Auswirkungen auf Architektur und Planung MuKEn, SIA 380/1, SIA 180

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Transkript:

Auswirkungen auf Architektur und Planung MuKEn, SIA 380/1, SIA 180 Basel, 16. Juni 2015 energieapéro beider Basel Manfred Huber, dipl. Arch. ETH SIA, manfred@aardeplan.ch www.aardeplan.ch

Gliederung 1. Vorstellung Manfred Huber / aardeplan 2. Es bewegt sich was MuKEn, SIA 180, SIA 380/1 3. SIA 380/1 Winterlicher Wärmeschutz 4. MuKEn 5. SIA 180 Sommerlicher Wärmeschutz 6. Fazit 7. Mehr Energie am Bau 2

1. Manfred Huber aardeplan 3

Dipl. Arch. ETH SIA Mitglied diverser SIA Kommissionen aus dem Energie und Hochbaubereich Dozent an Fachhochschulen und der Universität Liechtenstein Leiter CAS Energie am Bau FHNW Architektur & Consulting Team bestehend aus 16 MitarbeiterInnen Integrale Planung - von der Strategischen Planung zum Betrieb Anwendung modernster Planungswerkzeuge und Methoden (BIM/VDC) aardeplan Architektur aardeplan Consulting 4

Quelle: aardeplan 5

2. Es bewegt sich was

Politik -> MuKEn Normen -> SIA 380/1 und SIA 180 Standards -> MINERGIE, Quelle: wikimedia 7

3. SIA 380/1 Von grob zu fein adressatengerecht Quelle: aardeplan Quelle: aardeplan 8

Unterschied Systemnachweis und Einzelbauteilnachweis SIA 380/1 (2013) Einzelbauteilnachweis Neubau: Verschärfung der U-Werte Wand/Dach: (0.2 W/m 2 K > 0.17 W/m 2 K), Fenster: (1.3 W/m 2 K > 1.2 W/m 2 K) gegen unbeheizt: (0.25/0.28 W/m 2 K > 0.21 W/m 2 K) Quelle: aardeplan 9

Unterschied Systemnachweis und Einzelbauteilnachweis SIA 380/1 (2013) Einzelbauteilnachweis Neubau: kein Nachweis Wärmebrücken. Werte entsprechen in etwa Einzelbauteilnachweis ohne Wärmebrücken SIA 380/1 (2009). -> es gibt keine Grenzwerte mehr für Wärmebrücken. -> Planung wird einfacher. Achtung SIA 180 ist einzuhalten. Quelle: aardeplan 10

Unterschied Systemnachweis und Einzelbauteilnachweis SIA 380/1 (2013) Einzelbauteilnachweis Umbau: Keine Verschärfung bei Wand Leichte Verschärfung der U-Werte Umbau bei Dach: (0.25 W/m 2 K > 0.22 W/m 2 K) gegen unbeheizt : (0.28/0.30 W/m 2 K > 0.28 W/m 2 K) Quelle: aardeplan 11

Unterschied Systemnachweis und Einzelbauteilnachweis SIA 380/1 (2013) Systemnachweis: Verschärfung des Grenzwertes um ca. 20% (MFH), da aber Wegfall Einfluss b- Faktor auf Gebäudehüllziffer und damit auf Q h,li nur unwesentliche Verschärfung. Erhöhung Spielraum da bei Lüftungsverluste (Q V ), die Wärmerückgewinnung berücksichtigt werden kann (Q h,eff.) Erhöhung g-wert 3fach IV von 0.45 auf 0.50. Umbaugrenzwert : 125% Neubaugrenzwert. 12

Zwischenfazit 380/1 (2013): Keine wesentliche Verschärfung Abfederung Verschärfung Grenzwert durch Wegfall b-faktoren bei Berechnung A th (thermische Gebäudehüllfläche) Einzelbauteilnachweis Vereinfachung durch Wegfall Wärmebrücken 13

4. MuKEn Quelle: aardeplan 14

MuKEn 2014 aus Sicht Architektur Herausforderungen: 1. Gute Gebäudehülle ca. < 90% SIA 380/1 (2009) 2. Geringe Heizleistung < 20/25 W/m 2 a 3. Energiekennzahl 35 kwh/m 2 4. Eigenstromerzeugung (z.b. PV) 5. Sommerlicher Wärmeschutz Quelle: Fotoagentur Aura 15

MuKEn stützt sich auf SIA 380/1 (2009) Differenz Systemnachweis: Berechnung Gebäudehüllzahl. Ausgabe 2009 mit b-faktoren, Entwurf 2013 ohne b-faktoren. Keine Berücksichtigung von Q h,eff bei Grenzwert Heizwärmebedarf. 16

Vergleich MuKEn und SIA 380/1 (2013) Differenz Einzelbauteilnachweis: Wand/Dach: ( 0.17 W/m 2 K) bei MuKEn wie bei SIA 380/1 gleich. Fenster : (1.0 W/m 2 K anstatt 1.2 W/m 2 K). Umbau 1.3 W/m 2 K gegen unbeheizt: (0.25 W/m 2 K > anstatt 0.22/0.25 W/m 2 K) Nachweis Wärmebrücken erforderlich! (im Gegensatz zu SIA 380/1, 2013) 17

Vergleich MuKEn und SIA 380/1 (2013) Systemnachweis: Verschärfung des Grenzwertes um ca. 10% gegenüber MuKEn 08 Gebäudehüllzahl (A th /A E ) 1.5: SIA 380/1 (2009) = 42 kwh/m 2 a MuKeN 2014 = 38 kwh/m 2 a -10% (mit Korrektur b-faktor bei GHZ) SIA 380/1 (2013) = 34 kwh/m 2 a -20% (ohne b-faktor) 18

Vergleich MuKEn und SIA 380/1 (2013) Systemnachweis: Bei hohen Gebäudehüllzahlen wird P h,li max. 20/25 W/m 2 bestimmend! -> Räume mit hohem Glasanteil und/oder hohem Hüllenanteil (Wände/Dach) können zu einem Problem werden! Quelle: Fotoagentur Aura 19

Vergleich MuKEn und SIA 380/1 (2013) Systemnachweis: Umbau: 150% des Neubaugrenzwertes Quelle: aardeplan 20

Gewichtete Energiekennzahl MuKEn ist bei MINERGIE angekommen. Gewichtete Energiekennzahl ist neu. Grenzwerte liegen zwischen MINERGIE und MINERGIE-P. Quelle: FHNW, B. Burger 21

Gewichtete Energiekennzahl MuKEn ist bei MINERGIE angekommen. Grenzwerte liegen zwischen MINERGIE und MINERGIE-P. Gewichtete Energiekennzahl ist neu. NZEB, nearly zero «nahe null» -> nahe Null für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Klimatisierung. «nahe null» muss ohne Eigenstromerzeugung erreicht werden. D.h. ohne PV. Ausnahme WKK-Anlagen. Quelle: Fotoagentur Aura 22

Gewichtete Energiekennzahl -> Hülle muss gut sein. Die heutige MINERGIE Hülle (90% Qh, li) reicht nicht (immer) mehr. -> Hohe Effizienz der Wärmeerzeugung und zwingend. Enge Zusammenarbeit Architekt und Gebäudetechniker (z.b. Ziel gute JAZ). Komfortlüftung wird wichtiger Baustein. -> Solarthermie könnte bei hohem Warmwasserbedarf (z.b. MFH, Spitäler) interessant sein. Fossil wird zum Kraftakt.Z.B. u.a. 7% Solarthermie der EBF, KWL, 0.15 W/m 2 K,... 23

Eigenstromerzeugung 10 W/m 2 EBF Kann nicht an die gewichtete Energiekennzahl angerechnet werden Max. 30 kw (z.b. Gebäude mit ca. 20 Wohnungen à 4 ½ Zi.) Ersatzabgabe Fr. 1000.-/kW Quelle: SOLVATEC, Basel 24

Eigenstromerzeugung 10 W/m 2 EBF Kann nicht an die gewichtete Energiekennzahl angerechnet werden Max. 30 kw (z.b. Gebäude mit ca. 20 Wohnungen à 4 ½ Zi.) Ersatzabgabe Fr. 1000.-/kW Kann bei Gebäuden über 4-5 Geschoss zur Herausforderung werden. Dachgestaltung (Attika) ist entscheidend. PV als fassadenintegrierte Lösung kann zum Thema werden. Quelle: SOLVATEC, Basel 25

Heizungsersatz Der Anteil nicht erneuerbare Energie darf max. 90% sein. Standardlösung MINERGIE oder GEAK Gesamtenergieeffizienz GEAK D. Quelle: aardpeplan 26

Heizungsersatz Der Anteil nicht erneuerbare Energie darf max. 90% sein. Standardlösung MINERGIE oder GEAK Gesamtenergieeffizienz GEAK D. Ersatz Wärmeerzeugung mit Einsatz erneuerbarer Energie oder Solarthermie -> Dach oder KWL oder Fensterersatz oder Teilerneuerung opake Bauteile (0.5m 2 /EBF) 27

Sommerlicher Wärmeschutz Umsetzung noch nicht klar ersichtlich. Wie erfolgt der Umgang mit der SIA 180 Ausgabe 2014? Quelle: Fotoagentur Aura 28

Zwischenfazit MuKEn: Verschärfung Hülle ist unwesentlich, aber Neu: Energiekennzahl Wärme Neu: Begrenzung Leistung Neu: Pflicht Eigenstromerzeugung 29

5. SIA 180 Sommerlicher Wärmeschutz Quelle: aardeplan

SIA 180 Sommerlicher Wärmeschutz aus Sicht Architekt 1. Deutliche Verschärfung gegenüber der ehemaligen SIA 382/1. 2. 3 Verfahren um den sommerlichen Wärmeschutz nachzuweisen. 31

Anforderung 1. Anforderungen an den Öffnungsanteil Maximale Glasanteile für einen Raum Glasanteil für Sonnenschutz mit Bedienung Raumkategorie Anzahl Fassaden mit Fenster manuell automatisch Wohnen hohe thermische Trägheit 1 50% 70% >1 30% 50% Wohnen mittlere thermische Trägheit 1 40% 60% >1 30% 50% Büro, Versammlungsraum, Schule, hohe thermische Trägheit 1 40% >1 30% aardeplan 32

Anforderung 1. Anforderungen an den Öffnungsanteil 2. Anforderungen an den Sonnenschutz g-total und Windfestigkeit 33

Anforderung 1. Anforderungen an den Öffnungsanteil 2. Anforderungen an den Sonnenschutz g-total und Windfestigkeit 3. Anforderungen die thermische Trägheit 34

Anforderung 1. Anforderungen an den Öffnungsanteil 2. Anforderungen an den Sonnenschutz g-total und Windfestigkeit 3. Anforderungen die thermische Trägheit 4. Anforderungen an die Nachtauskühlung 35

Folgen für die Architektur: 1. Glasanteil muss früh im Entwurf geprüft werden. 2. Wahl des Sonnenschutzes ist eingeschränkt. Automatische Steuerung ist auch bei Wohnbauten in Betracht zu ziehen. 3. Konstruktionsart ist frühzeitig in den Entwurf einzubeziehen. 4. Lüftungsmöglichkeiten für die Nachtauskühlung sind rechtzeitig einzuplanen. Quelle: Fotoagentur Aura 36

Folgen für die Architektur: Simulationen können dienlich sein. Aber eine Simulation macht aus einem schlechten sommerlichen Wärmeschutz keinen guten. Sommerlicher Wärmeschutz ist wie der winterliche zu planen, der Nachweis alleine genügt nicht mehr. Quelle: aardeplan 37

Zwischenfazit SIA 380/1 SWS Nachweisverfahren ist anforderungsreicher Anfoderung an Sonnenschutz und Nachtauskühlung wurde erheblich verschärft. Sommerlicher Wärmeschutz muss von Anfang an im Entwurf berücksichtigt werden. 38

6. FAZIT Quelle: José de Jesus

Der Knackpunkt ist nicht die neue SIA 380/1. Die Problematik des Heizwärmebedarfs ist im Neubau gelöst zahlreiche neue Herausforderungen kommen aber auf uns zu. Die MuKen enthält einige solche Herausforderungen: Energiekennzahl, Leistungsbegrenzung, Eigenstromproduktion, Die SIA 180 ist seit Sommer 2014 in Kraft, deren Umsetzung bezüglich Sommerlichem Wärmeschutz aber offen. Gesamtenergetische Betrachtungen werden noch wichtiger. Wirklich interdisziplinär planen vor allem rechtzeitig. Packen wir s an, miteinander und vor allem mit Freude. 40

7. Mehr Energie am Bau Quelle: aardeplan

CAS Energie am Bau 23.02.2016-31.05.2016 http://www.fhnw.ch/habg/weiterbildung/cas-gl 42

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! www.aardeplan.ch Manfred Huber, dipl. Arch. ETH SIA, Geschäftsführer aardeplan ag aardeplan ag, Architekten ETH SIA, Baar manfred@aardeplan.ch; www.aardeplan.ch Architektur & Consulting