Darwinismus - Wissenschaft oder Glaube? Teil 10

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Transkript:

Darwinismus - Wissenschaft oder Glaube? Teil 10 Die Langhalsgiraffe, (k)ein Beispiel für Makroevolution? Prof. Wolf-Ekkehard Lönnig sagte: "Ulrich Kutschera (ein bekannter Befürworter der Synthetischen Evolutionstheorie) machte am 29. 11. 2005 in 3SAT zum Ursprung der Giraffe folgende Aussage:...die Evolution der Langhalsgiraffe lässt sich über Fossilien rekonstruieren. Nach den Aussagen der zur Zeit besten Giraffenforscher der Erde fehlen jedoch fast sämtliche fossilen Bindeglieder, die uns die kontinuierliche Evolution der Langhalsgiraffe aus Kurzhalsgiraffen vor Augen führen könnten, von der unzureichend beantworteten Faktorenfrage einmal ganz abgesehen.

Kathleen Hunt (eine Befürworterin der Synthetischen Evolutionstheorie) lässt in ihrem vielzitierten Beitrag Transitional Vertebrate Fossils FAQ jedoch keinen Zweifel daran, dass die Frage nach dem Ursprung der Giraffen eindeutig und vollständig im Sinne der Synthetischen Theorie gelöst ist (kontinuierliche Evolution durch Mutation, Rekombination und Selektion). Sieht man sich ihre Beweisführung jedoch genauer an, dann stößt man auf zahlreiche Lücken und Probleme und der Fossilnachweis der kontinuierlichen Evolution der Langhalsgiraffen fehlt wie erwartet völlig. Eine Detailanalyse ihrer Ausführungen zeigt somit, dass der starke evolutionäre Eindruck, den man beim ersten Lesen ihrer Ausführungen erhält, im klaren Gegensatz zu den bisherigen paläontologischen Tatsachen steht. Nach der Theorie der additiven Typogenese durch viele kleine Schritte mit Anpassungscharakter und, wie Mayr sagt, durch Mutationen mit "slight or even invisible effects on the phenotype" sind allein für den Höhenunterschied zwischen Okapi (bzw. einem Okapi-ähnlichen postulierten Vorfahren) und Giraffa zahlreiche Zwischenformen zu postulieren. Ulrich Kutschera (ein bekannter Befürworter der Synthetischen Evolutionstheorie) behauptet: "Die Makroevolution (transspezifische Evolution) ist aus zahlreichen kleinen Mikroevolutionsschritten zusammengesetzt (additive Typogenese)" Kutschera 2001, p. 250.

Oder: "Unzählige aufeinander folgende kleine Mikroevolutionsschritte haben im Verlauf der Jahrmillionen zu großen Abwandlungen in der Körpergestalt der Organismen geführt (Makroevolution, Konzept der additiven Typogenese)" Kutschera 2006, p. 204 (Schriftbild von mir). Wieviele Zwischenformen lässt also diese Hypothese der kontinuierlichen Evolution erwarten? Rechnen wir für jeden Zentimeter mit nur einer Zwischenform und berücksichtigen wir dabei die Variation innerhalb der Arten, kommen wir auf sagen wir etwa 200 fehlende Zwischenformen (Restunterschied zwischen "kleineren Giraffen" und großen Okapis mit nur etwa 2 m gerechnet). Da der Vertreter der Synthetischen Evolutionstheorie G. G. Simpson mit einer Zuwachsrate der Zahnlängen bei Pferden von nur etwa einem Millimeter in einer Million Jahren rechnet und dieser eine Millimeter auch noch durch zahlreiche Zwischenformen kontinuierlich überbrückt werden soll (vgl. Artbegriff 1993, p. 448), könnte man fragen, inwieweit dieser Ansatz auch auf die Zuwachsraten der Länge von Halswirbel- und anderen Knochen zu übertragen ist. Bei ähnlichen Rechnungen sind noch zahlreiche weitere Zwischenformen zu fordern: Nach der Theorie der kontinuierlichen Evolution fehlen, vorsichtig formuliert, zwischen dem Okapioiden und Giraffa dann mindestens 1000 Bindeglieder!

Überträgt man Simpsons Überlegung direkt auf die evolutionären Zuwachsraten der 7 (8) Halswirbel etc. - mit zahlreichen Bindegliedern pro Millimeter - so könnte man auch 10 000 und mehr Bindeglieder postulieren. Dabei sind jedoch alle (weiteren) anatomischen, die physiologischen und ethologischen Unterschiede zwischen Giraffa und Okapi noch nicht berücksichtigt, so dass nach der Theorie der additiven Typogenese zahlreiche weitere Bindeglieder (auch in den anderen Merkmalen) zwischen einem Okapiähnlichen Vorfahren und der Giraffe zu postulieren wären. Bei jedem einzelnen dieser Bindeglieder müssten auf der einen Seite buchstäblich Tausende von Komponenten (in groben Zahlen: 25 000 proteinkodierende Gene, durch alternatives Splicing 90 000 Proteine, 200 Gelenke, 300 Knochen mit etwa 1000 Bänderns und 4000 Sehnen, 700 Muskeln, 100 Milliarden Neuronen, 100 000 km Blutgefäße etc.) so fein aufeinander abgestimmt und erhalten bleiben, dass immer ein funktions- und überlebensfähiger Organismus gewährleistet ist. Auf der anderen Seite muss jeder einzelne fast unmerklich kleine Schritt, der die Adaptation verbessern soll, zu dem bestehenden Gefüge 'passen', d. h. in das bestehende Gefüge voll integriert werden können. Durch Addition von Tausenden und Abertausenden von kleinen Schritten sollen auf diese Weise neue Arten, Gattungen, Familien etc., ja sogar neue Baupläne entstanden sein. Und das alles, so glaubt man, geschah durch die definitionsgemäß richtungslosen

Zufallsmutationen unabhängig voneinander an zahlreichen verschiedenen Loci!...Das Ergebnis lautet, dass die Theorie der additiven Typogenese weder mathematisch noch experimentell funktioniert." Ulamaa al-yemen/erstellt am 16.07.2016 Quelle: Wolf-Ekkehard Lönnig, Die Evolution der Langhalsgiraffe (Giraffa camelopardalis L.) Was wissen wir tatsächlich?