AUFKLÄRUNGSGESCHWADER 52. Chronik

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Transkript:

AUFKLÄRUNGSGESCHWADER 52 Chronik

Vorwort des Verfassers der gedruckten Geschwaderchronik AufklG 52 zur aktuellen digitalen Ausgabe. Das Aufklärungsgeschwader 52 ist nunmehr seit nahezu 14 Jahren Geschichte. Gleichwohl hat es sich in den Köpfen und Herzen vieler ehemaliger Geschwaderangehöriger immer noch seinen Platz bewahrt und sollte nicht sobald dem Vergessen anheim fallen. Die Chronik ist seinerzeit auf größeres Interesse als erwartet gestoßen und war nach ihrem Erscheinen alsbald vergriffen. So mancher potentielle Käufer musste daher leer ausgehen. Eine Neuauflage ist aus Kosten- und organisatorischen Gründen ausgeschlossen. Es liegt daher nahe, im Zeitalter der digitalen Informationstechnik einen anderen geeigneten Weg zu suchen, den Inhalt der Chronik einen immer noch interessierten Kreis von Geschwaderenthusiasten zugänglich zu machen. Ein ehemaliger Angehöriger der Technischen Gruppe des Geschwaders, Lutz Oesterreich, hat sich in dankenswerter Weise der Mühe unterzogen, jede einzelne Seite der Chronik zu digitalisieren und sie in das Internet gestellt. Die Internetseiten sollen grundsätzlich an den orientierten Kreis ehemaliger Geschwaderangehöriger und auch an Freunde unseres damaligen Verbandes gerichtet sein, jedoch weniger die breite Öffentlichkeit ansprechen. Insbesondere sollen dabei auch diejenigen bedient werden, die damals kein gedrucktes Werk mehr erwerben konnten und auch in der Folgezeit auf den antiquarischen Buchmärkten keinen Erfolg hatten. Zum Abschluss möchte ich meine Genugtuung darüber Ausdruck verleihen, dass durch diese digitale Neuauflage das Engagement der an der Chronikerstellung beteiligten Redakteure aus allen drei Gruppen des Geschwaders erneut Früchte trägt. Leck, im März 2007 Herbert Giebelmann Oberstleutnant a.d. 1994 Aufklärungsgeschwader 52, Am Tannenberg 1,25917 Leck Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verfassers Luftbilder freigegeben durch Kommodore AuMG 52 Fotos: Aufklärungsgeschwader 52, ANBw Abt. IV Dez. 9 Druck: Clausen und Bosse, Leck

Vorwort Zeitgleich mit der schrittweisen Auflösung des AufklG 52 reifte der Gedanke, das über dreieinhalb Jahrzehnte währende dienstliche Wirken dieses Verbandes mit einer Dokumentation seiner Geschichte in Form eines repräsentativen Buches zu krönen. Darin sollten die Höhepunkte im Leben des Geschwaders ebenso ihre Erwähnung finden, wie die tagtäglichen Abläufe. Im Frühjahr 1993 wurde von der Geschwadeifühmng der Entschluß zur Erstellung einer druckfähigen Chronik gefaßt und sogleich eine kleine Arbeitsgmppe aus Geschwaderangehörigen in Nebenfunktion mit dieser Aufgabe betraut. Den einzelnen Stäben und Einheiten oblag die Zuarbeit entsprechend den Anleitungen und Anregungen der Arbeitsgruppe. Auf allen Ebenen wurde man sehr schnell gewahr, daß die vorhandenen, mehr oder weniger internen Aufzeichnungen oftmals den Anforderungen nicht genügten. In der Vergangenheit hat zum einen niemand damit gerechnet, daß diese Daten jemals wieder von Interesse oder gar Gmndlage einer Geschwaderchronik sein würden, zum anderen fehlte im täglichen Dienst ganz einfach die Zeit, alle Begebenheiten tagebuchähnlich zu fixieren. Ein Militartagebuch des AufklG 52 lag ebenfalls nicht vor und weitere Nachfragen in Archiven ergaben lediglich entmutigende Antworten. Als einziges, annähernd zusammenhängendes Archiv seit der Aufstellung des Geschwaders lagen mehrere Bände gesammelter Zeitungsausschnitte vor, auf die dann weitgehend für den chronologischen Abschnitt des Buches zurückgegriffen werden konnte. Allerdings enthalten diese Pressemeldungen oft keine exakten Zeitangaben, so daß in Einzelfällen die übernommenen Daten nicht auf den Tag genau zutreffen. Alle Ereignisse, die anhand der im Geschwader noch vorhandenen schriftlichen Quellen nicht zu emieren waren, mußten mühsam recherchiert werden. Viele Ehemalige und Aktive des Geschwaders wurden akribisch befragt, private Aufzeichnungen wurden verwertet. Letztlich wurde eine Vielzahl von Daten zusammengetragen und aufbereitet, die zwar keine vollständige, aber eine fortlaufende und zusammenhängende Geschichte unseres traditionsreichen Verbandes ergehen. In sorgfältiger Gewichtung und Abstimmung wurde jedem Ereignis der gebührende Platz eingeräumt, wobei die dokumentarische Qualität insgesamt durch die Beiträge der Zeitzeugen, der Stäbe, Gruppen und Staffeln entscheidend bestimmt wurde. Viele ehemalige Geschwaderangehönge werden sich in dieser Dokumentation wiederfinden. In jedem Falle jedoch wird dieses Buch für alle eine willkommene Erinnerung an ihre langjährige dienstliche Heimat sein und im Laufe der Jahre zusätzlichen ideellenwert erlangen. Die Arbeiten an dieser Chronik hätten ohne das Engagement einzelner Geschwaderangehönger und Ehemaliger innerhalb und außerhalb der offiziellen Arbeitsgruppe nicht zum Erfolg führen können. Insbesondere gebührt denjenigen Dank, die sich als Ehemalige freiwillig und wie selbstverständlich in den Dienst der Sache gestellt haben. Ich möchte hier den Hauptmann a. D. Detlef Claessen allen voranstellen, der sich mit geradezu leidenschaftlichem Engagement für viele Monate dieser Aufgabe verschrieben hat. Gedankt sei auch denjenigen, die private Arbeitsmittel, dokumentarisches Material, ihr Erinnerungsvermögen und ihre Zeit vertrauensvoll und selbstlos zur Verfügung gestellt haben. Leck, im Dezember 1993 Herbert Giebelmann Oberstleutnant

Inhalt Vorwort der Redaktion Grußwort des Kommodore Grußwort des Divisionskommandeur Grußwort der Gemeinde Leck Gmßwort der Gemeinde Stadum Entstehungsgeschichte des Flugplatzes Leck Namensgebung General-Thomsen-Kaserne Die Panther-StorylGeschichte des Geschwaderwappens Die Anfänge des Geschwaders Der Auftrag des Geschwaders StahIAuIklG 52 Fliegende GruppelAufklG 52 Technische GmppelAufilG 52 Fiiegerhorstgruppel AufilG 52 Unteroffiziersvereinigung Leck e. V. Bundeswehr-Sozialwerk e. V. Standortverwaltung Leck For insiders only... Royal Flush V111 1963 Ein Einsatzflug" des Olt Ladewig TIGER MEET Geschichte@),,WilIic' Flugzeugtransport von Leck nach Eggebek Eine Beförderung Bremgarten - Leck Die unendliche Geschichte vom Umbau unseres Unteroffizierheimes Nach der,,wendeu Eine Löwin ist eben doch kein Panther Chronologie des Geschwaders Der Abschied Traditionsverein

Grußwort des Kommodore Aufklärungsgeschwader 52 Am 15. Dezember 1993 wurde das Aufklärungsgeschwader 52 mit einem feierlichem Appell und einen Großen Zapfenstreich offiziell außer Dienst gestellt. Damit ging die fast 35jährige Geschiclite des Geschwaders zuende. Nahezu 30 Jahre davon waren uns, den Soldaten und zivilen Mitarbeitern des Geschwaders, die Gemeinden Leck und Stadum Garnisonsgemeinden und Heimat. Mit dieser Chronik wollen wir zurückblicken auf über drei Jahrzehnte eincr eiziiiien Geschwadertradition. Bei den aktiven und ehemaligen Angehörigen des Verbandes wird sie Erinnerungen wachrufen. Für die Freunde des Geschwaders wird sie manche Neuigkeit enthalten, die in den lange zurückliegenden Jahren nicht nach außen gedrungen sind oder schon bald wieder in Vergessenheit geraten waren. Wenn auch der eigentliche Anlaß der Erstellung dieser Geschwaderchronik - die Auflösung des Verbandes - ein eher trauriger. ist, so wünsche ich allen Lesern der Chronik vergnügliche Erinnerungen, gute Unterhaltung und da8 unser Geschwader auch nach seiner Außerdienststellung einen festen Platz in Ihrem Gedächtnis hehalten möee. ~-- Zugleich möchte ich allen denjenigen meinen Dank abstatten, die uns teilweise über Jahrzehnte mit ihrem Verständnis und Ihrer Unterstutzung begleitet haben. Peeck, Oberst

Grußwort des Kommandeur 3. Luftwaffendivision Am 15. Dezember 1993 wird das Aufklärungsgeschwader 52 von seinem nationalen Auftrag und seiner NATO-Verpfliclitung entbunden. Nahezu 35 Jahre lang hat das Geschwader mit hoher Einsatzbereitschaft und großem Leistungsvermögen unserem Land und der freien Welt gedient. Es hat seinen Auftrag efillt und erfolgreicli zu den1 beigetragen, was letztlicli um 3. Oktober 1990 zur Erlangung der deutschen Einheit geführt hat. An dieser Stelle ist es angebracht, allen Angehörigen und ehemaligen Angehörigen des Geschwaders Dank und Anerkennungauszusprechen für das Engagement und dieleistungen, die diesen fliegenden Verband der Luftwaffe aus- gemacht und dessen allerseits anerkannten Wert bestimmt haben. Das Aufklärungsgeschwader 52 hat seine Heimat in Nordfriesland gefunden. Das ausgesprochen gute und einvernehmliche Verhältnis zwisclien Soldaten und Bürgern am Standort spricht für sich. All dies ist Anlaß genug, die Geschichte des Aufklärungsgeschwader 52 in einer Gescliwaderchronik weiterleben zu lassen. Ich freue mich, daß diese Chronik einer breiten Offentliclikeit zugänglich gemacht wird. Sie läßt uns mit Stolz und guten Erinnerungen auf das Aufklärungsgeschwader 52 zurückblicken. Engelien, GenMaj

Grußworte der Bürgervorsteherin und des Bürgermeisters der,. *:. Gemeinde Leck Wir begrüßen die Initiative des Aufklärungsgeschwaders 52, diese Chronik zu erstellen. Wenn auch der Anlaß ein trauriger ist: die Auflösung des Geschwaders, das seit fast 30 Jahren in unserer Gemeinde beheimatet ist und dem wir uns sehr verbunden fühlen. Als das Geschwader 1964 nach Leck kam, war unsere Gemeinde zwar seit fast fünf Jahren Garnisionsstadt, aber es war doch ein recht kleiner beschaulicher Ort. Dies änderte sich jedoch sehr schnell mit der Stationiemng des AufklC mngsgeschwaders 52. In unserer ländlichen Region wurde das AufklG 52 mit der Stan<-lorrvcr\i~;iliungzum großrcn Arhcitgeh~.r niii iner er für H;~ndrl und Gcwerhe be;ichtlichen \Virrsch~~frskraft. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat das Gesicht und den Charakter unseres Ortes erheblich verändert. Wir haben uns bemüht, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, da0 die Soldaten und ihre Familien sich hier wohl fühlen und glauben, daß uns dies gelungen ist. Das Zusammenleben in unserem Ort hat sich in vorbildlicher Weise entwikkelt, so daß wir von einem partnerschaftlichen Miteinander sprechen. Wir haben dem AufklG 52 für vieles zu danken, für jederzeitige Hilfe in schwierigen Situationen, als die Deiche an der Westküste zu brechen drohten, oder besonders im Schneewinter 1978179. Aber auch Großveranstaltungen waren ohne die Unterstützung des AufkIG 52 kaum denkbar. Gern erinnern wir uns heute an Großveranstaltungen des Geschwaders wie z. B. die internationalen Militärmusikfestivals. Au diesen Veranstaltungen haben viele Gäste teilgenommen, sowohl aus dem Inland wie auch Gäste aus befreundeten Staaten. So konnten Beziehungen zur hiesigen Bevölkerung wachsen, und es entwickelten sich Freundschaften über die Grenzen unseres Ortes hinaus. Auch in fachlich- militärischer Hinsicht glänzte das Geschwader. Wir waren stolz, wenn unser Geschwader" einmal wieder den Flugsicherheitspreis oder auch den Bestpreis erhielt. Wir haben mit unserem Geschwader und den Angehörigen getrauert, wenn Soldaten in Ausübung ihres Dienstes den Tod fanden. Auch jetzt sind wir traurig, wenn wir an den Abschied denken. Die Auflösung des Aufklämngsgeschwaders 52 trifft uns hart und auch wir meinen, daß wir damit einen besonders hohen Preis für die Vereinigung zahlen. Es liegt jedoch an uns, etwas aus dem Abschied zu machen, denn jeder Abschied ist auch immer ein Neubeginn. Wir danken dem Aufklämngsgeschwader 52 an dieser Stelle noch einmal für die vergangenen gemeinsamen Jahre und wünschen den Angehörigen des Geschwaders an ihren neuen Dienstorten Glück und Erfolg, den Soldaten und Mitarbeitern des Geschwaders, die in den Ruhestand gehen, wünschen wir alles Gute für die Zukunft. Rnth Gressmann, Bürgervorsteherin Heinz-Dieter Leipholz, Bürgemeiste1

Grußworte des Bürgermeisters der Gemeinde Stadurn Ende der 50er Jahre faßte die damalige Gemeindevertretung Stadum den Entschluß, Garnisionsgemeinde zu werden. Sie bewies damit politischen Weitblick und stellte die Weichen für eine gesicherte, wirtschaftliche Entwicklung zum Wohle viele Bürgerinnen und Bürger. Als amtierender Bürgermeister dieser Gemeinde, die dem Aufklämngsgeschwader 52 mit seinen Soldaten und ihren Familien seit 1964 nicht nur Standort, sondem auch lebenswerte Heimat ist, schmerzt es sehr, von diesem Verband Abschied nehmen zu müssen. So begrüßenswert die politische Entwicklung der letzten Jahre im ganzen auch war, hat doch die Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung, das Aufklämngsgeschwader 52 im Rahmen der Truppenreduziemng aufzulösen, für die Region und damit für sehr viele der hier lebenden Menschen weitreichende, sowohl wirtschaftliche als auch im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen negative Auswirkungen. Der in den Jahren des Miteinander gewachsene, freundschaftliche Umgang zwischen Einheimischen und Zugereisten" ermöglichte nicht nur wirtschaftlich erfolgreiche Beziehungen, sondern ließ darüberhinaus eine Vielzahl persönlicher Freundschaften entstehen, die nun auf harte Zerreißproben gestellt werden. Trotzdem glaube und hoffe ich, daß auch bei künftig räumlich größeren Entfernungen viele dieser Verbindungen weiterhestehen werden. Ein erster Schritt dazu wurde bereits jüngst durch die Gründung der,,traditionsgemein- Schaft des Aufklä~ngsgeschwaders 52 e. V." vollzogen. Allen Soldaten, Beamten und Arbeitnehmern des Aualärungsgeschwaders 52 sowie ihren Familien wünsche ich, daßsie sich an ihren neuen Standorten und Wirkungsstätten bald integrieren und eine neue Heimat finden werden. Moin Moin Ihr Gert Lorenzen

Der Lecker Flugplatz von 1939 bis 1948 Bereits 1936 wurden die ersten Vermessungsarbeiten für einen geplanten Flugplatz im Raum Leck Tinningstedt von Luftbildern einer gewerblichen Reklame-Flugzeugstaffel angefertigt. Bis zum Sommer 1939 jedoch blieb Leck ein beschauliches Bauerndorf. Die Planungsarbeiten für den Bau von Flugplätzen waren geheim und getarnt. Hierzu hatte das deutsche Reich eine Landaufkaufgesellschaft geg~ndet. Landwirte, die ihr Land nicht verkaufen wollten, wurden mit Hilfe von Gesetzen dazu gezwungen. Der FlugplatzLeck wurde von Soldaten des Luitwaffenbaubataillons 227 (LwBauBtl) und Angehörigen der Reichsarheitsdienstabteilnng 74 (RAD-Abtl.) gebaut. Das Bau- Bataillon wurde bei Kriegsausbruch in Heide aufgestellt. Die Bausoldaten wurden am 09. September 1939 nach Leck versetzt und dort in Zelten, Scheunen, Schulen und Hotels untergebracht. Am 11. September 1939 war auf dem zukünftigen Fliegerhorstgelände Baubeginn und erster Spatenstich. Die tägliche Arbeitszeit betrug 9 Stunden. Am 12.10.1939 waren die ersten 10 Mannschaftsbarackenunterkünfte des Flugplatzes fertiggestellt. In 11 Monaten Gesamthauzeit wurden auf dem Flugplatzgelände 12 km Bahngleise verlegt und 3 Betonstartbahnen a 1200 m mit zusätzlichen Rollbahnen und Betonabstellflächen gebaut, weiterhin mehrere große Werftgebäude, Werkstattgebäude, Unterkunftsbaracken mit dazugehörender Infrastruktur, das Munitionsdepot mit 22 Betonbunkern im Karlumer Forst, drei große Flugzeugabstellbereiche mit dazugehöriger unterirdischer Pipeline an 14 Lagertanks angeschlossen und Betriebseinrichtungen für Start und Landung der Flugzeuge. Im Ort Leck und Umgebung wurde 9 Unterkunftsbereiche für das Flugplatzpersonal errichtet. Unterkünfte waren unter anderem an der Karrharderstraße, Birkstraße, Kokkedahl, am Gallberg, Rosenhain, Kaiserhain, Schmörholm und Osterholz. Am 02.06.1940 wurde die Fliegerhorstkommandantur Leck A (0) 21x1 unter Hptm Steiml eingerichtet. Dazu gehörte das Lecker Flugplatzkommando A 18IXI. Der Platz war dem Flughafenbereich Schleswig See 31x1 unterstellt. Mit der Errichtung der Lecker Kommandantur verlegte eine Werftkornpanie vom Lüneburger Flugplatz nach Leck. Aufgabe der Werftabteilung war es, große Kampf- flugzeuge zu warten und die notwendigen periodischen Inspektionen durchzuführen. Am 15.Juli 1940 wurde im Lecker Augarten das Richtfest des Platzes mit Faßbier und Musik gefeiert. Am 12.12.1940 verlegte die RAD-Abtl. 74 von Leck nach St. Aubin-sur-Mer in der Nähe von Dieppel Frankreich. Bauerweiterungsarbeiten wurden auf dem Lecker Flugplatz bis Kriegsschluß durchgeführt. Im Februar-März 1945 wurde die Ost-West Startbahn von 1200m auf 1600m verlängert. Damit wurden die Startmöglichkeiten für Düsenflugzeuge verbessert. Bereits am 08.10.1940 erschienen englische Aufklärungsflugzeuge im Luftraum über Leck. Der Lecker Flugplatz mit seinem Ausweichplatz Lütjenholm wurde während der gesamten Kriegszeit intensiv und ständig von der Royal Air Force überwacht. Der letzte Aufklärungsflug der RAF fand am 03.05.1945 statt. Bis 1943 wurden in Leck nur Wartungsarbeiten und Inspektionen an Kampfflugzeugen der Luftwaffe durchgeführt. Ab Mai 1943 verlegten Gruppen und Staffeln verschiedener Geschwader der Luftwaffe zur Auffrischung von Personal und Material für wenige Monate nach Leck. Oft wurden diese Einheiten gleichzeitig auf andere Flugzeugtypen umgerüstet. Dafür mußte das fliegerische Personal umgeschult und in neue Waffentechniken eingewiesen werden. Als Beispiel seien die Kampfgeschwader (KG) 30, 26, 100 und 53 genannt, ebenso die Jagdgeschwader (JG) 51, 4, 301, 3 und Nachtjagdgeschwader 2. In Leck wurde auch 1944 die 1. Fernaufkiärungsstaffei der Aufklärungsgruppe 33 umgerüstet. Bei Kriegsschluß im April 1945 verlegten die verschiedenen Reste von Staffeln, Gruppen und Geschwadern der Luftwaffe aus dem Deutschen Reich und besonders aus Ostpreußen, Kurland, Pommern, Mecklenburg, Mark Brandenburg und auch aus Dänemark nach Leck. Vielfach wurde auch die Ausweichlandemöglichkeit Lütjenholm genutzt. Am 01.06.1944 verlegte die 1. Gruppe des KG 52 mit 3 Staffeln nach Leck. Diese Grnppe war mit Flugzeugen des Types HEINKEL (HE) 111 ausgerüstet. Diese HE 111- Besatzungen waren ausgesuchte und besonders geschulte Flieger. Sie hatten den Kampfauftrag, mit Hilfe des Trägerfiugzeuges HE 111 die V-1 Raketen in das Zielgebiet zu transportieren und zu zünden. Das Gewicht der Rakete linh: Fl~igplatz Leck im Spätsommer 1945

war 2,3to mit 800kg Sprengstoff. Etwa 80km vor dem Ziel in England wurde die Rakete in 2Om Hohe uber See von der Besatzung des Flugzeuges gestartet. Die V-1 Rakete war nur unter der linken Tragflache des Flugzeuges angebracht. Ein Einsatzflug dauerte etwa 6 Stunden und wurde nur bei Nacht und schlechtem Wetter durchgefuhrt. Trotzdem waren die Verluste deutscher Besatzungen sehr hoch Viele angeschossene Flugzeuge stiirzten noch vor der Landung in Leckab. Diese gefallenen Flieger (Eine Besatzung bestand aus 5 Soldaten) ruhen auf dem Lecker Soldatenfriedhof. Im März 1945 verlegte das JG 1 unter ihrem Kommodore, Oberst Herbert Iblefeld, nach Leck. Damit begann inleck eine neue Flugzeugepoche mit Düsenflugzeugen. Das JG 1 war mit dem Düsenjäger HE 162 A-1 und HE 162 A-2 ausgerüstet. Des JG 1 war das erste und einzige Geschwader, daß mit diesem Luftfahrzeug ausgerüstet war. Am 06.05.1945 befanden sich in Leck etwa 34 einsatzklare HE 162, dazu eine unbekannte Anzahl von beschädigten HE 162. Von der Luftflotte Reich" wurden aber fur dieses Flugzeug keine Einsatzaufträge mehr vergeben. Das Flugzeug war mit zwei Bordkanonen von Rheinmetall bestückt. Die Höchstgeschwindigkeit des Flugzeuges betrug 840 km/h. Im April 1945 verlegte die In. Gmppe des JG 76 mit ihrem Kommandeur, Major H.G. Bätcher, nach Leck. Diese Gruppe war mit dem Düsenjagdbomber ARADO (AR) 234 B-2 ausgerüstet. Der letzte Einsatzflugdes Krieges mit AR 234 wurde von Feldwebel Anton Drews von der 8. Staffel, 111. Gruppe des JG 76 geflogen. Fw Drews tiog diesen einmaligen Einsatz am 03.05.1945 um 16.41 Uhr in dem Raum Bremerförde. Dieser letzte Feindflug des Krieges von Leck aus war auch der letzte Feindflug von Fw Drews. Die Teilkapitulation der deutschen Wehrmacht am Abend des 04.05.1945 unter Großadmiral Dönitz wurde am Morgen des05.05.1945 in Kraft gesetzt. An diesem Kapitulationsmorgen verlegte die 111. KG 76 unter OLt Kolm mit den einsatzklaren AR 234 Düsenbombern nach Stavanger-Sola in Norwegen als Luftwaffenreserve. Am 06.05.1945 übergab der letzte Fliegerhorstkommandant, Oberst Begemann, den Fliegerhorst Leck formlos an die Engländer. Die RAF richtete auf dem Lecker Platz den Distribution and Collection Piont" der RAF AD Wing 8302 ein. Für die Sichtung und Erprobung der deutschen Flugzeuge sowie der späteren Überführung der deutschen Flugzeuge nach England, USA und Frankreich wurden Arbeitseinheiten mit deutschen Luftwaffensoldaten eingerichtet. In Leck war es der Deutsche Arbeitszug Luft (D.A.Z.L.) IIIl1112. Zur Übernahme deutscher Flugzeuge für Frankreich wurde auf dem Lecker Platz eine französische Militärmission eingesetzt. Diese Mission sorgte für die Uberführung von 417 deutschen Flugzeugen nach Frankreich. Von der englischen Besatzungsmaclit wurde der deutsche Luftwaffenoberst Nordmann eingesetzt. Er war gleichzeitig Leiter des Abnistungskommandas mit Disziplinarbefugnis für die deutschen Soldaten. Die deutschen Arbeitssoldaten aller Dienstgrade trugen ihre deutsche Uniform bis Dezember 1945. Deutsche Piloten überführten von Norwegen und Dänemark deutsche Flugzeug nach Leck. Im August I945 wurde Major Philips in Leck als Fliegerhorstkommandant eingesetzt. Ab Oktober 1946 bis 1948 war der deutsche Luftwaffenmajor Anders Fliegerhorstkommandant in Leck. Nach der Sprengung der Anlagen auf dem Lecker Platz übergab Major Anders das Flugplatzgelände an die Oberfinanzdirektion. Die RAF hatte zuvor den Lecker Platz aufgegeben. Damit begannin Leck wieder eine militärfreie Zeit. Mit dem Aufbau der Bundeswehr wurde Leck zum zweiten Mal Luftwaffenstandort. Kahlert. StFw a.d.

General-Thomsen-Kaserne Die Kaserne des Aufklärungsgeschwaders 52 erhielt am 08.Oktober 1966 den Namen..General-Thomsen-Kaserne",,Eine gute Tradition zu pflegen heißt nicht, den Blick in die Vergangenheit zu richten und den Blick nach vorwärts zu vernachlässigen. Auch heute dürfe und müsse man sich durchaus an guten Vorbildern orientieren. In der Vergangenheit habe es viele soldatische Vorbilder, Beispiele menschlicher Haltung und Leistung sowohl im Krieg als auch im Frieden gegeben, die in das heutige Gescliehen eingebaut zu werden verdienten - eben als eine Tradition, deren Voraussetzung Aufgeschlossenheit und Vomrteilslosigkeit seien." Diese Worte stellte der Kommandierende General der Luftwaffengruppe Nord, Generalleutnant Hoffmann, an den Anfang der Feierstunde aus Anlaß der Namenseehune. - Zahlreiche Ehreneäste " aus dem militärisehen und dem zivilen Bereich, auch Angeliorige des in Flensburg geborenen General Thomsen, waren anwesend. Hermann von der Lieth-Thomsen, geboren am 10.03. 1867, trat 1887 in ein Rendsburger Pionierbataillon ein, wurde nach entsprechender Ausbildung am 01.04.1901 in den Großen Generalstab inberlin zur Dienstleistung hem fen. Seine besonderen Verdienste erwarb er sich im Laufe desersten Weltkrieges als der koordinierende Mittelpunkt der aiimälilich zu entscheidender Bedeutung heranwachsenden Luftstreitkräfte des Heeres. 1915 wurde Thomsen zum Chef des Flugwesens ernannf (erster Luftwaffenführungsstab in Deutschland), 1916 zum Chef des Generalstabes des Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte. Mitte 1919 schied Tliomsen -wie viele seiner Kameraden damals- aus dem Heer aus. Am 01.11.1935 wurde Thomsen angesichts seiner Verdienste um den Autbau der geheimen Luftstreitkräfte der Reichswehr als ~eneralmajir wieder reaktiviert, erhielt am 01.01.1939 den Charakter eines Generals der Flieger und wurde am 01.08.1939 endgültig zum General der Flieger ernannt. General von der Lieth-Thomsen ist am 05.08.1942 im Alter von 75 in Berlin gestorben.

Wie der Panther das Wappentier des Aufklärungsgeschwaders 52 wurde Im Spätsommer 1959 wurde ich zur 2. Staffel der Waffenschule 50 nach Erding versetzt. So wie aus der 1. Staffel das Aufklämngsgeschwader 51 liervorgegangen war, sollte aus der 2. Staffel das AufklG 52 aufgestellt werden. In Erdinglagzu diesem Zeitpunkt auch eine amerikanische Jagdstaffel, die 440 Fighter Squadron, ausgerüstet mit F-86D, die sich auch inoffiziell, in Anlelinnng an das D" des Flugzeugtyps, die Mad Dogs" nannte. Vor dem Staffelgefeclitsstand dieser Staffel stand eine faszinierende Metallskulptur, ein Panther! Etwa Oktober '59 wurde die 440. Sqn aufgelöst. Ihre Aufgabe, die Grenzüberwachung, wurde von einer F-102-Staffel auf einem anderen Fliegerhorst übernommen. Meine Kameraden und icli hatten den amerikanischen Piloten signalisiert, daß wir für das sich in Aufstellung befindliche Autklämngsgeschwader 52 ein Wappentier suchten und daß uns der herrenlos werdende Panther in idealer Weise geeignet erscliien. Aher mit dem amerikanischen Nachkommando war plötzlich auch der Panther verschwunden! In Freising lag zur gleichen Zeit eine amerikanische Radar- Überwachungseinheit (Rufzeichen Racecard"), bei der ein Crewkamerad von mir im deutschen Anteil Dienst tat. Ais ich diesen besuchte, entdeckte ich den Panther wieder: er stand vor dem Wacligebäude, ca 15m vom Schlagbaum entfernt, auf einer Rasenfläche. Um ein Einsinken im Rasen zu verhindern, war er auf hufeisenfömiigen Stahlplatten postiert worden. Bei Dunkelheit wurde er von zwei großen Lampen angestrahlt. Der Panther mußte unser werden! Darauf richtete sich alle Planung des entstehenden Aufklämngsgeschwader 52, nachdem ich vom neuen Panther-Standort berichtet hatte. Folgender Plan wurde entwickelt: Die Aktion findet bei Nebel und an einem Freitagabend statt. Das Flutlicht ist möglichst auszuschalten. Der diensttuende Posten am Tor (nach 18 Uhr nur noch einer) ist durch geeignete Maßnahmen zur Straße hin abzulenken. Der Panther ist zu packen und alles hat in kürzester Zeit ans dem Blickfeld des Posten zu verschwinden. An einem Freitag im November 1959 war es dann soweit. Folgendes Kommando, aus meiner heutigen Erinnerung, führte das Unternehmen durch: Hptm HelmutRose (OTL a.d.1 Olt Lothar Buth (Hprm a.d.), Oll GerliardLadewig (OTLa.D.), Olt K.-H. Lippmann (0TLa.D.). Olt Manfred Mashofer (OTL a. D.), OIt Heinz Richter (OTL a.d.), OIt Jiirgen Siebert (0TLa.D.). Olt Erwin Willing (Oberst =.D.), Olt Wolf Winkler (OTL a.d.) Alle trugen Uniform ohne Dienstgradabzeichen. Folgende Kfz wurden eingesetzt: 1 LKW 5t (ein Soldat mit Bw-LKW-Führerschein und Mashofer als Beifahrer), 1 VW-Pick-up mit Plane (Bnth, Lippmann, Richter, Siebert, Willing, Winkler), 1 Privat PKW (Ladewig) Der Beginn der Aktion war auf 18:35Lfestgelegt. Der Ablauf des Unternehmens aus meiner Sicht: Ich fuhr kurz nach 18 Uhr in die amerikanische Kaserne in Freising und parkte meinen PKW vor dem Wohnblock der deutschen Offiziere. Dann ging ich zur Hauptwache zurück und bat den amerikanisclien Wachhabenden um eine belanglose Auskunft. Dabei stellte ich fest, daß im Vorraum keine Lichtschalter waren. Sie befanden sich alle im Wachraum. Das Flutlicht war also nicht auszuschalten. Ich bemerkte aber auch, daß der Wachhabende von seinem Platz aus den Panther nicht sehen konnte. Wieder draußen, begab ich mich zur fensterlosen Rückseite des Gebäudes. Um 18:30L erschien der VW-Pick-up. der eine Nebenwache benutzt hatte. Er befuhr rückwärtsfahrend eine kleine Nebenstraße entgegen der Einbahnstraßenriclitung und gelangte so ungesehen an die Rückseite des Wachgebäudes. Ich unterrichtete die leise absitzende Crew flüsternd über meine gemachten Beobachtungen. Um 18:35L hörte wir den LKW. Ich blickte vorsichtig um die Ecke und sah, wie Olt Mashofer vom Beifahrersitz aus mit dem Wachposten sprach. Olt Mashofer sollte, angeblich nur des Deutschen mächtig, nach der Artilleriekaserne fragen, in der Bundeswehr lag. Der Wachposten gestikulierte in Richtung der deutschen Kaserne. Olt Mashofer nickte. Der LKW begann ein Wendemanöver und landete rückwärts auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig. Der Wachposten rannte hilfsbereit auf die Straße und wies den LKW ein. Ichzischte: Jetzt!", zuderander Wandlauernden Gruppe. Wir huschten die knapp 10m zum Panther, packten ihn und schleiftenihnum dieeckezum Pick-up. Auf dieladefläche mit ihm, alle Mann aufgesessen und die Planen herunter! Schon war daskfz RichtnngNebenwache weg. Ich hörte das sich entfernende Fahrgeräuch des LKW und ging, ebenfalls die kleine Nebenstraße benutzend und somit den Blicken des Wachpostens entzogen, zu meinem PKW. Um 18:SOLverließ ich die Kaserne durch die Hauptwache. Der Wachposten grüßte zackig. Das Fehlen des Panthers, 15m schräg hinter ihm, hatte er offensichtlich noch nicht bemerkt. Zurück in Erding trafen wir uns im Zimmer von Major Joachim Sommer. Der Panther stand hinter einer übereck gestellten hohen Bücherwand. Mashofer berichtete, er habe den Moment des Pantherraubes verpaßt, obwohl er

nur ca. 20m, als Beifahrer des LKW, entfernt gewesen war. Er habe den Panther gesehen und sei dann durcli den einweisenden Wachposten abgelenkt worden. Beim nächsten suchenden Blick sei der Panther verschwunden gewesen. Uns habe er nie gesehen. Ai11 folgenden Montag wurde der Panther in die Tragflöchenkiste einer RF-84F eingenagelt und erst nacli der Verlegung des Gescliwaders nacli Eggebek, Ende 1960, ausgepackt und am Basistor aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt entstand auch in einem Heraldikwettbeiverb das Gesc1in.aderwappen in seiner heute noch bestehenden Fonn. Im Freisinger Anzeiger erschien eine Woche nach dem Unternehmen ein Artikel mit dem Aufmacher Sechs Zentner schwerer Bronzepanther spurlos verschwunden, Polizei steht vor einem Rätsel!" Zu Weihnachten 1959 schickten wir dem amerikanischen ICornrnandanten in Freising eine Steiff-Katze als Ersatz mit der gleichzeitigen Versicherung, daß es dem Panther wohl ergehe. Absender: anonym. Hauptpostamt München. Ladewig, OTL a.d. Die A~ifsrelhri~g ilirseres Pailrlieis ili Egg:beli Das Wappen des Aufklärungsgeschwaders 52 Anfang 1961 wurde ein Wettbewerb unter den Soldaten des AuRilärungsgescliwaders 52 für den Entwurf eines Geschwaderwappens ausgeschrieben. Unter mehreren Eingaben wurde der Gemeinschaitsvorschlag des Feldwebel Delius und des Stabsunteroffiziers Blume ausgewählt. Das Wappen zeigt den Lamellenverschluß eines I<ameraobjek- tivs, durch den der Kopf des Panthers ragt. Im rechten unteren Quadranten steht die 52. Die Y bedeutet,,aufklärungsgeschwader", die -2" steht für das Aufklärungsgeschwader Nr. 2 der Luftwaffe. Claessen, Hptm a.d.

Am Anfang war der Luftwaffenaufstellungsbefel~l NI. 125 des BMVg, vom 10. April 1959 der festlegte, daß die auf dem Fliegerhorst Erding in Bayern stationierte Waffenschule der Luftwaffe 50 ein zweites Aufklärungsgeschwader zu gebären habe. Während das Aufklärungsgeschwader 51 aus der 1. Staffel der Waffenschule 50 entstand, bildete die 2. Staffel die Keimzelle des Aufklarungsgeschwaders 52. Am 12. Dezember 1959 wurde das AuIklärungsgeschwader 52 durch den ersten Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Josef Kammhuber, auf dem Fliegerhorst in Erding in Dienst gestellt. Die Außenhaut der formschönen Flugzeuge war noch metallisch blank und mußte mit viel,,wattpool" und Mühe mittels Armbewegungen der Techniker - kleine Kreise, große Kreise - gepflegt werden. Der farbliche Standard- Sichtscliutz wurde erst im Laufe der Jahre 1960 und 61 aufgebracht. Erster Kommodore des Gescliwaders war Major Metz, der leider schon 10 Tage nach der Indienststellung, am 22. Dezember 1959, an den Folgen eines Verkehrsunfalles starb. Vom 23. Dezember 1959 bis zum 15. Januar 1960 führte Major Sommer das Geschwader. Am 16. Januar 1960 übernahm Major Roderich Cescotti alszweiter Kommodore die Führung des Geschwaders Der Koi,rr~rodore - Major Meiz - r?leldet der11 Iils~e1;teirr der Lirftivaffe- Gei~eiiil K<iiiiri~lri~ber - die Ubei.rrahnle des Major Meii Gescllii~odcrs Die Erstausstattung des Geschwaders bestand aus 36 Luftfahrzeugen des taktischen Aufklärers Republic RF-84F,,ThunderElash" und aus vier Straliltrainern Lockheed T-33A, genannt T-Bird". Die Flugzeuge für das Aufklärungsgeschwader 52 wurden mit einem Flugzeugträger von den USA nach Neapel gebracht, bei der Firma Airfer in Capodichino einsatzklar gemacht und von den Flugzeugführern des Geschwaders mit amerikanischen Hoheitszeichen über Pisa nach Erding überflogen. Nachdem die ersten RF-84F aus Neapel nach Erding überführt waren, entdeckte man bei nachfolgenden Inspektionen Fremdkörper in den Luftfahrzeugen. Daraufiin wurden geschwadereigene Techniker nach Italien entsandt, um vor dem Überf~hrun~sflng eingehende Fremdkörperkontrollen durchzuführen. Dies bezeugt, daß hereits von Anfang an der Flugsicherheit erste Priorität eingeräumt wurde. Die Gliederung der fliegenden Verbände der Luftwaffe war zu damaliger Zeit ähnlich der Gliederungsform der,,alten2' Luftwaffe. Dem Kommodore des Geschwaders unterstanden ein Geschwaderstab und zwei Aufklärungsstaffeln mit insgesamt 432 Soldaten. Das Personal des Geschwaders war während der Erdinger Zeit" räumlich getrennt und wohnte in zwei Unterkunftsbereichen. Ein kleiner Teil wohnte im Erdinger Fliegerhorst, die anderen waren in einer Kaserne in Freising untergebracht. Im Juli 1960 zogen die,,freisingerm in das sogenannte Nordlager" bei ErdingILangengeißling, das aus Steinfeldhäusern bestand. Zwar waren sie damit im weitesten Sinne auch auf demfliegerhorst, aber immer noch ca. 4 km vom Flugplatz entfernt.

Gliederung des Autklärungsgeschwaders 52 vom 12.i2.59-31.10.61 KOMMODORE Major Metr t 22.12.59 Major Cescotti (GenMaj a.d.1 Hptm Rückert (SI-Offz) Hptm Busserner (S2-OM) (Oberst a.d.) Major Sommer (S3-StOffz) (Oberst a.d.1 Hptm Tanzer Fliegerteclin.OM. StaKa Major Copack ( On %D.) StftDst-Offi: Olt Richter (0TLa.D.) Stff-Fw Fw Delius Innendienstpersonal Fliegendes Personal Technisches Personal StaKa Major Rose (OTL &D.) StffDst-Offz: Olt Hameyer (Oberst &D.) Stff-Fw: OFw Graf (HFw a.d.1 Innendienstpersonal Fliegendes Personal Technisches Personal

Das Zusammenleben im Nordlager", das mehr von spartanischer als von luxuriöser Lebensart geprägt war, förderte eine ganz besondere Art der Kameradschaft. Abends roch es nacli Heizöl und JP-4. das verbotenerweise dem Hausbrand zugemischt wurde und die Ofenrohre der Stubenöfen zum Glühen brachte. In den Mittagsstunden des Wochenendes verbreiteten sicli kulinarisclie Düfte nacli Bratkartoffeln, Spiegeleiern und I<oteletts. Denn auch und gerade in dieser Hinsicht handelte man nacli dem Motto Selbst ist der Mann" -aber mindestens einer für die ganze Stube. Wenn es morgens und abends hieß: Kaffeeholer raustreten!" sah man mit großen Bleclikannen und Tabletts bewaffnete Soldaten der Feldküche entgegenstreben, um ihre auf den Stuben wartenden Kameraden alsbald mit den Köstlichkeiten" einer Feldküche versorgen zu können. Das große Los hatte das fliegende Personal gezogen. Rugzeugführer und Offiziere durften in den oberen Räumen des einzigen I<onventionellen Steingebiudes in Cescottiskaja", einem ehemaligen Altersheim, wohnen. Nach einem Umbau des unteren Teiles, der mehrere Wochen Die NoirllngeI"' - Bnroclierl Die W~rd~c iiz,.cescorri.slioio" Als das,,vorkommando Eggebek" mit mehr als 40 Mann am 10. Oktober 1960Erdingverließ und am 11. Oktober in Eggebek eintraf, konnte die Feststellung getroffen werden, da!3 das Wohnen im Nordlager" als Training fur das Wohnen in Eggebek hervorragend geeignet war. Auch die Eggebeker Unterkunfte bestanden aus Steinfeld- Iiausern. Die Vorteile diesei Behausungen - größer und alten Blechlialle operierte. Die neue Lagerbezeichnung,.Cescottiskaja" war schnell geboren.

dauerte, wurde hier ein Speisesaal für alle Soldaten eingerichtet und das SAN-Revier" stationiert. Der Flugplatz der ca. 2,5km von den Unterkünften entfernt lag, war nur über eine teilweise befestigte Stra5e erreichbar. Als die Busse wegen zu tiefer Schlaglöcher nicht mehr fahren konnten, mußte marschiert werden. Der Flugplatz selbst war eine einzige Baustelle. Die ersten, unbedingt erforderlichen Büros wurden in Holzbaracken eingerichtet. Als Herzstück einer Heizungsanlage fungierte eine ausgediente Dampf und Wamwasser erzeugende Lokomotive. Als die letzten Arbeiten an der 2990m langen Startbahn beendet waren, landete der Kommodore Major Cescotti am 27. Oktober 1960 als erster auf dieser neuen Runway. Nach und nach wurden auch die Luftfahrzeuge des Geschwaders von Erding nach Eggebek verlegt. Alrfmarsch vor der1 ar~fgeirilfferi RF-84F 1. Rotte: V. I. MajRose, Maj Sornrifer; Maj Copack Der Kornmodorp- Mnjor Cescolri- ~virrl ijorl- StUffz Gnilie - iracl~ der eisterr Laild~iirg irl Eggebek begriifit I: r:: OFiv Joharir~/.loii, HFio Hnrtivig, Olr Lippmnrlii MajRose, Maj Copnck, Ger~Ll K<rr,~iiilrirber, Mnj Ccscorti Am 11.11.1960 (fast genau um 11:11 Uhr) standen alle RF-84F, wie an einer Sclinur aufgereiht, nebeneinander auf dem Taxiwap Das Geschwader wurde ein zweites Mal offiziell am Endstandort, wie man damals meinte -und zur Verwirrung des Gegners-, durch den Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Kammhuber, in Dienst gestellt. Gleichzeitig wurde der Flugplatz Eggebek eingeweiht. Das Hauptkommando verlegte am 2. November 1960 von Erding nach Eggebek. Bis Ende 1960 hatte das gesamte Personal des Aufklämngsgewaders 52 Eggebek erreicht. In der ersten Hälfte 1961 konnten die meisten neu errichteten Gebäude und Hallen auf dem Flugplatz nach und nach bezogen werden. In der Nachbargemeinde Eggebeks, in Tarp, hatten zu diesem Zeitpunkt die Bauarbeiten zur Errichtung der Kasernenanlage für das Geschwader heftig

Airqsrellrrrrg nrii 11.11. I960 rrifderi~ Flirgpliitz Eggebeli. Irr1 Hi~rreigriirirl: ßiirob<riaclieir riild Fiiirrlnrrleiire der ~l~e'erfrlirrllei~ begonnen. Im Laufe des Jahres 1962 konnten die Notunterkünfte in Eggebek aufgegeben und die zu dieser Zeit moderne Kasernenanlage in Tarp bezogen werden. Einbesonderes Ereignis im,,lebenu des Geschwaders, das bis auf den letzten Tag wirkte, war die am 01. November 1961 erfolgte Änderung der Geschwaderorganisation. Ab dem 01. November 1961 unterstanden dem Kommodore: Der Geschwaderstab, die Fliegende Gruppe, die Technische Gruppe und die Fiiegerhorstgruppe. Damit war die bis dahin flugplatzgebundene Fliegerhorstgmppe in das Geschwader integriert. Gliederung des Aufklörungsgesch~vnders 52 nb 1. November 1961 KOMMODORE Geschwaderstab I Fliegende Gruppe Technische Gruppe Fliegerhorst Gruppe Claessen, Hptm a.d. 28

@BU %+&!@i ~eoir~ T~RP LECY

national Bundesminister der Verteidigung. NATO SACEUR SHAPE Führungsstab Luftwaffe AFNORTH Luftflotte BALTAP 3.Luftwaffendivision COMAIRBALTAP AufklG 52

Auftrag des Aufklärungsgeschwaders 52 Der Auftrag des AufklG 52 lautete in kurzgefaßter Form: Im Frieden Herstellen und Erhalten der Einsatzbereitschaft durch - taktische Ausbildung - Teilnahme an nationalen und NATO-Übungen - sowie laufende Anpassung der Einsatzverfahren an den Auftrag Der frühere Auftrag zum Schaffen der Gmndlagen für die vergleichende Luftautllärung mit dem Seitensichtradar (SLAR) war nach dem Abhau der Ost-West Spannungen in Ermangelung eines definierten Interessengebietes ausgesetzt. In der Krise und im Spannungsfall blieben die Aufgaben wie im Frieden erhalten, jedoch ergänzt durch die Demonstration der Einsatzbereitschaft der Luftwaffe im Rahmen der Krisenbewältigung. Vor der Wende stattdessen die Überwachung der grenznahen Räume intensiviert. Einsatzgebiete Das Einsatzgebiet umfaßte den Bereich Nordeuropa (BALTAP), erstreckte sich im Rahmen der Unterstützung, vornehmlich für die 2. ATAF, auch auf den Bereich Europa Mitte. Unterstellung Die nationale Unterstellung des AufklG 52 war wie folgt festgelegt: s. Grafik S. 30 Mit der NATO-Unterstellung wechselte auch physisch die Führung. Während die Gegenangriffsverbände sonst bei ihrem dann in NATO-Funktion handelnden Divisions- und ATOC Kommandeur verblieben, wurde das AufklG 52 dem Kdr Ostseezugänge COMAIRBALTAP zugeordnet und befand sich danach in der entsprechend aufgezeigten Unterstellung. früher: Intensivierung der Überwachung grenznaher Räume. Unterstützung der Luftkriegsfühmng durch AuPnlärung der gegnerischen Land- und Seestreitkräfte, ihrer Kampfanlagen, Fühmngs- und Versorgungseinrichtungen und Feststellen der eigenen Waffenwirkung.

KOMMODORE Geschwaderstab Kommandeur Fliegende Gruppe Kommandeur Technische Gruppe Kommandeur Fliegerhorstgruppe StabIFliegende Grp 1. Aufklärungsstaffel 2. Aufklärungsstaffel Flugbetriebsstaffel Geophysikalische Bst SLAR ~ Üstn Mitte StabITechnische Grp Wartungsstaffel Instandsetzungsstaffel Elektronik- U. Bildgerätestaffel Nachschubstaffel DFÜ Trupp Ausbildungswerkstatt StabIFliegerhorstGrp Kraffahrzeugstaffel Luftwaffen- Sicherungsstaffel Luftwaffen- Sanitätsstaffel LwSichStaffel52 LwSanitätsstaffel A (WHNS) 1 GeophysGrp L LwSichStaffel5152 LwSan Bereitschaft Flak Batterie 252 Lazarett 200 Startbahninstand- LwPionierzug 52 setzungsstaffel52a (WHNS)

Gliederung des Aufklärungsgeschwaders 52 Die Gliedemng des Geschwaders entsprach dem Standardaufbau unserer fliegenden Verbände mit den klassischen drei Gruppen. Eine Besonderheit war jedoch die beim Stab der Fliegenden Gruppe angesiedelte Auswerte-Meldeanlage für das Seitensichtradar (AUMA), der die Datenübertragungsstationen hier am Platz und die abgesetzte Station in Rheine- Hopsten angegliedert waren. Eine weitere Besonderheit waren die den beiden fliegenden Staffeln zugeordneten Bildzüge, die die Reconnaissance-Auswerte- und Meldeanlage (RAMA) für Optische und Infrarotaufklärung betrieben. Material Als Einsatzmittel war das Geschwader seit 1971 mit dem Waffensystem RF-4E Phantom I1 ausgerüstet. Als reinrassiges Aufklärungsflugzeug war die RF-4E mit einem Multi- Sensor-Paket ausgerüstet, das aus folgenden Komponenten bestand: - Optische Kameras verschiedener Brennweiten für die Aufklärung von Pnnktzielen und für Horizont zu Horizont-Bildabdecknng bei Tageslicht aus dem Tiefflug - Rächendeckendes Infrarot-Zeilen-Abtastgerät für Tag und Nacht mit begrenzter Schlecht-Wetter-Kapazität - Seitensichtradar, das vom Wetter weitgehend unabhängig war und uns eine gewisse Abstandsaufklärung erlaubte (max. 120 km). Personal Der Personalumfang des Geschwaders entsprach dem der anderen F-4 Verbände. Im Frieden dienten laut STAN etwa 1500 Soldaten und 400 Zivilbedienstete in unserem Verband. Der Anteil an Wehrpflichtigen betrug knapp 300, der Anteil an Offizieren - bedingt durch das fliegende Personal-mehr als 200. Diese Zahlen sanken bereits in der Vorbereitung der Auflösung. Im Spannungsfall bzw. im Kriege wäre der Verband auf etwa 3700 Soldaten angewachsen. Der Aufwuchs an Einheiten, die im Krieg aktiviert worden wären, war erheblich. Der Schwerpunkt des Kräfteaufbaus lag im Bereich des aktiven und passiven Schutzes, dazu gehörte 2.B. auch ein LwFeldlazarett. Die ersten Einheiten wurden bereits vorzeitig wieder ausgeplant und das Material zurückgeführt.

geschäftszimmer mit Stabszugführer Sachgebiet 2 Sachgebiet 3 Sachgebiet 4 pzzq 1 - Standort-Pfarrer

Stab Aufklärungsgeschwader 52 Das Geschwader wurde durch den Kommodore im Dienstgrad Oberst geführt. Ihm zur Seite stand ein Stellvertreter, der zugleich S 3 Stabsoffizier war. DemKommodore unterstand ein Stab, der sich nach den verschiedenen Aufgaben in Sachgebiete gliederte. Im Sachgebiet 1 wurden alle Aufgaben wahrgenommen, die die Personalplanung und Personalfühmng betrafen, wie z. B. Befördemngen, Angelegenheiten der Wehrbeschwerdeordnung oder des Wehrdisziplinarwesens, Entlassungen und Personalerganzungen. Ein besonderes Teilsachgebiet, Innere Führung und Öffentlichkeitsarbeit (I~FÜIÖA), plante diemaßnahmenzurbetreuungder Soldaten des Geschwaders in der Freizeit. Jugendarbeit sowie Geschwaderbesichtigungen durch Besuclier waren neben wehrpolitischeninfomationenundderpresse-und Öffentlichkeitsarbeit die Aufgaben von InFüIÖA. Die S 1-StOfke waren: Maj Thale, Maj Hann, OTL Aniol. OTL Adameit, OTL Fehse, Maj Wolf, OTL Hildebrandt Die S 1 OffzIFw waren: StFw Thiel, Hptm Albert, Hptm Andersen, Hptm Stehr. Hptm Damschen Das Sachgebiet 2 war für den Bereich des militärischen Nachrichtenwesens, d.h. Verarbeitung von Nachrichten über das gegnerische Wehrpotential im Einsatzgebiet zuständig. Die militärische Sicherheit wie Bewachung, Geheimhaltung und personelle Sicherheitsüberp~fungen oblag ihm ebenfalls. Der S-2 StOffz berät als Sicherheitsbeanftragter des Geschwaders den Kommodore in allen Fragen der militarischen Sicherheit. Er wird dabei von einem Sicherheitsmei- Ster unterstützt. Als Nachrichten-StOffz gehört er zur FlgGrp und versorgt den Stab und die Staffeln mit einsatzrelevanten Nachrichten. Ihm zur Seite standen dafür ein NachrOffz und drei NachrMeister. Stelleninhaber als S-2 StOffz waren: Hptm Bussemer, Hptm Rückert, OTL Lippmann, OTL Bogisch, OTL Jülg, OTL Liebich, OTL Braatz Stelleninhaber als SichOfiz waren: Hptm Dorner, OLt Sick, OLt Wcichmann, OLt Muxfeldt, OLt Zimmermann, OLt Glienke, Lt Pohl Die zentrale Planung der Ausbildung der Soldaten durch Beschickung von Lehrgängen sowie durch Ausbildung am Arbeitsplatz erfolgte durch das Sachgebiet 3. Daneben wurden alle Angelegenheiten der Organisation des Einsatzes des Geschwaders federführend bearbeitet. Stelleninhaber als S-3 StOfiz waren: OTL Kriegs, OTL Schade, OTL John, OTL Adam. OTL Schwenke, OTL Ladewig: OTL Reimers. OTL Schmitz, OTL Thonnann, OTL Echter, OTL Seifert, OTL Keilmann, OTL Peeck Stelleninhaber als S-3 Org StOffz waren: Maj Hameyer, OTL Merten, OTL Reich, OTL M.-Romanus, OTL Pospich, OTL Geiseler, Maj Rust, Maj Hopf, Maj Behrens, Maj Gebhardt Stelleninhaber als S-3 AuMIOffz waren: OLt Kristen. Hptm Heine, Hptm Rückert, Lt Pastille, OFw Antweiler, OFw Wunderlich, Hptm Loska. Hptm Wobschall, Hptm Nicolaisen Das Sachgebiet 4 plante, lenkte und überwachte die materielle Versorgung des Geschwaders. Stelleninhaber als S-4 StOffz waren die jeweiligen Kommandeure der Technischen Gmppe Stelleninhaber als S-4 Offz waren: OLt Hidde, Hptm Teubner, Hptm Petenen, Hptm Niechziol. Hptm Ottow, Hptm Marten

Der Fernmeldeoffizier war für die Sicherstellung aller fernmeldemäßigen Voraussetzungen (Funk und Draht) und für die Führung des Geschwaders verantwortlicli. Daneben regelte er verantwortlich die Datensicherheit im Gescliwader. Stelleninhaber als S 6 StOffz waren: OTL Mattiesen, Mai Flügel, OTL Kuhnen, OTL Heusel, OTL Wolf, OTL Solmsdorff Steileninhaber als S 6 OffzlFw waren: OStFw Tollgaard, StFw Papritz, OLt Reuter, Hptm Bernhard, Hptm Will Die Truppenvemaltung Die Truppenverwaltung verlegte am 01.10.1964 mit dem AG 52 -als Teil des Geschwaderstabes -von TarpIEggebek nach LeckIStadum. Das Personal der ehemaligen Truppenverwaltung des JG 72 verblieb mit Ausnahme des Leiters in Stadum und wurde als Personal der Truppenverwaltung des AG 52 übernommen. Der erste Leiter TrVIAG 52 in Stadum war der Regierungsoberinspektor Pieper, Regierungsinspektor Fuhrmann sein Vertreter. Acht Angestellte sowie Oberfeldwebel Wollenweher als Zahlstellenverwalter vervollständigten das Team der Truppenverwaltung. Die Aufgaben einer Truppenverwaltung - Haushalts-, Verwaltungs-, Betreuungs- und Fürsorgeangelegenheiten sowie die Verwaltung der zivilen Beschäftigtcn des AG 52 -waren gerade nach der Verlegungsphase des Geschwaders besonders vielfältig und umfangreich und nicht immer reibungslos zu bewältigen. Nach den Anfangsproblemen entwickelte sich im Laufe der Jahre eine ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Soldaten, obwohl in den 30 Jahren die knappen Haushaltsmittel ein ständiger Begleiter waren. Hier waren Augenmaß des Beauftragten für den Haushalt und Verständnis für nicht erfüllbare Forderungen von den Soldaten gefordert. Im Jahre 1992 Iiatte die Truppenverwaltung 2.B. 1,45 Mill DM an Haushaltsmitteln zur Bewirtschaftung zur Verfügung. Eine Zahl, die deutlich macht, daß nur wirklich dringende Maßnahmen, wie Beschaffungen, Instandsetzungen oder Dienstreisen durcligeführt werden konnten. Mit der Bekanntgabe der Auflösung des Geschwaders kam auf die Truppenverwaltung eine völlig neue Aufgabe hinzu. In Zusammenarbeit mit der Standortverwaltung mußten für das Zivilpersonal neue Arbeitsplätze gesucht werden, die eine sozialverträgliche Weiterheschäftigung bei anderen Dienststellen ermöglichte. Dieses erschien bei einem Personalbestand am 01.10.1992 von 357 Arbeitnehmern und Beamten zunächst als eine nicht lösbare Aufgabe. Im Oktober 1993 ist dieses Problem gelöst. Keinem Arbeitnehmer mußte gekündigt werden, 77 Beschäftigte konntcn die Vorruhestandsregelung in Anspruch nehmen und die verbleibenden Bescliäftigten können entweder beim Nachfolgeverband in Leck weiterhescliäftigt werden, bzw. haben bei den umliegenden militärischen Dienststellen eine Weiterbeschäftigungsmöglichkeit gefunden. Dieses Ergebnis war nur möglich durch die sclion sprichwörtlich enge Zusammenarbeit zwischen den Gescliwaderkommodores und den Leitern der Truppenverwaltung in den letzten 30 Jahren. Diese waren: 1964-1969 Regierungsoberinspektor 1969-1970 Regierungsaherinspektor 1970 Rcgicrungramtmann 1970-1972 Regicrungsamtmann 1972-1977 Regicrungsuberamtmann 1977-1982 Regicrungsamtsrat 1982-1985 Rcgierungsnmlsrat 1985-1993 Rcgierungsamtsrat 1993-1994 Rcgierungsamtsrat Fliegerarzt Pieper Pedak Sclilieth Schramm Hcine Ricdcl Kraska Luckenwald Anlauf Der Fliegerarzt stand auch für die besonderen medizinischen Probleme der fliegenden Besatzungen zur Verfügung. Die StandardisierungsgruppeIAG 52 Der Standardisierungs-Stabsoffizier des Gescliwaders überwacht die Einlialtung der fliegerischen Vorschriften und Verfahren. Er überprüft die tlieoretischcn und praktischen Fähigkeiten der fliegenden Besatzungen. Bis einschließlich der RF-104G war er ein Einzelkämpfer. Mit Übernalime der RF-4E mußte im Geschwader auch fliegerische Ausbildung betrieben werden, da dic Auikliirer als einzige keine zentrale Ausbildungseinriclitung hatten. Um diesen Arbeitsaufwand bewältigen zu können, wurde fliegendes Personal aus den Staffeln zum StabRgGrp kommandiert und die StandGrp gegründet. Erst 1984 wurden die Aufgaben wieder getrennt und die Ausbildungsgmppe beim StahRgGrp gegnindet.

Dieses selbstentworfene taktische Zeichcn zierte das legendäre Puh-House im Bereich der 1. Stff. (Pub = Publication = veröffentlichte VorschriftenIVerfahren) Mitglieder der StandGrpIAG 52 waren: OTL Bierbacli, Maj Poetzsch, Maj Hofmann, Maj Dombroivc. OTL Lahmann, Maj Gciscler, Mai Wulter, Maj Rust. OTL Jorasch, Maj Licbich, Maj Koch, MJ~ Lobe. Maj Lange, Maj Albertr FSO Der Flugsicherheitsoffizier war immer ein Pilot und überwachte alle Angelegenheiten, die ein sicheres unfallfreies Fliegen gewährleisteten. Was sicli hiiiter dieser militäriscli- 1;riappeii Arrfgnberlbescl~reibung iw-birgt, wird nrrf eiiidrrrcksi~olle Weise iri den folgendeil Beiträge11 deritlicli. Iii ihileil i~errniffelt OTL a. D. Werrrer Schvi~eizer als langjähriger Flrrgsicl~erheifsoffizier des ArrfklG 52 eirie Fiille 1,011 Fnkferl, Gesclieliiiisseri rrrid Betrncliiriiigen, die a~rclr fiir Arrfier~sreheiide irireressniit siiirl. 111 einigen seirier persür~licheir Erlebnisse wird nrrf beklerntnende Weise deutlicli, ivelcl~e mei~sclrliclrerr Trngödietl rrrrd knirm zu ertrngenden Belasnrngei~ mit jedem tödlicli i~erlarrfeerideii Flugrrnfall einliergiilgeii. Erinnerungen 03. Oktober W78,Die Todesnachrieht" Briefingfüralle Besatzungsmitgliederin der Lounge", verkündete die Staffelrundspreclianlage. Ich warf einen Blick auf meine Uhr und fragte in mich hinein: Ein Briefing um diese Zeit bei nomialem Flugbetrieb, wofür wohl?" Die wenigen Besatzungsmitglieder, die keinen Flugauftrag an diesem 03. Oktober 1978 erhalten hatten, versammelten sich. Wir saßen unbekümmert und ahnungslos auf den blau gepolsterten Luftwaffensesseln und den grünschwarz karierten Bundeswehrsofas. Die Sonne schien nur diffus durch die Südfenster des Raumes, nur 5 km Sicht, Regen und Dunst waren vorhergesagt für diesen Vormittag. Tante Marieclien hatte das Mittagessen fast fertig. Duft von gerösteten Zwiebeln füllte den Raum. Unser Einsatzstahsoffizier, Mai Becker, schloß die Holzfalttür hinter sich. Er stand ganz aufrecht, aber nicht ganz unaufgeregt. Er hatte das Einsetzer-Cliphoard, das verlängerte Gedächtnis des Einsetzers, das normalerweise immer am Mann war, nicht dabei. Seine Nachricht war kurz: OLt Hofmann und Maj Küchenthal sind mit der 35#23 seit einer Stunde Überfällig. Rein theoretisch gesprochen, könnten sie vom Treibstoffvorrat her noch in der Luft sein. Der OvG mft derzeit sämtliche für eine Landung in Frage kommenden Flugplätze an, um festzustellen, ob sie ggf. woanders gelandet sind. Ich werde sie auf dem laufenden halten. Und bitte rufen sie nicht zu Hause an." In meiner jugendlichen Naivität hatte ich noch Hoffnung, daß sie wiederkommen würden. Jedoch der Tag verging ohne Funkspruch und ohne ein Notsignal von den beiden. Auch am späten Abend wurden sie noch vermißt. Mehrere Phantoms flogen die Route der Unglücksmaschine über der Ostsee ab. Ca. 20 Nautische Meilen östlich von Moen wurde ein großer Fleck im Wasser entdeckt. An diesem Nachmittag begriff ich, wie wichtig es war, vor dem Abflug seine Flugroute im Gefechtsstandzu hinterlegen. Kurz vor Dienstschluß rief mich Mai Becker zu sich und Fragte, ob ich bereit wäre, gemeinsam mit dem Chef der 1. Staffel, OTL Mißfeldt, Frau Hofmann die Nachricht zu überbringen, da wir unsere Ausbildung in den USA gemeinsam durchlaufen hatten und uns gut kannten. Ziehen Sie Blauzeug an, OTL Mißfeldt holt Sie an Ihrem Haus ab." Kaum ein Wort waren wir in Lage zu wechseln, als wir auf der B5 Richtung Risum-Lindholm fuhren. Wir hatten uns auch kein Konzept ausgedacht, wie wir es sagen könnten. Parkplätze gab es genug vor der Post in Risum- Lindholm. Unser Fliegerarzt Dr. Kraus war aucli schon da. Er hatte seinen Arztkoffer am langen Arm, und wenn ich mich richtig erinnere, war OTL Echter auch dabei. So standen wir zu viert vor der spaltbreit geöffneten Haustür, keiner wollte vorangehen und der Erste sein. Einer drückte die Klingel, dann gingen wir hinein und die kalte, weißmarmorierte Treppe hinauf. Noch ist sie fröhlich und unbekümmert, und dieses Gefühl darf sie noch für 10 oder vielleicht 20 Sekunden liaben", dachte ich. Thirese kam aus der Flurtür und rief mir ganz fröhlich entgegen: Schön, daß Du auch mal wieder mitkommst, Wemer", sie musterte uns kurz und fragte dann kritischer:,,wo ist Thomas?" Keiner sagte einen Ton, stur gingen wir weiter die Treppe hoch. Wir brauchten nichts mehr zu sagen. Sie hatte begriffen, was wir nicht so schnell aussprechen konnten. Sie legte ihre Hände übers Gesicht, sagte: Nein. Nein," und ging zurück in ihre Wolinung. Therese war im 3. Monat schwanger.

14. September 1988 Große Lage" Oberst Seifert hatte sie eingeführt, die Große Lage". Ca. alle 4 Wochen trafen sich die Kommandeure, Einheitsführer, Sacligebietsleiter und Referenten, um sich gegenseitig über Veränderungen - und Wissenswertes zu infomieren. Es war kurz vor Dienstschluß, als der Kommandeur Technik über den Verfügungsbestand der Phantom berichtete. VollerFreude teilte ermit, daßimrahmendesmaterialausgleiches das AufklG 52 wegen der jüngsten Verluste eine Phantom aus dem Bestand Bremgartens erhalten würde. Leicht quietschend ging hinten die große Tür einen Spalt weit auf. Zaghaft, aber doch bestimmt, rief einer in friesischem Hochdeutsch: Herr Oberst, Telefon für Ihnen". Der Oberst verließ den Saal, telefonierte und schon zwei Minuten später kehrte er zurück, aschfahl. Meine Herren, wir müssen hier abbrechen, wahrscheinlich haben wir schon wieder einen Verlust zu beklagen. Eine Phantom ist nach einem Luftkampf mit einer F-16 nördlich Langeland in die Ostsee gestürzt. Schlauchboote der Besatzung wurden gesichtet. Noch ist nicht sicher, woher die Maschine kam. Allerdings waren zur fraglichen Zeit zwei von uns unterwegs." Wieder spürte man, wie dünn die Luft wurde, wie alles relativist und hinter einem solchen Ereignis zurücktritt. Am nächsten Tag konnten wir sie bergen - OLt Rüder und Lt Weiss - sie waren tot. Rückblick Seit 1958 bis 1993 ereigneten sich in der Bundeswehr 1770 Unfälle im Bereich der fliegenden Systeme. Dabei verloren über 600 Menschen ihr Leben und über 800 Luftfahrzeuge wurden zerstört. Das AufklG 52 ist an diesen Zahlen mit 25 Flugunfällen beteiligt, wobei 18 Kameraden den Fliegertod fanden und 24Luftfahrzeuge zerstört wurden. Von der Starfighter-Krise blieb das Geschwader fast völlig verschont. Nur drei RF-104G stürzten während ihrer 6-jährigen Einsatzzeit beim AufklG 52 ab. In diesen Jahren hatte die Bundeswehr eine Unfallrate von durchschnittlich 1,2 Flugunfällen pro 10000 Flugstunden. Das AufklG 52 hatte in dieser Zeit eine Rate von nur 0,5 Flugunfällen pro 10000 Flugstunden. Während der W-4E Ära lag die Rate der Bundeswehr bei 2,5 und die des AufklG 52 bei 1,5. Während der 21-jährigen RF-4E-Zeit betmg die Durchschnittsrate des AufklG 52 nur0.5. Das heißt, im Durchschnitt ereignete sich alle zwei Jahre ein Flugunfall. Mit dieser Rate lag das AufklG 52 immer knapp unter dem Durchschnitt der Unfallrate der Bundeswehr für Düsenflugzeuge. Unerfreulich dagegen sahen die Unfallraten während der Gründerzeit der Bundeswehr aus. Sie lagen damals bei 3,5. Heute sind wir bei 0,3 angekommen. Das heißt, heute ereignen sich bezogen auf 10000 Flugstunden, über 10 mal weniger Flugunfälle als vor 35 Jahren. Dies zeigt, daß wir geschichtsfähig sind. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und Konsequenzen gezogen. Den Preis jedoch haben unsere abgestürzten Kameraden dafür bezahlt. Diese Zahlen zeigen aber auch, daß konsequente Flugsicherheitsarbeit langfristig Früchte tragen kann. Aus der prnventiven Flugsicherheitsarbeit Unfalluntersuchungen sind mühselig und auhvendig, und ihre Ergebnisse nützen heute der präventiven Arbeit nicht mehr allzuviel, weil sich kaum noch Erkenntnisse ergeben. Fast alles ist schon dagewesen -leider. Was bleibt, ist die kurz anhaltende abschreckende Wirkung. Mit jedem Flugunfall war die Abteilung Flugsicherheit rund ein halbes Jahr beschäftigt, d.h. 12.5 Jahre Flugunfalluntersuchung im AuMG 52. Zusätzlich wurden während der Phantom-Zeit jährlich Ca. 140 Zwischenfälle untersucht, bearbeitet und viele Verbesserungsvorschläge daraus entwickelt. In diesem Bereich hat unsere Prüfgruppe Vorbildliches geleistet, allen voran OStFw Bökel. Präventiv erfolgreich war die Vogelvergrämung mittels Langgras-Magerwiese im AufklG 52 seit 1989. Durch das lange Gras war den Möwen der gegenseitige Sichtkontakt genommen, den sie aber für ihr Warnverhalten dringend brauchen. Somit blieben sie unserem Flugplatz fern und tauchten nur noch einmal im Jahr nach dem Mähen der Grünflächen im Juni auf. Unseren Storch aus Niebüll hat das lange Gras nicht abgehalten. Er kam meist pünktlich gegen acht, und landete oft auf der Bahn, unsere GCA-Lotsen verfolgten seinen Anund Abflug häufig auf dem Radarschirm. Er genoß unsere ökologisch gesunde Wiese. Seine Schreckdistanz gegenüber Flugzeugen lag unter 5 Metern. Nachdem er unsere Vomittagsstartphase beobachtet hatte, machte er sich meist wieder auf den Heimweg. Doch wie verhindert man einen Flugunfall, oder welche Leute sind es, die einen verursachen? Kann man sie an der Automarke erkennen, oder daran, daß sie permanent STOP-Schilder mißachten, welche Rolle spielt die Zusammensetzung der Besatzung?

Diese Fragen und viele mehr beschäftigen eine Arbeitsgmppe unter Vorsitz von OTL Kolbe 1988. Fakt war, daß 4 RF-4E-Unfälle sich während einer Verlegephase des Geschwaders ereignet hatten und das zwei Drittel aller Besatzungsmitglieder, die einen richtigen Porsche fuhren, auch an einem Flugunfall beteiligt waren. Kurze Zeit nach dieser Erhebung wechselte der letzte Porsche-Fahrer die Marke und neue kamen glücklicherweise nicht mehr hinzu. Für die präventive Arbeit gewann der Zusammenstoß zwischen einer Cessna 172 und unserer Phantom 35#84 vom 13.08.1984 besondere Bedeutung. Der Cessna Pilot Georg Schulte erlag damals noch am Unfallort Westre seinen Verletzungen. Die Ri-4E konnte landen und noch vier Jahre weiterfliegen. Am 14.09.1988 stürzte sie nördlich Langeland in die Ostsee. Der Rechtsstreit über diesen Zusammenstoß dauerte über 5 Jahre und ging erst 1989 zu Ende. Um so enttäuschender war es, daß die zuständigenund verantwortlichen Stellen keine Konsequenzen zur Reduzierung des Zusammenstoßrisikos gezogen haben, obwohl der Unfallbericht klar aufzeigte. wodurch Abhilfe hätte geschaffen werden können. Auch die zuständige Staatsanwaltschaft war nicht bereit, eine Veriahrensänderung zu fordern, obwohl sie durch die Abteilung Flugsicherheit des AufklG 52 mehrfach dazu aufgefordert wurde. Sie hegnügte sich mit der sich nichts verändernden Schuldfrage. Wir analysierten die MID AIR COLLISIONS der zunickliegenden 15 Jahre mit dem Ergebnis, daß fast jeder Zusammenstoß in der BRD durch eine Transponderabstralilnng in Verbindung mit FISIRAFIS hätte vermieden werden können. So ergriff die Abteilung Flugsicherlieit selbst die Initiative und erarbeitete einen Verfahrensvorschlag zur Reduzierung des Zusammenstoßrisikos. Das Verfahren wurde nach Absprache und Übereinstimmung mit dem DAeC SH, den militärischen und zivilen örtlichen und überörtlichen Rugsicherungsstellen und den Gescliwadern in SH. durch das AufEtlG 52 direkt, unter Umgehung des Dienstweges, heim Verteidigungsministerium mit der Bitte um rasche Weiterleitung ans Verkehrsministerium eingereicht. Gleichzeitig lud das AufEtlG 52 zum 3. Mal zu einem Zivil- Militärischen Flugsicherheitsgesprdcli nach Leck ein (die Flugsiclierheitsgespräclie wurden durch das Au klg 52 nach der Kollision V. 13.08.1984 initiiert), um den Verfalirensvorschlag in zivil-militärischer Übereinstimmung mit Vertretern der damaligen BFS, dem AFSBW und dem Verkehrsministerium SH zu diskutieren und mögliclist durchzusetzen. Herr Kapmeier repräsentierte bei dieser Veranstaltung die BFS, er stimmte entgegen den Bedenken der technischen Seite seines Hauses dem vorgeschlagenen Verfalirensversuch zu. Somit war es zum ersten Mal in der BRD möglich, auch für VFR-Flieger unter 5000 Fuß einen Transpondercode innerhalb des Versuchsgebiets Eider TMA für 3 Monate legal abzustrahlen. Entgegen der Bedenken seitens der BFS-Technik, gab es keine Störungen durch Überabfrage, so daß der Versuch von Herbst 1990 bis Herbst 1991 verlängert werden konnte. Aufgrund der guten Auswerteergebnisse und der hohen Akzeptanz bei der Allgemeinen Luftfahrt, wie beim 4. zivil-militärischen FlugsicherbeitsgespräcI1 festgestellt wurde, wurde der Versuch räumlich auf die Bremen- und Düsseldorf FIR ausgedehnt und bis Herbst 1992 verlängert. Zum 5. ziv.-mil. Flugsicherheitsgespräch (Okt 1992) in Leck, wurde durch den BMVg der Versuch auf die gesamte BRD bis Herbst 1993 ausgedehnt. Ab November 1993 soll das Verfahren das Versuchssta- Aflinerkrrng der Redaktion: Fiir seine Verdier?ste aiif du11 Gebiet der iiilil- nlilitärischeil Fliigsicllerl~eit ivrrrde 0TL d. R. Werner Scl~weiier ifn Aliftrag des Birrtdespräsiderileil init dem Biindesverdieirstl~re~ am Bar~de des Verdienstordens aiisgeieiclnlet.

~ ~ Aufstellung der Flugunfälle des AutklG 52 Ifd. Nr. 1 2 3 Datum Flugz.-Muster Besatzung Unglücksstcllc 20.01.60 RF-84F Fw Obermeier (WS 50) Hninhausen 25.06.60 T-33 Capt MilleriCapt Melton Mallorca 25.06.60 T-33 OLt SesekelHptm Tanzer Mallorca 01.06.61 RF-84F OLt Oldigs Eggebek 11.10.61 RF-84F OLt Oldigs bei Flensburg 09.08.62 RF-84F OLt Heidkamp Mildstedt fl9.08.62. - RF-R4F OLt Freese Husum nq -. n~. 67 - RF-R4F.- OLt --~ Ro~~mann Husum 07.06.63 RF-84F Fw Kalweit Eggebek 23.04.65 RF-84F OLt Michel Westerland 07.05.65 T-33 OTL JentrenlFiv Chudzinski Gunzenhausen 07.12.65 RF-8dF OLt Niggemeyer Westerland 07.12.65 W-84F OLt Hoffmann Westerland RF-104G HFw Chroboczek Marne RF-104G HFw Strohal Bosbüll W-104G Hptm Adam Wesermündung W-4E Hptm SchunkeiHptm Plösser Gellershausen RF-4E Maj LangeriMaj Bader Altgarrns W-4E OLt HoffmanniMaj Küclienthal Ostsee W-4E OLt BehrenrlLt Holst Norwegen RF-JE Hotm IiausmannsiLtzS Gressmann Vcldrom RF-JE.... H& ~~, EndresIOLt ~- Olandt Groß Buseck ~ I<F-4L: llptm Rcb~~~trlkIpln~ lkl211.cn Westre RF-4E OTL Krilin iiiii \I:, Ciiiit>:~l Coesfeld KF-4L klpini \'er&tn~ OLi L1~roi<'ink Ahlerstedt W-4E 0 t Röde Ostsee - ~ - ~ - ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Bemerkung leicht verletzt beide tot beide tot leicht verletzt unverletzt leicht verletzt schwer verletzt ~~h~erverlctzt tot leicht verletzt beide unverletzt tot tot leicht verletzt leicht verletzt tot beide leiclit verletzt totischwer verletzt beide tot beide unverletzt totiunverletzt beide tot unverletzt beide tot un-/leicht verletzt beide tot

Anekdoten Das Jubiläum und die Pehütze 1000 Flugstunden hatte Björn Glass absolviert. Er war auf der Y-Platte gelandet. Die Flight-West überreichte ihre Blumen, verbunden mit den besten Wünschen, wie es auch die Staffelkameraden taten. Da die meisten Flieger im Aun<lG 52 prachtvolle Offiziere waren, wollte auch ihr Oberst bei solchen Jubiläen mit dabei sein. Nicht rechtzeitig jedoch bekam er die Landezeit mitgeteilt. Der große Bahnhof war schon abgerückt, als er eintrat So ging der Oberst in den Gefechtsstand, um OLt Glass nachträglich zu gratulieren. Doch bevor er dazu kam, rief Björn schon über die großen Navigations-Tische: Na Herr Oberst, Sie haben ihren Laden wohl nicht im Griff, wa!?" Der Oberst runzelte die Stirn und gratulierte dennoch. Beim Verlassen des Schutzbaues entdeckte er nocli ein Opfer. Oberstaber Schulz hatte einen roten Farbfleck auf seiner Pelzmütze.,,Wie laufen Sie denn herum, Herr Schulz, Ihre Mütze ist ja voller Farbe!" Ja Herr Oberst, Sie wissen doch, ich hab einen neuen Chef bekommen und da gibt's ständig eins auf die Mütze; und jetzt kommt schon das Blut durch", erwiderte Adalhert schlagfertig. Geschlagen, aber noch schmunzelnd verließ Oberst Seifert den Gefechtsstand. Der ausgestopfte Hase Was sich in den,,guten alten Zeiten" so abgespielt hat, das berichtet heute ein weit über Nordfrieslands Grenzen hinaus bekannter Mann: Max Sönksen - von September 1959 bis Ende 1976 war er Hauptbrandmeister und Leiter der Riegerhorst-Feuerweh; Leck. Alle die ihn kennen und seine aktive Dienstzeit miterlebt haben, wissen, daß er seinen Dienst als Leiter der Feuerwehr sehr eneaeiert und mit eroßer Gewissenhaftie- U keit ausgeübt hat. Er hat die Fliegerhorst-Feuerwehr durch sein stets vorbildliches Verhalten wesentlich geprägt. De Haas Bevör een Flugzeugstarten deiht, Allens um de Segerheitm geiht. De Startbahn, de ward heegt un pleegt Un ieden Morsen " eründlich feeet. b Nich mit een Bessen - de ganz fien - Ach nee, dat mavkt een,.kehmaschien" Schnappt so een Triebwark Sand un Schiet, Kummt de Pilot doch wi5 nich wiet. -Eeen Ofizeer steiht dorför graad, Dat allens is okgaod op Draht! - -Eeenmal door keem een Kraftfahrer an, Bi denn Major-denn Segerheitsmann": Herr Major, kamen Se gau mal ruut, Eeen groade Haas, de ruht sick hier uut. Jüßt op de Startbahn -so een Schiet; Dat geiht doch nich - dat geiht doch to wieht!" De Major, de Flint gau ünnem Am, Dat wär för en ro'n Oart..Alarm", Nu föhrten se denn an de Bahn, Dat letzte Enn wur liesen gahn. He seeg de Haas-leggt an een Schuß - 1s för een Jäger een Genuß. De spraulte" nich -nachdem he schoot Na, wär dat Diert denn noch nich doot? As de Major nu negger keem, Spaarkt he de Haas noch mit sie" Been Nanu? -de Haas wär so unegal Un denn -denn seeg he mit eenmal, Wie1 ok keenbloot to sehn wär hier, De Haas wäruutstoppt-mit Papier Un uut denn dicken Hasenbuuk Keem een Rull Servus" denn heruut De Fahrer -de hett sick een lacht, Na ja, wer har an sowat dacht? - Der Schütze war Maj Bnissow, Flugsicherheitsstabsoffizier von 1965 bis 1971 Schweizer, OTL a.d.

Flugsicherheitsoffiziere und Flugsicherheitsmeister im Aufklärungsgeschwader 52 oliiie Bild Olr Heiilz 1960-1965 obere Reihe i! I. Maj Briissow 1965-1971 Maj Sclznei<ler 1971-1973 OTL Kiriize 1973-1976 Maj Sclzrrrlke 1976-1979 inittlere Reihe I,. I. OTL Ariliitg1979-I985 OTL Beilkivirz 1985-1986 OTL Scliiaeizer 1986-1993 Maj Willzehn 1993-1994 rriitere Reihe OSrFii, Scllirlz 1967-1992

Der Personalrat Eine Personalvertretung gab es seit der Indienststellung des ersten Gescliwaders im Jahre 1959160. Am 01.10.1964 wurde das JG 72 vom AufklG 52 abgelöst. Beim neuen Verband waren mit den Auszubildenden ca. 450 Zivilbedienstete aller Statusgruppen beschäftigt. Im Personalrat waren 6 Arbeiter, 2 Angestellte und 1 Beamter sowie der Vertrauensmann der Schwerbehinderten und 1 Jugend- und Auszubildendenvertreter vertreten. Der Personalrat wurde alle 3 Jahre gewählt. Die Hauptaufgabe des Personalrates war es. darauf zu achten, daß die Tarifverträge und Gesetze eingehalten wurden. Der durch die Auflösung des Geschwaders 1993194 notwendig gewordene Personalabbau zur Anpassung des Umfanges des Zivilpersonals derbundeswehr an die neuen Streitkräftestrukturen wurde nach Maßgabe des Tarifvertrages vom 30.11.1991 über einen sozialverträglichen Personalabbau im Bereich des BMVg vorgenommen. Die Auflösung des Aufklärungsgeschwaders 52 gestaltete sich anfangs doch recht schwierig. Nur durch das verständnisvolle Verhalten aller zivilen Beschäftigten beim AuflclG 52 und durch die gute Zusammenarbeit zwischen Standortverwaltung, Truppe und Personalrat konnten Schwierigkeiten überwunden und anfallende Probleme überwiegend zumutbar und sozialverträglich gelöst werden. Etliche Mitarbeiter konnten den angebotenen Vorruhestand in Anspruch nehmen. Nohvendig wurden Umbesetzungen und Versetzungen zu anderen Verbänden. Von dem zum 01.04.1994 neu aufgestellten Verband FlaRakGrp 39 kann ein großer Teil von Mitarbeitern übernommen werden. Die sachliclie und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Personalrat und dem I<ommodore (Dienststellenleiter) hat allen Beteiligten immer wieder zufriedenstellende Ergebnisse gebracht. Busch, Vorsitzender Ott, stellv. Vorsitzende

Fliegende Gruppe 23 1. Aufklärungsstaffel 2. Aufklärungsstaffel Flugbetriebsstaffel I CI Geophys. BSt SLAR DÜs~~ Mitte Zur Fliegenden Gruppe geliörten die 1. und 2. Autklärungsstaffel, die Fliigbetriebsstaffel, die Geophysikalische Beratungsstelle (Wetterberatung für die fliegenden Besatzungen) und die Datenübertragungsstelle Mitte Rheine- Hopsten. Die Fliegende Gruppe war der Teilbereich des AuRlärungsgeschwaders, der den gesamten fliegerischen Einsatz durchführte. Es wurden dort alle wesentlichen Elemente des Einsatzauftrages erbracht, d.h. taktische Luftaunilärung durchgeführt. Dies wurde durch fliegerische Einsatzplanung und Durchführung, die Auswertung der Luftaufnahmen (Optisch, Infrarot und Seitensichtradar) und das Weitermelden der Aufklärungsergebnisse an die auftragserteilenden Stellen erreicht.

Stab Fliegende Gruppe Dem Kommandeur stand zu seiner Unterstützung der Stab Fliegende Gruppe zur Seite. Nachstehend eine kurze Beschreibung der entsprechenden Teilbereiche des Stabes. Der S 1-Offizier war verantwortlich für die Personalverwaltung der Soldaten der gesamten Fliegenden Gruppe. Er beriet den Kommandeur in Personalangelegenheiten und fungierte als Bindeglied zum S 1-Stabsoffizier im Stab des Aufklärungsgeschwaders. Weitere Aufgaben waren Reservistenarheit und die Vorbereitung von Wehrübungen. S 2-Nachrichten- und Lufthildwesen Bei der Nachrichtengewinnung, der Auswertung und Lageführung unterstützte der Bereich S 2 sowohl die Geschwader- als auch die Gruppenführung. S 2-Luflbild koordinierte und überwachte die Luftbildeinsätze der heiden Auiklämngsstaffeln. Dazu wurden detaillierte Scnsorenempfehlungen gegeben. So wurden z. B. Maßstab und Bodenabdeckung der Aufnahmen oder bestimmter Kamera- Stationen und Brennweiten vorgescliriehen. außerdem wurde eine Erfolgskontrolle über die geflogenen Aufklämngseinsätze durchgeführt. S 3-Einsatz und Ausbildung Der Gesamtbereich S 3 war in mehrere Teilbereiche gegliedert. Dies waren: Der S 3-Einsatzoffizier war zuständig für die Organisation und Durchführung des gesamten Gescliwaderflugbetnebs. Er arbeitete dabei eng mit der Technischen Gruppe, den beiden Auiklärungsstaffeln und den übergeordneten Kommandobehörden zusammen. Eine weitere Aufgabe war die Führung und Organisation im Bereich des Geschwadergefechtsstandes. Der S 3-Ausbildungsoffizier war verantwortlich für die Planung und Steuerung der gesamten Aus- und Weiterbildung der Soldaten in der Fliegenden Gruppe. Die Hauptaufgabe war dabei die zeitgcrechte Koordination der entsprcchcnden Lehrgänge an Ausbildungseinrichtungen bei Heer, Luftwaffe und Marine. Der S 3-Navigationsoffizier war zuständig für die Vorbereitung, Durchführung und Überwachung von fliegerischen Übungen und Verlegungen. Deswcitcren prüfte er die Anträge für Langstreckennavigationsflüge und beantragte die erforderlichen Übeiflug- und Landegenehmigungen bei den entsprechenden ausländischen Dienststellen. Aufgaben des S 3 EloKa-Offiziers war die Aus- und Weiterbildung der fliegenden Besatzungen im Bereich der EloKa, die Vorbereitung und Durchfülirung von fliegerischen EloKa-Einsätzen und die Unterstützung der Gescliwaderführung beim Einsatz von Mitteln der Elektronischen Kampfführung. Erwurde dabei unterstützt durch die EloKa-Offiziere dcr beiden Aufilärungsstaffeln, dem S 2- Stabsoffizier und der Fachgmppe EloKa bei der Technischen Gruppe. Statistik Die Facligruppe Statistik führte den persönlichen Flugstundennachweis der fliegenden Besatzungen im Aufklärungsgeschwader. Sie sorgte für die Einhaltung der vorgeschriebenen Verfahren für den Erhalt der fliegerischen Berechtigung, 2.B. die Durchführung der jälirlichen theoretischen praktischen Überprüfungen.

SLAR- Fiugplatzkomponente und Datenübertmgungsstation Nord Mit dem Luftfahrzeugmuster RF-4E Phantom wurde gleichzeitig auch das Seitensichtradar AN-UPD 6derFima Goodyear in das AufklG 52 eingeführt. Mit diesem seinerzeit noch geheimnisumwitterten Aufklärungssensor konnte der Verband erstmals in seiner Geschichte auf eine nahezu uneingeschränkte Allwetteraun<lerungskapazität zurückgreifen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Sensoren vcrmögen die Radarimpulse auch massive Wolkenhildungen zu durchdringen. Diese seitlich vom Aufklärungsflugzeug abgestrahlten hochfrequenten Radarimpulse des Side-Looking-Airborne-Radar (SLAR) beleuchten einen breiten Geländestreifen entlang des Flngweges, wurden reflektiert und als Radarbildsignale wieder empfangen. Die dabei erzielten Abstandsreichweiten und Erkassnngsbereiche waren seinerzeit für die Aufklärung des Warscliauer Paktes in Frieden- und Krisenzeiten optimiert, in denen eine Verletzung fremden Luftraumes nicht in Betracht kam. Bei einem Einsatz in großen Flughöhen konnten die empfangenen Radarhildsignale vom Flugzeug über Hunderte von Kilometern zu einer Bodenstation übertragen werden. In dieser kahinengestützten Datenübertragungsstation (DüStn) wurden die eingehenden Signale über eine Empfangseinheit mit angeschlossenem Bildwandelkomplex fotografisch aufbereitet und als Radarluftbild einer rechnergestützten Luftbildauswertung unterzogen. Die dabei verfaßten Einsatzergebnisbenchte wurden bei Bedarf über gesicherte Datenleitungen an den Auftraggeber bzw. Bedarfsträper - übermittelt. Bei einem SLAR-Einsatz im niedrigen Höhenspektrum entfiel die Datenübertragungsmöglichkeit. Einsatzarten Rodorsystem ANIUPD-6 Dem AufklG 52 waren zwei dieser Datenübertragungsstationen (DÜStn) zugeteilt, die zunächst beide auf dem Flugplirz Lech disloziert \\,iirdeii. Dir. L)ÜStn Nord gin~ 1973 in Hctrieli. die DuS~~ hlitt: \\urcle 1984 mir ilirem ni3teriellen und personellen Bestand in Leck herausgelöst, blieb aber dem AufklG 52 unterstellt und ging 1985 in Rheine- Hopsten auf Empfang. (Siehe gesonderten Bericht) Die SLAR-Verantwortlichen der ersten Jahre in Leck, Maj Posselt, Hptm Giebelmann (als erster in den USA ausgebildeter SLAR-Mission Control Offizier) und Lt Daniels erlebten ihre Sternstunde bei dem ersten SLAR-Datenübertragungseinsatz am 12. Juni 1974 aus dem Ostseeraum, der dem Geschwader erstmals selbsterilogene topographische Daten vom Hoheitsgebiet des damaligen Gegners in hervorragender Qualität bescherte. Hochqualifizierte SLAR-Techniker wie HFw Leifke, HFw Pitkamin, HFw Andersson, OFw Domnik, OFw Abraham u. a. haben damals mit ihren Leistungen den Gmndstein für diesen sclinr.llen E.rf.il& gelegt. der von dcii fol~cndsii lschnil;er- ~.eiierlitionen niit I I!'\ Bl;icliiiik. lit'\\. SniiJvoR U. a. forr- D~~~ ~~~~~ geschrieben wurde. Die Voraussetzungen für eine mehr oder minder regelmäßige Aufklämng von Geländestreifen jenseits eigener Grenzen, später unter dem Namen Operation SESAM bekannt, war damit gegeben. In den Folgejahren wurde die SLAR-Aufklämngstätigkeit des Geschwaders maßgeblich mitbestimmt von Offizieren wie OTL Jacob und Hptm Westphal, die sich stets aüf einen Stamm von Spezialisten aus der SLAR-Auswertung und SLAR-Technik verlassen konnten.

Flirgplnri Leck iilir dein 01.1 Leck niif deii~ Seirensiclrrr.ndni/rI~ii Insbesondere bei NATO-Überprüfungen und Großübungen wurde die hohe Leistungsfiihigkeit des SLAR-Personals in der Handhabung einer komplizierten Materie immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im übrigen war die Dislozierung der SLAR-Teileinlteiten für Außenstehende nicht leicht zu durchschauen. Grundsätzlich wiesen die SLAR-Fachgruppen eine Teilung zwischen der sogenannten Flugplatzkomponente und der Datenübertragungskomponente auf. Erstere bestand aus einer Filmbearbeitungs- und Filmauswerte-Einlieit ohne Datenübertragungsmöglichkeit und aus der Bordgerätewerkstatt für die im Flugzeug installierten Baugruppen. Die SLAR-Datenübertragungsstationen hingegen sollten gemäß Einsatzkonzept an einem vom Heimafflugplatz weiter entfernt gelegenen Standort disloziert werden. Nach dem Abzug der DÜs~~ Mitte verblieb die DÜStn Nord jedoch weiterhin am Flugplatz Leck und war damit die einzige nicht abgesetzte Station von insgesamt drei DÜs~~ der Luftwaffe. Sie mußte sich jedoch weiterhin mit provisorischen Aufstellungsorten und den damit verbundenen Unzulänglichkeiten begnügen. Ein Schutzhau für diese Station war seit 1980 in Planung. Alle Wünsche der betroffenen Soldaten nach besseren Unterbringungsmögliclikeiten wurden mit dem Hinweis auf den Bunkerneubau abgewiesen. Als dieser letztlich nach 11 Jaliren fertiggestellt war, erwies sich in Anbetracht der Gescli\\'aderauf- Iösung ein Einzug nicht mehr als sinnvoll. Auch im Hinblick auf die Unterstellungs~~erhältnisse warteten die SLAR-Teileinheiten des AukIG 52 mit Besonderheiten auf. Das technische Personal der Flugplatzkomponente und der DÜStn Nord gehörten der Elektronik-Bildgeratestaffel der Technischen Gruppe an. Dagegen war das Luftbildauswertepersonal aus diesen beiden Bereichen eine Teileinlieit des StabFlgGrp. Dazu zälilte auch der für die gesamte SLAR-Tätigkeit verantwortliche SLAR-Stabsoffizier genauso wie der ihm für den Einsatz unterstellte Leiter der Datenübertragungsstation in Leck.

Der Leiter der abgesetzten Station in Rheine war hingegen Einheitshhrer und Disziplinarvorgesetzter aller Soldaten seiner Station, also auch der Techniker. Er war ebenfalls dem Kommandeur FlgGrp unterstellt. Dem Leiter der Station in Leck unterstanden die SLAR- Teclinilrer jedoch nur für den Einsatz auf der Grundlage mündlicher Betriebsabsprachen. Diese Zusammenarbeit zwischen Auswertung und Technik war dessen ungeachtet so hervorragend, claß sie an dieser Stellc noch cinmnl hcrvorgehoben werden soll. Insgesamt wiesen die SLAR-Einheiten bzw. Teileinheiten in Leck gem. STAN eine Personalstärke von insgesamt 86 Soldaten auf. Die Ära der SLAR-Aufklärungseinsatze im AufklG 52 währte insgesamt von 1973 bis zum 17.12.1992. An diesem Tag konnten OTL Giebelmann als SLAR-Stoff2 und Olt Krumey als SLAR-T0 der Lh-Besatzung OTL Lampe und Hptm Borowiak zum letzten SLAR-Einsatz des AufklG 52 (der 4344ste )gratulieren. In den folgenden Monaten wurde das gesamte SLAR-Gerät im Rahmen der Verteidigungshilfe an die türkische Luftwaffe übergeben. Zu guterletzt ein offenes Wort: Es war langezeit ein offenes Geheimnis, da8 die häufig in großer Höhe zu fliegenden SLAR-Einsätze bei möglichst geradlinigem Flugverlauf ohne große Flugbewegungstoleranzen nicht eben hoch in der Gunst der fliegenden Besatzungen standen. zumindest bei Tiefflugwetter. In Anlehnung an die bekannte Muppet-Show machte in Fliegerkreisen die sarkastische Bezeichnung Schweine im Weltraum" die Runde. Andercrseits gewann die SLAR-Fliegerei" bei schlechterem Wetter wiederum Attraktivität, wenn immerhin noch über den Wolken geflogen werden konnte. In den letzten Jahren gehörten folgende Soldaten der SLAR-Lufiildauswertung an: OTL Jacob, OTL Giebclmann, Hptm Ehret, Hptm Breuer, OLt Glienke, StFw Herbst, StFw Masurat, StFw Kahlen, HFw Susat, HFw Parscliut, HFw Lenz, OFw Weidekam, OFw Reinhold, OFw Sievers, OFw Schwanz. Fw Skorznk, Fw Lbhr, Fw Staats, StUfiz Tliielscli. StUffz Dilfmann.

~~~~~~~~ Datenübertragungstation Mitte Die Datenübertragungstation (DÜStn) Mitte war eine der beiden SLAR-Bodenstationen, die dem Aufklämngsgeschwader 52 unterstanden. Ihre 6 Shelter wurden 1978 ausgeliefert und auf dem südöstlichen Teil des Fliegerhorstes auf dem SLAR-Hügel ( Sodau-Hügel) zusammengestellt. Mit kennzeichnend für die SLAR-Station jener Tage war der als Aquarium2' bezeichnete Sbelter, dessen Türen gegen Plexiglas ausgetauscht worden waren, um das nötige Tageslicht für den Aufenthaltsraum des technischen Betriebspersonals Iiereinzulassen. Mit Abschluß der STAN-Verhandlungen für Material und Personal, jeweils im Februar 1980 und 1981, waren die haushaltsrechtlichen Grundlagen für das SLAR-System ANIUPD 6 geschaffen. Der 1. Leiter der DÜStn Mitte (und einziger) wurde nach Inkrafttreten der STAN 1981 der damalige Maj Sorge. Zu einer Realisierung des SLAR-IConzeptes mit der Verlegung der beiden SLAR-Stationen Mitte und Süd an die jeweiligen Endstandorte Rheine und Leipheim, kam es erst irn Mai 1983, nachdem die ~ Üstn Mitte anläßlich des Besuches von US-Verteidigungsminister Weinberger auf dem Fliegerhorst Faßberg ihre Verlegefähigkeit erstmalig unter Beweis stellte. Dorthin wurden die Shelter der DÜStn Mitte mit Teilen des WS-430B von Leck aus verbracht und innerhalb kürzester Zeit einsatzfähig gemacht. Nachdem am 01.08.1984 mit OTi Sorge, Hptm Schmidt, OFw Reimann und Fw Inselmann das Vorkommando seine Arbeit abschloß, traf am 28.08.1984 das Hauptkommando mit 10 Soldaten und Material ein. Die Verlegung verlief planmäßig und die per Bahn antransportierten Shelter erhielten ihren vorgesehenen Platz unter dem Schleppdach in der General-Wever-Kaserne. Die zwischenzeitlich mit LuTrans aus den USA ebenfalls eingetroffenen TV- Auswerteanlagen wurden im Auswerteraum betriebsbereit gemacht und nach Aushärtung eines 5 x 5 x 2m dicken Betonfundaments der Mannesmann-Turm errichtet. Die erste erfolgreiche SLAR-Datenübertragung konnte bereits am 13.09.1984 verbucht werden. In der nveiten Septemberhälfte verschafften sich derkornmandeur der Fliegenden Gmppe, OTi Becker und der Kommodore, Oberst Thormann einen persönlichen Eindmck über ihre" SLAR-Außenstation in Rheine. Nach Herstellung der Einsatzbereitschaft und einer zunehmenden Anzahl von Datenübertragungsflügen trat eine gewisse Normalisierune - in den Dienstbetrieb der Station ~ ein. Nun wurde sie auch bei Alarmiemngen nicht nur des Heimatverbandes, sondern auch bei denen des JaBoG 36 eingebunden. Per OrgBefehl des Führungsstabes der Lw werden die DUStn Mitte und Süd am 01.04.1985 zu selbständigen Zügen erklärt und die neue Personal-STAN in Kraft gesetzt. Zu diesem Datum nahm auch der hinzuversetzte HFw Kersandt seine Dienstgeschäfte als Staffelfeldwebel auf. Im Mai kam es zu einem ersten - ungeplanten - Querversorgungseinsatz bei einer Bremgartener Mission durch DÜStn Mitte-Personal auf der Basis Hopsten. Ende August erhält die Lecker Außenstation einen halben Unterkunftsblock (Block 61) zugewiesen, in dem endlich auch das bisher eher provisorisch gelagerte Material ordnungsgemäß autbewalin werden konnte. Nachdem am Jahresanfang 1986 entschieden worden war, beim JaBoG 36 eine Lehrlingswerkstatt in Block 58 einzurichten, räumte die DUStn Mitte dort ihren Bereich und bezog im April nach entsprechender Vergitterung die restliche untere Etage des Nachbarblocks 6. Hier befanden sich bereits Chefzimmer und Aufenthaltsraum. Bei dieser Gelegenheit erfolgte auch Anschluß an das A 2 -Sondernetz ADX 6400. Die IST-Stärke der Station betrug nunmehr 28 Soldaten (SOLL-Stärke39). Gegen Ende des Jahres wurde auch das Staffelwappen genehmigt. Im Mai wurde auf einer Konferenz beim Luftflottenkommando die jährliche SLAR-Sortie Rate von 600 mit 213 Data-Link Anteil pro Geschwader festgelegt. Für die DÜStn Mitte waren dabei die Datenübertragungsflüge zu gleichen Anteilen von AG 51 IM und AG 52 zu erbringen. Nach mehr als 12-jähriger Wartezeit begann am 06.09.1988 schließlich der Bau des SLAR-Bunkers auf dem Fliegerhorst Hopsten, der dann allerdings nach Fertigstellung 1993 an das Jagdgeschwader 72,,W übergeben wurde. Bis zum Jahresende konnten 263 Datenübertraguugsflüge durchgeführt werden - eine Zahl, die weder vorher noch nachher erreicht wurde. Das Jahr 1989 brachte gleich zu Anfang die Einführung der Auswerte- und Meldeanlage (AUMA), wobei die D ÜS~~ Mitte die Federfühmng bei der Übernahme für den SLAR- Bereich hatte. Trotz Wiedervereinigung und Zusammenbruch des Warschauer Paktes wurde in den Jahren 1990 und 1991 nahezu unvermindert weiter mit SLAR geflogen und die Zahl der Datenübertragungen blieb hoch, wenngleich diesen auch mehr der Charakter von Funktions- und Systemüberprüfung zukam.

Erst 1992, als die Reduzierung der Bundeswehr voll im Gang war, halbierte sich der Umfang wegen Auflösung des AG 51 I". Aber auch beim AG 52 mußte der SLAR-Betrieb vorzeitig eingestellt werden. Durcli Umschulung und Versetzung war immer weniger Fachpersonal fllr den Iclarstand der SLAR-Flugzeuge verfügbar. Am 17.12.1992 kam es dann zum letzten SLAR-Flug mit Datenübertragung. Dabei ließen es sich der Kommandeur, OTL Lampe, und der S 3E, Hptm Borowiak, nicht nehmen, diesen Flug selbst zu fliegen. Eine Ära in der Aufklärung ging damit zu Ende. steheird I?/.: Hpirrr Biiliriirg, StUfi. HO~J~EII, HptFii, Peleis, OTL Sorge, OFia Seifert, Fii, Teikeir, OGej? Sclioli, StUffz Grnß, Fiv ~Weycr; OGefr Ifonr, NI> GoIdbncIi, Fit, Liel;<~,ri, Uffi Röcliel, Uffi Srnnrs, OFii, Riclinrd, Hprrri Btrrlie, HptFii~ Kersniidf kieerid v.1.: StUffz Borcl~ardt, OGefr Syr.6, HpfFiu Reimanii, Uffz Erlseii, StUffz Pottlloff, Uffi Sclitilte, FM, Glatz, StUffz Andres-Kat11

RPC (Radar - Prediction - Center) Eine nur weniger bekannte Einrichtung beim AufklG 52 war die Radarhild-Vorliersage. Wer in Stadum im Unterkunftsbereich an dem Lehrsaalgebäude vorbeikam, mag sich über die vielen Grünpflanzen an den Fenstern eines Raumes gewundert Iiaben. Noch mehr über die vielen Regale mit den eigenartigen grauen Platten. Bei diesen handelt es sich in Wirkliclikeit um plastische, reliefartige Darstellungen eines Teils der Erdoberfläche. Wozu wurden nun diese Reliefmodelle benötigt? Eines der Probleme der Fliegerei ist naturgemär die Navigation. Neben den bekannten Navigationshilfsmitteln wie Kompaß. Karte u.a. befinden sich niclit nur in den Flugzeugen für den militärisclien Einsatz auch Navigationsradargeräte an Bord. Diese Geräte zeigen der Besatzung ein exaktes Radarbild der Erdoheffläche, die in Flugrichtungvorihnenliegt. Die Aufgabeder Besatzungist es, dieses Radarbild zu erkennen, zu interpretieren und mit der Fliegerkarte zu vergleichen. Dabei ist es für die Besatzung natürlich vorteilhaft, wenn sie sich schon vor dem Flug darüber informieren kann, wie das Gelände auf dem Radarschirm erscheinen wird. Hier setzt die Aufgabe der Radarbild- Vorhersage ein. Die Reliefmodelle wurden zu ganzen Geländeteilen zusammengesetzt und es konnte bereits vor dem eigentlichen Einsatzflug die Flugstrecke dargestellt werden. Mit Hilfe eines fotografischen Verfahrens wurden Abbildungen Iiergestellt. die dem echten Radarbild exakt glichen. Die Besatzung konnte so bereits vor dem eigentlichen Einsatz die zu erwartenden Radarabbildungen studieren und erreichten damit eine höhere Navigationssicherheit. Die Einrichtung der Radarbildvorhersage gab es bis in das Jahr 1973 nur an einer zentralen Stelle der Bundeswehr. Danach bekam das AufklG 52 den Auftrag, eine eigene Radarbildvorhersagestation einzurichten. Durch den großen Platzbedarf, bedingt durch die Vielzahl der Reliefplatten und der entsprechenden Beraheitungsgeräte, bot sich nur die Möglichkeit an, die Station in einem der großen Räume im Lehrsaalgebäude in Stadum unterzubringen. Nach längerer Aufbau- und Einarbeitungsphase ergaben sich notwendige Veränderungs- und Verbesserungsvorschläge. Im Jahr 1985 wurden insgesamt 5 Verbesserungsvorscliläge vom Vorschlagwesen der Bundeswehr anerkannt. Das Radarbildvorhersageverfahren wurde beim AufklG 52 auf einen Leistunpstand. gebraclit,. der es den Besatzuugen noch zum Zeitpunkt der Flugwegplanung ermöglichte, Radarbildvorhersagestreifen als zusätzliche Navigationsliilfen einzusetzen. Die Teilcinhcitsführer bei RPC: StFw Harjes, HFw Metzner, OFw Czubaiko Harjes, StFw a.d. StFie Hnrjcs bei der Herstellrri~g eitles Rndnr-Vorl~ersoge- Bildes

VerbKdoH 52 / Verbindungskommando Heer 52 DerBundesministerderVerteidigung FÜH I11 5-Az 10-30-25 TgbNr. 6311 162VS-NfD 5300Bonn, 16. Oktober 1962 für 1. OrganisatorischeBestimmungen 1.1. I.Korpsstelltab01.11.1962inEggebek,FliegerhorstbeiAufklärungsgeschwader 52 den GLO 4 auf. 1.5. Dienststellennummer 32981 2. PersonelleBestimmungen Mit einem vergleichbaren Befehl vom 19.01.1970 wurde zum 01.04.70 die Aufstellung des HVO 20 in der Stärke (SP) 11110im Standort Leck befohlen. Zum 01.04. I972 befahl der FüH IV 4 die Zusammenlegung der Dienststellen HVO 4 und HVO 20 zur Dienststelle HVO 57. Erst zu Beginn der 80er Jahre wurde die Dienststelle in VerbKdoH 52 umbenannt. Diese Bezeichnung gilt auch Iieute nocli. Dies zur Chronologie. Vor dem Oberstleutnant Krebber, der bis 1972 GLO 4 und HVO 52 war, sind mir keine Namen bekannt.

Seine Nachfolger waren: 2. Staffel OTL Lindemann 1972-1981 OTL von Oldenburg 1981-1984 OTL Heussner 1981-1989 Maj von Bülow 1989-1991 OTL Brandt 1993-1993 Maj Lenski 1972-1976 OTL Kurz 1976-1984 H/Maj Brandt 1984-1991 Die noch bekannten S 3lStabsdienstfeldwebel waren: SU Jensen -März 1974 OFw Jendritzka 1974-1979 OFw Goetrmann 1979-1988 OFw Biebricher 1988-1990 SU Tadsen 1990 Fw Schmütz 1990-1993 Der bis 1993 Wehrübende, jetzige Stabsgefreite d.r. Frank Bellmann war 1979 der letzte aktive Soldat des VerhI<doH 52. Seit dieser Zeit bis 1988 haben viele Soldaten der Kfz-Staffel den Dienstposten des MKF B und Stabsdienstsoldaten wahrgenommen. Seit 1990 war es dem Geschwader wegen einer gravierenden STAN-Änderung nicht mehr möglich, diesen Dienstposten nachzubesetzen. Der theoretisch verfügbare Dienstposten des zweiten Offiziers (Hauptmann) wurde im Hinblick auf die Auflösung des Geschwaders ab 1991 nicht mehr durch das BMVg Abt. P nachbesetzt. Welche Aussagekraft kann eine derartige Aufstellung haben? In rund 30 Jahren waren ca. 30 Offiziere, Unteroffiziere m.p. und Mannschaftsdienstgrade - einschließlich unserer immer einsatzbereiten und verfügbaren Reservisten - Repräsentanten des Heeres im Geschwader. In ungezählt vielen Alarmübungen WINTEX, CENTRAL ENTER- PRISE: CRESTED EAGLE, ABLE ARCHER, BIG CLICK, BEST FOCUS, BLUE MOON, COLD FIRE und last but not least in der Vorbereitung des RECONNAISSANCE AIR MEET 1988 (RAM 88) sowie während vieler TAC EVAL als Geprüfte im Geschwader und EVALUATOR" überall in Nord- und Mitteleuropa (AFNORTHIAAFCE) müssen sie - wie fast alle,,eigentlichen" Soldaten des Geschwaders - mehr getan haben, als nur,,ihren Mann" gestanden. Sie haben gebrieftu, unterrichtet, Ziele beschafft". weitergebildet, Tmppenbesuche organisiert, Besucher des Heeres im Geschwader betreut... und, wie es manchmal so schön heißt, Freud und Leid mit den Kameraden geteilt. Auf eines können sie alle bis heute noch stolz sein: Sie gehörten immer dazu!! Brandt, OTL

Chronisches Hoffentlich ist die Enttäuschung derjenigen nicht zu groß, die dieses Kapitel aufschlugen, um ihren Namen hier zu lesen, ihn aber nicht finden können. Ohne jemanden verletzen zu wollen, muß man zugehen, daß Namen nur Schall und Rauch sind (wer immer das sein soll), weswegen auf den Großteil der Namen verzichtet wird. Nur die wichtigsten Personen, unter denen auch ein paar Persönlichkeiten waren, können hier namentlich aufgeführt werden. Die Leser, die der 1. Staffel naliestehen, werden sich noch an die Ereignisse und die zugehörigen Namen erinnern können, während die Blätternden die Namen ohnehin nvei Seiten später wieder vergessen hätten. Es waren einmal viele Soldaten und viele Flugzeuge und man gah ihnen den Namen Aufkiärungsgeschwader 52". Mit diesen Worten wurde am 12. Dezember 1959 das AG 52 aus der Taufe gehoben. Gleichzeitig damit entstand auch die 1. Staffel (neudeutsch: 521. TRS = Tactical Reconnaissance Squardron), von der hier die Rede sein soll. Sie erreichte, wie das Gescliwaders auch, den jetzigen Standort Leck über jeweils zwei Wechsel: - erstens die geographischen Wechsel nach Eggebek 1960 und Leck 1964, - und zweitens die Musterwechsel von RF-84F Thunderflash auf RF-104G Starfighter in den Jahren '64-'66 und weiter auf RF-4E Phantom 11 '71-'72. Airf dieseilt Bild erlieiirir rttnri den Bereiclt der 1. Siaffel mit den1 eigeritlidreii Sinffclgebäirde, den Iiriiciiriier1sr6ei-Eicli riitd der Bildkoiiiporie?ite aiif der gegeriiiberliegeizdert Seite der Yankee-Fliglit. Der Scliatz6rrrr fiir die Stnffelfiihriirig knn~ erst spötei. dnz11.

Personal Ein wesentliches Merkmal, was die Staffelangehörigen auch äußerlich unverwecliselbar machte. ist das Staffel- Wappen (badge). Es zeigte den Geschwaderpanther in leicht karikierter Form, ließ jedoch auf die Zugehörigkeit zum Geschwader schließen, was man nicht von jedem Staffelwappen sagen kann. Während das Monokel und die Pikkelhaube das Traditionsbewußtsein darstellte, bewies das Motto ubi sumus"- wo sind wir" den nicht nur nach vorn gerichteten Blick, der zur Standortbestimmung notwendig ist. Dieses Staffelwappen wurde 1977 aus einer Vielzahl nicht immer geglückter Vorscliläge ausgewählt. es war auch ein Grund für die Verbundenheit mit dem Tiger Meet. Wenn hier von der I. Staffel die Rede ist, sei an dieser Stelle betont. daß es sich immer um alle Staffelangehörigen handelt, und niclit nur um eine kleine Anzahl fliegender Offiziere. Neben der kurzen grapliisclien Darstellung der Staffelstruktur möchte der Verfasser besonders auf die Mentalität der Tigeru eingehen. Eine frühe Kostprobe dieser Mentalität gab Staffelkapitän Maj Winkler bereits 1966: bei einer geplanten Überfüli~n~ einer RF-104G von Nörvenicli nach Leck rettete er das Flugzeug trotz dreimaligem Triehwerksausfall (auch flame-out" genannt) noch nach Rlieine-Hopsten. Während einer Rede anläßlich der Üherbnngung eines ausgestopften Tigers an das AuRlG 52 wurden sowolil die Eigenschaften des Tigers, als auch der Staffelangehörigen treffend wiedergegeben:..., der unbändige Mut, die Fähigkeit sich jeder Situation anzupassen, aber auch die Verspieltheit als Ausdruck der Lebensfreude... 56 GenißJ3 diesei. Besclireib~iirg 11~1rrdei7 dnrnnls iioclr eiilige Stnffcliibergnbmr iiorgenoinrneii. wie rnnii orrf dein Bildseheri lioiin.

Aiifileiil ßilrl lii/(r sidi rlie.spr?cln~~ürrliclie Verbirirdeflhcif irr den Rnirb1;ririe~r iiidrr iiiehr ~~erleirgr~erl. Gemdeiii cr~tlirri.ririti.sdi rcifleir sidl die Deligierfeir iiiii die,,ßrrl~y-tiger". Kirri i~iclrleiil Fliig itwr riinfi sicli nirsdiiiisfir~ignm,'iig ~vrrhr,sclieiiilicli ri"11cr; nls niif der! Foto zri erahricrl ist. Der Auftrag der 1. Staffel war immer eng mit dem Auftrag des Geschwaders verbunden. An diesem Auftrag des Aufklärungsgescliwaders 52 richtete die Staffel ihre internen Verfahren (procedures) aus. So war die Staffel, hzw. das Staffel-Standteam-Team bemüht, einen möglichst hohen Ausbildungsstand der Staffelangehörigen zu erreichen und zu halten, damit dieser Teilauftrag erfüllt werden konnte. Nachdem die ehemaligen Hauptaufgahcn den historischen Wandlungen zum Opfer gefallen warcn, galt es, vermehrt auf die gewissenhafte Aus- und Durchführung des Routineflugbetriebes zu achten. Während die Anzahl der Übungen und Auslandsaufenthalte niclit allzu gering geworden war, nahm die Anzahl der Besatzungen jedoch rapide ab. Das führte zu einer grö- Reren Belastung, als zu der Zeit, in der man noch voll im Saft stand. Trotz dieses Mangels an Pcrsonal kam man nicht zu diesen astronomisclien Flugstundenzahlen, die noch vor U Jahren fast an der Tagesordnung waren. Man denke an all die Jubilare, die 3000 oder 4000 Stunden vorweisen konnten. Diese Jubiläen wurden mit einer Fahrt in cinem Easy-Rider belohnt. Allerdings wurde der Easy-Rider von der Feuerwehr verfolgt, die endlich die Gelegen- Iieit zur nassenu Übung hatten, und diese auch entsprechend ausnutzten. Außerdem wurde dem Jubilar noch mit einer Karikatur sein wahrcs Gesicht gezeigt. Internationale Vergleiche Der Verglcicli auf dieser Ebene vollzog sich auf Treffen wie Big Click, TFM (Tactical Fighter Meet) und RAM (Recce Air Meet). Das sich die Teilnehmer aus der 1. Staffel niclit hintcr den alliierten Partncrn verstecken mußten, beweisen einige hervorragende Plazierungen. So errang man nach zwei 2. Plätzen,68 und '69 bei Big Click" den absoluten Triumph,74, wobei man alle erdenklichen Kategorien als Sieger abscliloß. Die Beurteilungsgebiete waren Fotolabor, Auswertung und Besatzung.

Schlachtfest Eine weitere Einzigartigkeit erreichte die Staffel durch die Ausrichtung des alljälirlichen Schlachtfestes, das traditionsgemäß in den ersten Januarwochen stattfand. Der Grundstein dieses 3-Tage-Festes wurde bereits in grauer Vorzeit gelegt. Es war das Jahr 1966 und einige Staffelangehörigen hatten das Interieur der Staffel über die Maßen beansprucht, was dem Kapitän verstandlicherweise mißfiel. Um seine Gunst wiederzuerlangen. stiftete man ein Schwein, das man auch noch fast selbst schlachtete, was dann im Jahr B67 geschah. Seit dieser Zeit wird mit töd- licher Gleichmäßigkeit die Zeremonie vollzogen, die immer wieder eine Menge Gäste aus allen öffentlichen Bereichen anlockte, vor allem wenn sie uniformiert sind. Das dieses Fest auch nach der Schließung der Staffel fortgeführt wird, verdeutlicht postporc" die Wichtigkeit dieser Veranstaltung, die durch den Traditionsverein fortgesetzt wird. Die nachfolgende historische Auflistung der Staffelkapitäne zeigt die Namen derjenigen, die es fertigbrachten, die Staffel ohne größere Verluste durch die schweren 3 Tage zu führen. Bm 1. 3.Brb.r Gnu: Sai.m;a.< m 2. '34rber 6mu:liP.i.miuiror # m 3.3aBetlor 6au:.Vai.Sri6I*i m 4.3aZr bcr 6eu: %~iga16sci 8 nr 5, 'fabr bcv Gau: Mai 6d6Tsr X,,, 6.j,S,bcr 6qu:.%ai.@öblrt Zn, 7 ~ ~~rbcr6=~z:i7ai~ö6~rl 3, Q, znprbar Gau:btl. 9mRifSr xm 9, 3drb.r 6-u: Dtl. Qnllillc?(mlQT<iarbtr 6ou:DIIstr~&innrr., ~ <n, & bcr 6-u: I3lf.Mirlfel6l. yjmt.&t~brber 6au: >2ai.lLrt~ JmIj jn,)~5rr C*!!: -Jtl.l!?ti ~mtb.~~ilrbw~6u:~ @t$c T $&z;;*36?? Sm*:$&. g&*,ii Ur11 die Liste zu ~~eri~oilstiiiidigeii, felrleii folgeiide Nnnteir: Hptni Copciclc 1959-1967, hinj Kriegs 1964-1965 Mit rleri Letirgei~ailiiren ivtire dainir eitre Stnffeliste nller Knpiröile erstellt, die die 1. Staffel gefiihrt hoberz,

Sturmvogel Diese Übung bestätigte immer wieder den schon beschworenen Mut der Staffelangehörigen. Wenn die legendären Winterstürme den Fliegerhorst lähmten, wurden einige Sichtungstrupps formiert, die zugeteilte Deichabschnitte auf Festigkeit untersuchten. Diese geschah mit einer fünfstündigen Sichtprobe der landeinwärts gerichteten Deichseite. Der Rest des Nachmittages wurde durch das eingehende Kartenstudium und Pharisäererwärmung ausgefüllt. Anschließend wurde Südwesthörn sicher gemeldet und die Rückfahrt konnte angetreten werden. Aiif dein Bild isr iil>erdeiiti;c/i erkeiriibnr, wesii,egeit esfiir Elrtteilitehnier iiiriner eirre geivisse Uberii~iiiduilg dnrstellr, deii Begi-iißirrigstrlritk ei~rgegeiiiirriel~ineri. Staffelinterne Übungen Zu den Pokalen, auf deren Gewinnerliste man mit Sicherheit nicht stehen mochte, gehörte der Goofer-Cup" (goof: Pfeife, Idiot oder Schnitzer, Patzer). Durch diesen Pokal wurden nur schwer nachvollziehbare Fehler gewürdigt, die für Spott von der (und für Bier für die) Staffel sorgten. Mit Vorliebe erzählte man sich folgende Geschichte: - so flog eine nicht unerfahrene Crew über Dänemark eine ganz andere Flugroute als eigentlich geplant, was Iängere Unterhaltungen zwischen Pilot und Bodenstation zur Folge hatte, von den Gesprächen innerhalb des Cockpits ganz zu schweigen. - so wurde einer Besatzungder Auftrag erteilt, einen dänischen Flugplatz anzugreifen. Auftragsgemäß wurde Funkkontakt zu dem militärischen Platz aufgenommen, während man allerdings einen Angriff auf einen bekannten Zivilplatz flog. Der anfänglichen Verärgerung der Besatzung über das militärische Kontrollturmpersonal, das keinen Sichtkontakt meldete, folgte das blanke Entsetzen der Crew, als man auf dem attackierten Flugplatz nur Tjaereborger entdecken konnte.

2. Aufklärungsstaffel Staffelfeldwebel Staffeldienst Nachschub Bild-Zug ab Anfang 8Oer Jahre VerbKdoH 52 I Besatzungen danach WtgStif

Als das Geschwader in Erding aufgestellt wurde, hatte die Staffel noch kein eigenes Wappen. Die Buchstaben-Zahlen-Kombination der Lfz-Kennung drückten Einsatzrolle und Herkunft aus. Das suäter eineeführte - Gescliwader- Wappen wurde dann lange Zeit als einziges Wappen auch von beiden fliegenden Staffeln geführt. Erst als sicli nach der NATO-Assigniemng der Staffel am 01.08.1963 vermehrt Kontakte zu anderen Staffeln der NATO einstellten (TAC-EVAL, Tiger-Meet. Staffelaustauscli, gemeinsame Übungen), entstand der Wunsch, auch der Staffel eine individuelle Bezeichnung, wie bei anderen Nationen üblich, zu geben. So entstand aus der Geschwadernummer und der Staffelbezeichnung die 522. Das entworfene Symbol schmückte im Großformat eine Wand in der Lounge. Verdiente Mitglieder der Staffel wurden durch eine Kommission zum Staffelmitglied auf Lebenszeit ernannt. Als sichtbaren Ausdruck wurde eine Urkunde und eine Anstecknadel mit dem 522-Svmbol überreicht. Auf einer Edelholztafel bekam der Ausgezeichnete mit einer Na- mensplakette einen bleibenden Platz in der Staffel mit der Zusicherung, jederzeit die Staffel betreten zu können und an den besonderen Ereignissen teilnehmen zu dürfen. Das 522-Symbol

... ~ - Die Staffelfeldwebel waren: OFw Graf ErdingIEggebek SU Kaufeld EggebekIWesterland HFw Hauser Leck StFw Krenz Leck HFw Nomrnensen Leck Die 2. Aufklä~ngsstaffel wurde im Mai 1993 als erste Staffel des Geschwaders aus dem Dienstbetrieb genommen. Das bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht versetzte Personal versah bis zum offiziellen Ende Dienst in der zusammengefaßten 1. Staffel. Bevor die W-104G als zweites Flugzeugmuster, das von der Staffel geflogen wurde, dem Folgemuster W E wich, haben die Piloten der 522. verabredet, sich nach 10 Jahren zu treffen. Dieses Treffen fand am 31.12.1980 tatsächlich statt. Die Stofielkapitäne der 522. waren: Maj Rose 12.12.59-17.10.64 Mai Schade 18.10.64-01.01.67 ~, - Mni.. 1.ndeiviv -- 02.01.67-04.01.70 O<L muhl lag 05.01.70-25.fl9.72 O n Mayer 26.09.72-03.12.74 Oll I<rusche 04.12.74-02.01.77 OTL Peeck 03.01.77-30.06. 80 O n Back 01.07.80-10.03.83 Mai -~, Schmidt 11.03.83-26.03.85 Mai Nolte 27.03.85-20.08.87 ~. 2 -- Mn;..., Hevrnann 21.08.R7-26.09.88 RF-4E ~~~ ~~ - - - M; Prndel 27.09.89-25.09.91 RF-4E Maj RogalsM 26.09.91-22.03.93 W-4E Maj Holst 23.03.93-30.09.94 RF-4E Das Staffel!vappen Kaumjemand kennt noch die Geschichte des Wappens. Es begann damit, daß für Abschiedsgeschenke ein geeignetes Fotomotiv im Bildzug überlegt wurde. Als typisch für die Appohtr Wie siehst Du wohl in 1 aus...y An der Schwelle des nkcnsten janrzennr./~eujahr im/isao tref're~ i wir un: :k nach alter StafTeltraditic in und zum CORDELN SCHLUCKLI 7 uiiu MOLO-roW Nur Ur nsthde höherer Gewalt e ms von dieser Vervflichtu~ JI~W I, '?kl..--i

Landschaft fand man ein von Fw Harjes mehr zufällig geschossenes Rindvieli-Portrait. Es wurde auf Format gebracht und mit Sprechblase oder bezeichnungsreichen Zusätzen ausscheidenden Staffelmitgliedern überreicht. Als nächster Schritt wurde in Anlehnung an die von der amerikanischen Airforce in Vietnam verliehenen Badges mit der Anzahl von Feindflügen, ein Badge I00 Missions Nordfriesland" mit einem Kulikopf entworlen. Dieses Abzeichen erfreute sich bald so großer Beliebtheit, daß viele Flieger des Geschwaders, aber auch Flieger aus Husum sich damit schmückten. Zum endgültigen Wappen war es jetzt nur noch ein kleiner Schritt. Nachdem der Entscliluß für ein Staffelwappen feststand, wurde der bereits benutzte Kuhkopf jetzt nicht mehr auf grünen, sondern auf himmelblauem Grund mit der Schriftumrandung,,TAC RECCE SQDN 522." das endgültige Staffelwappen. In Verbindung mit dem Wappentier der Staffel entstand im Bildzug eine eigene Tradition. Langjährigen Angehörigen der Teileinheit wurde zum Abschied ein zum Trinkgefäß umgearbeitetes Kuhhom, versehen mit einer Widmung, überreicht. Das Schwimmbad In den Jahren 1967168, als die Staffel für viele noch zweites Zuhause war, überlegte man, wie neben dem obligatorischen Grillplatz weitere Annehmlichkeiten im Staffelbereich zu schaffen wären. So wurde in gemeinsamer Anstrengung mit Unterstützung der StOV eine Einmaligkeit im Bereich einer fliegenden Staffel der Luftwaffe geschaffen: ein Schwimmbad. Die Nutzung beschränkte sich keineswegs auf reine Badefreuden, da die nordfriesischen Sommer nur selten dazu einladen. Vielmehr gingen hier alle diejenigen Staffelmitglieder baden, die irgendeinen Grund zum feiern hatten oder boten. Das ging solange gut, bis 1973 der damalige Staffelkapitän Major Knische, ohne mit der Staffel darüber zu sprechen, die Anlage einebnen ließ. Die Bestürzung war groß, auch wenn nachträglich plausibel klingende Erklärungen abgegeben wurden. Die Freude an den Wasserspielen konnte der Staffel damit jedoch nicht genommen werden. Je nach Bedeutung des Ereignisses wurde danach der Feuerlöscher oder die Horstfeuerwehr eingesetzt, um den Jubilar ordentlich naß zu machen. A night in yail Wahrend einer Verlegung der 2. AufklStff im Juli 1964 nach Rheine Hopsten im Rahmen der Übung Armed Horse" für die Dauer von einer Woche sorgten Soldaten dieser Staffel für Aufregung im Gastverband. Eines Nachts klebten sie an das Leitwerk der an der dortigen Hauptwache aufgestellten F-84F das Geschwaderwappen des AuRlG 52. Diese Tat wurde zwar vollzogen, die Täter jedoch festgenommen und in die Arrestzellen eingeliefert. Am nächsten Morgen mußte der I<ommandofülirer, OLt Suhr, die Soldaten wieder auslösen. Bei Dienstbeginn fiel natürlich die verschönerte" F-S4F sofort auf und alle Angehörigen des gastgebenden Verbandes lachten über diesen Husarenstreich. Die i~e,sclröi~ei.rc" F-S4F Ein ganz normaler Tag In den heißen Jahren des kalten Krieges, als die Einsatzbereitschaft den höchsten Stellenwert besaß, gehörte es zur Normalität, Alannübungen zu jeder Tages- und besonders Nachtzeit durchzuführen. Die 522. hatte wie alle anderen Staffeln einen Alannieri~ngsplan, der im Schneeballsystem sclinellstmöglicli alle Angehörigen erreichen sollte. Eine Besonderheit bestand darin, daß Tante Mariechen" mit bei den ersten auf der Liste stand. Das konnte dazu führen, daß sie schon mal als Erste eintraf und vor verschlossener Staffel stand. Der Vorteil dieser Regelung lag für alle auf der Hand: Sie konnte sofort fur ihre Jungs" die Versorgung mit dem Lebenswichtigsten beginnen. Noch während die in ihrer Nachtruhe gestörten Krieger nach und nach. eintrafen, verbreitete sich bereits der Duft von frischem

Kaffee und Spiegeleiern im Gebäude, lange bevor die Einsatzverpflegung eintraf. Zwischen Briefings, Empfang von Ausrüstung und Fiugvorbereitung hatte jeder Gelegenheit, sich zu stärken und denblutzucker auf einen Mindestwertzu bringen-fliglit-safety isparamount-. Nun konnte es losgehen: Die SpeerspitzenL' des Verbandes stiegen in die Luft, um ihren Auftrag zu erfüllen. Alles lief wie geschmiert, davielfach erprobt. Hubs...", da waren sie wieder, die Spiegeleier, es muß demnach die Gegend von Bremervörde sein, ein Gruß von Mariechen, der Guten! Und überhaupt, ein gutes Gefühl war es schon, während des Fluges dem Geschehen am Boden (Luftalann, Evakuierung, Fallout) entrinnen zu können. Der Gedanke an eine Diversion zu einem Flugplatz, der im tiefsten Frieden lag, war sehr verlockend. Aber zu Hause ist zu Hause, also ging es zurück und hinein ins zweifelliafte Vergnügen. Hoffentlich ist nicht gerade ABC-Alarm und Mariechens Tresen erreichbar. Doch warum sollte es diesmal anders sein. Bis zur Entwarnung hieß es Unterschlupf zu suchen und abwarten. Der Magen begann immer lauter seinen Anspruch anzumelden, denn die Spiegeleier lagen schon Stunden zurück. Das Ende der Unterbrechung bedeutete erst einmal auf dem schnellsten Weg die Aufklärungsergebnisse auszuwerten, schließlich war das der Auftrag des Geschwaders. Also Debriefing, neuer Flugauftrag, Briefing, Flugvorbereitung und irgendwie zwischendurch für Verpflegung sorgen. Man konnte sicli darauf verlassen, daß Mariechen niemanden vergessen hatte: Na, Jerry, haste wieder gebortet?" Jetzt ordentlich gestärkt, ging es auf zur nächsten Runde (siehe oben). Das konnte sicli noch ein weiteres Mal wiederholen und auch den Nachtflug einschließen. Das Ende der Übung bedeutete noch lange nicht Dienstschluß und so blieb genügend Zeit den Tag und die Ereignisse zu besprechen. Zum Glück wurde meistens Bier freigegeben und auch Mariechens belegte Brote halfen ebenso wie eine Runde Molotow oder Schafiopf das aufkommende Heimweh noch eine Weile zu unterdrücken. So endete eben ein ganz normaler Tag. (Nachtrag: Marieclien sorgte 15 Jahre für ihre Jungs", von August 1968 bis Ende 1983). Geselligkeiten Kartenkunde jst ein untrennbarer Bestandteil der fachlichen Tätigkeiten des fliegenden Personals. Primär ist dabei an Landkarten, Wetterkarten oder Navigationskarten gedacht. Aber auch Karten ganz anderer Art dürfen nicht ausgeklammert werden. So ist von Anfang an das Kartenspiel ein fester Bestandteil des Staffellebens. Hauptsächlich in der Mittagspause, mitunter auch an Schlechtwettertagen oder auch in der Freizeit wurde gedroppt". Zu Beginn dominierte die Skatvariante Molotow", die durch ihren Glückspielcliarakter eine besondere Spannung vermittelte. Die Krönung war für die Spieler das jährlich stattfindende Molotow-Tunier bei dem zwischen dem ausgespielten Siegern in den heiden fliegenden Staffeln und später auch dem Stab das Endspiel um den Woody-Pokal ausgetragen wurde. Gestiftet hat diesen Wanderpokal 1967 der damalige Hptm Pfister. Die Veranstaltung hatte einen feucht-fröhlichen Charakter und endete 1974für zwei Spieler mit der Entgiftung im Niebüller Krankenhaus. Im Laufe der Jahre änderten sich aufgrund von Verschiebungen in der landsmannschaftlichen Zusammensetzung auch die Kartenspiele. Erst verbreitete sich Doppelkopf und später dann Schafiopf an den Spieltisclien. Mancher Staffelkapitän und Einsatzoffizier, meist aus Bayern, hat diese Entwicklung natürlicli unterstützt. Die tägliche Hast der etwas später vom Flug zuruckkelirenden Besatzungen, noch einen Platz am Kartentisch zu bekommen, führte oft dazu, daß beim Mittagessen gekartelt wurde oder umgekehrt. Ärger mit Mariechen war dann unausweichlich, weil das schmutzige Geschirr überall um die Kartentische herumstand. Eine Unterbrechung erfuhr dieses Treiben, als eine Überprüfung der theoretischen Kenntnisse bei den Besatzungen nicht das gewünschte Resultat brachte. Major Back setzte das Kartenspiel daraufhin solange aus, um die Zeit zum Lernen zu nutzen. bis das Wissen wieder den Erwartungen entsprach. Das gewohnte Leben kehrte sofort wieder zurück. Tortenschlacht Ein staffeltypisches Ereignis fand einmal im Jahr statt. Der 29.12. zwischcn dcn Dieiislbefieiuiigeii, oder ein Tag kurz vor Weihnachten boten sich dafür besonders an. Gemeint ist die legendäre,,tortenschlacht". Um die Feier zu ermüglichen, waren umfangreiche Vorbereitungen nötig. Die Hauptdarsteller, Torten verscliiedenster Machart, mußten gebacken bzw. gekauft werden. Dafür war Mariechen unverzichtbar wie auch unschlagbar. Die Loungeoffiziere waren iir den Einkauf der notwendigen Zutaten für Glüliwein und Pharisäer und die Umgestaltung der Lounge zuständig. Die Tische wurden festlich dekoriert und bei Ker-

zenlicht machten sich die Flieger artig, fast stilvoll über die Meisterwerke der Konditorkunst her. Im Verlauf des Nachmittages wurde manchem Glühwein und Pharisäer zugesprochen, was zur Folge hatte, daß sich die Tischsitten lockerten. Servietten, in Glühwein getaucht, wurden zu Geschossen gefomt, Sahnestücke ihrer eigentlichen Bestimmung entzogen. Wohl dem, der einen taktisch günstigen Platz innehatte. Drohgebärden, wie das Zurschaustellen von Munition" zeigten zunehmend weniger abschrekkende Wirkung, außer auf die Küchendamen, die unter schwachem Protest das Schlachtiest" verließen. Die Tortenschlacht" nahm nun ihren eskalierenden Verlauf, bis Mariechen irgendwann denn doch ein Machtwort sprach:,.nun ist aber Schluß, Ihr Esels!" Wie die 2. Staffel zu,&egionären6' kam Das G~ndungsjahr spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist, wie es hierzu kam. Herbstzeit, oft Schlechtwettertage, die theoretische Ausbildung war ausgereizt. Major Peeck, unser letzter Kommodore, war damals Staffelkapitän der 2. Staffel. Es war wiedermal so ein Tag. Der tlieoreiische Ausbildnngsstand der Staffel war ausgezeichnet und so faßte er den spontanen Entschluß, ein Preiskegeln im Offizierheim zu veranstalten. Die Genehmigung der damaligen Vorgesetzten war schnell erteilt und alle anwesenden Rieger machten sich auf den Weg nach Stadum ins Offizierheim. Nun ist es beim Kegeln üblicli, daß bestimmte Mißgeschicke oder auch lierausragende Leistungen mit alkoliolischen Gaben einhergehen. Unsere Staffel entschied sich nach kurzer Beratung für das Getränk. das als Korn bekannt ist. Gourmets unter uns stellten sofort fest, daß die von den Ordonnanzen servierten geistigen Getränke nicht dem von uns erwarteten Reinheitsgebot entsprachen. Hartnäckige Vernehmungen ergaben, daß offensiclitlich Kümmel in Korn verwandelt wurde. Maßgeblich an der Wahrheitsfindung beteiligt, teilte uns Major Peeck dieses Ergebnis der Untersuchung mit. Zorn kam nicht nur auf, weil der Preisunterschied bemerkenswert war, sondern in erster Linie deshalb, weil Restbestände offensichtlich umgefüllt wurden. Dahinter stand sicherlich keine böse Absicht, vielmehr sparsamer Umgang und guter Wille, aber das beeindruckte die Flieger zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sonderlich. Zornig verlagerte sich die Diskussion und Aktivität in der oberen Etage. Die wenigen Gäste wurden ignoriert, lautstark wurde weiter diskutiert und dabei natürlich kräftig getrunken. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Irgendwann während des Abends brachte jemand (der Name ist dem Verfasser bekannt!) einen Feuerlöscher mit, den er nach Rückkehr von einem menschlichem Bedürfnis von der Wand entwendet hatte. Die Hemmschwelle war niedrig, die Anfeuerung heftig, der Protest des Kapitäns ging unter, und es kam zum Einsatz dieses Geräts. Die erstcn Opfer waren Kameraden der Rugbetriebsstaffel, die im Blan- Zeug, d. h. normaler Uniform in der Bar Karten spielten. Der Naclialimungseffekt war unwiderstehlich, die Brände häuften sich. Das kurzzeitige Auftreten des Kommandeurs der Fliegenden Gruppe, der zum gleichen Zeitpunkt eine zivile Besuchergruppe zu betreuen hatte, änderte nichts. Alle Feuerlöscher wurden geleert, der Schaden war heträchtlicli. Am nächsten Tag machten sich die Verantwortlichen auf zum Casino, um eine umfassende Reinigungsaktion durchzuführen, was nur obertlächlich gelang. Gott sei Dank hatte der Vorstand schon eine Spezialreinigungsfirma beauftragt, die professionell die Schäden beseitigte. Dies war natürlich mit erheblichen Kosten verbunden und somit hatten einige Kameraden im folgenden Monat keine Fliegerzulage. Die Erleichterung war trotzdem groß und nach getaner Arbeit trafen sich die Kameraden und die Profis in der Kellerbar. Da die Firma einige weibliche Arbeitskräfte eingesetzt hatte wurde zu guter Letzt auch noch heftig getanzt. Dieser Personenkreis traf sich danach öfter privat. das Clubahzeichen (ein sichtbar getragener Sicherungssplint) entwickelte sich zum Ehrenabzeichen, dem der Legionäre. Das Lied vom Legionär war nämlich das an jenem und an folgenden Abenden meistgesungene Lied. Wetiberverbe, an denen die 522. teilnahm 1963 Royal Flush" in Wildenrath 1. Aufklämngs-Wettbewerb dernato Sieger von 11 Teams wurde die Staffel aus Leck mit den Teilnehmern: Blank, Hofmann, Ladewig, Schade, Seidler, Suhr, Winkler 1974 Big Click" in Leck Austräger war das AufklG 52. Teilnehmer am Wettbewerb die 1. Aufklärungsstaffel mit Besatzungen aus beiden Staffeln. Die siegreiche Besatzung war aus der 522. OLt Marsitz (Pilot) und Maj Gerliardt (KBO) 1982 Best Focus" in Karup Dänemark Teilnehmende Besatzungen der 522. waren Seidel1 Holst, SchweitzerlMohr Es wurde kein nennenswertes Ergebnis erzielt. 1988 Recce Air Meet" (RAM) in Bergstrom USA Teilnehmende Besatzung der 2. Staffel war Koch/ Lobe neben weiteren Crews aus der 1. Staffel. Die Geschwademannscliaft erreichte im Gesamtergebnis den 5. Platz von 15 am Wettbewerb gestarteten Teilnehmern.

Die Erfolge bei den Wettbewerbe11 sind selbstverständlich Ergebnisse fliegerischen Könnens. Jedoch dürfen die Leistungen der hochqualifizierten Auswerter nicht unerwähnt bleiben, die mit ihrer Erfahrungdas ertlogene Bildmaterial optimal ausgewertet haben. Staffelaustausch 1963 mit Kleine BrogelIBAF Es war zugleich das erste Tiger-Meet und wurde vom Royal Flush-Team durchgeführt 1974 mit 17th TAC RECCE SQDN ZweibrückenIUSAF 1976 mit VillafrancaIIAF 1979 mit 41. SQDN ColtishallIRAF 1982 mit 338. SQDN AndravidaIGrieclienland 1984 mit 338. SQDN LarissaIGriechenland 1987 mit VillafrancaIIAF 1991 mit 12. SQDN TorrejonISpanien

Die Kanone Anläßlich des Tiger-Meets 1975 wurde sie in der I-Stff gebaut, um bei den beliebten Tiger-Spielen als Attraktion zu dienen. Auftraggeber und Kanonier war der damalige Major Bierbach, der damit seiner pyro(manisch)-teclinisclien Neigung einen Höhepunkt verlieh. Bei ihrem ersten Einsatz sorgte sie bei den spielwütigen Tigern6' für viel Stimmungund so war es klar, daß sie danach noch nicht zum alten Eisen gehören konnte. Bei mehr und auch weniger passenden Gelegenheiten kam sie mit Getöse und Qualm zum Schuß. Ein denkwürdiges Ergebnis war der alljährlich stattfindende Herrenabend, der jeweils zum Jahresende im Saal desoffizierheimstattfand. Esbegannimmermit einem festlichen gemeinsamen Essen und ging dann zum gemütlichenteilüber, bei dem es teilweise auclizuderbensche~en kam. 1976 hatte die hier beschriebene Kanone eben bei dieser Gelegenheit ihren spektakulärsten Auftritt, als nach Beendigung des offiziellen Teils dietür geöffnet wurde und die Mündung in den Saal zeigte. Unmittelbar darauf ging der Schuß los. Die Ladung, bestehend aus Papier und viel Pfeffer, flog mit ohrenbetäubenden Knall in den Saal und weil der Abschußwinkel nach obengericlitet war, gegen die Decke, VondereinigePlatten losgerissen wurden. Denmeisten war ein ordentlicher Schreck in die Glieder gefahren und auch der oben erwähnte Kanonierwarvon der Wirkung überrascht. In der Folgezeit diente die Kanone zur Untermalung besonderer Ereignisse. Dasging auch eine geraume Zeit gut, und wurde mittlerweile auch von verschiedenen Kanonieren praktiziert. die Aufgabe des Kanoniers. Als nun der Wagen vor die Staffel einbog, gab es einen lauten Knall und es zirpte etwas durch die Luft. Nachdem die dicke Rauchwolke die Szene wieder freigab, bot sich folgendes Bild: Ein General, der nicht recht wußte, ob er lachen oder böse sein sollte. Er entschied sich dann für zweiteres. Ein Kanonier, der noch nicht begriffen hatte, was eigentlich passiert war, einige Fliegerkameraden mit unterschiedlichen Gefühlen und der traurige Rest einer Kanone, deren letzte Aktion ein Rohrkrepierer war. Zum Glück hat es bei dieser wie auch den vorhergehenden Aktionen nur Sachschaden gegeben. Zu guter Letzt bekam das dekorativ ausgefranste Rohr mit ciiier Wiclr~~uiig tles Sriircn, \Isji~r Bicrb?cli. einen IiIcihenden Plnrr iiii \'orr;~uln der Kcllcrliar des Oifilicrheiin*. Z~rr. Stnffeltrnditio~~ geivordeil: der Hneii~ejsrnarscl~ Der letzte Einsatz fand anläßlicli der 3000sten Flugstunde von General Loosen statt. Nach der Landung wurde der Jubiliar wie bei einem Flugjubiläum ublicli, auf dem mit Sesseln und der Ereignistafel ausgestatteten Wagen zur 2. Staffel gefahren. Die Kanone war vor dem Gebäude aufgestellt und weil Major Bierbach als zweiter Mann im Cockpit mit auf dem Wagen saß, übernahm OLt Viereck

Ablauf einer AIRTASKIAIRRECCE TASK innerhalb des Geschwaders Durch die Unterstellung des AufklG 52 unter NATO und Bundeswehr ergab sich ein breites Aufgabenspektrum und somit auch eine Vielzahl von Auftraggebern. Der Weg eines solchen Auftrages soll im Folgenden näher erläutert werden. Wenn 2.B. das ATOC (eine NATO-Befehlsstelle) dem AuikG einen Aufklärungsauftrag erteilte, wurde dieser im Gefechtstand angenommen. Er traf dort in fernmündlicher, fernscliriftlicher Form oder per EIFEL (einem computergestützten Datenkommunikationssystem) bei S2-NachrichtenIS3-Einsatz ein und wurde auf Durchfuhrbarkeit überprüft. Anschließend wurde der in ein Formblatt gesetzte Auftrag an eine der zwei Aufklärungsstaffeln weitergeleitet, wo er von dem Einsatzoffizier gesichtet wurde. Dieser entscliied nach Rücksprache mit Wettervorhersage, staffeleigenem S2 und der Technik, wie der Auftrag durchzufüliren war und bestimmte eine Besatzung, die von ihm über die Lage unterrichtet wurde (Briefing). Die Besatzung erarbeitete einen Flugplan (Plotten), um dann letztendlich den Flug durchzuführen. Sclion wälirend des Fluges bestand die Möglichkeit, die durch die Piloten wahrgenommenen Informationen über das Ziel per Funk an die Staffel zu übertragen (Inflightreport). Diese Vorahinformationen halfen der Luftbildauswertung (Teileinheit einer Aufklämngsstaffel) sich genauer auf das aufzuklärende Ziel vorzubereiten und es möglichst zeitverzugslos nach der Landung zu bearbeiten. Nach der Landung des Luftfahrzeuges erfolgte die sofortige Entladung desfilmmaterials aus der Maschine sowie die Entwicklung der Filme im Bildzug (WS 430 B) der Aufklärungsstaffel. Im nahtlosen Übergang wurden durch die Luftbildauswerter die Einsatzergebnismeldungen (RECCEXREP) angefertigt. Diese wurden durcli computergestützte Systeme erarbeitet und abgeschickt, sodas der Zeitverzug von anfordernder Dienststelle bis zum Absenden der Einsatzergebnismeldung möglichst gering gehalten werden konnte. Zum Beispiel durften zwischen Abstellen der Triebwerke und dem Abschicken der Einsatzergebnismeldung nicht mehr als 45 Minuten verstreichen. Desweiteren bestand die Möglichkeit, das Einsatzergehnis in Form einer SchwarzIWeiß-Vergrößerung zu dokumentieren. Der Bildzug war hierfür mit einem Photolabor ausgestattet. Anbei wird ein Beispiel einer Einsatzergebnismeldung in Form eines ausgewerteten Luftbildes abgebildet.

1.) I Lk1ij5r; 1 l/lnblrs11; I Aiiliöiiger 1.51; 2.) 2 L/;io5t; 3.) 1 RodIoder; fisrer~; J.) I VPVBirsI I; I Airhäi~gerI.51; 5.) I Ll;i1,5r; 1 Aiihliirger1,5f;6.)geinr?~tc Obj,jelite; 7.) 1 Lki1~5t:8.) 1 Lliiv51

Die Fliegerfilrnbearbeitung beim Aufklärungsgeschwader 52 Es war im Spätsommer des Jahres 1960, als Ca. 400 Soldaten, die den Grundstock des Aufklärungsgeschwaders 52 bilden sollten, aus dem sonnigen Erding in das damals verregnete Eggebek eintrafen. Die Aufnahme durch die Eggebeker Bevölkerung war hervorragend, die Basis noch in Bau und die Unterkünfte bestanden aus sogenannten Feldhäusern, in denen er nur kaltes Wasser gab. In einem dieser Feldliäuser im Unterkunftsbereich sollte die Bildhearheitung aufgenommen werden. Ein alter, aus britischen Beständen stammender Anhänger diente alsmateriallager undbürowagen. In dem Feldhaus waren keinerlei Einrichtungen vorhanden, die für die Bearbeitung von Fliegerfilm geeignet gewesen wären. Aus dem zweiten Weltkrieg stammende amerikanische Fotohecken wurden im Feldhaus installiert, um die Entwicklungsgeräte aufnehmen zu können. Da die Bildhearheiter auch die Aufgaben einer Fliegerhorstbildstelle übernehmen sollten, stand eine ebenfalls aus amerikanischen Beständen stammende Uraltkamera mit dem Format 18 X 24cm zur Vefigung. Für die eigentliche Fliegerfilmberarbeitung waren allerdings moderne Geräte der Fa. Zeiss vorhanden. Das Lufthildfilm-Material bestand aus einem 24cm breiten und bis zu 120m langen Film. Die damalige W-84F besaß mehrere Kameras und so mußten für einen Auftrag in der Regel mehrere Filme bearbeitet werden. Nach Aufnahme des Flugbetriehes wurden die Luftbildfilme in den Unterkunftsbereich transportiert und die Bearbeitung begann. Die Filme verschiedener Flüge wurden zusammengeklebt und hearbeitet. Da von den Luftbildaufnahmen noch Abzüge hergestellt werden mußten, dauerte die Bearbeitung eines Auftrages unter Umständen mehre Tage. Nach Fertigstellung eines Bildbearbeitungsgehäudes in Basis-Mitte des Fliegerhorstes Eggebek wurde die Bearbeitung dorthin verlagert. Hier fand auch eine Trennung der Geräte und des Personals für die 1. und die 2. Staffel statt. Es zeigte sich sehr bald, daß die Bearbeitung des Luftbildmaterials zu viel Zeit in Anspruch nahm. Auch war die Lage der Luftbildbearheitung in der Basismitte ungünstig. Die Bearbeitung wurde in den jeweiligen Staffelbereich verlagert. Hier, in direkter Nachbarschaft mit der Luftbildauswertung und den Piloten, sollte der Betrieb nach den Einsatzhedingungen der NATO aufgenommen werden. Für die Filmentwicklung blieb nur noch ein Zeitraum von 10 Minuten übrig. Gerade bei bestimmten Übungen war es unbedingt wichtig, diese geforderten Zeiten einzuhalten. Für damalige Fototechnik eine schwierige Aufgabe. Sollten die Filme nach Herstellervorschrift hearbeitet werden, wäre ein Zeitraum von 45-60 Minuten notwendig gewesen. Durch Studium der Literatur und vieler eigener Versuche gelang es, die chemische Bearbeitung der Luftbildfilme auf einen Zeitraum von nur wenigen Minuten zu reduzieren. Einen stolzen Erfolg zeigte die Bildhearbeitung des Geschwaders bei dem Royal-Flush des Jahres 1963. Es gelang, die Bildbearheitungszeit auf knapp 2 Minuten zu reduzieren. Diese Ergebnisse trugen wesentlich zum damaligen Erfolg bei. Ein Schwachpunkt der Bearbeitung der Filme blieb im täglichen Betrieb die Trocknung des Materials. Ein in Eigenarbeit entwickeltes Trockengerät, welches einen ganzen,.. FivHarjes riiidseir~e Laborcreii, irr Eggebek Raum ausfüllte, wurde entwickelt. Hier wurde der Film in seiner LBnge ausgespannt und von jeweils 2 Soldaten festgehalten. Für Warmluft sorgten 2 sogenannte Kärchergeräte, die eigentlich als Vorwärmgeräte für die W-84 gedacht waren. Sie lieferten Temperaturen von über 60" Celsius.

Zugführer des Fernmeldezuges waren: OFw Benno Bernhardt (mobiler Trupp) 1960-1970 OStFw Harry Tolgaard 1960-1965 HptFw Horst Leuchter 1965-31.03.1974 OLt Benno Bernhardt 01.04.1974-31.03.1979 Hptm Gerhard Valkheimcr 01.04.1979-31.03.1984 Hptm Klaus Frauen 01.04.1984-30.09.1986 Olt Horst Reuter 01.1O.l986-13.03.1988 Oll Jens Kistcnmacher 14.04.1988-30.09.1989 Olt Martin Oltmann 01.10.1989-Auflösung Leiter der Fliegerhorstfeuerwehr waren: HBM Max Sönksen 1959-1976 HBMHans H. Jobannson 1976-1978 HBM Wilfried C. Brinkers 1978-1982 HBM Gerhard Wilmsclien 1982-1992 HBMNikolai Brodersen und 1992-Auflösung Bm Sönke Andresen Die technische und rnumliehe Ausstattung der Flugbehiebsstaffel 1. GCA (ground controlled approaches = Radaranflugkonholle) Als das Geschwader 1959 in Erding aufgestellt wurde, stand für GCA das sogenannte MP 11-Radar (ein Trailer- Gerät) zur Verfügung. Dieses Radar benötigte zum Betrieb einen weiteren,,power Trailer" (zur Stromerzeugung) und einen Arbeitstrailer (für Wartungsarbeiten). Mit dem Umzug nach Eggebek übernahm GCA das,,quad-radar FPN 36", das, wie die Bezeichnung aussagt, 4 Einsatzmöglichkeiten hatte: - Rundsuchradarfunktion (search radar) - Endanflugsradariunktion (final) - Höhenabfrage (heightfinder) - Bodenradar Große Nachteile des Quad-Radars und des MP 11-Radars waren die nicht vorhandenen elektronischen Hilfen zur Identifizierung der Luftfahrzeuge und die fehlende elektronisch auf den Monitor eingeblendete Karte. Da die Identifizierung der Luftfahrzeuge für die Flugsicherung sehr wichtig war und ist, erfolgte diese mittels sogenannter turn left, turn right-manoenvres" d. h. die Luftfahrzeuge wurden über Funk angewiesen entweder eine Links- oder eine Rechtskurve auf einen vorgegebenen Kurs zu fliegen. Stimmten die Kursänderuneen des Lnftfahrzeuees mit den U Beobachtungen auf dem Radarschirm überein, galt das Luftfahrzeug als identifiziert und die eigentliche Kontrolle konnte beginnen. Aus dieser Zeit stammt der saloppe Ans- Spruch turn left, turn right, identified". Das Quad-Radar erwarb sich wegen der um die Horizontal- und Verticalachse drehenden Antennen den Spitznamen Adenauer-Ollenhauer-Radar (jainein-sager)". In Leck wurde das vom Jagdgeschwader bereits genutzte Telefunken Radar ASR B I (ASR = aerodrome surveillance radar = Rundsuchradar) übernommen, allerdings immer noch ohne Identifizierungshilfen und bis 1968 ohne eingeblendete Karte. Im September 1982 wurde dann ein ameril;anisches Gerät eingeführt (ASR 910). das bis zur Auflösung des Geschwaders in Betrieb blieb. Wie bereits in Erding und Eggebek arbeitete GCA auch in Leck anfangs in Trailern. Erst 1968 bezog diese Dienststelle, nach einem Umbau, die bis zu diesem Zeitpunkt von der Fliegerhorstfeuerwehr benutzte,wasclibaracke2', die so genannt wurde, weil sie für das Personal der,,basis- Mitte" die sanitären Anlagen beherbergte. Das Gebäude behielt den Namen,.Waschbaracke" für immer, obwohl es längst nicht mehr den ursprünglichen Zweck erfüllte und nach GCA noch von dem Stand-Team" (Standardisierungsgruppe) und Kraftfahrzeugstaffel genutzt wurde. Leck arbeitete übrigens als einziger Platz der Luftwaffe während der gesamten Betriebszeit mit dem Endflugradar PAR C (precision-approach-radar). Im Gegensatz zu anderen Plätzen wurde das PAR 80 nie eingeführt, obwohl Vorarbeiten bereits vollendet waren. Im Juni 1978 hatte dann das Provisorium,,Waschbaracke" ein Ende. Das speziell für die Radarfiugsicliemng erstellte Gebäude konnte zusammen mit der Teileinheit Bodenfunk bezogen werden. In diesem Gebäude hat EDNL-GCA seine Dienste bis zur Auflösung der Staffel und circa 330000 geführten Anflügen von Luftfahrzeugen aller Art beenden. Die GCA-Statistik sieht wie folgt aus: 100000 Anflüge 02.05.1972 200000 Anflüge 28.09.1981 300000 Anflüge Juli 1990 ca. 330000 Anflüge bis zur Auflösung I: I. Hptill Sdiiessler j,,vorlder."), Olt Bleclr.nir, Hpri~i Helbig, OStFli, Clirol~oczek (,,Slroi-I?") Eiirle 1988 bei GCA

Die Zeit derbearbeitung des Luftbildmaterials der RF-84F war gezeichnet von ständigen Improvisationen. Es hing viel vom Geschick des einzelnenbearbeiters ab, wie dasergebnis ausfiel. Nach der Umrüstung des Aufklärungsgeschwaders 52 von der W-84F auf die RF-104G sollte auch die Bildbearbeitung einfacher und präziser werden. Ein motorisierter Bildzug, bestehend aus Luftbildauswerte- und Laborwagen mit völlig neuen Geräten stand zur Verfügung. Das Filmmaterial der RF-104G hatte eine Breite von 70 mm. Entwickelt werden sollten die Luftbildfilme in Tanksätzen mit je 7.51 Flüssigkeitsinlialt. Ein Aufspulgerät, welches eher an einen Schallplattenspieler erinnerte, wurde benutzt, um die Luftbildfilme in Entwicklungsräder einzuspulen. Nach der Luftbildfilmentwicklung stand ein, einer Wäscheschleuder gleiches, sogenanntes Shirocco-Trokkengerät zur Verfügung. Nach der Entwicklung des Materials und der Übergabe an die Luftbildauswertung wurden von den Negativen in einem Vergrößerungsgerät Vergrößerungen in dem Format 24 X24 cm hergestellt. Auch in der Zeit der RF-104G ergab sich wieder das gleiche Problem für die Bildbearbeitung wie in der Zeit der RF-84E Die Bearbeitungszeiten waren zu lang. Die von der Herstellerfirmen und auch von der Bildschule vorgegebenen es sich um eine aus Metall gefertigte Anlage, die aus einem Bearbeitungsvorschriften waren für den Einsatzverband kompletten Baukasten-System zusammengefügt ist. In diewie das AutklG 52 ungenügend. Wieder wurde versucht, sem System sind alle notwendigen Einrichtungen für die die geforderten Bearbeitungszeiten durch eigene Experi-, chemische Bearbeitung des Luftbildmaterials sowie für die mente und Improvisationen zu erreichen. Luftbildauswertung vorhanden. In der Zeit der RF-84F Neben einer gewissen Unzuverlässigkeit der damaligen und der W-104G wurden die Materialien von den Bearbei- Luftbildkameras zeigte sich auch, daß die Berarbeitungs- tern in entsprechende Spulen eingebracht und in offenen geräte den ständigen Belastungen nicht standhielten. Die Chemikalientanks entwickelt. Heute werden die Filme aus Plastik bestehenden Entwicklungsräder verformten trocken in Maschinen eingebracht undverlassen diese nach sich und das Luftbildmaterial wurde unbrauchbar. Das zur der Bearbeitung wieder trocken. Die vorhandenen Ent- Herstellung der Bildpositive verwendete Material zeigte wicklungsmaschinen wie der Kodak-Versamat" gehen bei ebenfalls Mängel. Ständig klebende Bilder waren die Re- kürzester Bearbeitungszeit optimale Ergebnisse. Dieses ist gel. Der motorisierte Bildzugzeigte konstruktionsbedingte die Filmbearbeitung der Gegenwart und der Zukunft. Mängel. Ein ständiger Einsatz, zumindest für die Fotobe- Wenn auch für die zukünftige Aufklärungstechnik elektroarbeitung war nicht möglich. Unverhältnismäßig viel Zeit nische Systeme mehr Vorrang erhalten, so hat doch die wurde für Reparatur- und Wartungsarbeiten aufgebracht. Praxis gezeigt, daß auf den Einsatz fotografisclier Filme Trotz allem gelang es auch der Bildbearbeitung beider auch in Zukunft nicht verzichtet werden kann. Staffeln des Aufklärungsgeschwaders 52 bei der Übungen exellente Ergebnisse zu erzielen und zum guten Ruf des Harjes, StFw a.d. Geschwaders beizutragen. Die Umnistung auf das Flugzeugmuster RF-4E brachte auch für die Bildbearbeitung die Möglichkeit, präzise Ergebnisse zu erzielen. In der Aufbauzeit des AufklG 52 mit den Maschinen RF-84F sowie RF-104G war es mehr dem Glück als dem Geschick des einzelnen Bildbearbeiters überlassen, wie das Ergebnis ausfallen würde. Nunmehr standen Maschinen und Geräte zur Veifügung, die völlig neue Arbeitsmöglichkeiten schaffen sollten. DasFilmmaterial bestand aus einem ca. 13cm breiten Film. Die Bearbeitung des Luftbildmatenals fand, und findet auch heute in sogenannten Slieltern statt. Hierbei handelt

RAMA - System und Luftbildauswerteanlage der Luftwaffe Seit Indienststellung der RF-4E in den Aufklärungsverbänden der Luftwaffe wurde in den Bildzügen der Aufklärungsstaffeln im legendären WS 430 B gearbeitet. Dieses System wurde seinerzeit im Paketw(also dem Waffensystem RF-4E zugehörig) gekauft. Schon bald war allerdings festzustellen, daß es den Anforderungen an die moderne Luftaufilärung trotz etlicher Modifizierungen nicht mehr genügte. Man arbeitete in der Luftbildauswertung nebst zugehöriger Bericbterstellung bis dahin noch wie im 11. Weltkrieg mit Taschenlampe, Bleistift, Papier und ratternden Fernschreibmaschinen. Aus dieser Not heraus wurde nicht zuletzt durch das Engagement von Luftbildoffizieren des AufilG 51 I" und AufklG 52 ab 1982 das Projekt Luftbildauswerteanlage (LBAA) aus der Taufe gehoben. Ursprünglich für alle drei Teilstreitkräfte geplant, ging die Luftwaffe bald eigene Wege und führte als erste TSK 1988189 eine derartige Anlage ein. Mit der LBAALw begann für die vier Bildzüge das Zeitalter der computergestützen Luftbildauswertung. Das veraltete WS 430 B wurde durch neue. speziell gefertigte Kabinen des RAMA-Systems (Reconnaissance Auswerte- und Melde-Ausstattung) ersetzt. Damit wurde die taktische Forderung nach einer computergestützten Auswerteanlage erfüllt, um Schnelligkeit, Qualität und Effektivität erheblich zu verbessern. Bemerkenswert ist heute noch, daß das Gesamtprojekt unter maßgeblicher Beteiligung der Truppe verwirklicht werden konnte. Das RAMA-System besteht aus 16 Kabinen modernster Bauart in drei Varianten, vier Notstromgeneratoren, einer Notwassertankanlage sowie umfangreichen Beigerät. Das System ist per Straße, Schiene und Lufttransport verlegbar. Dem gestiegenen Umweltbewußtsein ist es angepaßt, denn es gelangt kein Tropfen Chemie in das Erdreich oder in die Abwasserkaniile. Auch an dieser heutzutaee sehr wichtigen Forderung haben Offiziere und Unterofüziere unseres Verbandes maßgeblich mitgearbeitet. Das RAMA-System, weiterbetneben beim AufklG 51,,I" in Jagel, bestellt im Bereich der Auswertung aus vier großen Modulkabinen, welche die LBAALw aufnehmen. Diese besteht aus sechs Arbeitsplätzen Auswertung und Protokoll (AGiP) sowie einer Kontroll- und Kommunikationsstation (KGiK). Je zwei AGiP werden durch eine Zentraleinheit gesteuert und bilden mit dieser eine Kabineneinheit. Der Auswerteteil besteht aus einer Glasleuchtfläche zur Aufnahme des Filmnegativs, einer beweglichen Zoomkamera, die bis zu 80- fach vergrößern kann und einem Auswertemonitor, der den gewünschten Filmansschnitt zeigt. Über eine Bedienkonsole wird die Bildverar- beituneskomoonente eesteuert. mit deren Hilfe sich das " U Monitorbild manipulieren und optisch verbessern läßt. Der Protokollteil besteht aus einer Eingabetastatur und zwei Monitoren. Hier wird (vollkommen menügeführt) die standardisierte Einsatzergebnismeldung (RECCEXREP = Reconnaissance Exploitation Report) erstellt. Über ein spezielles Kopiergerät lassen sich außerdem in sekundenschnelle Papierkopien des aktuellen Monitorbildes mit Beschriftungen erzeugen. Die fertigen Berichte werden elektronisch zur KGiK-Station übertragen. Dort werden sie kontrolliert, formatiert. korrigiert und zusammengefaßt und anschließend an den Bedarfsträger weitergeleitet. Dies geschieht entweder über das Führungssystem der Luftwaffe EIFEL oder über einen gestanzten Lochstreifen per konventionellen Fernschreiber. DerBereichLahorumfaßt insgesamtneun Kabinen. Neben der Zentrale der Einsatzsteuerung bestellt der Negativteil aus vier Kabinen, in denen sich je eine Entwicklungsmaschine destyps,,versamat" der FirmaKodak befindet. Der Positivteil besteht aus zwei Kabinen, die alle notwendigen (und abermals hochmodernen) Geräte zur Erstellung von Vergrößerungen, Reproduktionen und Kopien auf Papier, Film oder Folie beinhaltet. Zwei weitere Kabinen dienen der Umlegung von belichteten Filmmaterial bzw. der Lagerung von Fotomatenal und Chemikalien. Die Teileinheit RAMA-Betriebsdienst stellt die Wartung und Instandsetzung des gesamten Systems in ihren zwei Kabinen siclier. Die Spannbreite der Fachtätigkeiten reicht von der Mechanik über die Elektrotechnik, Laborund Klimatechnik, Hydraulik bis hin zur Optronik. Mit modernsten Hilfsmitteln sind die Soldaten dieser relativ kleinen Teileinlieit in der Lage, die Verlegefäliigkeit des gesamten RAMA-Systems innerhalb kurzer Zeit zu gewährleisten. Lirftbildn~isii,er~ei.oti seirieiii Arbeitsllilrrrz 72

Die Ausbildungsgruppe Ausbildung und Überprüfung" sollten nicht länger in einer Hand sein. So etwa lautete die Formel, die 1985 zur Gnindung der Ausbildungsgruppe führte. Maj Jorasch als erster Leiter und Maj Rust als Stellvertreter wurden von der Standardisierungsgruppe des Geschwaders ühernommen. Zusätzlich stellte die 1. Staffel Hptm Lorenz und die 2.Staffel Hptm Werner ab. Residenzu wurde ein Feldhaus im Bereich der 1. Staffel. Ab 01. April 1985 nahmen die,,vier VON DER AUS- BILDUNGSGRUPPE" ihre Arbeit auf. Zu den Aufgaben gehörte vorrangig die Lehrgangsgebundene Ausbildung", die im Auftrage des Luftflottenkommandos durchgeführt wurde. In der achtjährigen Zeitspanne ihres Bestehens wurden 149 Teilnehmer in Lehrgängen zwischen 1 Woche und 1 Jahr Dauer ausgebildet. Die Lehrgänge im einzelnen (Teilnehmerzahl) - Europäisierung von den in USA auf RF-4 CIF-4 E ausgebildeten Besatzungen und Taktische Erstaushildung (TEA)" zur Erlangung des Einsatzstatuses LCR (60) - Umschulung von Besatzungen anderer Flugzeugmuster (9) - Nachschulung von Besatzungen zum Wiedererwerb abgelaufener Berechtigungen (10) - Erwerb der Luftfahrzeugführerüberprüfungsberechtigung (LÜB) bzw. der Fluglehrberechtigung (FLB) für Flugzeugführer und Erwerb der ~berprüfungs- und Lehrbereclitigung (ÜLB) für Waffensystemoffiziere (25) - Erwerb der Nachprüfflugberechtigung (NB) (34) - Durchfühmng von Passagierflügen (11) Darüber hinaus wurde die Einrichtungmit dem HUMAN CAPITAL" auch gerne für andere Ausbildungsvorhaben genutzt: - Zusatzausbildung für CR-Besatzungen (.,Turbo-CR") - Auswahl und Ausbildung der Wettbewerbsmannschaft für die Teilnahme am.,recte Air Meet" in den USA - Vorbereitung auf den Stabsoffizierslehrgangfür B041 - Ausbildung von ECR-Tornado-Besatzungen - U.S.W. Möglich wurde diese gewaltige Ausbildungsleistung nur durch die ständige Mitarbeit aller Fluglehrer des Geschwaders. Auch in der theoretischen Ausbildung wurde die Ausbildungsgruppe durch Fachleute aus vielen Bereichen des Gescliwaders regelmäßig unterstützt. Als Dank für diese gemeinsame Ausbildungsleistung lud die Ausbildungsgruppe jedes Jahr im Dezember zu Kaffee und Kuchen ins Pub-House" ein. So entstand eine Tradition, an die sich sicher viele gerne erinnern. Auch wenn die Mittel der Ausbildungsgruppe nur provisorisch waren, eine eigene STAN gab es nicht, Iäßt sich rückwirkend feststellen, daß die Aufstellung der Ausbildungsgruppe eine richtige und wirkungsvolle Maßnahme war. Die Arbeit, die dort geleistet wurde, hat wesentlich zum Leistungsstand und damit zur Flugsicherheit im Geschwader beigetragen. Der Ausbildungsgruppe gehörten an: Hptm Bohr, Hptm Otten

Fiugbetriebsstaffel Seit Aufstellungder Staffel im Jahre 1959 inerding sind die Aufgabenbereiche im Wesentlichen gleichgehlieben. Sie waren: 1. Durchiührung des Flugsicherungsdienstes - Anflugkontrolle - Landekontrolle - Platzkontrolle - Peildienst - Flugabfertigung mit Paß- und Zollaufgaben 2. Durchführung des Fernmeldeverhindungsdienstes - allgemeiner Fernsprechdienst - taktischer Fernsprechdienst - allgemeiner Fernschreibdienst - taktischer Fernschreibdienst - allgemeinerfunkdienst - taktischer Funkdienst 3. Durchführung des Brandschutzes und des Lösch- und Rettungsdienstes bei Luftfahrzeugunfällen Diese drei Hauptaufgabenbereiche waren symbolisch im Staffelwappen dargestellt. Der stilisierte Tower repräsentierte die Flugsicherung, der Blitz den Fernmeldedienst und der Feuerwehrhelm den Brandschutz. Zu diesen Anfgaben kamen noch die Wartung und Instandhaltung der Flugsicherungs- und Femmeldegerdte. Die Dienstzeiten waren den Aufgaben angepaßt und erstreckten sich im Schichtdienst teilweise rund um die Uhr. Bis 1972 war regelmäßig, durch die Platzöffnungszeiten bedingt, auch an Samstagen Dienst. Unterstellung Bis 1961 war die Flugbetriebsstaffel der Fliegerhorstgruppe unterstellt, danach bis heute der Fliegenden Gruppe. Staffelgliederung Seit der Aufstellung des Geschwaders war die Flugbetriebsstaffel wie folgt gegliedert: - Staffelführung mit Staffeldienst und Nachschub - Flugsicherungszug mit den Teileinheiten: - Platzkontrolle - Landekontrolle (GCA = ground controlled approaches) - Flugabfertigungsdienst - Werkstatt Funk- und Bodennavigationsgeräte - Werkstatt Flugsichemngsradar- "nd TACAN Geräte - Fernmeldezug mit den Teileinheiten: - Fernsprechbetriebsdienst - Fernschreibbetriebsdienst im Fernmeldezentrum - Fernsclireibbetnebsdienst im Schutzbau Geschwaderführung - Funkstelle ortsfest - Funkstelle GLO (ground liasion officer) - Werkstatt Fernmeldebetriebsgeräte - Entstör-, Schalt- und Kabelbautrupp - Fliegerhorstfeuerwehr Das Personal unterteilte sich folgendermaßen: Offfiziere 23 13,85% Unteroffiziere 44 26,50% Mannschaften 33 19,8876 Beamte 07 427% Angestellte 24 14,46% Arbeiter 35 21,09% Gesamt 166 Die Staffelchefs waren: Maj Johannes Michels bis 30.09.1964 Maj Friedrich Matthiesen 01.10.1964-31.03.1968 Maj DictrichFlügel 01.04.1968-12.01.1975 OTL Eike Wolf 13.01.1975-02.07.1986 OTLManfred Solmsdarf 03.07.1986-Auflösung Die Staffelfeldwebel waren: HptFw Hclmut Müller bis 30.09.1969 HptFw Hans-Peter Braack 01.10.1969-30.06.1979 StFw Wolfgang Aumann 01.07.1979-31.05.1993 Zugführer des Fiugsicherungszuges waren: Holm Claus Dieter -~- -..... Hptm Eike Wolf 01.11.1967-30.04.1971 Hptm Erhard Wiese 01.05.1971-30.09.1979 Mai Hanno Finger 01.10.1979-31.03.1986 OTL Eberhard Rudy 01.04.1986-30.06.1993

Zugführer des Fernmeldezuges waren: OFw Benno Bernhardt (mobiler Trupp) 1960-1970 OStFw Harry Tolgaard 1960-1965 HptFw Horst Leuchter 1965-31.03.1974 OLt Benno Bernhardt 01.04.1974-31.03.1979 Hptm Gerhard Valkheimcr 01.04.1979-31.03.1984 Hptm Klaus Frauen 01.04.1984-30.09.1986 Olt Horst Reuter 01.1O.l986-13.03.1988 Oll Jens Kistcnmacher 14.04.1988-30.09.1989 Olt Martin Oltmann 01.10.1989-Auflösung Leiter der Fliegerhorstfeuerwehr waren: HBM Max Sönksen 1959-1976 HBMHans H. Jobannson 1976-1978 HBM Wilfried C. Brinkers 1978-1982 HBM Gerhard Wilmsclien 1982-1992 HBMNikolai Brodersen und 1992-Auflösung Bm Sönke Andresen Die technische und rnumliehe Ausstattung der Flugbehiebsstaffel 1. GCA (ground controlled approaches = Radaranflugkonholle) Als das Geschwader 1959 in Erding aufgestellt wurde, stand für GCA das sogenannte MP 11-Radar (ein Trailer- Gerät) zur Verfügung. Dieses Radar benötigte zum Betrieb einen weiteren,,power Trailer" (zur Stromerzeugung) und einen Arbeitstrailer (für Wartungsarbeiten). Mit dem Umzug nach Eggebek übernahm GCA das,,quad-radar FPN 36", das, wie die Bezeichnung aussagt, 4 Einsatzmöglichkeiten hatte: - Rundsuchradarfunktion (search radar) - Endanflugsradariunktion (final) - Höhenabfrage (heightfinder) - Bodenradar Große Nachteile des Quad-Radars und des MP 11-Radars waren die nicht vorhandenen elektronischen Hilfen zur Identifizierung der Luftfahrzeuge und die fehlende elektronisch auf den Monitor eingeblendete Karte. Da die Identifizierung der Luftfahrzeuge für die Flugsicherung sehr wichtig war und ist, erfolgte diese mittels sogenannter turn left, turn right-manoenvres" d. h. die Luftfahrzeuge wurden über Funk angewiesen entweder eine Links- oder eine Rechtskurve auf einen vorgegebenen Kurs zu fliegen. Stimmten die Kursänderuneen des Lnftfahrzeuees mit den U Beobachtungen auf dem Radarschirm überein, galt das Luftfahrzeug als identifiziert und die eigentliche Kontrolle konnte beginnen. Aus dieser Zeit stammt der saloppe Ans- Spruch turn left, turn right, identified". Das Quad-Radar erwarb sich wegen der um die Horizontal- und Verticalachse drehenden Antennen den Spitznamen Adenauer-Ollenhauer-Radar (jainein-sager)". In Leck wurde das vom Jagdgeschwader bereits genutzte Telefunken Radar ASR B I (ASR = aerodrome surveillance radar = Rundsuchradar) übernommen, allerdings immer noch ohne Identifizierungshilfen und bis 1968 ohne eingeblendete Karte. Im September 1982 wurde dann ein ameril;anisches Gerät eingeführt (ASR 910). das bis zur Auflösung des Geschwaders in Betrieb blieb. Wie bereits in Erding und Eggebek arbeitete GCA auch in Leck anfangs in Trailern. Erst 1968 bezog diese Dienststelle, nach einem Umbau, die bis zu diesem Zeitpunkt von der Fliegerhorstfeuerwehr benutzte,wasclibaracke2', die so genannt wurde, weil sie für das Personal der,,basis- Mitte" die sanitären Anlagen beherbergte. Das Gebäude behielt den Namen,.Waschbaracke" für immer, obwohl es längst nicht mehr den ursprünglichen Zweck erfüllte und nach GCA noch von dem Stand-Team" (Standardisierungsgruppe) und Kraftfahrzeugstaffel genutzt wurde. Leck arbeitete übrigens als einziger Platz der Luftwaffe während der gesamten Betriebszeit mit dem Endflugradar PAR C (precision-approach-radar). Im Gegensatz zu anderen Plätzen wurde das PAR 80 nie eingeführt, obwohl Vorarbeiten bereits vollendet waren. Im Juni 1978 hatte dann das Provisorium,,Waschbaracke" ein Ende. Das speziell für die Radarfiugsicliemng erstellte Gebäude konnte zusammen mit der Teileinheit Bodenfunk bezogen werden. In diesem Gebäude hat EDNL-GCA seine Dienste bis zur Auflösung der Staffel und circa 330000 geführten Anflügen von Luftfahrzeugen aller Art beenden. Die GCA-Statistik sieht wie folgt aus: 100000 Anflüge 02.05.1972 200000 Anflüge 28.09.1981 300000 Anflüge Juli 1990 ca. 330000 Anflüge bis zur Auflösung I: I. Hptill Sdiiessler j,,vorlder."), Olt Bleclr.nir, Hpri~i Helbig, OStFli, Clirol~oczek (,,Slroi-I?") Eiirle 1988 bei GCA

~~~ -~ ~ Aucli für den Tower begann der Dienst in der FlugbetnebsstaffelIAufklG 52 mit Provisorien. Als Tower diente anfangs (in Eggebek und kurze Zeit in Leck) ein Holztum, der bereits beim normalen Besteigen über die Außentreppe stark schwankte. Bei dem in Nordfriesland so typischen Sturm verstärkten sich diese Schwankungen natürlich, so daß es nicht immer ungefährlicli auf dem Tower war, wie auch während eines solchen Sturmes (1967) losgerissene Dachteile bewiesen. die eine Scheibe fca. 7cm Isoglas) des Towers zertrümmerte und Geräte im Tower beschädigte. Nur dem Umstand. daß das Personal kurz zuvor den Tower geräumt liatte, ist es zu verdanken, daß es zu keinen Personenschäden kam. In Eggebelc gab es anfangs keine Flugplatzbefeuerung, so daß auch keine Nachtflüge stattfinden konnten. Später wurden dann tragbare, batteriebetriebene Lampen bereitgestellt. Diese Lampen hatten eine Brenndauer von nur Ca. I Stunde, so daß sie erst kurz vor der ersten Nachtlandung in Position gestellt wurden. Diese Arbeit erledigten die Soldaten der Flugabfertigung mit dem Follow-me-Falirer. Als Anflugbefeuerung dienten zwei Fegewagen mit gelben Rundumleuchten, die rechts und links der Landebahn in Hölle des Aufsetzpunktes der Luftfahrzeuge Aufstellung nahmen. Dieser Zustand dauerte bis ca. 1960, als sowolil in Leck als aucli in Eggebek die jetzigen Flugplatzbefeuemngen installiert wurden, die dann später durch die VASIS- Lampen (visual approach slope indikation system) und die Blitzanflugbefeuemng (strobes) ergänzt wurden. Die Funkgeräte sowohl bei GCA als auch auf dem Tower stammten zu Beginn aus Luftfahrzeugen und es gab mit diesen Geräten am Boden große Probleme mit der I<ühlung. Entsprechend groß war die Anzalil der Funkausfälle, was wiederum zu vermehrtem Verbrauch von Signalmunition zur Signalgebung führte (Landeerlaubnis1 Landeverweigerung). Auch vom Tower eine kleine Statistik: Bis zur Auflösung des Gescliwaders wurden ca. 650000 Flugbewegungen kontrolliert werden, wie z. B. Starts und Landungen, Tiefanflüge, Durcliflüge durch die Kontrollzone und zirka 11 000 Peilanflüge. Das Dach auf dem Holztower in Eggebek war anfangs undicht, so daß die Arbeitskonsole mit Folie bei Dienstende abgedeckt werden mußte um die Geräte vor Feuchtigkeit zu schützen. Gegen die bei Dienstbeginn auf dem Boden stehenden Pfützen half man sich, indem man Löcher in den Boden bohrte und das Wasser abfließen ließ. In den Jahren 1963 und 1964 wurde dann in Leck in Verbindung mit dem neuen Feuerwelirgebäude ein massiver Tower gebaut, der Ende 1964 fertiggestellt und bezogen wurde. Toiver Leck 1997 I: I. Uffi Tierlei~toi~iz, SfUflz Banmai~n, Hpfin V. Weclrehz, Olf Nielsen, Hpfrzl Sfröfiel, OlrH~ir?zinei.t. Hptrz~ Ebbi~clrf, Oll Miiitsrei

3. Fliegerhorstfeuerwehr Die Fliegerhorstfeuerwehr wurde bereits im JG 72 aufgestellt und später dann vom AunilG 52 übernommen. Der erste Leiter der Feuerwehr Max Sönksen erhielt am 10. September 1959 den Auftrag, eine Bemfsfeuerwehr aufzustellen und weil bereits Bewerbungen vorlagen, konnten binnen kurzer Zeit 35 Feuerwehrmänner ihren Dienst in Leck antreten. Als am 21. Oktober 1959 die ersten Maschinen beim JG 72 landeten (F 86. T 33 und Piaggio - es waren nicht alles geschwadereigene Maschinen) konnte die Pistenbereitscliaft bereits gestellt werden (3 bemannte Feuerwehrfahrreuge, eines an der Mitte der Landebahn und eines jeweils an den Enden). Auch die Feuerwehr mußte sich mit Baracken und Behelfsunterkünften begnügen. Die sanitären Anlagen befanden sich in einem gesonderten Gebäude, der bereits erwähnten,,waschbarackev. Erst 1964 konnte das bis heute genutzte Gebäude, auf dem sich der Tower befindet, bezogen werden. Falirzeuge der ersten Generation: Hersteller Bezeichnung Magirus TLF 38001400 Magins TROLF 1500 Mercedes TROLF 750 VW Vorausfahrzeug Mercedes Rettungswagen Leistung Pumpe 3800 Liter Wasser 1600 S 400 Liter Schaum 1500keTrockennulver 75Ol;g Trockenpulver k...j pj, ~. Fahzeuge der zweiten Generation (E iinführung ab April 1977): Faun (640 PS) TLF 80001900 Faun (320 PS) TROLF 3000 Mercedes (130 PS) TLF 1000 Faun (320 PS) TLFITROLF 35001750 8000 Liter Wasser 5200 Ilmin 900 Liter Schaum 3000kg Trockenpulver 1000 Liter Wasser 818 2-stufig 100 Liter Schaumbildner 3500 Liter Wasser 280 Liter Schaumbildner 750kg Trockenpulver

4. Fernmeldezug Der Fernmeldezug war bis zur Einführung der RE4E - STAN in einen stationären und mobilen Teil gegliedert. Der mobile Teil konnte gefechrsmäßig so gut wie alle Funktionen des stationären Fernmeldezuges durchführen und war darüber Iiinaus zu umfangreichen I<abelverlegearbeiten sowohl personell als auch materiell ausgestattet. Seinen hohen Ausbildungsstand stellte der mobile Trupp häufig bei Übungen im Gelände um den Langsee bei Schleswig herum unter Beweis. Die Vermittlung, die wohl die bekannteste Teileinheit des Fermeldezuges ist, arbeitete bis Februar 1990 mit der Handvemittlungsanlage 3 S von Siemens- wer kennt nicht die fast immer freundlichen Worte der Vermittlungsdamen: Moment, ich verbinde", auf dieman allerdings nach der Installation der Automatikanlage EMS W 600 ebenfalls von Siemens verzichten mußte. 1992 erfolgte die Anbinduug an das AutoFUFmLw (Automatisches Führungs Fernmeldenetz der Luftwaffe = Digitalisierung des Einsatzstammnetzes der Luftwaffe). OFvv Berithordt (,,Berir~o-Mol") bei eirier Übling eilt Lorlgsee 1965 it I. OStFio Tolgoord, StUff: Sclrirli, Oberst Jerrtzeir trild Moj hlotlltieseri Mitre der 6Oer Johre TeIefoiti~erbii1dirirgsorr(nge3S 1,. I. Olt Kisterrn~acher; Fit. Broderseii irn Z~rgfrilirergefeclirsstoi~d in1 Fir~Zug März I989

Die Wetterwarte Im Oktober 1959 wurde der Unterkunftsbereich Stadum von dem neu aufgestellten JG 72 bezogen. Das Lehen und Treiben fand zunächst in Zelten, im Freien und unter Einwirkung von gelbem Treibsand statt. Auf dem Flugplatz herrscht noch starke Bautätigkeit. Die beiden Staffelliegeplätze und die Wartungshallen wurden 1961 fertiggestellt. die Werfthalle besteht seit 1940. Der Mittelbereich mit GCA, BaseOps, Wetterwarte, Feuerwehr, Arzt, Flugsicherung und Bodenfunk ist nach vierjähriger Benutzung immer noch in Behelfsbauten und Baracken untergebracht. Diese Baracken sind inzwischen so undicht geworden, daß Wind und Niederschläge guten Zutritt haben. Mäuse sind ständige Besucher: sie fressen abgelegte Akten, das Frühstück der Bediensteten und Soldaten, nisten sich in Gasmasken ein, schauen beim Maschinenschreiben zu und stören die Bereitschaftsdienste heim nächtlichen Schlaf in den Betten. Dieser Ausschnitt aus einem Bericht an die Division aus dem Jahre 1964 möge zu Beginn ein gutes Stimmungsbild aus unserer Gründungszeit geben. Die Geophysikalische Beratungseinheit (GeophysBE) Leck wurde im Oktober 1959 aufgestellt und machte ihre erste Beobachtung am 04.11.1959. Das Aufgabengehiet ergab sich aus den Erfordernissen des damals ebenfalls aufbauenden JG 72: Unterstützung in Planung und Flugsicherlieit; Unterrichtung der Piloten in Wetterkunde; Wetter- sowie ABC Melde- und Warndienst. Um diesem Aufgabenbereich gerecht zu werden, war eine lückenlose Wetterbeobachtung und -überwacliung vonnöten. Daher gliederte sich die GeophysBE neben der Leitungsgruppe in Beratungs-. Beobachtungs-, Fernmeldeund Aufbereitungsdienst. Der Beratungsdienst wurde von 2 Meteorologen ( einer davon der Leiter), die restlichen Dienste von Wetterdienstangestellten wahrgenommen. Die Arbeitszeit, anfangs von 03.00 Uhr nachts bis Flugdienstende festgelegt, wurde ab 01. Juli 1962 auf,,durchgehend" erweitert, also auch auf nachts sowie Sonn- und Feiertage. Der Beratungsdienst blieb, unter Berücksichtigung einer genügenden Vorhereitungszeit, auf den Flugbetrieb beschränkt. Die GeopliysBE war in einer Feldbaracke, der Wetterbeobachter wie auch der Rugsicherungstower waren jedoch in einem aus Holz angefertigtem Turm untergebracht. Bei Sturm ein windigesx Unterfangen! 1964 wurden die Bediensteten in das Beamtenverhältnis übernommen. Mangels Meteorologen war zur Ausbildung von Wetterberatern eine Laufbahn des gehobenen Dienstes geschaffen worden, die allmählicli ihre Früchtchen" auch auf unsere Wetterwarte entließ. In dieser Zeit kam das Aufklärungsgeschwader 52 nach Leck. Mit Eingliederung der Wetterwarte in das AufklG 52 ( nun Geophysikalische Beratungsstelle) änderten sich auch die Scliwerpunkte der Beratung. Waren vorher außer den Wetterverhältnissen am eigenen Flugplatz die in größeren Hcllieii eni~clici~lcnd. muljte nuii das Aii~eiiiiierk 1i;iuprsiiclilicli :iuf Jcii iiiitcreii Ber.-icli dc~i \Vc::~~rgc~cIi~.hm pcrichtet werden. Durch den Umzug in die aus Stein gebauten festen Diensträume Ende 1964 waren dem technischen Fortschritt keine Grenzen mehr gesetzt. Dieser wurde allerdings sehr schonend und äußerst sorgfältig auf die Lebensdauer der Wetterwarte verteilt. Zunehmend technisiert und automatisiert wurden: - das Instrumentarium des Wetterbeobachters durch Temperaturfernmeß-, Wolkenhöhenmeß- und Sichtmeßgerät - Beratungshilfen durch Wetteradar-. Datensicht- (Computer) und Satellitenempfangsgerät - Geschwaderanbindung durch Fernschreiber, FAX- und Datensichtgeräte sowie Videokameras. Erleichterte die Technisierung einige Aufgaben erheblich, so stiegen die Anforderungen jedoch stetig oder wurden

erweitert. Das Beobachtungs- und Meldesoll ehemals stündlich, wurde- wie auch jetzt wieder-auf halbstündlich erweitert. Neue Aufgabengebiete (Radar, Wettermeldungen von Piloten aus der Luft, Meldung von Vogelzugbewegungen und Verbreitung diesbezüglicher Warnungen) fraßen den eingesparten Zeitvorteil allmählich wieder auf. Ab März 1975 wurde die Wetterwarte Klimahauptstation des Deutschen Wetterdienstes. So ermittelt sie mehrmals täglich zusätzlich gesonderte Klimawerte und übermittelt sie an das Wetteramt Schleswig. Aus diesem Bereich gibt es für Leck auch ein paar Höhepunkte: so betrugen die höchste Tagestemperatur im Schatten 2m über Boden: 33.9" C Aug. 1975 die niedrigste Nachttemperatur 2m über Boden: -21.1"C Dez. 1981 Scm ÜberBoden: - 25.5" C Jan. 1985 derstärkste Wind l0m über Boden: 84 I<notenFeb. 1990 die meisten StdIJahr Sonnenschein (1620): 1808 Std. 1975 die meisten StdIMonat Sonnenschein (207) : 311 Std Aug 1975 der größte Jahresniederschlag (832): 1008 I Im 1965 Mittelwerte in Klammem der längste Ausfall Flugbetneb wegen Nebels: 24 Tage Jan. 1977 der heißeste Tag auf der Wetterwarte (Feuer im Beratungsraum) Ca. 23O0C2l. Sep. 1985 Da wir gerade bei Zahlen sind, die 33 Jahre Wetterwarte bedeuten: ca. 300000 termingehundene Beobachtungen - ohne Sondermeldung Ca. 300000 Wettermeldungen, vorbereitet über Fernschreibkanal Ca. 125000 wettervorhersagende Auskünfte Ca. 25000 ausführliche Einzelwetterberatungen an die Piloten ca. 10000 Wettervorträge Eine recht stolze Bilanz, wie ich meine. andermal Gewitter, die, über See entstanden, prompt zur Nachtflugzeit Scbleswig-Holstein überqueren mußten. So gab es eine Reihe hausgemachter Wetterregeln: Keine Front ohne,,amber8'; meistens red"! Nordwest dauert länger als man denkt! Ein Trog ist gut für Überraschungen! Strahlungsnebel bildet sich immer am zweiten Tag, aber wann ist der? Gewitter teilen sich immer üher Leck! Goldene Regeln, die, zur richtigen Zeit angewandt, fabelhafte Vorhersagen ermöglichen konnten. Nicht selten tmgen sie nur zur Erheiterung bei. Die,,überschäumende" Begeisterung über die Qualität der Wettervorhersagen (wir hatten wieder ein paarmal Pech) kam im Dezember eines ungenannten Jahres zum Ausdruck; die Wetterwarte wurde kurzerhand eingeschäumt. Und trotzdem, das Geschwader faßte sich stets in Geduld und litt mit uns, wohlwissend, daß alles getan wurde, was möglich war. Hier zeigte sich, wie vollständig die Einbindung der zivilen GeophysBst in das Geschwader gelungen war. Eine Vielzahl an Übungen und die Verlegungen (Goose Bay, Labrador; Beja, Portugal) waren daran nicht unerlieblich beteiligt. Das gegenseitige Vertrauen in die Arbeit, wie auch das Verständnis des Problems des Anderen wurden jederzeit bewiesen. Wir fühlten uns hier sehr wohl. Nach Auflösung des AufklG 52 wurde die Wetterwarte mit dem größten Teil des Personals vom Deutschen Wetterdienst übernommen. Wetterkatastropben hatten wir zum Glück nur 2 zu bestehen: 1978 Schneekatastrophe 1991 Gefahr eines Deiclibmchs bei Dagebüll Schwierigkeiten mit der Wettervorhersage gab es genügend. Die Übergange der Luftmassen von See auf Land sowie das unzureichende Angebot an Beobachtungen üher See, -eminent wichtig zur Überwachung des Vorfeldes - spielten uns immer wieder einen Streich. War es einmal der Frülijahrsseenebel. der immer dann nicht kam, wenn er vorhergesagt wurde (oder auch umgekehrt), so war es ein