Neuordnung Bundesweiter Rahmenlehrplan KFZ-Mechatroniker /in 2013 Wolfgang Ehlert, Hartmut Müller (NRW Federführung)
Strukturelle Veränderungen ergeben sich, weil... nunmehr 5 Schwerpunkte gelten: > Personenkraftwagentechnik > Nutzfahrzeugtechnik > Motorradtechnik > NEU System- und Hochvolttechnik > NEU Karosserietechnik... die Schwerpunkte nur noch 12 Monate der Ausbildung differenzieren (vorher 18 Monate) in den Lernfeldern 11 + 12 (= Oberstufe 2. HJ.) und Lernfeldern 13 + 14 (= Abschlussstufe). entation KFZ-Mechatroniker Soest 24.-25.06.2013 2
ergeben sich durch: Inhaltliche Veränderungen die fortschreitende Technik *1) die engere Orientierung des Lehrplans am Arbeitsprozess die Prüfungsanforderungen (GP-T1: Kompetenz zur Durchführung einer kleinen Inspektion ) die Gliederung in Berufsbildpositionen vor/nach GP-T1 den Einsatz von branchenüblichen Begriffen (z.b. Service, Reparatur u.a.) * 1) weitere Einzelheiten siehe auch KMK Rahmenlehrplan 2013, Teil IV Berufsbezogene Vorbemerkungen 3
Inhaltliche Veränderungen Die formulierten Kompetenzen beinhalten ebenso mehrperspektivisch ökonomische, ökologische, rechtliche, mathematische, kommunikative und soziale Aspekte. Die formulierten Kompetenzen beinhalten ebenso mehrperspektivisch ökonomische, ökologische, rechtliche, mathematische, kommunikative und soziale Aspekte....Der Kompetenzaufbau in den Lernfeldern orientiert sich an der Entwicklung vom Novizen zum Experten. 4
RLP-Vorgaben der KMK Die formulierten Kompetenzen beinhalten ebenso mehrperspektivisch ökonomische, ökologische, rechtliche, mathematische, kommunikative und soziale Aspekte. Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, selbstständig Inspektionsarbeiten an Fahrzeugen und berufstypischen Systemen durchzuführen. Sie identifizieren erforderliche Zusatzarbeiten und binden diese in Abstimmung mit den Regelarbeiten in den Arbeitsprozess ein. 5
RLP-Vorgaben der KMK Die Schülerinnen und Schüler identifizieren mit Hilfe von Fahrzeugdaten und -unterlagen, Diagnosegeräten, Bordcomputern, fahrzeugeigenen Diagnosesystemen, Werkstattinformationssystemen oder Webportalen erforderliche Inspektions- und Wartungsarbeiten an verschleißbehafteten Systemen des gesamten Fahrzeugs (Motormechanik, Motorsteuerung, Kühlmittel- und Die formulierten Kompetenzen beinhalten ebenso mehrperspektivisch ökonomische, ökologische, rechtliche, mathematische, kommunikative und soziale Aspekte. Schmiermittelsysteme). Sie systematisieren die Arbeitsroutinen zur Handhabung der Diagnosesysteme und Geräte in Hinblick auf einen effizienten und sicheren Gebrauch und beachten Sicherheitsbestimmungen. Sie bewerten ihre Arbeiten hinsichtlich der Verbesserung der betrieblichen und kundenorientierten Vorgehensweise und kommunizieren ihre Ergebnisse mit anderen Arbeitsbereichen im Betrieb wie Serviceannahme, Ersatzteillager und Rechnungsstellung. verbindliche Mindestinhalte sind kursiv markiert Fach-, Selbst-, Sozialkompetenz; Methoden-, Lern-undkommunikative Kompetenz sind berücksichtigt 6
Entsprechung Ausbildungsrahmenplan / RLP Betrieb berufsprofilgebende Berufsbildpositionen Schule Handlungsfelder der KFZ-Branche * 1) 1. Bedienen von Fahrzeugen und Systemen, 2. Außer Betrieb nehmen und in Betrieb nehmen von fahrzeugtechnischen Systemen, 3. Messen und Prüfen an Systemen, 4. Durchführen von Service- und Wartungsarbeiten, 5. Diagnostizieren von Fehlern und Störungen an Fahrzeugen und Systemen, 6. Demontieren, Reparieren und Montieren von Bauteilen, Baugruppen und Systemen, 7. Durchführen von Untersuchungen an Fahrzeugen nach rechtlichen Vorgaben, 8. Aus-, Um- und Nachrüsten von Fahrzeugen. Service Reparatur Diagnose Um- und Nachrüsten * 1) nach Prof. M. Becker (siehe auch KMK Rahmenlehrplan 2013, Teil IV Berufsbezogene Vorbemerkungen) 7
Kompetenzaufbau in Handlungsfeldern Ausbildungsjahr Handlungsfeld 8
Kompetenzaufbau in Lernfeldern Ausbildungsjahr Handlungsfeld 9
Differenzierung im 3. + 4. Ausbildungsjahr 10
Kernkompetenzen im Handlungsfeld Service Beschreibungen der Kernkompetenzen in den zugeordneten Lernfeldern (fett gedruckt): LF 1 Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Kompetenz, Wartungs- und Servicearbeiten zur Funktions- und Werterhaltung an Fahrzeugen und berufstypischen Systemen nach herstellerbezogenen Standards und Kundenbedürfnissen durchzuführen und dabei standardisierte Pläne und einfache Regeln nach Vorgabe anzuwenden. LF 5 Sie führen selbstständig Inspektionsarbeiten an Fahrzeugen und berufstypischen Systemen durch, identifizieren erforderliche Zusatzarbeiten und binden diese in Abstimmung mit den Regelarbeiten in den Arbeitsprozess ein. LF 9 Die Schülerinnen und Schüler planen Serviceabläufe und führen standardisierte Serviceaufgaben an Komfort- und Sicherheitssystemen eigenständig durch. LF 12 Die Schülerinnen und Schüler planen Serviceaufgaben für die Vorbereitung von Fahrzeugen für die Sicherheitsprüfungen und Abnahmen im Rahmen gesetzlicher Vorschriften und führen diese durch. 11
Kompetenzaufbau im Handlungsfeld Service (Spiralcurriculum) Verdeutlichung des Spiralcurriculums ausgehend von LF 1 => LF 5 => LF 9 => LF12 Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Kompetenz, Wartungs- und Servicearbeiten zur Funktions- und Werterhaltung an Fahrzeugen und berufstypischen Systemen nach herstellerbezogenen Standards und Kundenbedürfnissen durchzuführen und dabei standardisierte Pläne und einfache Regeln nach Vorgabe anzuwenden (LF 1). ausgehend von Sie führen selbstständig Inspektionsarbeiten an Fahrzeugen und berufstypischen Systemen durch, identifizieren der Betrachtung erforderliche einfacher Zusatzarbeiten Bauteile, Baugruppen und binden und führen Systeme diese in Abstimmung mit den Regelarbeiten in den Arbeitsprozess ein (LF 5). einfacher Arbeitsprozesse, die unter Anleitung erfolgen, Die Schülerinnen und Schüler planen Serviceabläufe und führen standardisierte wird das betrachtete System, wie der Arbeitsprozess im Verlauf Serviceaufgaben an Komfort- und Sicherheitssystemen eigenständig durch (LF 9). der Ausbildung zunehmend komplexer und routinierter. Die Schülerinnen und Schüler planen Serviceaufgaben für die Vorbereitung von Fahrzeugen für Der Arbeitsprozess wird ferner zunehmend eigenverantwortlicher die Sicherheitsprüfungen und Abnahmen im Rahmen gesetzlicher Vorschriften und führen diese durch durchgeführt (LF 12). und umfangreicher. Die Fehler- und Störungssuche erfolgt systematischer und vernetzter 12
Beispiel: Bremsanlage LF 1 Service- Fahrzeuge und Systeme nach Vorgaben warten und inspizieren Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Wartungs- und Servicearbeiten zur Funktions- und Werterhaltung an Fahrzeugen und berufstypischen Systemen nach herstellerbezogenen Standards und Kundenbedürfnissen durchzuführen und dabei standardisierte Pläne und einfache Regeln nach Vorgabe anzuwenden. ( verschaffen sich einen Überblick, identifizieren Baugruppen, analysieren den Arbeitsauftrag, begründen Auswahl an Werkzeugen: Bremsflüssigkeit wechseln ) LF 2 -Reparatur- Einfache Baugruppen und Systeme prüfen, demontieren, austauschen und montieren Die Schülerinnen und Schüler besitzen die Kompetenz, Bauteile, Baugruppen und Systeme nach standardisierten Plänen auszutauschen und zu reparieren, um die Fahrzeugsystemfunktionen zu erhalten, Entsorgungs- und Recyclingrichtlinien zu beachten und Reparaturkosten in Bezug auf Kundenwunsch und Wirtschaftlichkeit einzuschätzen ( Reparaturanleitungen, Ersatzteilkataloge, Bremsenmechanik,. Kraft, Hebelgesetz,. Reibung, Montage) 13 13
Beispiel: Bremsanlage LF 5 Service- Inspektionen und Zusatzarbeiten durchführen Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, selbstständig Inspektionsarbeiten an Fahrzeugen und berufstypischen Systemen durchzuführen, erforderliche Zusatzarbeiten zu identifizieren und diese in Abstimmung mit den Regelarbeiten in den Arbeitsprozess einzubinden. ( fahrzeugeigene Diagnosesysteme, Messverfahren, Bremsbeläge, Zusatzarbeiten, systematisieren Arbeitsroutinen ) LF 7 -Reparatur- Verschleißbehaftete Baugruppen und Systeme instand setzen Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, den Zustand fahrzeugtechnischer Verschleißteile zu beurteilen und Bauteile, Baugruppen und Systeme auszutauschen sowie den Reparaturaufwand zu ermitteln. (.. hydraulische Bremsanlage, Bremskraftverstärkung, mechanische, pneumatische, hydraulische Übersetzung, Reibung,. Dokumentation für die Kundenübergabe, Analyse von Fehlern und Qualitätsmängeln im Arbeitsprozess). 14
Beispiel: Bremsanlage LF 10 -Reparatur- Schäden an Fahrwerks- und Bremssystemen instand setzen Die Schülerinnen und Schüler besitzen die Kompetenz, Schadensanalysen zur Ermittlung des Reparaturaufwandes an Fahrwerkssystemen durchzuführen, den Reparaturaufwand festzulegen, Reparaturmethoden einzusetzen und den Zeit- und Kostenaufwand abzuschätzen. Die Schadensbehebung zielt insbesondere auf die Vermeidung von Folgeschäden und Wiederauftreten von Schäden ab. Sie analysieren vorhandene Fahrwerkssysteme...sowie ihr Zusammenwirken mit anderen Fahrzeugsystemen ( Bremssysteme sowie ihr Zusammenwirken mit anderen Fahrzeugsystemen, Bremsenergieregulierungssysteme, Elektronisches Stabilitätsprogramm, Bremsassistent, (Bremsenprüfstand, Reparaturanleitungen, Kunden die Arbeit erläutern...) LF 11K Service- Fahrzeug- und Karosserieschäden analysieren Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Schäden an Fahrzeugkarosserien und Fahrzeugrahmen und deren Komponenten zu diagnostizieren und Möglichkeiten und Verfahren der systematischen Analyse, Beurteilung und Dokumentation von Fahrzeug- und Karosserieschäden durch einfache Prüfmethoden, dreidimensionale Karosserievermessungen und Fahrwerksvermessungen zu unterscheiden. ( Funktionsprüfungen von an den Schadensbereich angrenzenden Fahrzeugsystemen: Bremse..) 15
Zusatzqualifikationen und Sicherheitsnachweise Die Kompetenzformulierungen für Zusatzqualifikationen Hochvoltschein Airbagschein Klimaschein Lernfeld 3 Unterstufe Funktionsstörungen identifizieren und beseitigen Lernfeld 9 Oberstufe Serviceaufgaben an Komfort- und Sicherheitssystemen durchführen Lernfeld 9 Oberstufe Serviceaufgaben an Komfort- und Sicherheitssystemen durchführen werden in den genannten Lernfeldern verankert. Die Formulierungen orientieren sich an den Schulungsunterlagen (TAK, ZDK, HPI, BG, DGUV, etc.) und an gesetzlichen Vorgaben. 16
Gemeinsame Beschulung Die Beschulung aller Schwerpunkte kann grundsätzlich gemeinsam erfolgen. Eine Differenzierung ist ab dem 3. Ausbildungsjahr möglich. Bei ausreichenden Schülerzahlen kann ab dem 1. Jahr differenziert werden (Länderregelungen zur Klassenfrequenz) Eine gemeinsame Beschulung mit -Zweiradmechanikern/-innen, -Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikern/-innen, -Mechanikern/-innen für Land- und Baumaschinentechnik Mechaniker/- innen für Reifen- und Vulkanisationstechnik kann im ersten Ausbildungsjahr erfolgen. 17
Ende der Präsentation Neuordnung KFZ-Mechatroniker ab 1. August 2013 OStD Wolfgang Ehlert, Nicolaus-August-Otto Berufskolleg der Stadt Köln www.naob-koeln.de LRSD Hartmut Müller, Bezirksregierung Köln hartmut-mueller@brk.nrw.de
Weitere Infos zur Praxis / Ausgestaltung des Lehrplans bzw. der Ausbildungsordnung auch im Internet unter folgenden Adressen NRW-Server: http://www.berufsbildung.nrw.de/lehrplaene-fachklassen/ http://www.berufsbildung.nrw.de/unterrichtshilfen/ Weitere Infos zur Ausgestaltung des Lehrplans Bildungsserver und Schulserver anderer Bundesländer: www.nibis.de (Niedersachsen, Schulen erhalten kostenlosen Zugriff) www.isb.bayern.de (Bayern) http://bildungsserver.hamburg.de/ (Hamburg) www.lernfelder.schule-bw.de (Baden Württemberg) www.kmk.org www.bildungsserver.de (deutscher Bildungsserver) Automobilindustrie/Verbände: www.autoberufe.de www.kfzgewerbe.de http://gesellenpruefung.kfzgewerbenet.de