19.06.2013 Neue Spurenstoffe im Grundwasser Dipl. Landschaftsökologe Kai Dexheimer(WESSLING GmbH)
Historie neuer Schadstoffe Historie neuer Mikroschadstoffe im Grundwasser: synthet. Pflanzenschutzmittel (PSM) ab ca. 1900 Nachweis von Arzneimittelrückständen ca. 1990 Nachweis von Röntgenkontrastmitteln ca. 2000 PFT Skandal in NRW 2005/2006 Nachweis von PSM-Metaboliten 2006 Uran Problematik 2008
Fachtagung anlässlich Fachtagung des 20-jährigen anlässlich des Bestehens 20-jährigen Bestehens von GeoTeam, von Helmbrechts 19.06.2013 Wahrnehmung in der Öffentlichkeit Berichte über neue Schadstoffe in Grund- und Trinkwasser wirken beunruhigend Subjektiver Eindruck entsteht, das Wasser sei nicht genußtauglich Einordnung der in der Presse kursierenden Informationen für Verbraucher extrem schwierig Gift bedroht Trinkwasser Verbot von Terbuthylazin in Karstgebieten gefordert Gift bedroht Trinkwasser Die Wasserversorger in den Karstgebieten der Oberpfalz wollen verhindern, dass weiterhin das Pflanzenschutzmittel Terbuthylazin eingesetzt wird, von dem ähnliche Gefahren für das Trinkwasser drohen wie durch das schon lange verbotene Atrazin. Neumarkter Nachrichten (15.04.2010)
Flammschutzmittel Künstliche Süßstoffe PSM/PSM-Metabolite Weichmacher Mikroschadstoffe Komplexbildner/ Triazole Hormonrückstände PFC Arzneistoffe/RKM Prioritäre Stoffe der EU-WRRL Fachtagung anlässlich Fachtagung des 20-jährigen anlässlich des Bestehens 20-jährigen Bestehens von GeoTeam, von Helmbrechts 19.06.2013
Grenzwerte in der TrinkWV 2001 synthet. Pflanzenschutzmittel (PSM) => 0,1µg/l Uran (in TrinkWV 2001 in der Fa. v 2011) => 10µg/l Für die übrigen Mikroschadstoffe gelten vom Umweltbundesamt (UBA) festgelegte Gesundheitliche Orientierungswerte (GOW) PFT (0,1µg/l) Arzneimittelrückstände (z.b. Carbamazepin 0,3µg/l) Röntgenkontrastmittel (1µg/l pro Einzelsubstanz) nicht relevante PSM-Metaboliten (1µg/l 3µg/l)
Fachtagung anlässlich Fachtagung des 20-jährigen anlässlich des Bestehens 20-jährigen Bestehens von GeoTeam, von Helmbrechts 19.06.2013 Eintragspfad 1 Quelle: Wohlrab B., Ernstberger H., Meuser A., Sokollek V. (2001): Landschaftswasserhaushalt. Blackwell-Wissenschafts-verlag, Berlin
Eintragspfad 1 Fachtagung anlässlich des 20-jährigen Bestehens von GeoTeam, Helmbrechts 19.06.2013
Pflanzenschutzmittel und deren Abbauprodukte Fachtagung anlässlich des 20-jährigen Bestehens von GeoTeam, Helmbrechts 19.06.2013
Nachweis von PSM-Metaboliten in Grundwasser Max. 14,4 µg/l Max. 9,0 µg/l Max. 5,4 µg/l Max. 6,1 µg/l Max. 2,2 µg/l Max. 9,2 µg/l Max. 0,3 µg/l Max. 0,4 µg/l
Nachweis von PSM in Grundwasser Fachtagung anlässlich des 20-jährigen Bestehens von GeoTeam, Helmbrechts 19.06.2013
Eintragspfad 2 Produktion Verkauf Tierarzneimittel Humanarzneimittel nicht verwendete Verabreichung Verabreichung Kläranlagen Klärschlamm OF-Gewässer Deponien Boden Grundwasser Empfänger
Eintragspfad 2 Produktion Verkauf Tierarzneimittel Verabreichung Boden Grundwasser Empfänger
Tierarzneimittel Hauptanteil der verordneten Tierarzneimittel stellen die Antibiotika dar. In Deutschland wurden im Jahr 2011 1700 Tonnen Antibiotikawirkstoffe eingesetzt (BMELV) Einsatzgebiete meistens in der Schweine- und Geflügelhaltung gegen Infektionskrankheiten Die vom Tier ausgeschiedenen Wirkstoffe und deren Metaboliten gelangen durch Stallmist und Gülle als Wirtschaftsdünger in die Umwelt.
Eintragspfad 2 Produktion Verkauf Tierarzneimittel Humanarzneimittel nicht verwendete Verabreichung Verabreichung Kläranlagen Klärschlamm OF-Gewässer Deponien Boden Grundwasser Empfänger
Eintragspfad 2 Produktion Verkauf Humanarzneimittel nicht verwendete Verabreichung Kläranlagen Klärschlamm OF-Gewässer Deponien Boden Grundwasser Empfänger
Humanarzneimittel Fachtagung anlässlich des 20-jährigen Bestehens von GeoTeam, Helmbrechts 19.06.2013
Humanarzneimittel In Deutschland sind knapp 3000 verschiedene Arzneimittelwirkstoffe in etwa 9500 Produkten zugelassen. Die jährliche Verkaufsmege wird mit 31000 t/jahr abgeschätzt. Der größte Teil der Arzneimittelwirkstoffe wird trotz moderner Reinigungstechniken (Aktivkohle, Oxidation) nicht oder nur in geringen Mengen zerstört. Viele von den Arzneimittelwirkstoffen wurden als umweltrelevant eingestuft, da sie große Wirkung auf die Organismen haben und in der Umwelt nur langsam abgebaut werden.
Verhalten von Spurenstoffen bei der Uferfiltration (Quelle: Kompetenzzentrum Wasser, Berlin)
Fazit Neben den üblichen Problemparametern rücken immer mehr Spurenstoffe in den Fokus Verschiedene Eintragspfade, wie über landwirtschaftliche Flächen oder Uferfiltrate Viele der neuen Schadstoffe sind nicht mit Grenzwerten in der TrinkwV versehen, aber mit GOW s eingestuft Prinzip der Vorsorge im Umgang mit Mikroschadstoffen sollte angezeigt sein
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: WESSLING GmbH Kai Dexheimer Oststraße 6 48341 Altenberge Tel.: 02505-89 153 kai.dexheimer@wessling.de