Die deutsche Informatik im europäischen Kontext Manfred Nagl, RWTH Aachen nagl@cs.rwth-aachen.de Festkolloquium 40 Jahre Fakultätentag Informatik, 21. November 2013, TU Berlin 1
Inhalt 1. Die strittigen Themen der letzten 10 Jahre 2. Warum ist alles so schwierig, insbesondere in D? 3. Der Erfolg in D über 4ING: Wie kam er zustande? 4. Wunsch: Das europäische Pendant 5. Europa funktioniert auf der Ebene der Wissenschaftler 6. Zusammenfassung und Appell 2
Strittige Themen der letzten 10 Jahre: Auswahl Ingenieurgesetz, Ingenieurausweis Professional/ Engineering Doctorate BTU, Informatik Lübeck Nachwuchs, Frauen, soziale Aufsteiger Diplom-Ingenieur Abschaffung EQF DQR Promotion ist Studium Promotionsrecht an FHs Promotionsrecht an außeruniversitären Org. (MPI etc.) Bachelor professional Bologna 3
Warum ist alles so schwierig, insbesondere in D? Auf europäischer Ebene kennt niemand die Vielfalt, insbesondere nicht die zentraleuropäischen Formen, Die Ideen werden von Fachunkundigen entwickelt, meist politischen Gestaltern, Es entsteht ein Vorschlag, der nicht umsetzbar ist, ohne Gutes zu zerstören, In D: 150%ige Umsetzung, In D: anderweitige Interessen bei der Umsetzung, Bildungs- und Wissenschaftspolitiker ahnungslos über Auswirkungen. 4
Der Erfolg in D über 4ING: Wie kam er zustande? Einflussnahme über ein Netzwerk: 2 Beispiele Wissenschaftspolitiker In Bund- und Ländern Ministerien BMBF 16 Landesministerien Für Wissensch.&Forsch. Ministerialbeamte Wissenschaftsrat Forschungsförderung DFG Stifterverband VW-Stiftung staatl. finanzierte Institutionen GWK CHE HIS KMK HRK acatech TU9 Rektoren Universitäten (~85) Unternehmensverbände BDI BDA HDB VDMA ZVEI BITKOM Fachverbände und Fachgesellschaften DVT FTI FTEI FTMV FTBG AFT 4ING DHV Fakultätentage (ca. 20) VDI VDE, VBI, GI.. Bundesingenieurkammer Landesingenieurkammern Professoren Akkreditierungsrat DAAD 5
Wunsch: Das europäische Pendant 1 I have a dream o Wir erfahren rechtzeitig, dass was Neues überlegt wird o Wir können auf Spezifika hinweisen, die erhaltenswert sind o Wir arbeiten mit an einem allg. akzeptierten Vorschlag o Das Entstandene ist umsetzbar o Die Umsetzung berücksichtigt die Vielfalt o Die Umsetzung zerstört keine positiven Strukturen o Wir wachsen zusammen in Europa Das Grundverständnis: Europa ist vielfältig, nicht uniform! 6
Wunsch: Das europäische Pendant Das Netzwerk, falls es nicht glatt läuft EUA FEANI CESAER EEDC SEFI EQANIE Informatics Europe CEPIS ERCIM Digital Europe HRK DVT (VDI,..) TU9/ Arge 4ING ASIIN FTI GI FhG-I&K BITKOM 3 Probleme!!! Wir nehmen Einfluss! 7
Europa funktioniert auf der Ebene der Wissenschaft Akkreditierungen Forschungsevaluierungen Gemeinsame Positionen formulieren Politische Aktivitäten Verlage Elsevier, Springer f. Journale, Proceed.,Bücher Teildisziplinen der Informatik europaweit org. (EATCS) Zusammenarbeit der Organisationen (FTI, GRIN, etc.) Gegenseitig verstehen, respektieren Die Unterschiede und Verschiedenartigkeit genießen 8
Zusammenfassung und Appell Zusammenfassung Probleme der Wissenschaftspolitik kommen z.e.t. aus Europa Handhabung in D besonders schwierig Politischer Einfluss gelang in D In Europa das gleiche versuchen, Probleme dabei Europa lohnt sich, es muss der richtige Ansatz sein Die Zusammenarbeit in der Wissenschaft klappt Appell Werden Sie politisch aktiv! Sie haben nur die Wahl zwischen 2 Übeln! Aktuelle Probleme: Es geht weiter 9