luther unumstritten als Verfasser zugeordnet. Wortwahl und Gebrauch im Vergleich mit anderen eindeutig zugewiesenen Quellen deuten zudem auf selben hin 6. 1 Vgl. Markschies, Christoph: Arbeitsbuch Kirchengeschichte. Tübingen 1995, S.22-28. 2 Vgl. Luther, Martin: Deudsch Catechismus (Der Große Katechismus) 1529. In: WA 30 1. Weimar 1887., S.233. 3 Vgl. Luther: Deudsch Catechismus, S.129. 4 Vgl. Peters, Albrecht: Kommentar zu Luthers Katechismen. Bd. 1. Die zehn Gebote. Göttingen 1990, S.17. 5 Vgl. Luther: Deudsch Catechismus, S.132. 6 Vgl. hierzu z.b. Luther, Martin: Der kleine Catechismus 1529. In: WA 301. Weimar 1887, S.346-402. 3