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Transkript:

Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.v. Infobrief 08 / 15 1. August 2015 Liebe Freunde der brandenburgischen Dorfkirchen, sehr geehrte Damen und Herren, der aktuelle Rundbrief des Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg informiert Sie über folgende Themen: 1. Dorfkirche des Monats Schönfließ (OHV) 2. Abschluss der Sanierung der Dorfkirche Berkholz b. Boitzenburg (UM) 3. Dorfkirche Rogäsen (PM) bald wieder unter Dach 4. Sanierung des Kirchturms in Seehausen (UM) 5. Richtfest an der Dorfkirche Wernikow (OPR) 6. Neues Faltblatt unserer Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen 7. Musikschulen öffnen Kirchen Abschlusskonzert internationale Jugendbegegnung 8. Lesung in Dorfkirchen Pinnow (UM) 9. Exkursion zur Ausstellung Luther und die Fürsten in Torgau 10. Buchtipp des Monats: Sensibel für Armut. Kirchengemeinden in der Uckermark Dorfkirche des Monats Schönfließ (Landkreis Oberhavel) Foto: Freundeskreis Dorfkirche Schönfließ e.v. Schon seit 25 Jahren gibt es die Schönfließer Sommermusiken, und obwohl die Konzerte in einem der ältesten Gebäude des Landkreises Oberhavel stattfinden, musste man noch nie um die Sicherheit der Besucher besorgt sein. Die rund 800 Jahre alte Dorfkirche hat zwar seit 1

längerem ein Problem mit der Feuchtigkeit und daher wollte der Freundeskreis die alten Fenster ersetzen. Doch die barocke Stuck-Decke schien vorerst relativ sicher zu sein. Seit einigen Monaten ist diese Sicherheit dahin; es fielen größere Stücke aus der Decke und daher musste das Gotteshaus geschlossen werden. Und die Sommermusiken 2015 können nur deshalb stattfinden, weil ein Gerüst die Besucher schützt. Doch eine Lösung auf Dauer kann das nicht sein entweder muss die Decke saniert oder die Kirche auch für die Musiker geschlossen werden. Die erste urkundliche Erwähnung des am nördlichen Stadtrand Berlins gelegenen Dorfes datiert aus dem Jahr 1270. Vermutlich in dieser Zeit in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstand auch die Feldsteinkirche; in der Ostwand ist noch die bauzeitliche Dreifenstergruppe aus schmalen Lanzettfenstern erkennbar. Um 1700 wurden die anderen Fensteröffnungen vergrößert. Der neuromanische Turm aus gelben Klinkern mit der hohen Spitze wurde 1877/78 vorgesetzt. Der Innenraum besticht durch eine schöne, qualitätsvolle und einheitliche Barockausstattung, die nach Zerstörungen durch den Dreißigjährigen Krieg kurz nach 1700 geschaffen wurde, als das Patronat in den Händen der Familie von Brösigke lag. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich der Altaraufsatz (Siehe Artikel von Sabine Stachat in Offene Kirchen 2015). Eine dreigeteilte Bildtafel und eine ovale bemalte Kupfertafel werden von einem breiten und äußerst kunstvoll gearbeiteten Akanthusschnitzwerk gerahmt. Die ovale Tafel in der Predella zeigt das letzte Abendmahl. Darüber sind Gemälde der Kreuzigung, des Jüngsten Gerichtes und einer Taufszene zu dargestellt. Bei letzterer handelt es sich, wie Sabine Stachat feststellte, um die selten dargestellte Taufe des römischen Hauptmanns Kornelius, die in der Apostelgeschichte beschrieben wird. An der Nordwand der Kirche steht die reich verzierte Kanzel, deren Aufgang in einem abgetrennten kleinen Raum, dem ehemaligen protestantischen Beichtstuhl, beginnt. Gegenüber befindet sich die prächtige Patronatsloge, die durch einen gesonderten Eingang über einen Anbau die sogenannte Veltheim-Kapelle betreten wurde. Gekrönt wird die Loge durch das von zwei Putten gehaltene prächtige Allianzwappen der Familien von Brösigke und von Bredow, das aus Anlass einer 1682 erfolgten Heirat zwischen Angehörigen der beiden Adelsfamilien entstand. Auch der Orgelprospekt auf der recht großen Empore zeigt noch barocke Formen, wenn sich hinter ihm auch inzwischen ein pneumatisches Instrument der Firma Sauer aus dem Jahr 1899 befindet. Überwölbt wird der stimmige Innenraum von einer flachen Decke mit barocken Stuckprofilen. Und genau diese Kirchendecke ist derzeit das Problem - immer wieder waren Gipsbrocken herabgefallen. Als Notlösung für die Sommermusiken wurde zunächst erwogen, ein Netz zu spannen. Doch dazu hätte man Bolzen in den Putz treiben müssen, was aus Gründen des Denkmalschutzes unzulässig wäre. Also wurde im Mai ein Gerüst aufgestellt. Die Miete dafür kostet bis zum Herbst eine Menge Geld (5000 Euro, von denen der Freundeskreis 3000 Euro übernahm), doch die im Gerüst eingezogene Holzdecke hat einen Vorteil: Ein Architekt kann dort den Putz begutachten und eine Lösung für die Sanierung vorschlagen. Bereits in den vergangenen Jahren musste in der alten Dorfkirche allerhand instandgesetzt werden. So gab es im Jahre 2003 eine Schwammsanierung des Dachstuhls; damals gründete sich auch der Freundeskreis für die Dorfkirche, der seitdem emsig Spenden sammelt. Der Kirchturm mit seiner Haube, mit Kugel, Wetterfahne und Kreuz konnte 2009 bis 2010 saniert werden. Auch das prächtige Allianzwappen über der Patronatsloge ist bereits restauriert. Als nächstes war ein Ersatz der Fenster geplant, um die Feuchtigkeit aus der Kirche zu kriegen, doch die Decke hat diese Planung vorerst durchkreuzt. 2

Wieder einmal ist jetzt schnelle Hilfe notwendig! Mit den Sicherungsmaßnahmen können die Sommermusiken dieses Jahr stattfinden. Sollte eine Situation eintreten, dass die Kirche langfristig nicht mehr begehbar ist, will die Gemeinde mit den Veranstaltungen ins benachbarte Bergfelde ausweichen. Doch diese Kirche kann bei weitem nicht konkurrieren mit der Aura der Schönfließer Musik. Noch weiß man in Schönfließ jedoch nicht, wie die notwendigen Arbeiten finanziert werden sollen Weitere Informationen: Evangelische Kirchengemeinde Bergfelde-Schönfließ, Pfarrer Werner Rohrer, Herthastraße 64, 16562 Hohen Neuendorf OT Bergfelde Telefon 03303 297030 Freundeskreis Dorfkirche Schönfließ e.v. Vors. Michael Klaus, Tel 033056 20 310 Abschluss der Sanierung der Dorfkirche Berkholz bei Boitzenburg (UM) Foto: Bernd Janowski Nach dreijähriger intensiver Bautätigkeit an der Dorfkirche in Berkholz (Landkreis Uckermark) lädt die Kirchengemeinde am Samstag, dem 19. September um 9.30 Uhr zu einem Festgottesdienst ein. Die Arbeiten begannen im Jahr 2012 mit der Turmsanierung, dann folgte das Dach des Kirchenschiffes und im letzten Jahr wurde die Instandsetzung des südlichen Anbaus abgeschlossen. An der Finanzierung beteiligte sich auch der Förderkreis Alte Kirchen. Der Festgottesdienst ist mit dem kommunalen Erntefest verbunden. Im Anschluss wird es einen Umzug geben und um ca. 12 Uhr ein Mittagessen. Gäste sind herzlich willkommen. Dorfkirche Rogäsen (PM) bald wieder unter Dach Dorfkirche Rogäsen vor Beginn der Sanierung; Foto: FAK 3

Die Bauarbeiten zur Wiederrichtung eines Kirchendaches für die Dorfkirche Rogäsen (Landkreis Potsdam-Mittelmark) haben begonnen. Nach Aufforderung durch die Bauaufsicht wurde 1978 das durch Echten Hausschwamm stark geschädigte Dach des Kirchengebäudes abgetragen, da eine umfassende Instandsetzung unter den damaligen Bedingungen nicht möglich erschien. Seitdem stand der Feldsteinbau des 13.Jahrhunderts nur noch als Ruine im Dorf. Bereits 2003 konnte mit finanzieller Beteiligung auch des Förderkreises Alte Kirchen der 1897 angebaute Backstein-Turm saniert werden. Durch Mittel aus dem Sonderprogramm Denkmalschutz des Bundesministeriums für Kultur und Medien ist es nun möglich, das Gebäude wieder mit einem Dach zu versehen. Im Innenraum wird keine Decke eingezogen; der Dachraum bleibt offen. Damit ist die erhaltene Bausubstanz im Kirchenschiff sind noch Reste mittelalterlichen Ausmalung erhalten langfristig geschützt. Mit Mitteln aus den Erträgen seiner Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen (SBD) beteiligt sich der FAK an der Erstellung des notwendigen Eigenanteils. Sanierung des Kirchturms in Seehausen (UM) Foto: Bernd Janowski Vor wenigen Tagen nahm ein großer Autodrehkran das Dach des Turmes der Dorfkirche Seehausen (Landkreis Uckermark) ab, nachdem zuvor sorgfältig die Biberschwanz- Dachsteine zur Wiederverwendung geborgen worden waren. Auch der kleine Vorbau am Turm ist inzwischen abgenommen. Die Glocke musste entfernt werden und die Pfeifen der Orgel wurden vom Orgelbauer Tobias Schramm aus Thomsdorf vorübergehend ausgelagert. Bis zum Herbst soll als erster Bauabschnitt einer Komplettsanierung der Kirche die Instandsetzung des derzeit äußerst maroden Seehausener Kirchturms dauern. An der Finanzierung beteiligt sich auch der Förderkreis Alte Kirchen. 4

Richtfest an der Dorfkirche Wernikow (OPR) Dorfkirche Wernikow vor der Instandsetzung; Foto: Kirchenkreis Wittstock-Ruppin Vor wenigen Tagen konnte an der Dorfkirche Wernikow (Landkreis Ostrignitz-Ruppin) Richtfest gefeiert werden. Die Feldsteinkirche in Wernikow entstand in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Ein kürzlich in der mittelalterlichen Altarmensa entdeckter Reliquienfund beweist, dass es sich um eines der ältesten Kirchengebäude des ehemaligen Bistums Havelberg handelt. Der 1746 erbaute hölzerne Glockenturm wurde 1848 Opfer eines Brandes und erst 1890 in massiver Bauweise wieder aufgebaut. In den 1970er Jahren musste der Turmabschluss wegen statischer Probleme verkürzt werden. Nun erhält er wieder seine originale Turmspitze. In einem vorangehenden Bauabschnitt hatte sich der Förderkreis an der Finanzierung von Instandsetzungsarbeiten an der Apsis beteiligt sowie ein wissenschaftliches Gutachten zur Untersuchung des mittelalterlichen Reliquienfundes finanziert. Neues Faltblatt unserer Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen Etwas mehr als sieben Jahre sind seit der Gründung unserer Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen (SBD) vergangen. Das Stiftungskapital, aus dessen Zinsen wir Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten an Kirchenbauten finanzieren, ist inzwischen auf ca. 426.000 Euro angewachsen eine Summe, auf die wir stolz sein können. Nun haben wir die halbe Million im Visier Um Werbung für die gute Sache machen zu können, haben wir nun ein neues Faltblatt unserer Stiftung aufgelegt. Wir werden es der nächsten Ausgabe unseres Mitteilungsblattes Alte Kirchen im September beilegen. Sie können es sich bereits jetzt ansehen unter www.stiftung-brandenburgische-dorfkirchen.de/28184.html. Gern schicken wir Ihnen auf Wunsch auch einige Exemplare zu; bestellen Sie diese bitte bei Arnulf Kraft; Tel.: 030-3752244; Mail: stiftung@brandenburgische-dorfkirchen.de. 5

Musikschulen öffnen Kirchen Abschlusskonzert internationale Jugendbegegnung Zum Abschluss der musikalischen Jugendbegegnung Polen, Georgien und Deutschland findet am Sonntag, dem 30. August um 17 Uhr in der Erlöserkirche Potsdam ein großes internationales Konzert statt. Die Städtische Musikschule Potsdam präsentiert gemeinsam mit ihren Partnerschulen aus Polen und Georgien ein herausragendes Konzertprogramm mit georgischer Chormusik, Beethovens 3. Klavierkonzert sowie Ausschnitten aus der 6. Sinfonie von Dvorak. Es spielen das Jugendsinfonieorchester Opole-Potsdam unter Leitung von Hubert Prochota und Andreas Jerye und der Akademische Mädchenchor der Musikschule Batumi. Weitere Konzerte der vom Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg e.v. und dem Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.v. gemeinsam veranstalteten Reihe finden Sie im Internet unter www.musikschulen-oeffnen-kirchen.de. Lesung in Dorfkirchen Pinnow (UM) Die von der Stiftung Zukunft Berlin in Kooperation mit dem Förderkreis Alte Kirchen veranstaltete Reihe Lesungen in Dorfkirchen ist am Sonntag, dem 8. August zu Gast in der Dorfkirche Pinnow (bei Gerswalde (!) / Landkreis Uckermark). 13 Uhr Ankommen und Begrüßung der Gäste 13.30 Uhr Nachbarn bei Nachbarn Lesung 14.15 bis 17 Uhr Pinnower Kaffeetafel 15 Uhr Klassik in Dorfkirchen Konzert des Preußischen Kammerorchesters Uckermark in der Pinnower Dorfkirche Seit Jahren spielt das in der Uckermark beheimatete Preußische Kammerorchester nicht nur in Konzertsälen; die Konzerte der Reihe Klassik in Dorfkirchen haben bereits eine lange und gute Tradition. Die Veranstaltungen sind Benefizkonzerte; es gibt keinen Eintritt, sondern es werden Spenden erbeten. Eine Hälfte des Erlöses geht an die jeweilige Gemeinde, die diesen ausschließlich für die Sanierung ihres Kirchengebäudes nutzen will. Die andere Hälfte geht an die Uckermärkische Kulturagentur, die damit vor allem Kinder- und Jugendarbeit fördert. Exkursion zur Ausstellung Luther und die Fürsten in Torgau Am Freitag, dem 18. September 2015 besucht der Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark die Nationale Sonderausstellung Luther und die Fürsten in Torgau. Besichtigt werden das Schloss Hartenfels mit der von Martin Luther geweihten Kapelle, dem ersten Neubau eines evangelischen Gotteshauses in Deutschland, und die kurfürstliche Kanzlei als weiteren Ausstellungsort. Das Bürgermeister-Ringenhain-Haus, das Spalatin-Haus und die Katharina-Luther-Stube gehören ebenfalls zum Besichtigungsprogramm. Die Exkursionsleitung hat Daniel Schulz vom Freundeskreis Schlösser und Gärten. Die Teilnehmerkosten einschließlich Eintritte, Führungen und Mittagessen betragen für Mitglieder des Freundeskreises 60 Euro, für Gäste 70 Euro. Abfahrt: 7.30 Uhr Gruner- / Ecke Dircksenstrae (Alexanderplatz) / 8 Uhr ZOB am Funkturm Rückkunft: ca. 20 Uhr Bitte melden Sie sich verbindlich bis spätestens Freitag, den 04.09. zur Exkursion an und überweisen Sie nach Anmeldebestätigung den Teilnehmerbeitrag: 6

Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark; Voßstr. 22; 10117 Berlin; Tel.: 030-88412266; Mail: freundeskreis@deutsche-gesellschaft-ev.de Buchtipp des Monats Sensibel für Armut. Kirchengemeinden in der Uckermark Der Landkreis Uckermark im Nordosten des Landes Brandenburg - einer der größten Landkreise Deutschlands - hat in den vergangenen 25 Jahren einen gewaltigen Transformationsprozess erlebt. Von 85.000 Arbeitsplätzen vor der sogenannten Wende bestanden 1995 noch 28.000. Bis zum Jahr 2012 stieg deren Zahl immerhin wieder auf 36.000 bleibt ein Minus von 58%. Betrachtet man die Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft in einer Region, die, mit Ausnahme der Stadt Schwedt, noch nie über nennenswerte Industrie verfügte, so ist hier ein Rückgang um 91% zu konstatieren. Im Dezember 2012 betrug laut Statistik der Agentur für Arbeit die Arbeitslosenquote für die Uckermark insgesamt 15,9 Prozent, die Unterbeschäftigungsquote 19 Prozent. Von diesem Schrumpfungsprozess ist auch die evangelische Kirche betroffen. Die Zahl der Gemeindemitglieder ging zwischen 1989/90 und 2010 von etwa 24.000 auf nur noch 15.000 (minus 37,5 Prozent) zurück, die Zahl der Pfarrstellen von 43 auf 17 (minus 60 Prozent). Auf ein aktives Kirchengebäude zählen zur Zeit durchschnittlich etwa 95 Kirchenmitglieder, die zudem in ihren Gemeinden für Pfarrhäuser und Friedhöfe zuständig sind. Über die Hälfte der Kirchenmitglieder sind 65 Jahre oder älter. All diese Zahlen sind einer Broschüre entnommen, die das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD soeben veröffentlicht hat. Das Buch beschäftigt sich mit Armut in der Uckermark, mit ihren Auswirkungen auf die Kirchengemeinden und deren Umgang damit. Armut wird hier nicht nur als materieller Mangel gesehen, sondern auch als gesellschaftliche Fragmentierung, Bildungsarmut, sozialer Rückzug der Älteren und Resignation der Jugend angesichts fehlender Perspektiven. Gezeigt wird, dass Kirchengemeinden, Kirchenkreis und kirchliche Einrichtungen zu den wichtigsten Akteuren gehören, die sich mit diesen Themen beschäftigen und versuchen, dem etwas entgegenzusetzen. Sichtbar werden aber auch die 7

Grenzen, die diesem Engagement durch fehlende finanzielle Unterstützung durch die Politik und mangelnde personelle Ressourcen gesetzt sind. Susann Jenichen: Sensibel für Armut. Kirchengemeinden in der Uckermark. Ergebnisse einer sozialwissenschaftlichen Studie in Brandenburg. Herausgegeben vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2015; 177 Seiten; ISBN 978-3-374-04139-8; 16.80 Euro Mit freundlichen Grüßen, Ihr Bernd Janowski P.S. Wir würden uns freuen, wenn wir über die elektronischen Rundbriefe auch die Kommunikation und den Gedankenaustausch zwischen den Freunden der brandenburgischen Dorfkirchen anregen können. Für Rückmeldungen, Hinweise, Terminankündigungen etc. sind wir Ihnen dankbar. Wenn Sie diesen Rundbrief nicht mehr empfangen möchten, schicken Sie eine kurze Nachricht an: altekirchen@aol.com. 8