Erfahrungsbericht über das Frühjahrssemester 2015 an der Université de Lausanne. von Katharina Theresia Fink und Sebastian Höpfl

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Transkript:

Erfahrungsbericht über das Frühjahrssemester 2015 an der Université de Lausanne von Katharina Theresia Fink und Sebastian Höpfl Von Anfang Februar bis Ende August verbrachten wir unser Auslandssemester an der Université de Lausanne in der französischen Schweiz und möchten nun zukünftigen Studenten einen Einblick in das Studium an der UNIL, das Leben in der Schweiz und unsere zahlreichen Erfahrungen geben. Wir möchten unser Auslandssemester an der UNIL nicht missen und bedanken uns bereits an dieser Stelle für die Unterstützung durch unsere Heimatuniversität sowie für das große Engagement durch das Lehrstuhl-Team für Deutsches Recht an der UNIL. Im Übrigen verweisen wir auf die vorangehenden Erfahrungsberichte der letzten Jahre. 1. Bewerbung für ein Auslandssemester an der UNIL a. Bewerbung über das Swiss European Mobility Programme Für das Studium an der UNIL stehen einem zweierlei Bewerbungsmöglichkeiten zur Verfügung. Man kann sich entweder über seine Heimatuniversität in Deutschland im Rahmen des Swiss European Mobility Programme bewerben oder unabhängig davon direkt bei der UNIL. Nachdem die Schweiz vorübergehend nicht am Erasmus-Programm teilnimmt wurde hierfür eine Übergangslösung das Swiss European Mobility Programme (SEMP) geschaffen, mit dem wir beide nach Lausanne gekommen sind. Insofern beziehen sich unsere Erfahrungen auf diese Möglichkeit der Bewerbung. Für die Teilnahme am SEMP muss zunächst die Heimatuniversität eine Partneruniversität der UNIL sein. Ob dies der Fall ist, erfährt man auf den einschlägigen Internetseiten der Heimatuniversität zum Auslandsstudium. Dann gilt es, den vorgegebenen Bewerbungszeitraum der Universität festzustellen und die Bewerbungsmodalitäten zu erfüllen. Hierfür lassen sich keine Pauschalaussagen treffen. Bei unserer Bewerbung mussten wir einen Online-Fragebogen ausfüllen, ein Motivationsschreiben verfassen, in dem wir unsere Wahl für Lausanne begründen mussten, und alle relevanten Noten und Zeugnisse sowie Praktikumsbestätigungen einreichen. Daraufhin wurde von den Auslandskoordinatoren die Auswahl getroffen. Kommt man über das SEMP an die UNIL kann man von zahlreichen Vorteilen profitieren. Zum einen hat man zwei Ansprechpartner: einen in Deutschland an seiner Heimatuniversität und einen an der UNIL. Diese Ansprechpartner helfen einem sowohl bei der Kurswahl, bei der Wohnungssuche, als auch bei sämtlichen sonstigen Fragen zu seinem Auslandsaufenthalt. Wir bedanken uns an dieser Stelle für deren Einsatz und Engagement. Zudem bietet das SEMP auch finanzielle Unterstützung in Form eines Stipendiums, auf das man in der teuren Schweiz durchaus angewiesen ist. Das SEMP ist an einige Bedingungen für den Aufenthalt geknüpft, wie etwa an den Besuch von bestimmten Lehrveranstaltungen. Außerdem sind die finanziellen Mittel nur für studiumsbezogene Zwecke auszugeben. Näheres ist mit der Heimatuniversität abzuklären. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit der Unterstützung und dem SEMP gewesen und raten jedem, sich darauf zu bewerben.

b. Bewerbung über die UNIL Zudem steht einem die Möglichkeit offen, sich direkt an der UNIL zu bewerben. Da wir über das SEMP kamen, verweisen wir auf die Seite des Lehrstuhls für Deutsches Recht der UNIL, auf der stets über die Bewerbungsfristen informiert wird und wo zahlreiche Informationen zur Bewerbung bereitstehen. 2. Studium an der UNIL a. Sprache Der Alltag und das Studium in Lausanne gestalten sich auf Französisch. Dies ist natürlich einer der Gründe, weshalb man ein Auslandssemester im französischen Teil der Schweiz anstrebt. In Lausanne sprechen zwar einige Leute Englisch, jedoch nur ungern, weshalb man sich für gewöhnlich auf Französisch unterhält. Hierfür tut es gut, bereits vor Anreise die nötigen Kenntnisse an seiner Heimatuniversität aufzufrischen. Darüber hinaus steht einem ein breites Kursangebot an der UNIL mit unterschiedlichen Sprachniveaus zur Verfügung. Zu Beginn des Aufenthalts wird man hierüber informiert und hat die Möglichkeit, an Sprachkursen der Universität kostenfrei teilzunehmen. Das Niveau der Kurse geht von A1 bis B2, jedoch nicht in den C-Bereich hinein. Hierfür dürften einem aber die Vorlesungen selbst genug weiterhelfen. Für eine SEMP-Bewerbung hingegen ist der Nachweis umfassender Französischkenntnisse zwingende Bedingung. Wir konnten bereits ein hohes Sprachniveau vorweisen und haben deshalb keinen dieser Kurse besucht. Dennoch haben wir von Kommilitonen stets Positives zu den Sprachkursen gehört. b. Kursangebot und Kurswahl im Allgemeinen Die Kurswahl stellt sich als etwas schwieriger dar. Zunächst ist abzuklären, unter welchen Bedingungen einem nach der Prüfungsordnung der Heimatuniversität ein Auslandssemester angerechnet wird. Die Bedingungen hierfür sind sehr unterschiedlich, wie wir festgestellt haben. Insofern ist ein frühzeitiges Informieren unumgänglich. Für die Kurswahl selbst ist zu beachten, dass in der Schweiz nach dem Bachelor/Master-System studiert wird und somit für alle Kurse ECTS-Punkte vergeben werden. Der Vorteil für uns Staatsexamens-Kandidaten ist hierbei, dass wir nicht an Bachelor- oder Masterkurse gebunden sind und die freie Wahl unter allen zur Verfügung stehenden Kursen haben. Hierfür raten wir Folgendes: Wer bereits sehr gut Französisch spricht und Vorlesungen in Kleingruppen bevorzugt, sollte sich in die Masterkurse setzen. Diese sind meist vierstündig und bringen viele ECTS-Punkte, haben aber auch ein hohes Niveau. Wer lieber in einer großen Vorlesung (ca. 200 Studenten) sitzen will und Einführungen in allgemeine Rechtsgebiete hören möchte, dem raten wir, die Bachelor-Vorlesungen der ersten Jahre zu wählen. Bis man die Kurswahl verstanden hat dauert es ein bisschen und so raten wir auch hier, sich schon vor Beginn des Semesters mit Hilfe der Internetseiten der UNIL mit der Kurswahl zu befassen. Besonders empfehlenswert fanden wir die Vorlesung Droit international public, der man sehr gut folgen kann. Für Strafrechts-Interessierte raten wir die Bachelorkurse im Droit pénal I/II.!2

c. Kursangebot des CDA Eines der Schmankerl des Auslandsstudiums in Lausanne sind die Kurse des Chaire de Droit Allemand (CDA). Dieser bietet einem die einzigartige Möglichkeit, während seines Auslandssemesters weiterhin deutsches Recht zu lernen. Es bietet einem die Gelegenheit, sowohl deutsches als auch schweizerisches Recht parallel zu studieren, sodass man nicht aus seinem Lernstoff gerissen wird, wie es bei einem normalen Auslandssemester der Fall sein kann. Zudem besteht die interessante Möglichkeit, selbst Rechtsvergleichung zu betreiben. Jedes Semester wird die Übung im Zivilrecht für Fortgeschrittene sowie jedes Frühjahrssemester die Übung im Öffentlichen Recht für Fortgeschrittene angeboten. Diese verlaufen ähnlich wie an der Heimatuniversität und bestehen aus einer Hausarbeit sowie drei Klausuren. Der Stoff und das Niveau der Übungen entsprechen denen der Heimatuniversität. Wir haben an der UNIL den großen Schein im Öffentlichen Recht absolviert und die Kleingruppenatmosphäre sehr genossen. Rund 20 Studenten absolvieren einen Kurs. Für die Bearbeitung der Hausarbeit steht einem das Institut Suisse de Droit Comparé (ISDC) zur Verfügung. Das ISDC ist eine kantonale Bibliothek, die bestens mit deutscher Literatur ausgestattet ist. Sie stellt jedem deutschen Studenten außerdem einen dauerhaften Arbeitsplatz zur Verfügung. Bessere Bedingungen für eine Hausarbeit sind kaum zu finden. Neben den großen Scheinen werden zusätzliche Vorlesungen im Internationalen Wirtschaftsrecht von Herrn Prof. Dr. Bungenberg und im deutschen Zivilprozessrecht von Herrn Dr. Boente angeboten. Die Lehrstuhlassistenten leiten zudem Wiederholungskurse im BGB. Wir raten allen zukünftigen Studenten, von diesen Angeboten Gebrauch zu machen und möchten insbesondere die herausragende Begeisterung von Herrn Dr. Boente für die ZPO erwähnen. Wir waren dadurch in der Lage, in einem Kurs von rund zehn Studenten die Grundlagen der ZPO zu erlernen und diese mit der schweizerischen ZPO zu vergleichen. d. Seminarleistung im Speziellen Besonderer Erwähnung bedarf ebenso das Seminar im Bereich des Internationalen Privatrechts und Rechtsvergleichung von Herrn Prof. Dr. Kern, der es auch dieses Semester ermöglichte, bereits im Ausland Leistungen für den deutschen Schwerpunkt abzulegen. Wir haben diese Gelegenheit genutzt und unsere Schwerpunktseminararbeit in Lausanne verfasst. Das Seminar fand verblockt auf dem universitätseigenen Chalet in Les Diablerets statt. Über 20 Studenten packte dieses Semester der Ehrgeiz, sich in das IPR einzuarbeiten, deren Resultate an jenem Wochenende vorgestellt wurden. Das Seminar war jedoch nicht nur von spannenden Vorträgen geprägt, sondern auch mit einer Wanderung in den Bergen, bei dem sogar ein Murmeltier gehört wurde, und einem abschließenden Käsefondue verbunden. 3. Leben in der Schweiz a. Wohnen Bereits vor Beginn unseres Aufenthalts wurden wir über die Schrecken der Wohnungssuche in Lausanne vorgewarnt. Diese können wir jedoch nicht bestätigen. Jeder unserer Mitstudenten hat eine Unterkunft mehr oder minder schnell gefunden. Wie immer gilt: Wer sich früh erkundigt und Ausschau hält, der wird auch in Lausanne eine Wohnung finden.!3

Bei der Wohnungssuche wird man schnell auf die Wohnhäuser der Fondation Maisons Pour Etudiants Lausanne (FMEL) aufmerksam. Diese bieten mittlerweile zwölf Wohnheime in und um Lausanne an und offerieren dabei verschiedene Zimmertypen, von WG-Zimmer bis Einzelapartment. Die Bewerbung auf ein Zimmer in den Wohnheimen erfolgt innerhalb einer Bewerbungsfrist, die auf der Internetseite zu finden ist, und erfolgt nach dem Windhund-Prinzip. Leider besteht hierbei nicht die Möglichkeit, ein präferiertes Wohnheim auszuwählen. Wir hatten uns lange Zeit vor der Anreise informiert und uns unmittelbar bei Öffnung des Bewerbungszeitraums auf ein Apartment beworben. Hinzu kam jedoch, dass unsere Stipendiumsbetreuerin wohl in Kontakt mit der FMEL stand und uns somit direkt ein Apartment vermitteln konnte. Wir sind im Wohnheim AZUR untergekommen, das nur fünf Minuten zu Fuß vom See und ca. acht Minuten mit dem Bus vom Campus entfernt liegt, und hätten uns kein besseres Wohnheim vorstellen können. Wir haben jedoch sehr unterschiedliche Meinungen über die FMEL-Wohnhäuser gehört. In manchen sind die gängigen WG-Probleme wie Sauberkeit und Ordnung stärker ausgeprägt als in anderen. Der Mietpreis hängt vom gewählten Vertragstyp sowie den Wohnverhältnissen ab. Für die neueren Wohnheime liegen die Preise etwas höher. Alle Preise sind auf der Website der FMEL (https://www.fmel.ch/) einsehbar. Sollte man keinen Platz in einem der Wohnheime bekommen, so steht einem noch immer die Internetrecherche zu Wohnungen, WG-Zimmern oder Gastfamilien offen. Die Universität hat zudem eine eigene Liste mit Offerten, die per E-Mail verschickt werden. Insgesamt sollte man sich jedoch früh genug vor Abreise über eine Wohnmöglichkeit erkundigen. b. Lebenshaltungskosten Wir haben den wohl ungünstigsten Zeitpunkt für unser Auslandssemester erwischt: Zwei Wochen vor der Abreise wurde die Koppelung des Schweizer Franken an den Euro aufgehoben, was zur Folge hatte, dass für Euro-Verdiener alles 20 % teurer wurde. Aber auch so ist die Schweiz nicht günstig und Lausanne zählt nach Zürich und Genf zu den teuersten Städten. Insofern sollte man sich bereits im Vorfeld auf sehr hohe Lebenshaltungskosten einstellen. Hier ist wieder zu betonen, dass sich eine Stipendiumsbewerbung auf jeden Fall auszahlen kann im wahrsten Sinne des Wortes. Neben dem SEMP gibt es an den meisten deutschen Universitäten auch andere Stipendiumsprogramme. Katharina hat ein solches Auslandsstipendium zusätzlich ergattern können, das mit dem SEMP kombinierbar war. Trotz der finanziellen Unterstützung stößt man in der Schweiz an seine Grenzen. Es gibt mittlerweile die großen Billig-Supermärkte wie ALDI und LIDL, bei denen die Produkte jedoch noch immer etwa 30 % teurer sind als in Deutschland. Fleisch, Wurstwaren und Fisch belaufen sich etwa auf das Doppelte des deutschen Preises. Insgesamt ist jedoch anzumerken, dass die Schweizer Produkte von sehr guter Qualität sind und vor allem regional bezogen werden. Eine Möglichkeit zum Sparen bietet sich bei Sales in den Supermärkten von Migros. Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum näher rückt, werden einige Tage vorher um 50 % reduziert. Besonders Samstags lohnt es sich also, bei Fleisch und Fisch günstiger zuzuschlagen. Im Allgemein ist jedoch anzuraten, mit einem guten Polster in die Schweiz zu gehen, da vor allem Kleinigkeiten schnell ins Geld gehen. Eine Kugel Eis gibt es ab 3 CHF, ein Bier liegt bei 6 CHF.!4

c. Unternehmungen und Reisen Die Lage von Lausanne bietet sich hervorragend für zahlreiche Unternehmungen und Reisen an. Auf diese soll hier nicht mehr genauer eingegangen werden, da die vorangehenden Erfahrungsberichte bereits sehr ausführlich davon berichten. Von Lausanne nach Genf dauert es mit dem Zug etwa 50 Minuten und der Genfer Flughafen bietet zahlreiche Reisemöglichkeiten. Im Anschluss an unser Semester haben wir diesen Vorteil genutzt und sind beispielsweise an die Côte d Azur sowie nach Italien gereist. Es fliegen die Billig-Airlines EasyJet und Germanwings ab Genf, die einen in kürzester Zeit durch Europa bringen. Doch auch die Schweiz hat einiges zu bieten und so sollte man sich Zürich, Bern, Basel oder Interlaken nicht entgehen lassen, von den Bergen ganz zu schweigen. d. Schweizer und andere Studenten kennenlernen Um Schweizer kennen zu lernen bietet sich das von der Universität und dem SEMP angebotene Buddy-Programm an. Wir haben vor Anreise zwei Buddys zugewiesen bekommen, die einen in den ersten Wochen in Lausanne unterstützen und mit denen man erste Kontakte knüpfen kann. Unsere Buddys waren auch die ersten, mit denen wir unser Französisch üben konnten und von denen wir die ersten Geheimtipps in Lausanne erfahren haben. In Wohnheimen und in der Universität ist es dagegen schwieriger, Schweizer kennen zu lernen, da diese meist zurückhaltend sind. Bemüht man sich jedoch und nimmt an Ausflügen der Universität teil, die zahlreich angeboten werden, so lernt man sicher auch Schweizer und andere Austauschstudenten kennen. Wir haben ganz hervorragende Freundschaften mit Menschen aus aller Welt geschlossen und freuen uns schon jetzt auf baldige Reisen in neue Länder. 4. Fazit Unser Semester in der Schweiz hat uns beiden außerordentlich gut gefallen. Hätten wir die Möglichkeit gehabt, so wären wir beide gerne für ein Jahr in Lausanne geblieben. Insbesondere das universitäre Angebot ist qualitativ herausragend. Doch auch Lausanne und die gesamte Gegend rund um den Lac Léman hat unser Herz erobert. Ein Auslandssemester stellt einen bedeutenden Schritt dar. Nicht nur in akademischer, sondern vor allem in menschlicher Hinsicht lernt man vieles dazu, lernt neue Menschen und Sprachen kennen und profitiert ungemein davon. Man sollte sich bei der Wahl der Universität von Lausanne jedoch im Klaren sein, dass hier der Fokus auf der akademischen Weiterbildung liegt. Der Lernaufwand ist aufgrund des Kursangebots nicht zu unterschätzen. Es entspricht damit nicht dem klassischen Bild eines Auslandssemesters. Wer diese Herausforderung sucht, ist in Lausanne genau richtig aufgehoben. 5. Kontakt Für Fragen zu Eurem zukünftigen Auslandssemester in der Schweiz stehen wir Euch gerne unter folgenden E-Mail-Adressen zur Verfügung: Katharina Theresia Fink: katharina.theresia.fink@gmx.de Sebastian Höpfl: sebastianhoepfl@hotmail.com!5