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Transkript:

Richard, der Öko-Spezialist Eine Fotoreportage von Hans-Martin Große-Oetringhaus

Ich heiße Richard Guisada und lebe am Rand von Isinuta, einer kleinen Stadt im Chapare, dem Tiefland von Bolivien.

Und das ist meine Schule, die ich in Isinuta besuche.

Sie ist allerdings eine ganz besondere Schule. Und das hat mit dem zu tun, was ich euch anbieten möchte.

Greift nur zu! Diese Paprika schmeckt euch bestimmt! Denn ich habe sie selbst in unserem Schulgarten geerntet.

Ihr habt richtig gelesen: im Schulgarten. Unsere Schule arbeitet nämlich mit der Organisation CEIISA zusammen. Deren Mitarbeiter besuchen uns regelmäßig, sprechen mit uns und unseren Lehrerinnen über die Natur, über deren Vergiftung durch Pestizide und wie man deren Einsatz vermeiden kann. Könnt ihr mich erkennen? Ich bin ganz rechts im Bild hinter Maispflanzen versteckt.

Mais wächst nämlich auch in unserem Garten, den wir angelegt haben, um zu lernen und um zu demonstrieren, wie man ohne chemische Pflanzenschutzmittel Gemüse, Mais und Kräuter anbauen kann. Habt ihr mich auch auf diesem Bild schon entdeckt?

Hier bei uns im Chapare ist es feucht und heiß und viele Früchte wachsen gut. Hier gibt es zum Beispiel große Bananenplantagen.

Aber genau das ist auch das Problem. Denn sie werden mit Pestiziden behandelt. Manchmal wird dieses Gift sogar von Flugzeugen aus auf die Plantagen gesprüht und damit auf alles, was sich in und um sie herum befindet. Für die Menschen ist das besonders gefährlich.

Wer kleinere Gärten oder Anpflanzungen hat, spritzt die Pestizide aus einem Tank, den er sich auf den Rücken geschnallt hat.

Mit einer Handdüse wird das Gift dann auf die Pflanzen gespritzt. Es wird eingeatmet. Es legt sich auf die Haut. Es gelangt in die Pflanzen, die wir essen. Und so werden wir krank, bekommen Kopfschmerzen, Erbrechen, Hautausschläge, Herzbeschwerden und Konzentrationsschwierigkeiten.

Das alles haben wir in der Schule gelernt. Und viele von uns kennen das ja auch aus eigener Erfahrung. Darum haben wir den Schulgarten angelegt, um zu zeigen, dass es auch ohne Pestizide geht.

Natürlich können auch unsere Pflanzen von Krankheiten befallen werden. Aber wenn man die richtigen Pflanzen beieinander anpflanzt, werden sie nicht so schnell krank. Werden sie es doch, besprühen wir sie mit einem selbst hergestellten Pflanzenschutzmittel aus Asche, Pfeffer und anderen Zutaten. Dann legt sich ein schützender Belag auf die Blätter.

Dass es funktioniert, nur mit organischem Dünger zu arbeiten, und ohne Pestizide einzusetzen, kann jeder sehen, wenn wir ernten.

Hier ernten wir gerade Bohnen.

Das, was wir in der Schule und in unserem Schulgarten lernen, sollen wir zu Hause weitererzählen, damit unsere Eltern auch schonender mit der Umwelt umgehen.

Dies hier ist mein Zuhause, mitten in unseren Gärten und Baumanpflanzungen gelegen. Unten im Haus, das ist meine Mutter. Und wenn ihr genau hinschaut, was könnt ihr da neben ihr erkennen?

Ihr seht richtig. Das sind Kanister für die Pestizide, die meine Eltern immer noch verwenden.

Ich konnte sie nämlich noch nicht von all dem überzeugen, was wir in der Schule über Pestizide gelernt haben. Sie machen weiter wie bisher.

Zumindest weiß ich jetzt, dass man vorsichtig sein muss, damit man das Gift nicht an die Hände bekommt.

Kommt mit! Ich möchte euch die Anpflanzung meiner Eltern zeigen.

Was hier alles wächst! Ich könnte euch stundenlang einen Vortrag über all die Bäume halten.

Einer zum Beispiel hat solch komische Blüten. Sind sie nicht fantastisch?

Mit ihnen kann man richtig Quatsch machen. Man steckt sie einfach auf die Nase. Und schon sieht man aus wie ein Papagei.

Andere Bäume haben hohe Luftwurzeln.

Das ist unsere Koka-Anpflanzung. Jede Familie darf eine bestimmte Menge Koka anbauen.

Diese Früchte sind schon fast reif. Aber ich weiß natürlich, dass sie mit Pestiziden behandelt sind.

Baumkrankheiten haben manche Bäume trotzdem. Denn das habe ich auch in der Schule gelernt: Mit der Zeit werden die Krankheitserreger gegen die Pestizide widerstandsfähig. Dann muss man immer mehr spritzen.

Darum werde ich es später einmal anders machen. Ich mache es so, wie wir es in der Schule gelernt haben.

Solche Kanister mit Pestiziden werden bei mir nicht im Haus stehen.

Und mit solchen Flaschen voller Pflanzengift will ich später auch nichts zu tun haben.

Aber vielleicht gelingt es mir ja doch noch, meine Eltern davon zu überzeugen, dass es ohne Gift besser ist. Habe ich zumindest euch überzeugt? Wenn ihr einen Garten habt, dann sprecht doch einmal mit euren Eltern darüber. Oder wie wäre es, wenn auch ihr einen Schulgarten anlegt? Viel Erfolg dabei!

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