Firmen-Neueintragungen, Löschungen sowie Konkurse 08/2016 Die ersten acht Monate des Jahres

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PRESSEMITTEILUNG. Datum 19. April Sperrfrist 20. April 2006, Uhr. Sie finden uns im Internet unter

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Transkript:

Presseletter 2. September 2016 Firmen-Neueintragungen, Löschungen sowie Konkurse 08/2016 Die ersten acht Monate des Jahres Das wichtigste in Kürze Neueintragungen legen gegenüber dem Vorjahr leicht zu Wieder deutlich mehr Löschungen von Firmen mit Mängeln in der Organisation Firmenpleiten knapp über dem Vorjahr Privatkonkurse auf dem Vorjahresniveau

Nach acht Monaten erlaubt sich Creditreform einen Ausblick auf das laufende Jahr. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die Unternehmen der Schweiz seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015 sehr gut mit der Situation arrangiert haben. Dass aufgrund dieser Massnahmen der SNB Unternehmen in Notlage gerieten und sich mit Entlassungen oder Produktionsverlagerungen ins Ausland über Wasser halten mussten, wird nicht abgestritten. Aber viele Unternehmen haben Schritte eingeleitet, mit denen sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen konnten, z.b. Rationalisierungen in der Produktion oder im Einkauf, Automatisation oder Innovation. Dies versetzt die Schweizerische Wirtschaft in eine sehr gute Ausgangslage, um im internationalen Umfeld aus einer Poolposition starten zu können. Neueintragungen, Löschungen, Nettowachstum Die Zahl der neu im Handelsregister (HR) eingetragenen Firmen könnte einen neuen Rekordwert erreichen: mit 41 890 Unternehmen liegt der Wert nochmals über dem bisherigen Höchstwert von 2014. Gegenüber dem Vorjahr erhöht sich der Wert um 2.1 %. Der Schock, ausgelöst durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015, ist in dieser Statistik praktisch nicht erkennbar. Auch im letzten Jahr wurden über 41 000 Firmen im HR registriert. Natürlich handelt es sich nicht bei jeder Neueintragung auch um ein neu geschaffenes Unternehmen: einige gehen aus Umstrukturierungen wie Übernahmen, Fusionen, etc. hervor. Da dies aber auch in der Vergangenheit jeweils so war, können die Zahlen in einer Langzeit-Betrachtung für Interpretationen sehr wohl dienen. Bei den Löschungen ist die Zunahme zum Vorjahr mit 3.1 % stärker. Auch hier rechnet Creditreform für das laufende Jahr mit einem Höchstwert von 29 200 Unternehmen, die aus dem Handelsregister gelöscht werden. In dieser Zahl enthalten sind natürlich die Firmeninsolvenzen und Löschungen aufgrund von Mängeln in der Organisation. Unter dem Strich resultiert ein Überschuss von knapp 12 700 Unternehmen, etwa so viele wie im Vorjahr. Der Höchstwert von 2008 mit rund 15 600 Firmen liegt in ziemlicher Ferne, obwohl die Neueintragungen um rund 5 000 Firmen höher sind als damals. Im Jahr, in welchem im Herbst die Finanz- und Euro-Krise ihren Anfang nahm, waren die Firmeninsolvenzen um ca. 700 Firmen tiefer und die Zahl der Löschungen insgesamt lag um 8 000 Firmen tiefer. Tab. 1) Neueintragungen, Löschungen, Nettowachstum Die nachfolgende Grafik der letzten 12 Jahre setzt die Merkmale Neueintragungen, Löschungen, Nettowachstum und die Insolvenzen von Firmen gegenüber. Beim Nettowachstum kann die Finanz- und Eurokrise mit einem starken Rückgang 2009 herausgelesen werden. Für eine bessere Analyse der Firmeninsolvenzen verweisen wir auf Abb. 4). Presseletter 2. August 2016 2/8

Abb. 1) Neueintragungen, Löschungen, Nettowachstum, Firmeninsolvenzen Auswertung nach Rechtsform Bei der Berechnung der Ausfallwahrscheinlichkeit spielt die Rechtsform eine wichtige Rolle, wie auch das Alter oder die Branche. So zeigen die systematischen Berechnungen von Creditreform für die Bonitätsstatistik, dass GmbH s ein erhöhtes Risiko aufweisen. Umso interessanter ist, dass der Anteil bei den Neueintragungen 38 % beträgt. Rund 1/3 aller Neueintragungen sind Einzelunternehmen und 20 % fallen auf Aktiengesellschaften. Abb. 2) Neueintragungen nach Rechtsform Bei den Insolvenzen fallen 44 % auf die GmbH und 25 % auf die Aktiengesellschaft. Die Einzelunternehmen machen 30 % aller Firmenpleiten aus. Alleine durch die Zunahme der GmbH s ist für die kommenden Jahre mit mehr Insolvenzen zu rechnen. Abb. 3) Insolvenzen nach Rechtsform Presseletter 2. August 2016 3/8

Firmen- und Privatkonkurse Insgesamt stieg die Zahl der Firmenkonkurse gegenüber dem Vorjahr um 7.7 % auf 4 332. Das grössere Wachstum allerdings liegt mit einem Plus von 21.6 % bei den Konkursverfahren aufgrund von Mängeln in der Organisation. Die Bereinigung der Handelsregister von vermutlich inaktiven Firmen steigt in diesem Jahr wieder deutlich, nachdem seit 2013 ein Rückgang verzeichnet wurde. Die effektiven Insolvenzen liegen rund 3 % über dem Vorjahr. Bis Ende 2016 schätzt Creditreform hier eine Zunahme von 2 %. Die Privatkonkurse dürften bis Ende Jahr um rund 1 % steigen. Tab. 2) Firmen- und Privatkonkurse Im langjährigen Überblick fällt die Zunahme der Privatkonkurse seit 2012 auf, die jetzt scheinbar langsam einen Höhepunkt erreicht. Die Firmeninsolvenzen zeigen ebenfalls die Zunahme aufgrund der Finanzund Eurokrise in den Jahren 2009 und 2010 und eine mögliche Reaktion auf den Eurokurs-Entscheid Anfang 2015. Abb. 4) Firmen- und Privatkonkurse seit 1993 Presseletter 2. August 2016 4/8

Über Creditreform Der Schweizerische Gläubigerverband Creditreform wurde 1888 gegründet und versteht sich als Selbstschutzorganisation im Dienste der Mitglieder und Kunden. Der gegenseitige Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern und die Vernetzung der sieben selbständigen Kreisbüros mit internationalen Partnern liess Creditreform zum führenden genossenschaftlichen Verbund für Wirtschafts- und Bonitätsauskünfte sowie Inkasso-Dienstleistungen werden. Bei Gesetzesänderungen setzt sich Creditreform im Sinne der Mitglieder und Kunden ein, berät diese persönlich bezüglich Kredit- und Debitorenmanagement und betreut sie durch Spezialisten vor Ort. 12'000 Mitglieder und Kunden schätzen dieses Angebot und nutzen die internationale Datenbank für sichere und erfolgreiche Entscheidungen. Creditreform beschäftigt rund 200 Mitarbeitende in der Schweiz und 4350 weltweit. www.creditreform.ch www.crediweb.ch Weitere Informationen: Claude Federer Tel. 071 221 11 90 Presseletter 2. August 2016 5/8

Beilage 1 Presseletter 2. August 2016 6/8

Beilage 2 Presseletter 2. August 2016 7/8