Blutdruck Thomas Fernsebner Diabetes-Akademie Südostbayern e. V. 4. November 2015
Definition Damit das Blut alle Organe und auch die kleinsten Kapillargefäße erreichen kann, muss es mit einem gewissen Druck aus dem Herzen gepumpt werden. Jedes Mal wenn sich das Herz zusammenzieht, drückt es Blut in die Arterien, und der Blutdruck steigt. Danach füllt sich das Herz wieder mit Blut, und der Blutdruck sinkt wieder ab.
Systole Wenn sich das Herz maximal zusammengezogen hat, ist der höchste Wert des Blutdrucks erreicht. = Systolischer Blutdruck
Diastole Danach erschlafft das Herz, und es pumpt kein Blut mehr in die Arterien. Als Folge sinkt der Blutdruck wieder auf den niedrigsten Wert ab. = Diastolischer Blutdruck
Puls Beispiel: 120 mmhg = systolischer Blutdruck = oberer Wert 80 mmhg = diastolischer Blutdruck = unterer Wert
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) Ab wann spricht man von Bluthochdruck? Werte > 140 (systolisch) und > 90 (diastolisch) über einen längeren Zeitraum Im Alter können auch höhere Werte noch normal sein.
WHO-Klassifikation Einteilung der Blutdruck-Werte laut WHO (Weltgesundheitsorganisation): systolisch (mmhg) diastolisch (mmhg) optimal < 120 < 80 normal < 130 < 90 hochnormal 130-139 85-89 Hypertonie Grad 1 140-159 90-99 Hypertonie Grad 2 160-179 100-109 Hypertonie Grad 3 >= 180 >= 110
Deutsche Hochdruckliga Definitionen und Klassifikation der Blutdruckwerte laut der Deutschen Hochdruckliga: systolisch(mmhg) diastolisch(mmhg) optimal < 120 < 80 normal 120-129 80-84 hochnormal 130-139 85-89 Hypertonie Grad 1 140-159 90-99 Hypertonie Grad 2 160-179 100-109 Hypertonie Grad 3 >= 180 >= 110 Isolierte systolische Hypertonie >= 140 < 90
Richtiges Blutdruckmessen Die Blutdruck-Selbstmessung ist für Hypertoniker ein wichtiger Beitrag zur Behandlung der Krankheit. Doch nur richtiges Messen bringt richtige Werte. Die von den Betroffenen zu Hause selbst gemessenen Blutdruckwerte sind aussagekräftiger als Einzelmessungen beim Arzt. Deshalb ist heute die Selbstmessung der Hypertoniker ein wichtiger Beitrag für deren Behandlung. Mit automatischen Geräten ist die Selbstmessung einfach, trotzdem können fehlerhafte Messungen die Werte verfälschen. Professor Dr. med. Bernd Sanner
Richtiges Blutdruckmessen Entspannt sitzen Die Messung des Blutdrucks sollte nach fünf Minuten ruhigen Sitzens in ruhiger Umgebung und entspannter Sitzhaltung durchgeführt werden. Die Beine sollten nebeneinander stehen, bei übereinander geschlagenen Beinen steigt der Blutdruck durch die Anspannung der Muskulatur. Der Messpunkt am Arm sollte sich immer in Herzhöhe befinden. Liegt er tiefer, so ist der gemessene Wert zu hoch, bei einem höher liegenden Messpunkt ist er zu niedrig. Als Faustregel gilt: Je zehn Zentimeter unterhalb der Herzhöhe liegt der systolische (obere) Messwert etwa 8 mm Hg und der diastolische (untere) rund 6 mm Hg zu hoch. Außerdem sollten Sie den Blutdruck immer an dem Arm mit den höheren Blutdruckwerten messen. Welcher das ist, sagt Ihnen Ihr Arzt nach einer Kontrollmessung. Unterschiede bis zu 20 mm Hg gelten als normal. Es empfiehlt sich, den Blutdruck zweimal in Folge mit einer Pause von ein bis zwei Minuten zu messen. Meist liegt der Wert der zweiten Messung niedriger. Diesen sollten Sie notieren.
10 Tipps 10 Tipps zur richtigen Blutdruckmessung 1. Lassen Sie sich das richtige Blutdruckmessen in einer Schulung zeigen. 2. Messen Sie täglich Ihren Blutdruck. 3. Messen Sie erst nach fünf Minuten Ruhe. 4. Messen Sie am Arm mit dem höheren Blutdruck. 5. Die Manschette muss passen. 6. Der Messpunkt am Arm sollte sich in Herzhöhe befinden. 7. Selbst gemessene Blutdruckwerte sollten unter 135 / 85 mm Hg liegen. 8. Schreiben Sie Ihre Blutdruckwerte auf und vergleichen Sie diese regelmäßig. 9. Stellen Sie anhand von Kontrollmessungen beim Hausarzt oder in der Apotheke sicher, dass Ihr Messgerät zuverlässige Werte liefert. 10. Bei Herzrhythmusstörungen muss ein geeignetes Messgerät verwendet werden
Die Dokumentation
Quellen zum nachlesen http://www.hochdruckliga.de/ http://www.blutdruckdaten.de/