Informationen aus der Klinik für Hals Nasen Ohren Heilkunde Ludwig Maximilians Universität München

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Transkript:

Aktuelles aus aller Welt (Informationen der American Academy of Otolaryngology, Head and Neck Surgery) ADHD Often Misdiagnosed Otolaryngologist and Academy member Melissa Kress, DO, explains that many children with enlarged tonsils and symptoms of sleep apnea may be misdiagnosed with attention deficit hyperactive disorder (ADHD). Many of the symptoms of sleep apnea are the same as ADHD. First Coast News (FL), November 19, 2004 HNO@LMU Informationen aus der Klinik für Hals Nasen Ohren Heilkunde Ludwig Maximilians Universität München Direktor: Prof. Dr. med. A. Berghaus München, den 25.01.2005 http://hno.klinikum.uni-muenchen.de/hno Ausgabe 01/2005 Stomach Surgery Linked To Throat Cancer Risk Italian investigators find that people who have had all or part of their stomach removed have a fourfold increased risk of later developing cancer of the larynx. Therefore a periodic examination should be considered in long term follow-up in patients with gastric resection. Cammarota et al.: Annals of surgery. November 2004; 240(5): 817-824 Smoking May Not Harm Hearing New research indicates that there is no apparent link between smoking and hearing loss. These findings contradict a previous study which did find a significant association between smoking and hearing loss. Discolo et al.: Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 2004; 130: 1407-1410 Schwester Gerda Mühlstrasser......bei Ihrer Verabschiedung Frau Claudia Nippgen übernimmt die Pflegeleitung der Poliklinik Impressum: Adresse: Homepage: Verantwortlich: Prof. Dr. A. Berghaus Redaktionelle Bearbeitung: PD Dr. H. Hagedorn, Dr. K. Stelter Unterstützt durch die ORL-Gesellschaft München Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Ludwig-Maximilians-Universität München Marchioninistrasse 15 D-81377 München http://hno.klinikum.uni-muenchen.de/hno 12 Inhalt Veranstaltungskalender 2 Bericht: Radiologische Diagnostik bei entzündlichen Erkrankungen der NNH PD Dr. A. Leunig 3 Anfahrtsplan & Patienteninformation 6 Bericht: 55. Dezembertagung der Otorhinolaryngologischen Geselschaft Dr. M. Canis 8 Satellitenübertragung einer Live OP aus Graz nach München PD Dr. H. Hagedorn 10 Aktuelle klinische Studien 11 Aktuelles aus aller Welt / Impressum 12 Die Seite Eins Rückblick 2004: Liebe Leserinnen und Leser, neben den vielen großen Ereignissen aus dem vergangenen Jahr ist auch dies eine Meldung wert: Schwester Gerda Mühlstrasser ging am 1.4.2004 in den wohlverdienten Ruhestand. Damit geht eine Ära in der Hals- Nasen-Ohren-Poliklinik zu Ende. Seit dem 2.4.2004 steht die Pflege in der Poliklinik unter der Leitung von Frau Claudia Nippgen. Wir wünschen einen guten Start! Die Redaktion

Veranstaltungskalender bis 07/2005 16.02.2005 HNO-Großhadern 2. Münchner Mittelohrsymposium Organisation: Priv.-Doz. Dr. Ch. Matthias; Leitung: Prof. Dr. A. Berghaus 09.03.2005 um 16: 00 Uhr Klinikum Großhadern Hörsaal II Vortrag von Dr. med. H. Hoffmann (BV Bayern): EBM 2000plus Prof. Dr. med. A. Berghaus und Mitarbeiter: Fallvorstellungen 08.-09.04.2005 - Laser-Forschungslabor Großhadern Laser in der HNO Kursorganisation und - leitung: Dr. R. Sroka und Priv.-Doz. Dr. med. A. Leunig Anmeldung: Dr. R. Sroka Tel.: 089/7095-4879; Fax: 089/7095-4864; email: sroka@life.med.uni-muenchen.de 15.-16.04.2005 HNO-Großhadern Allergie Grundkurs Kursorganisation: Dr. M. Kramer; Kursleitung: Prof. Dr. med. G. Rasp 06.-08. Juni 2005 HNO-Großhadern 6. Münchner Nasennebenhöhlenkurs Kursorganisation: Priv.-Doz. Dr. med. A. Leunig und Prof. Dr. med. G. Rasp 09.-10. Juni 2005 HNO-Großhadern Chirurgischer Präparationskurs Parotis und Hals Kursorganisation: Prof. Dr. med. G. Rasp und Priv.-Doz. Dr. med. A. Leunig 11.-15.07.2005 HNO Großhadern OtoRhino 2005; Plastic and Reconstructive Surgery of the Ear, Nose and Face; Kursorganisation: Dr. med. A. Naumann; Kursleitung: Prof. Dr. med. A. Berghaus Aktuelle klinische Studien Im Folgenden werden aktuelle, derzeit offene klinische Studien vorgestellt in dieser Ausgabe zu den Themen Neurootologie und Audiologie. Wenn Sie Patienten in eine Studie integrieren wollen, kontaktieren Sie bitte den entsprechenden Betreuer für eine Terminvereinbarung (Tel.: 089 7095-789 + Funknummer). Neurootologie: Studie zur Wirksamkeit des Meniett Druckpumpengenerators Patienten: bis 66 Jahre mit therapieresistentem M. Ménière, ohne bisherige Gentamicintherapie, letzter Ménière Anfall längstens 2 Monate zurück. Betreuer: Dr. E. Krause (Funk 1434) R. Gürkov (Tel.: 7095 3888) Audiologie: Wirksamkeit der HELP-Apherese bei Patienten mit Tinnitus und Hörsturz Patienten: Erwachsene Männer und Frauen mit Tinnitus und Hörsturz, aber auch nur Tinnitus nicht länger als 12 Monate. Sobald ein erhöhtes LDL und/oder Fibrinogen festgestellt wird, werden die Patienten in die Studie aufgenommen. Betreuer: Dr. Canis, (Funk 1446) Priv. Doz. Dr. M. Suckfüll (Funk 2421) Montagskolloquium der HNO-Klinik, Klinikum Großhadern (07:30-08:00 Besprechungsraum Station I8) 24.01.2005 Hochrisiko Weichteilsarkome der HNO Prof. Dr. R. Issels (Onkologie) 31.01.2005 Diagnostik von Lese- und Rechtschreibstörungen Dr. phil. J. Wechtenbruch 14.02.2005 Psychotherapeutische Interventionen bei Tinnitus Dr. C. Thora (www.tibez.de) 21.02.2005 Kardiopulmonale Reanimation OÄ Dr. I. Kaufmann (Anästhesie) 28.02.2005 Phoniatrie Klinische Falldemonstration Dr. B. Toleti / OÄ Dr. I. Nejedlo 07.03.2005 Hypophysenchirurgie PD Dr. E. Uhl (Neurochirurgie) 14.03.2005 Lungenfunktionsuntersuchung Dr. H. Leuchte (Pneumologie) 04.04.2005 Radiologische Diagnostik d. Laterobasis Dr. L. Jäger (Radiologie) 11.04.2005 Kraniofaziale Fehlbildungen PD Dr. R. Goldbrunner 2 11

Satellitenübertragung einer Live-OP von Graz nach München Am 4. September 2004 fand im Rahmen des 33. Klinisch-Wissenschaftlichen Symposiums für Nasenendoskopie der HNO-Universitätsklinik Graz eine Videokonferenz via Satellit zwischen Graz und München statt. Herr Prof. Dr. H. Stammberger konnte seine Live- Operationen direkt in den Hörsaal des Klinikums Großhadern übertragen. Obwohl es sich um ein Pilotprojekt ohne langfristige Ankündigung handelt waren ca. 50 Teilnehmer anwesend. Die technischen Vorbereitungen dafür begannen am Freitag, Operationssaal Graz Hörsaal Großhadern den 3.09.2004. Am darauffolgenden Tag wurden um 8:30 Uhr die Satellitenbodenstationen in Graz bzw. in München in Betrieb genommen. Danach konnte die Videokonferenz zwischen dem Hörsaal der HNO-Universitätsklinik Graz und der HNO-Universitätsklinik im Klinikum Großhadern gestartet werden. Es wurde eine bidirektionale Echtzeitvideokonferenz aufgebaut. Dabei betrug die Übertragungsrate 2 mal 1Gigabit/sec via Astra Rundfunksatellit. Prof. Stammberger führte 2 Live- Operationen mit Bild und Ton in Graz durch; die Resonanz war sehr gut. Es konnten aus dem Publikum Fragen gestellt werden, die Prof. Stammberger live beantwortete. Auf diesem Weg sei nochmals allen Beteiligten gedankt, insbesondere Herrn Schmidt von der Funk- und Fernsehabteilung, Herrn Dr. Stelter und Herrn Dr. Janda für die Unterstützung in München. Diese gelungene Satellitenübertragung könnte bei gegebenen Anlässen in Zukunft Schule machen. PD Dr. med. H. Hagedorn PD Dr. med. A. Leunig Radiologische Diagnostik bei entzündlichen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen Priv. Doz. Dr. med. Andreas Leunig Konventionelle Röntgenaufnahmen Lange Zeit galten die Röntgenübersichtsaufnahmen der NNH (okzipitomental, okzipito-frontal) für HNO-Ärzte als primäres radiologisches Diagnostikum bei Erkrankungen der Nasennebenhöhlen. Heute ist hier zweifellos das CT die diagnostische Grundlage. Für die klassischen Röntgenübersichtsaufnahmen bestehen jedoch weiterhin Indikationen z.b. als Screening-Untersuchung bei akuter Sinusitis (Spiegelbildung, Komplettverschattung der betroffenen Nasennebenhöhlen), bei traumatologischen Fällen, bei Fremdkörper sowie bei Komplikationen entzündlicher Nasennebenhöhlenerkrankungen. Nicht zu vergessen ist auch der Einsatz der klassischen Röntgenübersichtsaufnahmen bei dentogener Ursache einer Sinusitis. Der Kliniker entscheidet, welches der Verfahren für ihn die kosten- und zeiteffizienteste Untersuchung darstellt und eine adäquate Information erbringt. Systematische Analyse der CT-Aufnahmen Mit einem koronaren CT der Nasennebenhöhlen können die Mikroanatomie im Bereich der lateralen Nasenwand und etwaige anatomische Varianten sowie die Anatomie der vorderen Schädelbasis exakt dargestellt werden. Im Falle einer akuten unkomplizierten Rhino-Sinusitis sollte kein CT durchgeführt werden, weil entzündliche Schleimhautschwellungen die feinen Strukturen im Bereich der ostiomeatalen Einheit verlegen und die entscheidenden knöchernen Strukturen oft nicht beurteilt werden können. Ein präoperatives CT im Rahmen einer chronischen Rhino-Sinusitis sollte im infektfreien Intervall durchgeführt werden. Dafür ist nicht selten eine Vorbehandlung mit topischem oder systemischen Steroiden insbesondere bei der Siebbeinpolyposis notwendig. Das axiale CT gibt Aussagen zur Tiefenausdehnung von Kiefer- und Keilbeinhöhle. Die sagittale CT-Rekonstruktion ist zur Beurteilung des Recessus frontalis bei rezidivierender Sinusitis frontalis und bei Z.n. vorausgegangener Nasennebenhöhlenoperation mit persistierenden Stirnhöhlenbeschwerden hilfreich. 10 3

a b c CT-Befund einer akut exarzerbierten chronischen Rhino-Sinusits vor (a) und nach konservativer Therapie (b). CT-Befund eines Patienten mit rezidivierenden Stirnhöhlenproblemen postoperativ(c). Ursache dafür ist eine persistierende Blockade des Recessus frontalis durch eine bestehende kraniale Knochenlamelle (c). CT-Checkliste Vor Nasennebenhöhlenoperationen hat sich eine CT-Checkliste im Sinne einer systematischen Analyse der vorliegenden CT-Bilder bewährt. Die folgende Tabelle ist lediglich ein komprimierter Ausschnitt aus einer Vielzahl von Detailinformationen, die aus den CT- Bildern gewonnen werden können. Jedoch sollte es sich jeder Nasennebenhöhlenchirurg zur Gewohnheit machen, bereits vor der Operation die CT-Bilder systematisch zu analysieren, um mögliche Komplikationen zu vermeiden, aber auch die Ursache der zugrundeliegenden Erkrankung zu erkennen. Im Zusammenhang mit den CT-Bildern des Patienten sollte man sich folgende Fragen stellen: Stimmt das vorliegende CT mit dem Patienten überein? Cave: Verwechslung! Ist seit dem letzten CT eine weitere Operation erfolgt? Cave: Aktuelles CT! Stimmen die Seiten des CT mit den Patientenseiten überein? Cave: Evtl. Septumsporne, Septumleisten oder andere anatomische Auffälligkeiten als Seitenlokalisation heranziehen! Frau Prof. Lamm zeigte anhand von Studiendaten die Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Therapieoptionen bei akutem, subakutem und chronischem Tinnitus. Hierbei stellte sie besonders die Therapie mit Rheologika, Glukocortikoiden und hyperbarem Sauerstoff in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. In ihrem 35. Beitrag als Referentin der Dezembertagung erläuterte Frau Prof. Schorn zunächst das diagnostische Vorgehen bei der Hörgeräteversorgung. Anschließend stellte sie die Indikationen und Verordnungskriterien der verschiedenen Hörgerätetypen dar und ging insbesondere auf die CI-Versorgung ein. PD Kiefer gab einen umfassenden Überblick über die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Hörgerätetypen vom IO- und HdO- Gerät bis zum CI. Die Auswahl des richtigen Antibiotikums für eine rationale Therapie von Infektionen ist nicht immer einfach. Dr. Luckhaupt wies in seinem Vortrag jedoch darauf hin, dass im Kopf-Hals-Bereich ein relativ schmales Keimspektrum zu erwarten ist, so dass in den meisten Fällen Amoxicillin oder Clindamycin als Therapie der Wahl anzusehen ist. Bei laryngektomierten Patienten ist die Stimmrehabilitation oftmals unbefriedigend und hängt maßgeblich von der Form und Funktion des Pharynxschlauches ab. Frau Dr. Brockmeier verdeutlichte diesen Zusammenhang anhand videokinematographischer Untersuchungen und deren Korrelation mit der Stimmqualität bei Laryngektomierten. Über die vielfältigen Möglichkeiten einer operativen Stimmverbesserung berichtete PD Hagedorn. Wichtige Vorraussetzung für eine erfolgreiche Phonochirurgie ist dabei die enge Zusammenarbeit zwischen dem Operateur, Phoniater und Logopäden. Im Bereich der plastischen Chirurgie stellt die Rekonstruktion von Ohrmuscheldeformitäten eine besondere Herausforderung dar. Dr. Naumann erläuterte anhand von Patientenbeispielen die chirurgischen Möglichkeiten bei mittelgradigen Ohrmissbildungen. Dr. Hoffmann berichtete in seiner Funktion als Landesvorsitzender des Berufsverbandes der HNO-Ärzte über den EBM 2000 plus, der voraussichtlich ab 01.04.2005 in Kraft treten wird. Im Gegensatz zum alten EBM ist die neue Abrechnungsgrundlage von diagnose- und therapiebezogenen Leistungskomplexen geprägt. Dr. med. Martin Canis 4 9

55. Dezembertagung der ORL Gesellschaft München Dr. med. Martin Canis Bei der 55. Dezembertagung vom 04.bis 05. Dezember 2004 im Hörsaal des Klinikums Rechts der Isar wurde den zahlreichen Teilnehmern eine breite Themenpalette aktueller Aspekte der HNO dargeboten. Zum Schwerpunkt Hörstörung konnten zahlreiche Gastredner gewonnen werden, denen an dieser Stelle nochmals herzlich für die profunden Ausführungen gedankt werden soll. Das Seromukotympanon gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Kindesalters und hat in den letzten Jahren an Inzidenz zugenommen. Prof. Rasp gab einen umfassenden Überblick über die aktuelle Studienlage und die verschiedenen Therapiemöglichkeiten dieses Krankheitsbildes. Auch mit der akuten Otitis media ist der HNO-Arzt beinahe täglich konfrontiert. Zu diesem Thema stellte Prof. Federspil das Erregerspektrum der Mittelohrentzündung dar und gab Empfehlungen zur erregerspezifischen lokalen und systemischen Antibiotikatherapie. Abschließend erläuterte er den jeweils zu erwartenden Krankheitsverlauf. Die Mittelohrchirurgie gehört zu den anspruchsvollsten Arbeitsgebieten der HNO. Besonders bei der Rekonstruktion des Schallleitungsapparates stehen heute zahlreiche Techniken zur Verfügung. Prof. Jahnke stellte operative Möglichkeiten vor und erläuterte den Einsatz prothetischer Materialien. Um einen dauerhaften Erfolg von Tympanoplastiken zu gewährleisten, spielt die Auswahl der richtigen Implantate und Transplantate eine wesentliche Rolle. Sowohl für den Verschluss des Trommelfells als auch für die Rekonstruktion der Gehörknöchelchen stehen verschiedene Materialien zur Verfügung. PD Matthias arbeitete in seinem Beitrag detailliert Indikationen sowie Vor- und Nachteile der eingesetzten Werkstoffe heraus. Die Otosklerose ist ein häufiges Krankheitsbild, die Pathogenese bis heute nicht gänzlich geklärt. PD Niedermeyer stellte hierzu Ergebnisse seiner langjährigen Forschung dar, wobei der Referent auf die besondere Rolle des Masernvirus und die genetische Prädispostion als ätiologische Faktoren hinwies. PD Dazert und PD Oestreicher gaben einen Ausblick über zukünftige Perspektiven der Innenohrtherapie. Besonders die Gentherapie und die lokale Applikation von Wachstumsfaktoren gelten als viel versprechende Ansätze bei zahlreichen Erkrankungen des Innenohres. Wie ist das Infundibulum ethmoidale beschaffen? Liegt ein eng anliegender Processus uncinatus vor? Cave: Entfernung des Processus uncinatus kann zu Orbitaverletzungen führen! Wie ist die Bulla ethmoidalis beschaffen? Ist sie pneumatisiert oder liegt eine weit nach medial vorgewölbte Orbita vor? Cave: Gefahr der Orbitaverletzungen bei Abtragung der vermeintlichen Bulla ethmoidalis! Wie ist die mittlere Muschel beschaffen? Liegt eine Concha bullosa vor? Ist die mittlere Muschel noch vorhanden (Voroperation)? Cave: Fehlende Landmarke! Liegen Agger nasi Zellen vor, die den Recessus frontalis deutlich einengen können? Cave: Ursache für rezidivierende Stirnhöhlenprobleme! Wo ist die kraniale Anheftungsstelle des Processus uncinatus? Liegt Sie im Bereich lateral an der Lamina papyracea, kranial an der Schädelbasis oder medial im Bereich der mittleren Muschel? Cave: Drainage der Stirnhöhle! Liegen infraorbitale Zellen, sogenannte Haller sche Zellen vor? Cave: Ursache für rezidivierende Kieferhöhlenprobleme! Wie ist die Beschaffenheit der vorderen Schädelbasis? Welcher Keros-Typ liegt vor? Cave: Keros Typ III mit erhöhter Gefahr für Verletzungen der lateralen Lamelle der Lamina cribrosa (Liquorfistel)! Wie ist der Verlauf der Arteria ethmoidalis anterior? Verläuft Sie frei durch das Siebbeindach (Keros-Typ II und III)? Cave: Bei Verletzung der Arterie kann es zu einem retro-/intrabulbären Hämatom mit Gefahr der Erblindung kommen. Liegen sphenoethmoidale Zellen (Onodi-Zellen) vor? Cave: Operative Manipulationen im hinteren Siebbeinzellsystem können zu Verletzungen des Nervus opticus mit der Gefahr der Erblindung führen! Wie ist der Canalis caroticus beschaffen? Bestehen Septierungen der Keilbeinhöhle mit Kontakt zum Carotiskanal? Cave: Manipulationen können zu Verletzungen der Arteria carotis interna führen! Liegen ossäre Dehiszenzen vor, z.b. nach Voroperationen bzw. nach Traumata im Bereich des Gesichtsschädels? Cave: Freiliegende Dura und prolabierender Orbitainhalt! Ist bei Erkrankungen der Stirnhöhle ein endoskopisches Vorgehen noch möglich und sinnvoll? Cave: Option für ein extranasales Vorgehen! Bestand bereits ein Hinweis für das Vorliegen einer Liquorfistel? Cave: Erhöhtes Risiko für eine Duraverletzung! 5

Nochmals aufgrund vielfacher Bitte aus dem Leserkreis Patienteninformation und Anfahrtsplan Klinikum Großhadern Zur Verringerung von Wartezeiten in der Klinik und zur Beschleunigung der Abläufe im Zusammenhang mit der Patientenversorgung werden für die Ambulanz der Hals-, Nasen-, Ohrenpoliklinik bei planbaren Untersuchungen feste Termine vergeben. Akute Notfälle sind von dieser Terminplanung natürlich nicht berührt. Die Terminvergabe, Änderung oder Absage erfolgt bei Frau B.Yasar unter der Telefonnummer 089 7095 3889. Sollte ein Termin nicht wahrgenommen werden können, bitten wir um umgehende Absage unter o.g. Telefonnummer. Privatpatienten vereinbaren bitte ihren Termin weiterhin mit der HNO-Direktion unter der Telefonnummer 089 7095 2990/1 Ablauf der ambulanten Erstvorstellung: Zuerst in die zentrale Aufnahme am Haupteingang mit Überweisungsschein und gegebenenfalls weiteren Unterlagen gehen. Dann mit der Aufnahmeakte in die HNO-Poliklinik im 1.Stock / Flur IK HNO-Direktion: 1.Stock Direktionstrakt - Flur IK HNO-Poliklinik: 1.Stock Poliklinikstrakt Flur IK Anfahrt zum Klinikum Großhadern, Marchioninistr. 15, 81377 München: KFZ: Autobahn GAP München an der ersten Ausfahrt Fürstenried/Neuried in Richtung Großhadern fahren. Bitte Besucherparkplatz rechts vor der Pforte benutzen. Bahn: DB-Bahn bis München Pasing; gegenüber des Bahnhofes befindet sich die Bushaltestelle für den Bus 34 direkt zum Klinikum Grosshadern. MVV-Verkehrsverbindungen: U6 oder Bus 34, 67, 266, 268, 269 bis Haltestelle Klinikum Grosshadern Frau B. Yasar vergibt Termine für unsere Patienten in der HNO-Poliklinik und ist unter der Telefonnummer: 089 7095 3889 Montags bis Freitags von 8:00 bis 16:00 Uhr erreichbar. Privatpatienten vereinbaren wie gewohnt ihre Termine weiter mit Frau Harrer unter der Telefonnummer 089 7095 2990/1 und begeben sich direkt in die HNO-Direktion im 1.Stock / Direktionstrakt Flur IK Arztbriefe: Sehr geehrte/r Patient/in, bitte geben Sie bei der stationären Aufnahme Ihren behandelnden Hausarzt und den einweisenden HNO-Arzt an. Nur so können wir sicher stellen, dass der abschließenden Arztbrief auch an den betreuenden HNO- Arzt geschickt wird. Vielen Dank Ihr HNO-Team Großhadern 6 7