Körnerhirse (Sorghum bicolor (L., Moench als Alternative zu Körnermais Poster 1 von 5 D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Problemstellungen: Ausbreitung des westlichen Maiswurzelbohrers (Diabrotica v. virgifera in Österreich Hirse ist für ihn keine Futterpflanze Gesetzliche Fruchtfolgeverpflichtung (max. 3 Jahre Mais jedes vierte Jahr muss der Mais durch eine andere Kultur ersetzt werden. Körnermais ist das wichtigste energiereiche Futtermittel Hirse hat ähnlich viel Energie und mehr Eiweißgehalt. Mais ist wichtiger Rohstoff für die erneuerbare Energie aus Biomasse. Körnermais hat in den Gunstlagen der Süd-Ost- ein sehr hohes Ertragspotential die Körnerhirse kommt ihm am Nächsten Durch die Klimaveränderung ist mit zunehmender Trockenheit zu rechnen Hirse kommt mit weniger Wasser aus. Die Versuchsfragen waren: Welche Sorten sind für diesen Standort geeignet? Welche Anbautermine sind unter den natürlichen Voraussetzungen zu empfehlen? Bei welchen Saatstärken sind die höchsten Erträge zu erwarten? Einzelkornsaat oder Drillsaat? Biologie der Körnerhirse: Süßgras, C4-Pflanze Bitterstoffhaltig (Tannine Herkunft Nordafrika Arten: Mohrenhirse (Sorghum bicolor Sudangras (Sorghum sudanese Kreuzungen Nutzungsrichtungen: Körnernutzung Futternutzung Energienutzung Ansprüche der Körnerhirse: Boden: Gut durchlüftete, warme Böden Feines Saatbett - Keine Verschlemmung Keimtemperatur > 12 C ph-wert >5 Kulturführung: Saat: Feinkrümeliges Saatbett 2 bis 5 Körner/m² 3-4 cm Ablagetiefe Klima: Wärmeliebend, optimal > 25 C Kälteschäden < 4 C Temperatursumme > 22 C 2 bis 3 l Wasser/kg TM > 4 mm Niederschlag Düngung: 8-2 kg N/ha 7-1 kg P 2 5 /ha 6-25 kg K 2 /ha Pflanzenschutz: Safener Beize mit Concep III 3,5 l Gardo Gold 25 g/ha Maisbanvel Mechanische Unkrautbekämpfung Einsatz ab dem 3-Blattstadium außer bei Beizung mit Safener
1,5 9,8 8,8 1,9 8,9 8,6 8,5 9,2 8,4 8,2 8,6 8,6 8,8 1,1 8,9 Kornertrag in dt/ha 67,6 92, 14,7 98,7 96,8 93, 92,7 9,9 9, 92,6 16,3 98,4 94,8 99,4 18,9 Körnerhirse (Sorghum bicolor (L., Moench als Alternative zu Körnermais Poster 2 von 5 D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Sortenversuch 211 und 212: Sorten Anbau Düngung Herbizid 2 Ernte 211 212 Afrio (Saatbau Linz 6,12 kg/ ha 1 Alföldi (RWA 11,88 kg/ha Aralba (RWA 9,54 kg/ha Afrio (Saatbau Linz 6,63 kg/ha Aralba (RWA 9,36 kg/ha 1 Arlys (RWA 8,55 kg/ha Burggo (RAGT 9,99 kg/ha 1 Brigga (RAGT 1,59 kg/ha 1 Reggal (RAGT 9,66 kg/ha 1 Burggo (RAGT 1,41 kg/ha 1 Targga (RAGT 9,39 kg/ha 1 Iggloo (RAGT 1,59 kg/ha 1 Leggoo (RAGT 8,73 kg/ha 1 Mustangg (RAGT 1,29 kg/ha 1 Targga (RAGT 9,84 kg/ha 1 Drillsaat mit 24 cm Reihenabstand, 3 Körner/m² 7.5.211 2.5.212 18 kg/ha N (67 kg KAS, flächig 6.5.211 3.5.212 3,5 l Gardo Gold + 25 g Maisbanvel: 31.5.211 (gesamter Versuch 3,5 l Gardo Gold: 16.5.213 (für Safener-gebeizte Sorten 3,5 l Gardo Gold: 25.5.213 (für nicht Safener-gebeizte Sorten 25 g Maisbanvel: 25.5.213 (gesamter Versuch Kerndrusch mit Parzellenmähdrescher 4.11.211 5.1.212 1 Safener-Beize mit Concep III 2 Die Herbizidanwendung erfolgte im 3-Blattstadium der Kulturhirse Körnerhirseversuch Kalsdorf 211und 212 Korn- u. Proteinertrag in dt/ha der Sorten bei 14% Feuchtigkeit Körner- und Eiweißertrag der verschiedenen Sorten: 12 Afrio Burggo Aralba Targga GD5% für Sortenunterschiede beim Kornertrag 211: 11,1 dt/ha ** 212: 4,45 dt/ha ** GD5% für Sortenunterschiede beim Proteinertrag 211:,73 dt/ha * 212:,41 dt/ha ** 3 1 25 8 6 4 2 15 1 Proteinertrag in dt/ha 2 5 Afrio Alföldi Aralba Arlys Brigga Burggo Iggloo Leggoo Mustang Reggal Targga Korn 211 Korn 212 Protein 211 Protein 212 Die Kornerträge in den beiden Versuchsjahren lagen zwischen 9. und 1.89 kg/ha (außer Sorte Reggal Der Proteinertrag war, je nach Sorte, zwischen 82 und 1.9 kg /ha Qualitätsmerkmale der verschiedenen Sorten: Sorte Erntefeuchtigk eit in % TKM in g HL in kg Protein in % der TM N-Abfuhr über das Korn (kg/ha 211 212 211 212 211 212 211 212 211 212 Afrio 19,36 21,58 3, 23, 78,75 78,7 11,69 11,5 168 156 Alföldi 25,46-25, - 76,47-11,13-141 Aralba 22,66 3,89 32, 25,67 78,95 76,17 11,94 1,69 175 142 Arlys 23,83-26,67-77,59-1,81-138 Brigga 23,52-24,67-75,33-1,69-136 Burggo 2,38 19,66 27, 24, 76,93 74,61 1,81 1,69 146 134 Iggloo 2,92-2,67-75,38-1,63-132 Leggoo 23,65-23,67-75,83-1,81-138 Mustang 24,49-27, - 76,9-1,5-137 Reggal 22,33-35,33-76,51-15,19-141 - Targga 2,63 26,22 29, 23,33 79,24 74,82 1,81 1,44 162 143 Mittel 21,7 24,2 3,67 24,37 78,8 76,12 12,9 1,79 159 14
Kornertrag in dt/ha Körnerhirse (Sorghum bicolor (L., Moench als Alternative zu Körnermais Poster 3 von 5 D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Wann ist der richtige Saattermin? Versuche 211 und 212: Sorten Anbau Düngung Herbizid 2 211 212 Afrio (Saatbau Linz 6,63 kg/ha Aralba (RWA 9,36 kg/ha 1 Afrio (Saatbau Linz 6,12 kg/ha 1 Reggal (RAGT 9,66 kg/ha 1 Targga (RAGT 9,84 kg/ha 1 Drillsaat mit 24 cm Reihenabstand, 3 Körner/m² 19.4.211 19.4.212 7.5.211 2.5.212 21.5.211 16.5.212 18 kg/ha N (67 kg KAS, flächig 6.5.211 3.5.212 3,5 l Gardo Gold + 25 g Maisbanvel: 1. Anbau: 21.5.211 2. Anbau: 31.5.211 3. Anbau: 28.6.211 3,5 l Gardo Gold: 1. Anbau: 3.5.212 2. Anbau: 16.5.212 3. Anbau: 25.5.212 3 g Maisbanvel: 25.5.212 (gesamter Versuch Kerndrusch mit Parzellenmähdrescher Ernte 4.11.211 5.1.212 1 Safener-Beize mit Concep III 2 Die Herbizidanwendung erfolgte im 3-Blattstadium der Kulturhirse Sorte Afrio Früh Spät Mittel Körner- und Eiweißertrag bei den verschiedenen Anbauterminen: 12 3 1 8 6 4 2 43,5 18,27 91,26 1,15 99,12 32,62 25 2 15 1 5 Proteinertrag in dt/ha Früher Anbau 211 5,55 9,35 1,57 9,2 3,55 9,4 Früh Mittel Spät Korn 211 Korn 212 Protein 211 Protein 212 211 brachte der mittlere Anbautermin Anfang Mai den höchsten Korn- und Proteinertrag. Die Kulturhirsen zum frühen Anbautermin wurden durch Unkrauthirsen unterdrückt. Beim späten Anbau war die Vegetationsdauer für eine gute Ertragsbildung schon zu kurz. 212 war jeder Saattermin günstig den höchsten Ertrag mit 1.827 kg/ha erbrachte der frühe Anbautermin. Qualitätsmerkmale bei den verschiedenen Anbauterminen: Anbaute rmin Erntefeuchtigkeit in % TKM in g HL in kg Protein in % der TM N-Abfuhr über das Korn (kg/ha 211 212 211 212 211 212 211 212 211 212 Früh 23,22 21,37 33,11 25,5 77,84 77,93 14,84 1,3 89 15 Mittel 22,9 24,66 32,89 23,5 77,85 75,93 13,58 1,47 169 144 Spät 26,84 26,48 23,44 23,5 7,44 75,65 12,62 11,3 57 15 Mittel 24,5 24,17 29,82 24,17 75,37 76,5 13,68 1,51 15 148 Die Qualitätsmerkmale waren fast immer beim frühen Saattermin am besten und beim späten Anbautermin am schlechtesten. Das war auch 211 so, obwohl in diesem Jahr beim frühen Saattermin der Ertrag sehr gering und der Unkrautdruck hoch waren.
Kornertrag in dt/ha Körnerhirse (Sorghum bicolor (L., Moench als Alternative zu Körnermais Poster 4 von 5 D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Einzelkornsaat oder Drillsaat? Versuch 212: Bei diesem Versuch ging es um die Frage der optimalen Sätechnik bzw. deren Auswirkungen auf Ertrag und Qualität und auf die Kulturführung. Für beide Sätechniken gibt es die notwendigen Geräte aus dem Getreide- oder Maisbau, so dass keine weiteren Investitionen in neue Maschinen nötig sind. Einzelkornsaat mit 35 bzw. 7 cm Reihenweite Drillsaat mit 24 cm Reihenweite Einzelkorn 35 cm Drillsaat 24 cm Einzelkorn 7 cm Körner- und Eiweißertrag bei Einzelkornsaat oder Drillsaat: 12 3 1 8 6 4 2 98,11 99,83 12,75 25 2 15 1 5 Proteinertrag in dt/ha 8,23 8,48 9,11 Drillsaat 24 cm Einzelkornsaat 35 cm Einzelkornsaat 7 cm Korn 212 Protein 212 Im Kornertrag gab es keine statistisch abgesicherten Unterschiede durch die verschiedene Sätechnik allerdings war der Aufgang bei der Einzelkornsaat wesentlich gleichmäßiger. Die Drillsaat könnte aber bei erosionsgefährdeten Böden von Vorteil sein, weil die Fläche gleichmäßiger mit Pflanzen bewachsen ist. Das Erntegut der Einzelkornsaat hatte um 1% weniger Erntefeuchtigkeit und etwa,5 % mehr Rohprotein in der TM.
dt/ha 68 7 77 89 9 14 1 16 15 98 1 17 15 19 16 Körnerhirse (Sorghum bicolor (L., Moench als Alternative zu Körnermais Poster 5 von 5 D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Welche Saatstärke? Versuch 211: Die Empfehlungen für die Saatstärke bei den Kulturhirsen gehen von 2 bis 5 Körner/m². da die Körnerhirse ein ähnliches Bestockungsvermögen wie Getreide hat, sollte dieser Versuch über die, auf diesem Standort optimale Saatstärke Auskunft geben. Sorten 1 Saatstärke Anbautermin TKM in g Körner/m² Aralba (RWA 31,2 Jede Sorte mit Afrio (Saatbau Linz 22,1 2, 3 und 4 Reggal (RAGT 32,2 Körner/m² Burggo (RAGT 33,3 gesät Targga (RAGT 31,3 1 Die RAGT-Sorten wurden mit Safener Conep III gebeizt 2 Die Herbizidanwendung erfolgte im 3-Blattstadium der Kulturhirse Herbizidanwendung 2 7.5.211 31.5.211 Drillsaat 2 Körner/m² Drillsaat 3 Körner/m² Drillsaat 4 Körner/m² Körnerhirseversuch Kalsdorf 211 Körner- und Eiweißertrag bei Saatstärken von 2, 3 und 4 Körner/m²: 12 1 8 6 4 2 Ertrag in dt/ha bei verschiedenen Sorten und Saatstärken mit 14 % Feuchtigkeit Aralba Afrio Reggal Burggo Targga 2 Körner/m² 3 Körner/m² 4 Körner/m² Die Saatstärke hatte keine statistisch abgesicherte Auswirkung auf den Ertrag. Die Kornerträge der Sorten im Versuch sind unabhängig von der Saatstärke - annähernd gleich hoch. Offensichtlich ist die Hirse, ähnlich wie Getreide, in der Lage, unabhängig von der Saatstärke (im untersuchten Saatstärkenbereich das Platzangebot optimal zu nützen. Bei niedriger Saatstärke wachsen aber relativ viele Seitentriebe, die im Herbst zu ungleichmäßiger Abreife führen können. Qualitätsmerkmale bei den verschiedenen Saatstärken: Saatstärke Erntefeuchtigkeit Protein in % der TKM in g HL in kg in % TM 2 Körner/m² 21,32 3,47 78,6 12,33 3 Körner/m² 21,7 3,67 78,8 12,9 4 Körner/m² 21,2 3,66 78,33 12,65 Mittel 21,14 3,6 78,16 12,36 Die angewendeten Saatstärken hatten auch bei den erhobenen Qualitätsmerkmalen wie bei den Erträgen - keinen statistisch abgesicherten Einfluss.
dt Protein/ha bzw. dt Ges.-N/ha bzw. t Kornertrag/ha % Protein in der TM Wirtschaftliche und umweltschonende Düngung 6-jährige Ergebnisse vom N-Steigerungsversuch bei Körnermais in Wagna Versuchszeitraum 27 bis 212 1 von 3 D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Das Prinzip der Wirtschaftlichkeit verlangt einen sparsamen Einsatz der Betriebsmittel und damit auch einen sorgsamen Umgang mit den Düngern. Der überlegte und sachgerechte Einsatz des Stickstoffdüngers im Ackerbau trägt viel zur Schonung der Umwelt und zur Verbesserung des Einkommens bei. Körnermais verlangt für die bei uns möglichen hohen Erträge auch eine ausreichende Düngung, er lässt aber auch ohne Weiteres eine Überdüngung zu, die wirtschaftlich nicht sinnvoll ist und Probleme mit Auswaschung und Grundwasserbelastung verursachen kann. Um in dieser Frage den Landwirten Richtlinien und Hilfen anbieten zu können, betreut das der landwirtschaftlichen Fachschulen der schon seit Jahren Exaktversuche auf verschiedenen Standorten und Bodenarten zur Stickstoffdüngung bei Körnermais. Ziele: Hohe Korn- und Proteinerträge Sinnvoller Einsatz von Gülle Arbeitswirtschaftliche Ersparnisse Keine Grundwasserbelastung Versuchsfragen: Wirtschaftliche Höhe der Stickstoffdüngung Reduktion der Nährstoffverluste N-stabilisierte Dünger Vergleich von Mineraldünger und Gülle Optimale Düngungszeitpunkt(e Düngerverteilung, Splitting Düngungsvarianten: Variante Düngung vor bzw. zum Anbau Reihendüngung Anfang Mai Reihendüngung Ende Mai / Anfang Juni Summe N pro Jahr kg N pro ha und Düngerart -- -- A 45 KAS 45 KAS 9 B 55 KAS 6 KAS 115 C 55 KAS 6 KAS 115 D 55 KAS 68 Gülle 123 E 69 Gülle 6 KAS 129 F 69 Gülle 53 KAS 122 G 55 KAS 53 KAS 18 H 55 Entec 26 6 KAS 115 I 69 Gülle 69 Gülle 138 K 55 KAS 9 KAS 145 L 55 KAS 6 KAS 6 KAS 175 Bei diesen Varianten wurde die Höhe der N-Düngung Anfang Juni nach der N-min Methode bestimmt. Düngung nach N min -Sollwerten PK-Düngung: 375 kg/ha DC45neu (/12/2+8S flächig bei Variante D, E und F nur alle 2 Jahre PK-Düngung, Beginn 29 feldfallender Stickstoff bei Gülle, 87 % vom Gesamtstickstoff (GN; KAS = Kalkammonsalpeter Körner- und Rohproteinertrag bei den verschiedenen Düngungsvarianten: KM Wagna 28-212 Ohne Düngung werden 4.9 kg/ha Mais mit 27 kg Protein geerntet. Ø t/ha Kornertrag Ø dt/ha RP dt Ges.-N/ha Ø % RP in der TM Mit 9 kg N/ha steigt der Kornertrag 12 11,5 11, 11,1 auf 9. kg/ha mit 53 kg Protein 1,5 1, 1,1 (Var. A. 1 9,8 9,5 9,7 9,4 9, 9,2 1, 9, Mit einer N-Düngung von 115 bis 129 8,4 9,5 kg/ha wurden zwischen 9.2 und 8 7,7 1.1 kg Maiskorn mit 58 bis 65 kg 9, 6,5 6,2 6,1 6,1 6,1 Rohprotein geerntet (Var. B bis H 5,9 6 5,8 5,3 5,4 8,5 8,6 145 kg N/ha erbrachten 11.1 kg 4,9 8,2 8, Mais mit 77 kg Protein (Var. K 4 7,5 Bei 175 kg N/ha erhöhten sich Korn- 2,7 7,53 7,52 6,87 7,33 7,36 7,36 7,4 7,46 7,6 und Proteinertrag leicht auf 11.5 7, 2 kg/ha bzw. 84 kg/ha (Var. L 6,5 Alleinige Gülledüngung mit 138 kg/ha 6,43,9 1,15 1,15 1,23 1,29 1,25 1,8 1,15 1,38 1,45 1,75 6, A B C D E F G H I K L feldfallenden N brachte 9. kg Korn Düngungvarianten mit 54 kg Protein (Var. I Die Varianten (C, D, E und I mit Gülledüngung haben bei vergleichsweise höherer N-Düngung tendenziell geringere Erträge als die vergleichbaren Varianten (B, C, G und H mit nur mineralischer Düngung. Die N min -Sollwertvarianten F und G brachten weder Ertragserhöhung noch N-Einsparung. Höhere N-Düngung erhöht den Proteingehalt in der TM (Var. K und L Vorteil in der Fütterung
Wirtschaftliche und umweltschonende Düngung 6-jährige Ergebnisse vom N-Steigerungsversuch bei Körnermais in Wagna Versuchszeitraum 27 bis 212 2 von 3 D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Wirtschaftlichkeit der Stickstoffdüngung: Gülle in den Bestand N-Bestimmung in der Gülle Um die Wirtschaftlichkeit der Düngung zu beurteilen, wurden die Kosten für die Dünger (NPK, Ca, Gülle und deren Ausbringung in Ertragsäquivalente umgerechnet und vom Kornertrag in Abzug gebracht. Rote und grüne Säule in der Grafik entsprechen dem gesamten Kornertrag, die grüne Säule allein, den um die Düngungskosten reduzierten Nettoertrag. Die Grafik zeigt anschaulich, dass die hohen Düngungsvarianten K (145 kg N/ha und L (175 kg N/ha sich wirtschaftlich nicht mehr wesentlich verbessern konnten der Mehrertrag wurde zum größten Teil durch die höheren Düngungskosten wieder verbraucht. Für Körnermais als Marktfrucht liegt auf diesem Standort das wirtschaftliche N-Düngungsniveau bei etwa 12 kg N/ha aus Gülle und/oder mineralischer Düngung. Die reine Gülledüngungsvariante I hat zwar den niedrigsten Kornertrag, liegt aber durch die niedrigen Düngungskosten in der Wirtschaftlichkeit an der dritten Stelle (!, was den sorgfältigen Einsatz wertvoller Gülle als Dünger nur unterstreicht! ohne N-Düngung Mit 13 kg/ha N-Düngung Gülledüngung vor der Saat
Wirtschaftliche und umweltschonende Düngung 6-jährige Ergebnisse vom N-Steigerungsversuch bei Körnermais in Wagna Versuchszeitraum 27 bis 212 3 von 3 D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Stickstoffabfuhr durch die Körnerernte: Der Entzug und die Abfuhr von Stickstoff über die geernteten Maiskörner ist in jeder Düngungsvariante (außer Var. ohne Düngung niedriger als die gedüngte N-Menge. Der Stickstoff im Maisstroh und den Wurzeln bleibt auf dem Acker und steht bestenfalls der nächsten Kultur wieder zur Verfügung. Bis zu einer Düngung von 145 kg N/ha ist die Bilanz noch weitgehend ausgeglichen, bei hohen N-Düngungen (Var. L mit 175 kg N/ha bleiben etwa 4 kg N/ha im Boden. Die beste N-Ausnützung zeigt Var. C mit einer späten mineralischen Düngung. Der Gülle-N wird tendenziell etwas weniger gut ausgenützt als mineralischer Stickstoff (Varianten D, E, F und I. Dass es noch andere Stickstoffquellen gibt (Humus, Niederschläge, Einträge durch das Grundwasser u. a. zeigt die Variante. Obwohl kein Stickstoff gedüngt wurde, wurden über den Kornertrag 49 kg N/ha vom Acker abgeführt. Reststickstoff im Boden nach der Ernte: 2 15 1 N-Bestimmung In der Gülle 5 Reststickstoff in NO3N+NH4N kg/ha Standardversuch Wagna, Anfang Oktober 212 oben ( - 3 cm mitte (3-6 cm unten (6-9 cm O A (9 B (115 C (115 D (115 E (11 F (11 G (14 H (115 I (11 K (145 L (175 Düngungsvariante und Düngung in kg N/ha (212 Die N min -Werte nach der Ernte liegen in allen fünf Jahren zwischen 2 und knapp über 5 kg N/ha, einschließlich der nicht gedüngten Variante und der Variante mit der höchsten Düngungsstufe. Die Mineraldüngervarianten (A, B, C und H hinterließen weniger Reststickstoff (oder es wurde mehr ausgewaschen als die Güllevarianten D, E, F und I. Auch die ungedüngte -Variante hinterließ ähnlich viel Reststickstoff wie die hoch gedüngten Varianten K und L. Durch eine dem Boden und Ertragsniveau angepasste N-Düngung kann der Reststickstoffgehalt des Bodens nach der Ernte möglichst niedrig gehalten werden.
Auswirkungen von Monokultur und Fruchtfolge auf den Ölkürbis Ölkürbis Fruchtfolgeversuch Wagna Versuchszeitraum 29 bis 213 D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Der steirische Ölkürbisanbau weitete sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark aus und wurde in der südlichen zu einer Hauptkultur. Dadurch kam es bei vielen Betrieben zu einer engen Kürbisfruchtfolge oder auch zur Monokultur. Die Folgen sind Ertragsdepressionen, einseitige Verunkrautung, Zunahme von Pilz und Viruskrankheiten. Ein verstärktes Auftreten von verschiedenen Pilz- und Bakterienkrankheiten wie die Kürbisfäule und Blattfleckenkrankheiten wurden in den letzten Jahren festgestellt. Mit dem Kürbisfruchtfolgeversuch Wagna soll der Einfluss der Fruchtfolge bzw. Monokultur auf Ertrag, Qualität, Gesundheit und Schädlingsaufkommens beobachtet und quantifiziert werden. Versuchsdesign: Ölkürbis in Monokultur wird einer 2-schlägigen und einer 4-schlägigen Fruchtfolge gegenübergestellt. Die Kulturführung (Anbau, Unkrautbekämpfung, Ernte erfolgt nach praxisüblichen Bedingungen. Erste Vergleiche können nach der Ernte 213 (auf allen Parzellen steht wieder Ölkürbis angestellt werden. Kulturführung 212: Bodenbearbeitung: Frühjahrsackerung: 3.4.212 + 1 x Kreiselegge (Engl.Raygras als Winterbegrünung Anbau am 1.5.212, Sorte GL Opal, Beizung mit Maxim XL + Talkum, 14 cm Reihenweite, 42 cm Ablage (17. Körner/ha Düngung: 5 N (185 kg KAS am 14.5. als Reihendüngung Flächenspritzung: 1,25 l Dual Gold +,25 l Centium +,25 l Flexidor am 3.5.212 Hacken: 2x (31.5. und 4.6. Ernte: 3. 8. 212 (mittelstarker Hagel am 5.7.212
Alternativen zu Mais als Energiepflanze Riesenmalve (Sida hermaphrodita (L.Rusby Synonyme: Virginische Samtmalve D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Kulturführung: Boden: humoser Boden, keine Staunässe; Herbstfurche und feinkrümeliges Pflanzbett Anbau: am besten Pflanzenanzucht und Auspflanzung in März bis August, 1. bis 12. Pflanzen/ha. Wegen der geringen Keimung wird von einer Direktsaat derzeit abgeraten. Düngung/ha und Jahr: 1 bis 18 kg N Pflanzenschutz: Nur im 1. Jahr mechanische Unkrautbekämpfung Ernte: Häckseln im Winter bei 15 2 % Feuchtigkeit; 12 2 t TM/ha Eine für Energiegewinnung und als Rohstoffquelle interessante Pflanze könnte die Riesenmalve (Sida hermaphrodita sein. Die Pflanze stammt aus Nordamerika, ist ausdauernd (etwa 15 bis 25 Jahre Nutzungsdauer, frostunempfindlich und gehört zur Familie der Malvengewächse. Seit 1955 wird sie in Polen kultiviert und wissenschaftlich bearbeitet. Im ersten Jahr bildet sie nur eine Blattrosette, ab dem 2. Jahr bestockt sie sich (bis 4 Austriebe/Stock und wird bis zu 4 m hoch. Die Stängel verholzen, werden im Winter gehäckselt und als Brennstoff verwendet. Am besten ist eine Weiterverarbeitung zu Pellets oder Briketts. Der Brennwert ist ähnlich von Kiefer und Fichte (ca. 18,7 MJ/kg. Auf 1 ha umgelegt liefert die Sida etwa den doppelten Energieertrag/Jahr wie Fichte. Im grünen Zustand wäre die Sida auch zur Biogasnutzung geeignet (halbe Biogasausbeute je ha wie bei Mais. Für die Imker wäre auch die späte Blüte im Jahr für einen zusätzlichen Honigertrag interessant. Brennwertvergleich: TM/ha u. J. MJ/kg TM MJ/ha u. J. Kiefer, 35 Jahre 3,9 t 17,4 67.926 Fichte, 25 Jahre 5,1 t 18,2 92.881 Bilder: Energiepflanzen.info Sidawelt.de Google Sida, ab 2. J. 9,3 2 t 18,7 174.338-374.92 Quelle: nach H. Borkowska, B. Styk, R. Molas: Sida eine mehrjährige und zukunftsvolle Biomassepflanze mit breitem Anwendungsspektrum; in: Erneuerbare Energien 7/26
Alternativen zu Mais als Energiepflanze Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum L. Synonyme: Kompass- oder Becherpflanze D. Eberdorfer, J. Robier, W. Höfler, M. Drexler, J. Pferscher, K. Krasser, Hatzendorf - Abt.6-FA Berufsbildendes Schulwesen, Amt d. Stmk. Landesregierung Als Alternative zum Mais als Energiepflanze zur Biogaserzeugung könnte in Zukunft die durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum L. eine größere Rolle spielen. Die Pflanze kommt aus Nordamerika, ist ausdauernd (etwa 1 bis 15 Jahre Nutzungsdauer und gehört zur Familie der Korbblütler. Im ersten Jahr bildet sie nur eine Blattrosette, ab dem 2. Jahr wird sie bis zu 3 m hoch, bestockt sich und blüht über einen langen Zeitraum. Dadurch könnte sie auch als Bienenweide eine zusätzliche Bedeutung erlangen. Kulturführung: Boden: keine Staunässe, sonst anspruchslos; Herbstfurche und feinkrümeliges Pflanzbett Anbau: am besten Pflanzenanzucht und Auspflanzung von April bis Juni, 4 Pflanzen/m²; Direktsaat nicht zu empfehlen. Düngung/ha und Jahr: 18 N, 7 kg P 2 5, 2 kg K 2 O Pflanzenschutz: Nur im 1. Jahr mechanische Unkrautbekämpfung Ernte: Häckseln und Silieren im September bei 25 3 % Feuchtigkeit; ca. 2 dt TM/ha Ertragsvergleich Silphie - Silomais: Quelle: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Bilder: Landwirtschaftskammer Niedersachsen Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Wikipädia