Trinken hält fit! 2
Trinken ist lebensnotwendig Jeder Mensch verliert täglich rund 2 3 Liter Flüssigkeit über Urin, Haut, Atem und Kot. Bei hohen Temperaturen, Durchfall oder viel Bewegung kann es sogar mehr sein. Dieser Flüssigkeitsverlust muss ausgeglichen werden, sonst leidet das Wohlbefinden. Wassermangel und seine Folgen Durst ist das erste Zeichen eines Wassermangels. Bei einem Flüssigkeitsverlust von nur 2 % lässt bereits die Leistungsfähigkeit nach. Bei höheren Verlusten können Schwindel, Kopfschmerzen bis hin zu Erbrechen und Krämpfen die Folge sein. Ganz ohne Flüssigkeitszufuhr überlebt der Mensch nur wenige Tage. Regelmäßig für Nachschub sorgen Damit der Wasserhaushalt nicht aus dem Gleichgewicht gerät, muss die Flüssigkeitszufuhr stimmen. Lebensmittel, vor allem Obst und Gemüsse, liefern rund 700 Milliliter Flüssigkeit. Einen kleinen Teil produziert der Körper selbst: Rund 300 Milliliter Wasser entstehen beim Abbau von Nährstoffen. Das reicht aber noch nicht aus den Rest müssen Getränke beisteuern. Faustregel für Erwachsene und Jugendliche: Rund 1,5 2 Liter am Tag trinken. Kinder kommen mit 1 Liter aus. Das Durst gefühl setzt erst ein, wenn der Körper schon Flüssigkeit ver loren hat. Deshalb gilt: Regelmäßig über den Tag verteilt trinken, bevor der Durst kommt. Wozu braucht der Körper Wasser? Wasser ist mengenmäßig der wichtigste Bestandteil des Körpers: Ein Erwachsener besteht zu über 50 % aus Wasser, Säuglinge sogar zu 75 %. Der Körper benötigt es als Lösungs- und Transportmittel Baustoff sämtlicher Körperzellen und -flüssigkeiten Reaktionspartner für biochemische Abläufe Regulator der Körpertemperatur Ausreichend trinken so gelingt s Trinken Sie zu jeder Mahlzeit. Ein Getränk immer in Reichweite stellen zur Erinnerung. Richten Sie sich feste Trinkpausen ein, z. B. nach dem Aufstehen. Trinken Sie an heißen Tagen und beim Sport mehr, damit Sie nicht schlapp machen. Machen Sie den Trinkcheck: Notieren Sie, wie viel Sie am Tag getrunken haben. Stimmt die Menge?
Getränke ohne Alkohol ein Überblick Wasser Neben dem Trinkwasser aus der Leitung gibt es das Wasser, das abgefüllt wird: Je nach Herkunft unterscheidet man zwischen natürlichem Mineralwasser, Quell-, Tafel- und Heilwasser. Säfte Sie können aus Obst oder Gemüse hergestellt werden. Abhängig vom Saftgehalt gibt es Säfte und Nektare. Letztere haben einen deutlich geringeren Saftgehalt. Erfrischungsgetränke Sie enthalten weniger Saft, aber mehr Zucker und andere Stoffe als Säfte. Zu dieser Gruppe gehören Fruchtsaftgetränke und Limonaden wie Colagetränke und Brausen. Auch Sportlergetränke, Energydrinks und Fruchtsaft-Molkegetränke zählen dazu. Kaffee Röstkaffee gibt es in ganzen Bohnen oder gemahlen, als löslichen Kaffee mit oder ohne Koffein und als Schonkaffee. Letzterem wurden Inhaltsstoffe ent zogen, um ihn für magen-, galle- und leberempfindliche Personen bekömmlicher zu machen. Tee Bei diesem Aufguss aus Blättern, Blattknospen und zarten Stielen des Teestrauches unterscheidet man grünen (nicht fermentiert), schwarzen (vollfermentiert) und Oolong-Tee (halbfermentiert). Abhängig vom Anbaugebiet gibt es Darjeeling-, Assam- und Ceylon-Tee. Nicht vom Teestrauch stammen Kräuter-, Rooibos- oder Früchtetees. Kakao entsteht durch Verrühren von Milch oder Wasser mit Kakaopulver, das aus den Samen des Kakaobaumes gewonnen wird. Zu kaufen gibt es den fertigen Kakaotrunk und das Pulver mit unterschiedlichen Fettgehalten, gezuckert oder ungezuckert.
Das Richtige trinken! Nutzen Sie die Vielfalt der Getränke und sorgen Sie für Abwechslung im Glas. Das hilft beim täglichen Trinkpensum. Wasser: Durstlöscher Nr. 1 Als ideale Durstlöscher liegen Leitungs- und Mineralwasser klar vorn. Sie liefern keine Kalorien, enthalten aber wichtige Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium. Tee aus Früchten und Kräutern empfehlenswert Auch ungezuckerte Früchte- und Kräutertees können die Palette der Durstlöscher erweitern. Ob solo oder gemischt, nutzen Sie die Vielfalt. Tipp: Verwenden Sie für den Aufguss unbedingt kochendes Wasser. So können Sie eventuell vorkommende Keime abtöten. Lassen Sie den Tee mindestens 5 Minuten ziehen. Tipp: Wählen Sie bewusst kalziumreiche (mindestens 150 mg Ca / l) und magnesiumreiche (mindestens 50 mg Mg / l) Mineralwässer aus. Sie können einen Beitrag zur Mineralstoffversorgung leisten. jederzeit Leitungswasser Mineralwasser Früchtetee Kräutertee stark verdünnte ab und zu unverdünnte Fruchtsäfte Fruchtsaftgetränke Fruchtnektar eher nicht Energydrinks Sportgetränke Getränke mit Süßstoff gefärbte Genussmittel in Maßen Schwarzer und grüner Tee sowie Kaffee liefern keine Kalorien. Als Durstlöscher sind sie jedoch nicht ge eignet, sie zählen zu den Genussmitteln. Ihr Koffeingehalt wirkt anregend auf Herz und Kreislauf. Daher gilt: nur in Maßen trinken. Für Kinder sind sie ungeeignet. Fruchtsäfte Limonaden Getränke Brausen Schwarztee Kaffee Teegetränke Flüssiges Obst am besten verdünnt Wem Leitungs- und Mineralwasser auf Dauer zu einseitig ist, kann mit Fruchtsäften für Abwechslung sorgen. Da sie natürlicherweise viel Zucker enthalten, sollten sie stark verdünnt werden. Einfach 1 Drittel Saft mit 2 Dritteln Wasser mischen und fertig ist der Trinkgenuss!
Zwischen Saft, Nektar und Fruchtsaftgetränk bestehen große Unterschiede: Fruchtsaft besteht zu 100 % aus Frucht. Fruchtnektar enthält mindestens 25 50 % Frucht, Trinkwasser, Zucker oder Süßungsmittel. Fruchtsaftgetränk ist ein Gemisch aus mindestens 6 30 % Frucht, Trinkwasser, Zucker oder Süßungsmittel, natürlichen Aromen und Genusssäuren. Brausen: Wasser, Kohlensäure, Zucker oder Süßungsmittel, naturidentische und künstliche Aromen, Farbstoffe, weitere Zusätze wie Koffein, Chinin Erfrischungsgetränke nur ab und zu Erfrischungsgetränke enthalten reichlich Zucker und kaum Vitamine und Mineralstoffe. In Cola und Limonaden beispielsweise sind in einem Glas (200 ml) knapp 100 Kalorien enthalten. Ein Glas Apfelsaft enthält zwar ähnlich viele Kalorien, doch er lässt sich mit Wasser verdünnen und liefert zusätzlich noch Nährstoffe. Fruchtsaftgetränke, Limonaden und Brausen sind daher als Durstlöscher ungeeignet. Eistee aus Teeextrakt, Schwarztee, Früchtetee oder Teearomen, Wasser, Zucker, Zitronensäure, Aromen Auch Energydrinks sind nicht zu empfehlen. Ihnen sind anregende Inhaltsstoffe wie Koffein oder Taurin zugesetzt. Kinder sollten sie in keinem Fall trinken! Fruchtschorlen: Fruchtsaft, Wasser (Trink-, Mineral-, Quell- oder Tafelwasser), Kohlensäure, evtl. Zucker, natürliche Aromen, Konservierungs stoff Sonstige: Sportlergetränke mit zugesetzten Vitaminen und Mineralstoffen, z. T. isotonisch; Energydrinks aus Zucker, Wasser, Zusatzstoffe mit anregender Wirkung wie Koffein, Taurin, Inosit Limonaden: Wasser, mind. 7 % Zucker oder Süßungsmittel, natürliche Aromen, Genusssäuren, weitere Zusätze wie Koffein, Chinin, Molke; Limonaden mit Fruchtsaft: zusätzlich mind. 3 15 % Fruchtgehalt (je nach Fruchtart) Tipp: Trinken Sie statt einer Limonade lieber Mineralwasser mit etwas frischer Zitrone oder Minzeblättern. Das sorgt für einen Frischekick und enthält keinen Zucker und keine Zusatzstoffe.
Alkohol massvoll geniessen Als Durstlöscher sind alkoholische Getränke nicht ge eignet. Als Genussmittel ab und zu sind Bier, Wein, Schaumwein und weinähnliche Erzeugnisse sowie Spirituosen beliebt. Ein Gläschen in Ehren Ab und zu ein Glas Wein oder Bier dagegen ist nichts einzuwenden. Es sollte nur nicht zur Gewohnheit werden, und das Maß muss stimmen. Denn vom Genussmittel zum Suchtmittel ist es nur ein kleiner Schritt. Tipps zum Umgang mit Alkohol Trinken Sie nicht täglich Bier oder Wein. Mindestens zwei alkoholfreie Tage in der Woche sollten es sein. Als Durstlöscher sind alkoholische Getränke völlig ungeeignet. Alkoholfreies Bier ist eine Alternative und hat weniger Alkohol (0,5 % vol). Vorsicht bei alkoholischen Mixgetränken: Sie sind zuckersüß und enthalten z. T. mehr Alkohol als eine Flasche Bier. Als Faustregel gilt: Männer bis zu 20 g Alkohol am Tag. Frauen bis zu 10 g Alkohol am Tag. o,5 l Bier oder 0,25 l Wein enthalten 20 g Alkohol. Wie der Körper auf Alkohol reagiert Puls und Atmung werden schneller. Blutgefäße erweitern sich. Geschmackssinn, Sehfähigkeit und Schmerzempfinden nehmen ab. Reaktionsfähigkeit lässt deutlich nach. Gleichgewichtsstörungen, Bewusstseinstrübung bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen können folgen. Langfristig schädigt regelmäßiger Alkoholkonsum Leber und Magen. Auch Herz, Nerven und Blutgefäße können betroffen sein. Das Risiko für einige Krebsarten ist erhöht. Übrigens: 1 Gramm Alkohol liefert fast so viele Kalorien wie 1 Gramm Fett. Zudem führt Alkohol dazu, dass das Fett im Körper langsamer abgebaut wird. Alkohol sorgt daher auch oft für überflüssige Pfunde.
Zum Thema Getränke sind erschienen: 1. Getränke aus Baden-Württemberg 2. Trinken hält fit! 3. Lebenselixier Wasser 4. Über Flüssiges 1 2 3 4 Impressum: Herausgeber: Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg, Postfach 10 34 44, 70029 Stuttgart Gestaltung: BUERO CAÏRO, Stuttgart Gesamtherstellung: Huerta Büro für Werber, Stuttgart Text: Dr. Claudia Müller Druck: Rösler Druck GmbH Bildnachweis: fotolia LLC, Axel Huerta MLR 14-2008-37 Blickpunkt Ernährung Brennpunkt Lebensmittel Eine Initiative des Landes Baden-Württemberg zum gesundheitlichen Verbraucherschutz LEBENSMITTEL Blickpunkt Ernährung denn Sie wollen wissen, was Sie essen und trinken! Welche Getränke werden in Baden-Württemberg hergestellt? Wie erkennen Sie Qualität beim Getränkekauf? Trinken mit Verstand und Genuss! Brennpunkt Lebensmittel informiert Sie zu aktuellen Schlagzeilen aus der Lebensmittelkontrolle und zum Thema Hygiene. Gesundheitlicher Verbraucherschutz geht uns alle an! Weitere aktuelle Informationen unter: www.ernaehrung-bw.info www.untersuchungsaemter-bw.de www.mlr.baden-wuerttemberg.de