Getreidehandelstag am 11./12. Juni 2012

Ähnliche Dokumente
Aktuelle Marktentwicklungen und Handlungsentscheidungen. Waigolshausen

Ackerbautag 2013 Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Der Weltmarkt für Raps und Getreide wohin geht der Weg?

Marktsituation Getreide und Ölsaaten

Aktuelle Marktentwicklungen und Handlungsentscheidungen. Baudenbach

Vermarktungsstrategien bei volatilen Märkten Dr. Reimer Mohr. Hanse Agro Unternehmensberatung GmbH

Trends am Düngemittelmarkt

Der Markt für Stickstoffdünger. Burg Warberg 04. November 2015 Marco Fleischmann, Vertriebsleiter Süddeutschland, AT & CH

Marktsituation bei Getreide

Unabhängiger Informationsdienst für Agrarmärkte & Management

Marktgerüchte - Marktfakten. Mais? Corn

Chancen für den Lohnunternehmer durch turbulente Märkte?

ifo Branchen-Dialog 2011

Russland und Ukraine: Chance und Herausforderung für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft

Der Weltmarkt für Soja ist die Bohne unverzichtbar?

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2014

Herausforderungen in den Agrarmärkten

Welternährung durch die Landwirtschaft sichergestellt? Dr. R. Joerin Institut für Umweltentscheidungen, ETH Zürich

Ölsaatenhandelstag am 18./19. September 2012

SWISS Verkehrszahlen Juli 2007

Perspektiven auf den Getreideund Ölsaatenmärkten in einer global verflochtenen Agrarwirtschaft

Die wichtigsten Handelspartner Deutschlands (Teil 1)

Teller, Trog, Tank Eine Mengenbetrachtung. Christian Gessl

Erstes Quartal 2015 und Ausblick

Chartbericht Jan. - Aug. 2015

Getreidemärkte Grains

Rindfleischproduktion auf Weltebene

Wirtschaftsvereinigung Stahl

Weltweite Anbaufläche von Sojabohnen, Raps, Sonnenblumen und Palmen 2013 ~ 191,6 Mio. ha

Thema. IPO-Rückblick 2012 und Ausblick Januar Datum

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2015

Biomasse Lebensmittel, Futtermittel, Rohstoff, Energieträger Flächenkonkurrenz oder integrative Lösungen?

Pressemitteilung Nr. 31 vom 18. Februar 2015 Seite 1 von 8

Der Markt für Getreide und Ölfrüchte 1

Entwicklung des deutschen PV-Marktes Auswertung und grafische Darstellung der Meldedaten der Bundesnetzagentur nach 16 (2) EEG 2009 Stand 31.3.

SWISS Verkehrszahlen Januar September 2004


EU - Geflügelmarkt. Ausblick auf die globale Entwicklung am Geflügelmarkt. Wolfgang Christ

Berichterstattung laufende Geschäfte

Buß- und Bettagsgespräch November 2010

Monatlicher Stromverbrauch in Deutschland

Pflanzenschutz- und Düngemittelhandelstag am 06./07. November 2012

Wirtschaftsdatenblatt Deutschland

Herzlich willkommen zur VDW-Jahrespressekonferenz Frankfurt am Main, 11. Februar 2016

Volatile Preise Wie damit umgehen? Die Absicherung von Getreidepreisen an Warenterminbörsen

Entwicklungen in der deutschen Erdgaswirtschaft 1. Halbjahr 2016

Entwicklung des deutschen PV-Marktes Auswertung und grafische Darstellung der Meldedaten der Bundesnetzagentur nach 16 (2) EEG 2009 Stand 30.9.

Internationale Automobilkonjunktur

Wärmepumpe Stromverbrauch Wärmepumpe. Jahresüberblick Kosten pro Monat [ ] Monatsdurchschnittstemperatur [ C]

Gesamttableau der weltwirtschaftlichen Entwicklung 2015 Raueres Fahrwasser zu erwarten?

Januar Deadline und Abrechnungsdetails. Zeichnungen. Rücknahmen. Deadline CET. Deadline CET. Valuta Titellieferung. Valuta Geldüberweisung

8 Referat von Georg Bregy, Direktor Schweizer Obstverband. Perspektiven für den Schweizer Apfel

Welt: Entwicklung des Maschinenumsatzes

EU-Getreide Bilanzen ab dem Wirtschaftsjahr 2004/2005

Stromverbrauch Wärmepumpe Mehr Infos unter: Luftwaermepumpe.eu

Der (Bio)milchmarkt der Zukunft, wohin geht die Reise?

AUSSEN WIRTSCHAFTS TAG

Stromhandel und Strompreisbildung

Rohstoff. Fiskalquote Datum:

Rohstoff- und Edelmetallinvestments im aktuellen Kapitalmarktumfeld

Entwicklung des Außenhandels mit Spirituosen nach Ländern und Gattungen 2012 endgültige Ergebnisse

Auswertung amtliche Tourismusstatistik 2015 für den Freistaat Sachsen

Chartbericht Jan.-Feb. 2015

Kurstage Geprüfte(r) Technischer Fachwirt(-in) IHK

homegate.ch-angebotsmietindex Dezember 2003 Mieten für neu und wieder zu vermietende Wohnungen gleiten zurück

Der Markt für Getreide und Ölfrüchte

Welche deutschen Aktien sind unterbewertet?

Handelsware Pellets Entwicklungen am Weltmarkt

Kurstage Geprüfte(r) Technischer Fachwirt(-in) IHK

Die EU als Agrarexporteur am Beispiel Deutschland. Referat von Bernadette Brugger und Carolin Hesshaus

Amme & Müller GmbH - Hamburg - HERZLICH WILLKOMMEN!

Internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Schweineproduktion

Zur Politik der Importsubstitution in Russland. Eine ökonomische Betrachtung. Russland-Konferenz Markt. Modernisierung. Mittelstand.

Contracts for Difference (CFDs) Kennzahlen Q2 2009

Südtirol Kalenderjahr Jänner bis 31. Dezember

Monat Datum Veranstaltung Veranstalter Mietkosten Bestätigung Vertrag Bezahlt

Strompreise werden von einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher fundamentaler Faktoren beeinflusst

Beschränkung der Agrarexporte in die Russische Föderation Auswirkungen für Österreich

Weltsteinkohlemarkt 2014: Produktion und Handel stagnieren, Importe nach Deutschland und Europa rückläufig

Tourismus-Statistik in Nordrhein-Westfalen. Chartbericht. Basis: Vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamt Deutschland und von IT.

Entwicklungen an den internationalen

Tourismusentwicklung Sachsen zum 3. Quartal 2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hohe Volatilität auf den Agrarmärkten: Die politischen Ursachen Dr. R. Joerin Institut für Umweltentscheidungen, ETH Zürich

Pressefrühstück, 13. November 2014

Wirtschaftspartner Deutschland: Konjunkturaussichten für Ungarns wichtigsten Wirtschaftspartner

Präsentation zur Informationsveranstaltung DRJV und DRIHK

Der Markt für Getreide und Ölfrüchte

Marktbericht April Handelsmarken 2014 Erzeugerpreis Milch Magermilchpulver Butter Emmentaler Jungbullen Schlachtkühe Nutzkälbern Schlachtschweinen

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2015

AMK-Jahres-Wirtschafts-Pressekonferenz Küche 2015

Weltagrarhandel am Beispiel Soja

Kurstage Geprüfte(r) Technischer Fachwirt(-in) IHK

Tourismus-Statistik in Nordrhein-Westfalen. Chartbericht. Basis: Vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamt Deutschland und von IT.

Deutsche Asset & Wealth Management. Marktbericht. Johannes Müller Frankfurt, 13. Januar Bei diesen Informationen handelt es sich um Werbung

Landwirtschaft unter neuen Markt- und Preisbedingungen - Konsequenzen für hessische Betriebe. Dr. Christian Bickert

Arbeitslosigkeit nach der Finanz- und Wirtschaftskrise (Teil 1)

Konferenz Bürger und Parlamente Bürger gegen Parlamente? am 25. Februar 2013 Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung

Viele Werbetreibende reduzieren ihre Mediabudgets in den Sommermonaten. Gründe: Urlaubszeit, rückläufige Absätze und verminderte Mediennutzung

Ertragsentwicklung in der Kfz-Wirtschaft

Chartbericht Januar 2015

Transkript:

NETZWERK INNOVATION SERVICE www.burg-warberg.de Bundeslehranstalt Burg Warberg e.v., An der Burg 3, 38378 Warberg Tel. 05355/961100, Fax 05355/961300, seminar@burg-warberg.de Getreidehandelstag am 11./12. Juni 2012 Marktverhalten und Marktaussichten in 2012 Konrad Weiterer

Getreidemarkt 2012 Ich nenne es diesmal Rückblick auf die Getreideernte 2011/2012 und Ausblick auf die Ernte 2012/2013 in 9 Kapiteln Kapitel 1 Die Ernte 2011 Trockenheit in weiten Teilen Europas. Konstante Erntebedingungen und Erntemengen in anderen großen Produktionsregionen der Welt insbesondere in den USA. Weltweit ausgeglichene Angebotssituation bei Weizen und Mais trotz insbesondere bei Mais enger Marktbilanz. -Aber Rückkehr Russlands, Ukraine, Kasachstan als Exporteur auf dem Weltmarkt- 1

Paris Weizen 1 Jahr Kapitel 2 Die Marktpreispreisentwicklung insbesondere die Börsenpreis-Entwicklung in Paris für Weizen Durch die neu aufgelegten Exportaktivitäten der Schwarzmeerregion im Export was aber eigentlich klar war ist die Preisentwicklung von 220,00 Euro/tovor der Ernte auf 180,00 200,00 Euro/toin den Monaten Juli, August, September stark abgerutscht. Das Tief von 170,00 /to wird Mitte Dezember 2011 gesehen. Der Marktverlauf ist die ganze Zeit invers, d.h., die späteren Termine sind immer preiswerter notiert als die vorderen. Diese Situation resultiert aus der Markterwartung der Marktteilnehmer; die Preise müssten eigentlich nachgeben. 2

Kapitel 3 Januar bis Juni 2012 Die Markterwartung auf rückläufige Preise einiger Einkäufer aber auch Land-und Getreidehändler ist nicht eingetroffen. Stattdessen bewegte sich die Weizenbörse in Paris bis auf ca. 224,00 Euro/to. Der physische Weizenmarkt zeigte dabei eine noch festere Tendenz als die Börse in Paris. Die Prämien auf den Future stiegen zeitweilig auf Rekordhöhen. In Norddeutschland war Weizen zeitweilig ausverkauft. Es mussten größere Mengen Weizen insbesondere für Futterzwecke aus Osteuropa importiert werden. 120 Monatlicher Niederschlag Borsum (Hildesheimer Börde) Niedersachsen 100 80 60 2011 2012 Ø 1988-2010 40 20 0 Jan. Feb. Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Quelle: http://www.borsum-wetter.de/statistiken/index.html 3

Kapitel 4 Was erwartet uns für 2012/2013? ( jetzt aber??????) Wassermangel auch im Frühjahr 2012 siehe Diagramm. In Deutschland sind lt. Angaben des statistischen Bundesamtes von 3,23 Mio. ha Weizen ca. 360 Tsd. ha umgebrochen worden, sodass nur noch 2,98 Mio. ha Winterweizen geerntet werden können. Die Wintergerstenfläche hat sich von 1,24 Mio. ha auf 1,08 Mio. ha reduziert. Der Roggen mit 670 Tsd. ha hat den Frost gut überstanden. Auch die Rapsumbrüche sind mit weniger als 1 % im geringen Bereich. In Niedersachsen ist die Situation bei Weizen besonders schlimm. Dort sind mindestens 25 % des Winterweizens umgebrochen worden. Das statistische Bundesamt gibt die Sommerweizenanbaufläche mit 71.500 ha. Fazit: Vor der eigenen Hoftür werden wir wahrscheinlich nicht die Spitzenmengen sehen können. 7,5 7,0 6,9 6,8 6,5 6,0 6,3 5,8 5,5 5,2 5,2 5,3 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 Quelle: Landesbetrieb für Statistik (Stand 2012) 4

55 Getreideernte Deutschland (in Mio. t) 50 50,0 49,4 45 40 43,3 40,5 44,3 41,9 44,0 35 30 25 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 S. Quelle: Toepfer International Marktbericht Mai 2012 Kapitel 5 Was haben die anderen zu bieten Europa -Welt Auch im Osten Frankreichs und im Westen Polens hat die Kältewelle im Februar 2012 erhebliche Auswinterungsschäden verursacht. In Frankreich schätzt man 6 % der Winterweizenfläche, in Polen sagt man sogar über 20 % mussten umgebrochen werden. Spanien litt unter Trockenheit. Das USDA schätzt daher die Weichweizenernte in der EU auf etwa 124 Mio. to., Strategie grainssetzt die Produktion mit 122,7 Mio. to an. Im Vorjahr betrug die Produktion 129,4 Mio. to. Wenn das so kommt, werden sich die Weizenexporte im Rückgang auf 11,4 Mio. to nach 16,5 Mio. to entwickeln. 5

Ernte EU 27 (in Mio. t) 350 300 250 259 255 311 294 274 284 282 200 150 100 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 S. Quelle: Toepfer International Marktbericht Mai 2012 Entwicklung der Erntemengen Weizen EU-27 (in Mio. t) 145 140 140 135 130 125 120 121 117 131 127 129 123 115 110 111 105 100 2005-06 2006-07 2007-08 2008-09 2009-10 2010-11 2011-12 2012-13 Schätzung Mai 12 Quelle: Toepfer International Marktbericht Mai 2012 6

EU Weizenexporte insgesamt (in Mio. t) 25,0 24,3 22,2 20,9 20,0 16,5 15,0 13,5 14,1 13,2 11,9 11,4 10,0 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 EU 27 Europäische Gerstenproduktion (in Mio. t) 70,0 65,0 65,3 61,9 60,0 56,3 57,5 55,0 54,6 51,7 52,7 50,0 45,0 40,0 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 s. International Marktbericht Mai 2012 Strategie grain233 17.5.12 7

Kapitel 5 Was haben die anderen zu bieten Europa -Welt Die Ukraine hat besonders unter Frost gelitten. Dort schätzt das USDA die Weizenproduktion lediglich auf 13,5 Mio. to nach 22,1 Mio. to. In Kasachstan wird nur Sommerweizen angebaut. Das USDA schätzt dort die Ernte auf 15,0 Mio. to nach 22,7 Mio. to im Vorjahr. Da noch hohe Altbestände vorhanden sind, wird trotzdem die Exportmenge bei 8,5 Mio. to zugelassen. Eine Schlüsselrolle für die weitere Preisentwicklung spielt natürlich Russland.Die aktuelle Ernteschätzung liegt bei 56 Mio. to. Dies würde wiederum ein großes Exportvolumen bedeuten. Der internationale Großhandel hält diese Prognose für übertrieben und rechnet eher mit einem Rückgang der Weizenproduktion um 3,00 Mio. to. Kapitel 5 Was haben die anderen zu bieten Europa -Welt In den USA wird die Weizenernte auf 61,1 Mio. to nach 54,4 Mio. to ansteigen. Somit können die USA die Exporte auf 31,3 Mio. to steigern. Gute Ernteaussichten gibt es zurzeit auch in Kanada. Die Schätzung liegt bei 27,0 Mio. to vor letztjährig 25,3 Mio. to. Insgesamt erkennt man: Plus und Minus ist beides vorhanden. 8

Weltgetreidemarkt: Produktion und Verbrauch in Mrd. t 2,4 2,3 2,2 2,1 2 1,9 1,8 1,846-20 1,7 1,6 1,880-29 Verbrauch Produktion 1,821 1,863-93 -84 2,044 49 2,018-14 2,005-46 2,126 22 81 2,242 2,241 38 Veränderung der Endbestände 2,199 2,300-29 -2 1,5 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 S. Mai 12 Quelle: Töpfer 5.20122 inkl.reis 2,372 17 600 500 400 300 200 100 0-100 -200 Weltweizenmarkt: Produktion und Verbrauch in Mio. t 700 680 660 640 620 600 580 560 540 520 587 585 2 Produktion Verbrauch 626 604 585 587 589 607 583 583 568 554 18-2 -4-37 -35 623 620-3 610 598-12 613 609-4 686 639 47 679 648 31 662 650-12 694 0 694 Veränderung der Endbestände 687 678-9,4 250 200 150 100 50 0 500 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 S. Mai 11 Quelle: The International Grains Council (IGC) Der internationale Getreiderat : www.igc.int/en/grainsupdate/igcsd. Stand: 5.2012-50 9

Welt Weizenvorräte (in Mio. t) 220 200 205 195 197 188 180 168 166 160 151 148 149 140 133 127 120 114 100 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 S. Quelle: Toepfer International Marktbericht Mai 2012 Kapitel 6 Mais In den USA, dem weltweit größten Maisproduzenten, waren die Witterungsverhältnisse für die Aussaat dieses Jahr exzellent. Die frühe Aussaat begünstigt die Ertragsbildung der Pflanzen. Weiterhin fällt die wichtige ertragsbildende Phase der Pflanzen nicht voll in die heißesten Monate Juli und August, sondern beginnt schon etwas früher. Die Anbaufläche mit 38,8 Mio. ha ist die größte Maisanbaufläche seit Beginn der USDA Schätzung von 1960. Das Produktionsvolumen wird daher bei rekordverdächtigen 386 Mio. to. angesetzt. Ob diese Menge tatsächlich erreicht wird, hängt natürlich maßgeblich von den späteren Wetterbedingungen ab. 10

Kapitel 6 Mais Die weltweite Maisproduktion soll somit auf 946 Mio. to nach 870 Mio. t im Vorjahr ansteigen. Die Nachfrage nach Mais soll stark auf 921 Mio. to nach 868 Mio. to ansteigen. Die Maisverwendung zu Futterzwecken soll weltweit um 42 Mio. to ansteigen, weil Mais den Weizen der ohnehin knapper ist, aus der Fütterung verdrängen soll. Szenario liegen die weltweiten Maisendbestände bei 152 Mio. to nach nur 128 Mio. to im Vorjahr. Auf der Nachfrageseite ist zu ersehen, dass China seit dem letzen Jahr wieder aktiv Mais importiert. Nach 5 Mio. to im letzten Jahr sollen es in der neuen Kampagne 7 Mio. to werden. Es gibt auch Markteinschätzungen, die den Mais Future der derzeit bei 580 cents / bushel liegt, bei 400 cents / bushel sehen-voraussetzung :Das hohe Ernteziel der USA wird realisiert? 940 Weltmaismarkt: Produktion und Verbrauch in Mio. t 946 250 920 900 880 Produktion Verbrauch 871 921 200 860 840 820 800 780 760 796 799 776 781 817 814 843 868 829 Veränderung der Endbestände 150 100 50 740 720 700 725 710-15 20 18-3 -14 2,5 24,8 0 680 660 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 Quelle: The International Grains Council (IGC) Der internationale Getreiderat : www.igc.int/en/grainsupdate/igcsd S. Mai 12 Töpfer Stand: 05.2012-50 11

Welt Mais Endbestände Mill. T 160 152 150 140 146 140 130 130 122 128 120 110 100 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 S. Kapitel 7 -Soja Die Versorgungslage sowohl für die alte Ernte als auch für neue Ernte bei Sojabohnen ist relativ eng. Eine große Ernte wird notwendig sein, daher werden die Sojamärkte durch Wettereinflüsse sehr volatil bleiben. 12

Kapitel 8 Schlussfolgerungen Aufgrund der derzeitigen Produktionsschätzungen bei Weizen bleibt die Marktbilanz in dieser Fruchtart relativ eng. Wie dargestellt würde eine Rekordernte von Mais die globalen Getreideversorgungsbilanzen deutlich entspannen können und dadurch Druck auf die Getreidepreise ausüben. Die Börse Chicago schaut besonders auf Entwicklungen in den USA. Die Entwicklung der Maisproduktion in den USA ist der ausschlaggebende Faktor für die Preisentwicklung. Vorher wird das Augenmerk auf den Aufwuchsbedingungen in Europa, in Russland und der Ukraine liegen. Kapitel 9 Fazit 1 Heftige Kursschwankungen an Warenterminbörsen durch Auflösung von Positionen durch Fonds Gewinnmitnahmen bei Long-Positionen drücken die Kurse entgegen physischer Marktlage ( CBOT ) Euro -US-Dollar-Kurs mit 1,25 eher stabilisierend 13

Kapitel 9 Fazit 1 Ungelöste Euro-Schuldenkrise verschreckt Investoren Überreaktion Nordafrika konstanter Import vermutet Erntemenge plus Exportmenge Russland, Ukraine, Kasachstan unsicher Kanada, USA -Weizenproduktion plus Export im Plus Kapitel 9 Fazit 1 Physischer Markt wahrscheinlich angebotsorientiert Warenterminbörsen auch im Einfluss von Panik und Schreckensreaktionen Über-und Untertreibung an den Börsen werden innerhalb kurzer Fristen wieder ausgeglichen. Länger andauernde Preisniveaus haben ihre Ursache in den fundamentalen Daten des weltweiten Angebotsund Nachfrageverhältnisses. Diese dienen letztendlich als Maßstab für die Kurse an den Börsen. 14

Kapitel 9 Fazit 2 Historisch hohes Preisniveau vor Ernte In Anbetracht der dargestellten Situation scheint das derzeitige Preisniveau angemessen zu sein. Als Getreidehändler / Landhändler sollte man allerdings auch darüber nachdenken, welches Marktverhalten die Getreide verkaufenden Landwirte vermutlich an den Tag legen werden Kapitel 9 Fazit 2 Das derzeitige Getreidepreisniveau deckt die Produktionskosten und lässt Spielraum für eine angemessene Gewinnmarge. Auf kurz-bzw. mittelfristige Preisrückgänge an den Börsen reagierte die Landwirtschaft oft mit Verkaufszurückhaltung, um wieder bessere Phasen abwarten zu können. 15

Kapitel 9 Fazit 2 Dieser Aspekt gewinnt künftig an Bedeutung und sollte bei den Einschätzungen der Marktentwicklungen mit berücksichtigt werden. Der physische Warenfluss folgt nicht 1:1 sofort den Börsen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Ich wünsche uns allen eine gute Ernte bei auskömmlichen Getreidepreisen 16