live! Zürich Lindenhof > Fantastischer Ausblick Fraumünster > Chagalls leuchtende Fenster Niederdorf > Malerische Altstadtgässchen & Kartenatlas im Buch Extra-Karte zum Herausnehmen
live! Zürich Eva Gerberding ist freie Journalistin und Autorin für Fernsehen und Funk mit Schwerpunkt Russland. Zürich ist ihre Lieblingsstadt, mit der sie durch langjährige private Kontakte verbunden ist. ƒ Familientipps Diese Unterkünfte haben R behindertengerechte Zimmer F In diesen Unterkünften sind Hunde erlaubt Preise für ein Doppelzimmer mit Frühstück: ab 480 sfr ab 200 sfr ab 350 sfr ab 100 sfr Preise für ein dreigängiges Menü ohne Getränke: ab 90 sfr ab 50 sfr ab 70 sfr bis 50 sfr
Inhalt Willkommen in Zürich 4 bg!10! MERIAN-TopTen Höhepunkte, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten............. 6 bg!10! MERIAN-Tipps Tipps, die Ihnen die unbekannten Seiten der Stadt zeigen.......... 8 Zu Gast in Zürich 10 Übernachten............................................................. 12 Essen und Trinken........................................................ 20 grüner reisen............................................................ 36 Einkaufen................................................................ 40 Am Abend................................................................ 52 Im Fokus Cabaret Voltaire.............................................. 56 Feste und Events......................................................... 64 Familientipps............................................................ 68
É Direkt an der Limmat mit Blick auf das Grossmünster speist man im Bauschänzli. Unterwegs in Zürich 72 Sehenswertes............................................................ 74 Von Arboretum und Augustinergasse über Lindenhof bis Zwingli-Denkmal Museen und Galerien.................................................... 94 Von Anthropologisches Museum über Daros Collection und Kunsthaus bis Wohn- und Puppenmuseum Spaziergänge und Ausflüge 102 Spaziergänge Die Altstadt............................................................. 104 Ober- und Niederdorf................................................... 107 Kunst in Zürich......................................................... 110 Proletariat und Szeneviertel............................................ 112 Ausflüge Von Küsnacht zum Pfannenstiel........................................ 114 Zürich- und Adlisberg................................................... 117 Ausflug zum Uetliberg.................................................. 119 Museumsstadt Winterthur.............................................. 122 Wissenswertes über Zürich 124 Auf einen Blick................126 Geschichte.................... 128 Kulinarisches Lexikon......... 130 Reisepraktisches von A Z.... 132 Im Fokus Zürich (fast) umsonst?.........134 Kartenlegende................ 141 Kartenatlas................... 142 Orts- und Sachregister........ 156 Impressum.................... 160 Karten und Pläne Innenstadt Zürich....... Klappe vorne Verkehrslinienplan Zürich Klappe hinten Zürich und Umgebung........... 121 Kartenatlas..................... 142 Die Koordinaten im Text verweisen auf die Karten, z. B. S. 150, C 19. Extra-Karte zum Herausnehmen.......................... Klappe hinten
Willkommen in Zürich Die kleine Weltstadt im Herzen Europas empfängt den Besucher mit emsiger Geschäftigkeit und fasziniert durch ihre Gegensätzlichkeit.»In Zürich brauche ich vom Central bis zur ersten Kuh im Grünen gute zehn Minuten!, schrieb Urs Widmer über die Stadt am Zürichsee. Wer glaubt, in Zürich auf eine Großstadt zu treffen, befindet sich unerwartet in einem Gewirr von kleinstädtischen, dörflichen, auch ländlichen Miniaturen; wer das Mediterrane ersehnt, das hier zweifelsohne bereits zu Hause ist, sieht sich genauso schnell von einer kühlen, fast abweisenden Geschäfts- und Handelsstadt umgeben: dem Zürich des Geldes, der Banken, der Bahnhofstraße. Dabei ist Zürich auf den ersten Blick einfach nur schön und sauber, bei»kaiser-wetter«gar zauberhaft! Denn dann liegt eine Mischung aus Postkartenglanz, Sonntagsgefühlen und Fernweh in der Luft. Natürlich ist das noch nicht Zürich aber ein Teil davon: nämlich eine hinter der Patina wohlerzogener Schönheit sich verbergende Gegensätzlichkeit. Denn Zürich ist eine Stadt, in der Idyll und Realität aufs Kurioseste und Härteste zusammentreffen, die ihre Geschicke wie ihre Emotionen den Schnellurteilenden verschließt und ihr wahres Gesicht erst auf den zweiten Blick preisgibt. Oase des Wohlstands Die Business-Stadt wurde mehrere Jahre in Folge zur beliebtesten euro-
Willkommen 5 É Nahezu kleinstädtisch mutet Zürich im Stadtteil Niederdorf ( S. 86) an. päischen Kultur- und Freizeitmetropole erkoren. Ja, man kann sagen: Zürich ist ein Museum des besseren Lebens. Unterhalb der Kirchtürme pulsiert, wie es dem Herzen der Stadt zukommt, das Limmat-Leben: ein Wust aus Gassen, kleinen, versteckten Plätzen, unzähligen Restaurants, Apéro- und Sektbars sowie Geschäften. Alle paar Minuten fährt eine blau-weiße Tram bimmelnd vorbei. Das Leben gibt sich südlich, barock. Wer in Zürich nur im Niederdorf, in der Altstadt und am See herumschlendert, dem kann die Stadt sehr schnell wie eine einzigartige, recht teure Oase des Wohlstands vorkommen. Und doch lebt Zürich von seinen Widersprüchen: Zürich ist die einzige Stadt in der Welt, in der Investmentbanker mit der Tram ins Büro fahren und wo die Angestellten der wichtigsten Think Tanks von ihren Schreibtischen den Kühen direkt in die Augen schauen, die zwischen ihren Büros im Zürcher Vorort Rüschlikon weiden. Das»andere«Zürich Um das andere Zürich kennenzulernen, muss man sich dorthin begeben, wo die Sihl fließt, in den Nordwesten der Stadt. Im heutigen Stadtgebiet markiert der Fluss jedoch die Grenze zu einem ganz und gar unidyllischen, dafür aber umso interessanteren Zürich: Aussersihl und Zürich-West (Kreis 4 und 5) geben sich ausufernd und ungezähmt. Hier entstand die Zürcher Sozialdemokratie, und hier ist auch das Rotlichtviertel zu Hause. Die»Zürcher Bewegung«von 1980/1982, als Zürichs Jugend auf die Straße ging und Pflastersteine warf, nahm von hier ihren Ausgang, und auch die Gastarbeiter vor allem aus Italien ließen sich hier nieder, mit der Folge, dass dieser Teil der Stadt nicht protestantisch, sondern katholisch ist. Wer gute italienische oder spanische Restaurants sucht, muss also in dieses Viertel kommen. Zürich-West Auch wer mit eigenen Augen sehen will, wie viele unterschiedliche Kulturen zu einem nicht einfachen, aber doch konstruktiven Zusammenleben gefunden haben, sollte sich von seiner Neugierde treiben lassen und weiterziehen nach Zürich-West, der Trendmeile, wo sich Kunst, Kultur und Clubbing die Hand geben. Hier findet das Nachtleben statt, das sich mit dem Clubbing in London oder New York vergleichen lässt. Und wenn Zürich auch keine Stadt der Künstler ist, die Dichte von hochkarätigen Galerien und Museen ist doch enorm. Das alles spielt sich in diesem Stadtteil ab, der bis vor Kurzem reines Industriegebiet war. Auch das traditionelle Schauspielhaus hat hier seine zweite Spielstätte mit drei Theaterbühnen in den Schiffbauhallen gefunden. Zürich ist gerade durch seine von Schönheit überdeckte Ambivalenz, für den Durchreisenden wie für den Längerbleibenden, für den reinen Kulturliebhaber wie für den natursüchtigen Misanthropen, aber auch für den Erkunder städtischer Gegensätzlichkeiten wie für den lässigen Flaneur ein faszinierendes voralpines Dorado, das man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.