Romantik Die Musik des 19. Jahrhunderts
Inhalt 1. Historische Hintergründe 2. Motive 3. Epocheneinteilung - Frühromantik - Hochromantik - Spätromantik 4. Musikalische Merkmale 5. Das Kunstlied - Die drei Liedformen 6. Schubert
1. Historische Hintergründe Industrialisierung Verelendung Napoleonische Kriege Wiener Kongress (1815) Restauration Angestrebte Herstellung der alten Machtverhältnisse (Fürsten an die Macht) Folgen für das Bürgertum Enttäuschung und daraus resultierend: Hinwendung: zur eigenen Kultur (Nationale Schulen), zum Privaten (Hausmusik), zur Vergangenheit (Kindheit, Märchen) Auflösung der Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit
2. Motive Blaue Blume, Nacht/Mond, Fernweh, Selbstverwirklichung Natur, Mittelalter, Liebe, Sehnsucht, Wandern, Fabelwesen, Jahreszeiten, Fernweh Schauplätze Ruine, Friedhöfe, Höhlen, idealisierte Naturlandschaften, Natürliches-Übernatürliches- Märchenhaftes
1. Frühromantik (1800-1830) Dt Erscheinung, Einfluss der Literatur Schubert Lieder Programmatische Inhalte Hausmusik Vertreter: Franz Schubert Ludwig van Beethoven Carl Maria von Weber Merkmale: Betonung des gefühlvollen Ausdrucks Auflösung der klassischen Formen die Erweiterung und Überschreitung der traditionellen sowie die Verbindung der Musik mit außermusikalischen, häufig literarischen Ideen
2. Hochromantik (1830-1850) Europäische Bewegung Paris als Zentrum Entstehung nationaler Schulen (eigene nationale Färbungen und Musikstile) Merkmale: Auslösung unbekannter Gefühlstiefen gesteigerte Melodik mehr Empfindungen, Gefühle, Träume in der Musik enthalten Vertreter: Robert Schumann Felix Mendessohn-Bartholdy Frederic Chopin Franz Liszt Richard Wagner
3. Spätromantik (1850-1910) Traditionelle Formen und Elemente der Musik werden weiter aufgelöst Entstehen neuer Musikgattungen Abwendung von Salon- und Hausmusik hin zur Konzertmusik Schwelle zur Moderne Kennzeichen: Ausreizen immer größeren Aufgebots an musikalischen Mitteln Tonalität, bis an ihre Grenzen übersteigerte Emotionen zunehmend individuelle Tonsprache einzelner Komponisten Vertreter: Johannes Brahms Richard Strauss Gustav Mahler
Musikalische Merkmale Dynamik: Ausreizung der Dynamik (von pppp bis fffff), viele crescendi und decrescendi Form : freie Formen und individuelle Gestaltung zur Darstellung von Gefühlen Instrumentation und Klangfarbe: Vergrößerung der Orchester, naturnahe Klänge bevorzugt (Waldhorn, Klarinette, Flöte), Neuerungen an Instrumenten führen zu großer Klangfülle und neuer Klangfarbe, Einsatz ungewöhnlicher Instrumente (zb. Mahler: Kuhglocken, Gitarren, Mandoline etc.) und außergewöhnlicher Spielweisen
Das Kunstlied Die engste und poetischste Verbindung zwischen den beiden Künsten Musik und Literatur wird in den so genannten Kunstliedern erreicht. Franz Schubert formte das klavierbegleitete Lied zu einer neuen Gattung, indem er der Klavierbegleitung eine tragende Rolle mit Vor-, Zwischen- und Nachspielen gab. Kunstlied - Komponist ist bekannt - Vertonung von Lyrik - Schriftlichkeit - Ausgebildete Sänger (hohe Anforderungen) - Klavierbegleitung: dramatisierende Funktion Volkslied - unbekannter Verfasser - mündliche Weitergabe - jeder kann sie singen - keine Begleitung, oder einfach und mit Stützfunktion
Die drei Liedformen Einfaches Strophenlied Melodie und Begleitung sind in jeder Strophe dieselbe. Gesamtstimmung erstreckt sich über das ganze Lied. Variiertes Strophenlied Melodie und Rhythmus ändern sich in bestimmten Strophen. Stimmungswechsel haben einen geringen Einfluss auf die strophische Anlage (z.b. Dur-Moll, Ausschmückungen und Ergänzungen). Durchkomponiertes Lied Dem Geschehen folgen stets neue Melodie und Begleitung. Stimmungswechsel des Textes haben Einfluss auf die musikalische Gestaltung, der musikalische Strophenaufbau geht verloren. Volkslieder Der Lindenbaum (Schubert, aus dem Zyklus Winterreise ) Gefrorne Tränen (Schubert, aus dem Zyklus Winterreise ), Gretchen am Spinnrad (Schubert, Vertonung Goethe Gedichte)
Einfaches Strophenlied Variiertes Strophenlied Durchkomponiertes Lied
Franz Schubert Franz Schubert hat die Gattung Kunstlied maßgeblich beeinflusst und weiterentwickelt Ca 660 Lieder 2 Liederzyklen auf Gedichte von Wilhelm Müller Die schöne Müllerin (1823), Winterreise (1827) Ca 60 Goethevertonungen z.b. Gretchen am Spinnrade, Der Erlkönig