DerTreasurer. Minibonds: Bereits 2 Milliarden Euro platziert. Kontrolle im Treasury. www.sfd-kongress.de. Inhalt



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Transkript:

Inhalt www.dertreasurer.de www.finance-magazin.de Liquidität managen Auch im Mittelstand wird wieder mehr investiert. Dem Treasury kommt dabei eine wichtige Rolle zu. 2 Top-Finanzierung Kabel Deutschland sammelt mit Anleihe und Kredit 1 Milliarde Euro zur Re finanzierung ein. 3 Umbau der WestLB fraglich Der nordrhein-westfälische Landtag hat die Pläne zur Restrukturierung der WestLB abgelehnt. 3 Fed lässt QE2 auslaufen Die US-Notenbank beendet ihr Programm der quantitativen Lockerung. Die Märkte haben das eingepreist. 4 Finavigate wird eingestellt Der Vertrieb an Drittkunden von Finavigate, dem Cash- Management-Tool von Siemens, wird eingestellt. 5 Nachrichten für die Finanzabteilung Kurz vor der Sommerpause bekommt das Emissionsgeschäft bei Mittelstandsanleihen noch einmal kräftig Schwung. Mit Windreich, Schaaf Industrie, Katjes, Maschinenfabrik Spaichingen und S.A.G. Solarstrom stehen gleich fünf Emittenten in den Startlöchern, um ihre Bonds noch bis spätestens Mitte Juli an Investoren zu verkaufen. Bei einer Vollplatzierung des Emissionsvolumens würden Anleihen im Nominal Forum: wert von rund 2 Milliarden Euro an den verschiedenen Börsensegmenten notieren. Marktplätze wie Bondm oder Entry Standard haben sich inzwischen als Alternative zum Bankenmarkt für Mittelständler etabliert. Tatsächlich werden Emittenten, Börsen und Investoren zurzeit von Minibonds: Bereits 2 Milliarden Euro platziert Erster Emittent setzt auf S&P-Rating / Viele Emittenten zu gut bewertet Kontrolle im Treasury Emissionsvolumen nach Bonitäten (in Mio. Euro) 400 550 * inkl. 100 Mio. Euro indikatives Rating von DiC Asset ** inkl. 225 Mio. Euro indikatives Rating von Dürr *** inkl. 350 Mio. Euro indikatives Rating von Air Berlin Quelle: einer Welle der Euphorie getragen. Viele Emissionen sind überzeichnet, und der Großteil der emittierten Bonds notiert über pari. Der Markt für Mittelstandsanleihen wird sich weiter verstetigen, erwartet Hans- Werner Grunow, derzeit verantwortlich für den Bereich Credit Relations bei GfD Finanzkommunikation. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Kreditqualität stimme und eine offene Kommunikation mit den Investoren über die Chancen und Risiken erfolge. Mit Schaaf Industrie hat sich nun erstmals ein Emittent dem Ratingprozess einer der international anerkannten Agenturen unterzogen und ist mit B- prompt tief im Junk-Universum gelandet. Das hätte man zwar nicht erwartet, heißt es dazu aus dem Unternehmen. Doch habe die höhere Glaubwürdigkeit durch ein Rating einer der großen Agenturen, auch im Hinblick auf die Ansprache internationaler Investoren, Priorität gehabt. Möglicherweise hätte das Unternehmen >> FORTSETZUNG AUF SEITE 3 Die organisatorische Aufteilung des Treasury-Controllings sollte gut überlegt sein 330 350 60 150 110 15 30 A BBB+* BBB** BBB BB+ BB BB B+*** B Köpfe im Corporate Finance und Treasury Sascha Röber, Bereichsleiter Corporate Finance, und Sven Höger, Abteilungsleiter Treasury & Financial Services der Juwi Holding AG, über die Erstemission eines Schuldscheins. 6 Interview Handelsgarantien Martin Marsmann, Leiter Internationales Geschäft der Unicredit, über Preise und Verfügbarkeit von Avalen. 7 Vor Fehlern im Treasury ist man nie ganz gefeit. Eingebürgert hat sich die Dreiteilung in Front Office (Geschäftsabschluss), Middle Office (Risikoüberwachung) und Back Office (Abwicklung). Sie stößt jedoch im Mittelstand schnell an personelle Grenzen. Auch ist nicht gesagt, dass die Finanzrisikokontrolle überhaupt im Treasury verbleibt. Es gibt Unternehmen, die den Bereich Treasury-Controlling komplett aus der Treasury-Organisation ausgliedern und der Controllingabteilung zuordnen, sagt Thomas Schräder, Partner bei PwC. Andere würden die Aufgaben von Back Office und Treasury-Controlling in einer Treasury-Einheit bündeln. Ausschlaggebend für die Organisationsform sind Parameter wie Größe des Unternehmens sowie Komplexitätvon Finanzgeschäften. Ein Verbleib in der Treasury-Abteilung ist oft im Interesse des Head of Treasury, der dann keine Mitarbeiter abgeben muss. Ziel einer Trennung ist es aber zu verhindern, dass etwa der Treasurychef dem Leiter des Treasury-Controllings untersagt, von einem Vorfall Meldung zu machen. Das kann auch erreicht werden, wenn das Treasury-Controlling in der Treasury-Abteilung verbleibt. Es muss dann interne Richtlinien geben, nach denen bei >> FORTSETZUNG AUF SEITE 4 7. Structured FINANCE Deutschland 9.-10. NOVEMBER 2011 KONGRESSZENTRUM KARLSRUHE Programmdownload ab sofort unter www.sfd-kongress.de VERANSTALTER

2 Zahlungsverkehr & Cash Management Outsourcing-Service Der Purchase-to-Pay-Lösungsanbieter Basware hat einen Outsourcing-Service für Prüfung, Abgleich und Buchung von Eingangsrechnungen eingerichtet. Im Angebot sind auch das Scannen und Erfassen von Rechnungen und das Beschwerdemanagement. Unternehmen soll dies Einsparungen bei der IT-Infrastruktur und den Arbeitskosten ermöglichen. Mehr NFC-Karten Die Sparkassen wollen bis 2015 alle 45 Mio. EC-Karten auf kontaktloses Bezahlen per Near Field Communication umstellen. In Niedersachsen werden für einen Feldversuch knapp 1 Mio. neue Karten verteilt. Beträge bis 20 Euro sollen Kunden kontaktlos ohne PIN-Eingabe zahlen können. Erster Partner ist die Supermarktkette Edeka. Liquidität besser managen Im Mittelstandsgeschäft nimmt das Treasury eine wichtige Rolle ein Deutsche Unternehmen investieren wieder stärker. Damit rückt die Liquidität wieder mehr in den Fokus. Wir erwarten einen steigenden Working-Capital-Bedarf, sagt Rüdiger Rass, Head of Financial Engineering bei der Commerzbank Mittelstandsbank. Der Liquiditätsbedarf werde in den Unternehmen durch Umsatzwachstum und die höhere Kapitalbindungsdauer verursacht. Auch die steigenden Rohstoffpreise tragen zu einem stärkeren Liquiditätsbedarf bei: Der Einfluss von Preisschwankungen bei Rohstoffen auf die Unternehmensbilanz ist teilweise erheblich, warnt Frank-Oliver Wolf, European Head of Interest, Currency & Liquidity Management. Absicherungen gegen die Schwankungen nehmen seiner Beobachtung nach zu, allerdings reagierten viele Firmenkunden im Mittelstand noch zögerlich und unterschätzen das Risiko. Nachdem die Ausrüstungsinvestitionen in der Finanzkrise 2009 auf 160 Milliarden Euro abgesunken waren, besteht jetzt Nachholbedarf. Die Commerzbank erwartet für 2011 einen Betrag von 200 Milliarden Euro. Diese Liquidität für Investitionen bereitzustellen, beschäftigt zurzeit die Treasurer. Deren Stellung hat sich in den vergangenen Jahren Klaus Windheuser gestärkt, beobachtet Klaus Windheuser, Managing Director im Cash Management & International Business: Die Treasurer sind vom Backseat in den Frontseat vorgerückt. Und sie haben Lehren aus der Krise gezogen, sagt Windheuser: In den Unternehmen wird mehr auf die Wertschöpfungskette geschaut, um zu sehen, wo die Liquidität gebunden ist. sar Commerzbank Telekom forciert mobiles Bezahlen Die Deutsche Telekom will kontaktloses Bezahlen per Near Field Communication (NFC) vorantreiben. Der Technologiekonzern Giesecke & Devrient (G&D) hat in dieser Woche den Auftrag erhalten, eine neue SIM-Karte zu entwickeln, mit der das kontaktlose Bezahlen in den Netzen der Telekom genutzt werden kann. G&D verspricht durch eine sichere Dienste-Integration in die Systeminfrastruktur des Mobilfunkbetreibers und in die Netze der beteiligten Zahlungssysteme durch neueste Kartentechnologie, die auf den Standards des European Telecommunications Standards Institute basiert. Zum Volumen des Geschäfts wurde nichts bekannt. Die Telekom ist nicht der einzige Konzern, der verstärkt auf Mobile Payments setzt. Google kooperiert dafür mit Mastercard und der Citigroup, die Telekom-Tochter T-Mobile gründete gemeinsam mit Vodafone und O2 den Onlinebezahldienst Mpass. sar

3 Finanzen & Bilanzen Südzucker erhält neue Kreditlinie Der Zuckerproduzent Südzucker erhält eine Kreditlinie über 600 Mio. Euro. Koordinatoren und Bookrunner sind die Deutsche Bank, die DZ Bank und die LBBW. Damit verschaffen sich die Mannheimer Luft für weitere Transaktionen. Erst im Mai hatte sich Südzucker an dem Handelshaus ED&F Man beteiligt. Im Frühjahr hatte der Zuckerhersteller bereits eine Anleihe über 600 Mio. Euro begeben. GEA Top-Finanzierung Kabel Deutschland schnürt Finanzierungspaket über insgesamt 1 Milliarde Euro Kabel Deutschland (KDG) glückt ein weiterer Baustein seiner Refinanzierung: Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber hat ein neues vorrangig besichertes Bankdarlehen über 500 Millionen Euro aufgenommen. Der Zinsaufschlag für das Unternehmen, das Moody s mit Ba2 bewertet, liegt 3,25 Prozent über Euribor. Mit dem Erlös soll eine revolvierende Kreditlinie über 325 Millionen Euro und andere bestehende Kredite refinanziert werden. Mit dem Kapital aus einer erst Mitte Juni begebenen Anleihe über weitere 500 Millionen Euro zusammen mit dem neuen Darlehen konnte KDG bereits das restliche endfällige PIK-Darlehen (Paymentin-Kind) mit aufgelaufenen Zinsen über 541 Millionen Euro vollständig tilgen. Damit darf KDG aus Unterföhring (bei München) wieder eine Dividende ausschütten. KDG löst sich von Private-Equity-Vergangenheit. Mit der Refinanzierung konnten zudem Zinskosten gesenkt und das Fälligkeitenprofil entzerrt werden. Der neue Kredit läuft bis 2018 und ist mit den bestehenden Kredit - fazilitäten gleichrangig besichert (pari passu). Morgan Stanley, Deutsche Bank, Goldman Sachs International und ING Bank führten die Transaktion durch. KDG erzielte im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA lag bei 729 Millionen Euro. Demgegenüber standen Ende März 2011 Nettoschulden in Höhe von noch 2,4 Milliarden Euro. Der große Schuldenberg von KDG stammt aus der Private-Equity-Zeit. Im März 2010 hatte der damalige Eigentümer, der US-Investor Providence, KDG an die Frankfurter Börse gebracht und damit bereits 759 Millionen Euro erlöst. akm Kabel Deutschland << FORTSETZUNG VON SEITE 1 Minibonds von der Creditreform ein besseres Rating bekommen. Doch ermöglicht ein S&P-Siegel den Zugang zu einem größeren Investorenkreis, der in konjunkturell schwierigeren Zeiten Gold wert sein könnte. Dann, wenn die ersten Ausfälle zu beklagen sind und der Zugang zu Privatinvestoren verschlossen ist. Dass dies passieren wird, bezweifelt niemand ernsthaft. Aktuell ist knapp die Hälfte des ausstehenden Nominalvolumens an Mittelstandsbonds im Non-Investmentgrade geratet. Die historischen Ausfallraten für diese Bonitätsklassen liegen kumuliert bei knapp 26 Prozent. Auch Grunow gibt nicht allzu viel auf die verbreiteten Mittelstandsratings: Die Korrelation zwischen Kuponhöhe und Ausfallwahrscheinlichkeit stimmt nicht mit der großer Corporate Bonds überein. Wäre dem so, müssten die meisten Emittenten deutlich höhere Zinsen zahlen. Verglichen mit traditionellen Ratingsystematiken schneiden die durch Mittelstandsratings bewerteten Unternehmen vier bis fünf Stufen zu gut ab. ank Neuer Kredit für Gea Gea streckt Fälligkeiten - profil Der Technologiekonzern Gea hat einen neuen Kreditvertrag vereinbart und Anpassungen bei dem bestehenden Konsortialkredit durchgesetzt. Das Darlehen über 90 Mio. Euro, das das MDAX-Unternehmen mit der KfW vereinbart hat, ist eine fünfjährige Co-Finanzierung zu dem seit Dezember 2009 bestehenden Kreditvertrag mit der EIB und dient der Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. Die seit Juni 2010 bestehende syndizierte Kreditlinie wurde bis Juni 2015 verlängert und deren Margen verbessert. Bominflot sichert sich Betriebsmittelfinanzierung Der Mineralölhändler Bominflot hat sich eine Betriebsmittelfinanzierung in Höhe von 205 Mio. Euro gesichert. Unter Federführung der Deutschen Bank, der HSH Nordbank, der ABN Amro Bank und der ING Bank hat ein Konsortium aus neun inund ausländischen Banken dieses Syndicated Revolving Credit Facility Umbrella Agreement bereitgestellt. WestLB-Umbau fraglich Der nordrhein-westfälische Landtag hat die Pläne zur Restrukturierung der WestLB, an denen sich das Land mit 1 Milliarde Euro beteiligen sollte, am Donnerstag abgelehnt. Die Fraktionen von CDU, Linke und FDP stimmten gegen die Pläne, die Abgeordneten der rotgrünen Minderheitsregierung dafür. Dadurch entstand ein Patt. Der Landtag unterbrach daraufhin seine Sitzung, um in neuen Gesprächen einen Ausweg zu prüfen. Im schlimmsten Fall droht der Landesbank nun die Abwicklung. Die Verbandsversammlung des Sparkassenverbands Westfalen- Lippe, der ebenfalls zu den Eignern gehört, hatte vor wenigen Tagen die Pläne zur Aufspaltung der WestLB gebilligt. Das Geschäft mit den Sparkassen sollte demnach abgespalten, die übrigen Teile verkauft oder auf die bereits bestehende Abwicklungsanstalt EAA übertragen werden. Gläubiger stimmen Sanierungskonzept von Pfleiderer zu Finanzierungsticker Die Gläubiger des schwer angeschlagenen Holzverarbeiters Pfleiderer haben überraschend dem Rettungskonzept des Vorstands zugestimmt. Damit konnte die drohende Pleite des Unternehmens abgewendet werden. Die Gläubiger der 275 Millionen Euro schweren Hybridanleihe nehmen durch ihre Zu - stimmung schmerzhafte Verluste in Kauf: Sie verzichten auf alle Forderungen aus der Anleihe, die 2007 an den Markt gebracht worden ist. Im Gegenzug bekommen sie zusammen 4 Prozent der Aktien von Pfleiderer. +++ S.A.G. Solarstrom emittiert Anleihe über bis zu 25 Mio. Euro +++ Deutsche Annington will Refinanzierung über 4,7 Mrd. Euro anpacken +++ Sulzer begibt Anleihe über 500 Mio. Schweizer Franken +++ Fitch hebt Langzeitrating von Continental von B+ auf BB- an, Ausblick stabil +++ Wienerberger platziert Bond über 100 Mio. Euro +++ Schaaf Industrie plant Bond über bis zu 50 Mio. Euro +++ Katjes International begibt Anleihe über bis zu 30 Mio. Euro. +++ Maschinenfabrik Spaichingen verkauft Bond über 30 Mio. Euro +++ Porsche refinanziert SynLoan mit Kreditlinie über 2,5 Mrd. Euro +++ Helma Eigenheimbau platziert Anleihe über 10 Mio. Euro +++ Software AG platziert Schuldschein über 200 Mio. Euro +++ Brenntag sichert sich syndizierte Kreditlinien im Wert von mehr als 1,8 Mrd. Euro, bereitet Anleihe vor +++ Fitch setzt Ratingausblick von BASF von negativ auf stabil und bestätigt die Bonitätsnote A+ +++ Moody's stuft Bertelsmanns erstrang - ige unbesicherte Schulden von Baa2 auf Baa1 hoch, Ausblick stabil +++

4 Asset Management Blackrock legt Länderrisikoindex auf Der weltgrößte Asset Manager Blackrock hat mit der Auflage eines Sovereign Risk Index einen eigenen Beitrag zur aktuellen Debatte um die ursprünglich als sicher geltende Anlageklasse Staatsanleihen beigesteuert. Der Index bewertet Emittenten öffent - licher Schuldtitel nach der relativen Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls, einer Abwertung oder einer über dem Trend liegenden Inflationsentwicklung. Damit geht Blackrock einen Schritt weiter als die Standardansätze der großen Ratingagenturen, die in der Regel nur die Verschuldungsquote im Fokus haben. An - geführt wird der Sovereign Risk Index von Norwegen. Schlusslichter sind wenig überraschend Griechenland und Portugal. Fed lässt QE2 auslaufen Ausverkauf am Rentenmarkt aber nicht zu befürchten Mit dem heutigen Tag läuft die geldpolitische Lockerung der US- Notenbank über 600 Milliarden US-Dollar aus. Das umstrittene Quantitative Easing 2 (QE2) hat am US-Rentenmarkt zu einem deutlichen Renditerückgang und bei Risikoassets wie Aktien und Rohstoffen zu unter dem Strich steigenden Notierungen geführt. Experten befürchten nach dem Abschluss des Programms Verwerfungen auf den Bondmärkten, da ab Juli der Großeinkäufer Fed wegfällt. Nach Meinung von Ed Fitzpatrick, Fondsmanager im US-Rententeam von Schroders, ist ein großer Ausverkauf von US- Staatsanleihen dagegen nicht zu befürchten. Alles in allem wird sich das Ende von QE2 negativer auf Ak- US-Notenbank: Ein QE3 gibt es nicht vorerst tien, leicht förderlich aber auf den US-Dollar auswirken. Ein weiteres Programm zur Unterstützung der US-Konjunktur hält Fitzpatrick zum jetzigen Zeitpunkt für unwahrscheinlich, weshalb das Marktgeschehen künftig durch Fundamentaldaten bestimmt werden dürfte. Wir glauben an eine anhaltende Korrektur bei Risikoassets, wovon Renten profitieren werden. Angesichts der unsicheren Wirtschaftslage und der knappen Liquidität sei aktuell eine neutrale Haltung in Bezug auf die Duration angemessen, so Fitzpatrick. Langfristig dürften sich vor allem Spread-Produkte wie Unternehmensanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere, die vom Deleveragig profitieren, besser als der Markt entwickeln. ank Dpa << FORTSETZUNG VON SEITE 1 Kontrolle im Treasury vorher festgelegten Problemen das Treasury-Controlling direkt an den CFO berichtet, fordert Schräder. Bärbel Schwarzer, Leiterin des Konzern-Finanzrisikocontrollings bei der Lufthansa, findet eine Zuordnung zum Treasury problematisch: Im Idealfall agiert ein Treasury-Controlling als unabhängige Instanz, die mit derselben Kompetenz wie die Treasury-Abteilung Instrumente und Strategien auf Wirksamkeit und Risiken beurteilt. Bei Lufthansa ist das Finanzrisikocontrolling im Konzerncontrolling angesiedelt. Die Unabhäng - igkeit des Treasury-Controllings sei nur gewährleistet, wenn es in einer anderen Berichtslinie als das Treasury stehe. Die Probleme einer solchen Organisationsstruktur lägen eher im zwischenmenschlichen Bereich: Ein Treasury-Controlling steht immer in der Gefahr, von der Treasury-Abteilung als Bedenkenträger und Verweigerer wahrgenommen zu werden. sar Sixt! Steigen Sie ein! Die hohe Kundenorientierung, das herausragende Preis-/Leistungsverhältnis und der erstklassige Ruf bei unseren Kunden garantieren auch künftig unsere hervorragende Marktposition im Sektor Mobilitätsdienstleistungen. Für unsere neue Abteilung Treasury in unserer Hauptverwaltung in Pullach bei München suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n überzeugende/n und qualifizierte/n Referent/-in Treasury / Cashmanagement Ihr Job? Beurteilung und Umsetzung diverser Maßnahmen zur Refinanzierung im Fremd- und Eigenkapitalbereich Zins- und Währungsrisikomanagement Erstellung der Liquiditätsplanung für den Gesamtkonzern, sowie Steuerung und Überwachung des Zahlungsverkehrs Mitwirkung bei Vertrags- und Konditionsverhandlungen mit Banken Ihr Profil? Sie besitzen ein abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt Finanzen sowie idealerweise eine zusätzliche Ausbildung zum/zur Bankkaufmann/frau und erste Berufserfahrung im Bereich Treasury? Sie verfügen über gute Kenntnisse einschlägiger Finanzmarktprodukte? Sie besitzen gute englische Sprachkenntnisse sowie gute EDV-Kenntnisse (MS-Office/Cashmanagement-Systeme)? Sie zeichnen sich durch kompetentes und überzeugendes Auftreten sowie Durchsetzungsstärke aus? Ihre Perspektive: Wir bieten Ihnen einen anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgabenbereich! Wir bieten ein unkompliziertes Arbeitsumfeld! Wir bieten Ihnen eine leistungsgerechte Vergütung sowie ein Leasingfahrzeug zu attraktiven Konditionen nach der Probezeit! Ihre Chance! Bewerben Sie sich: Sixt Aktiengesellschaft Frau Susanne Hirschberger www.sixt.jobs

5 Software & IT Der Treasurer Neue E-Banking Apps Der E-Banking-Anbieter Coconet bietet nun E-Banking-Apps für die BlackberryModelle Torch, Storm und Bold an. Damit können Salden und Umsätze auf Firmenkonten überprüft sowie Zahlungen erfasst und freigegeben werden. Außerdem nutzt der Versicherungskonzern Barmenia nun die E-Banking-Lösung Multiversa IFP von Coconet für den konzernweiten Zahlungsverkehr. Soka nutzt Ataq Soka-Bau wird künftig mit der Ataq Risk Software für Finanzdienstleister von Technosis arbeiten. Soka-Bau ist der gemeinsame Name für die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft (ULAK) und die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG (ZVK). Finavigate eingestellt Siemens Financial Services (SFS) wird seine banken- und ERP-unabhängige Treasury-Lösung Finavigate ab sofort Drittkunden nicht mehr anbieten. Das erfuhr Der Treasurer aus Unternehmenskreisen. SFS bestätigte die Information, ohne explizit Gründe für die Entscheidung zu nennen. Finavigate gibt es bereits seit 2002. Die Schwerpunkte des Tools lagen im Cash Management, Intercompany Clearing und Zahlungsverkehr. Eingesetzt wurde es sowohl im Siemens-Konzern als auch von Externen, wie etwa beim Chemieund Pharmakonzern Merck oder bei Heidelberger Druckmaschinen. Erst im vergangenen Herbst hatte es einen Relaunch gegeben, bei dem die Cash-Management-Lösung um Risiko- und Liquiditätsplanungsmodule des Bonner Softwareanbieters Muchnet erweitert wurde (vgl. Treasurer mad 20-2010). Zahlungsverkehr mit Lloyds IMPRESSUM Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich), Andreas Knoch (ank), Anne-Kathrin Meyer (akm), Sabine Paulus (), Sabine Reifenberger (sar) Verlag Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH Geschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach 60326 Frankfurt am Main Mainzer Landstraße 199 HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: redaktion@dertreasurer.de Internet: www.dertreasurer.de Der Zahlungsverkehr der Virgin Atlantic Airways wurde über das System tm5 von Bellin an die Großbank Lloyds TSB angebunden. Dafür erhielt das Treasury der britischen Fluglinie in Person des Group Treasurers Edward Collis jetzt den britischen Adam Smith Award bereits zum wiederholten Mal. Die Lösung ermöglicht es jetzt Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr) Anzeigenvertrieb: Sylvia Daun Telefon: (069) 75 91-14 82 Telefax: (069) 75 91-24 95 Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun Virgin Atlantic Airways Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES Mitherausgeber: BELLIN GmbH FINANZDIENSTE, cogon AG, Fortis Bank SA/NV Niederlassung Deutschland, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, PricewaterhouseCoopers AG, REVAL Accounting for Risk, SEB AG Virgin Atlantic Airways nutzt tm5. allen Nutzern des Treasury-Systems tm5, lokale englische Massenzahlungen mit Lloyds in Echtzeit zu übertragen und zu verarbeiten. Nutzer können auf mobilen Endgeräten über den Browser Zahlungen eingegeben, unterschreiben, freimad gegeben und überwachen. Partner: ecofinance Finanzsoftware GmbH, Hanse Orga AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG, UniCredit Bank AG Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. SIND SIE AUCH INTERNATIONAL ERFOLGREICH? Wer international neue Maßstäbe setzen will, muss die weltweiten Standards kennen. Dafür braucht man ausgezeichnete Partner an seiner Seite. Mit über 160.000 Mitarbeitern sind wir in 50 Ländern persönlich für Sie da. Der Erfolg gibt uns recht 2011 bekamen wir u. a. den EUROMONEY Award Best Relationship Management in Trade Finance sowie den Award Best Forfaiting Institution des Trade Finance Magazine. Dass wir sie verdient haben, beweisen wir Ihnen gerne. Weitere Informationen unter: www.hvb.de/internationalerfolgreich LEADERS IN TRADE Awards 2010 Awards 2010

6 Personen & Positionen Personalien Philippe Messager wurde mit Wirkung 8. Juni zum neuen Chairman der französischen Treasury-Organisation (Association Française des Trésoriers d Entreprise) gewählt. Er wurde im Juni 2010 zum Group Treasurer von EDF ernannt. Davor war er seit 2000 Group Treasurer der heutigen Veolia Environnement. AFTE Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich Financial Services verliert Ende dieses Jahres seinen Finanzchef. Dieter Wemmer wolle sich nach 25 Jahren im Unternehmen außerhalb der Gruppe neu orientieren, teilte der Konzern mit. Wemmer werde Zurich jedoch bis zur Ernennung eines Nachfolgers zur Verfügung stehen. Zurich Wilfried Rathert ist Mitte Mai zum Finanzvorstand der Bio-Supermarktkette Basic ernannt worden. Er führt nun mit CEO Stephan Paulke das Unternehmen. Bereits seit 2007 verantwortet Rathert als Generalbevollmächtigter die Bereiche Finanzen, Personal und IT bei Basic. Basic Der Brillenhersteller Rodenstock trennt sich von seinem Finanzchef Johannes Burtscher. Die Trennung geht vom Unternehmen aus und erfolgt mit sofortiger Wirkung, teilte der Brillenhersteller mit. Burtscher war seit 1. Juni 2007 CFO der Rodenstock Gruppe. Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird Sven Schirmer, zuletzt Head of Corporate Controlling bei Rodenstock, die Funktion interimisweise übernehmen. Neue Sockelfinanzierung Sascha Röber, Bereichsleiter Corporate Finance, und Sven Höger, Abteilungsleiter Treasury & Financial Services der Juwi Holding AG, über die Erstemission eines Schuldscheins Wachstumsraten von 25 bis 60 Prozent jährlich davon träumen viele Unternehmen. Bei der Juwi- Gruppe ist das aber Realität. Der Projektentwickler von Kraftwerken für erneuerbare Energien hat seine Gesamtleistung seit 2007 auf rund 800 Millionen Euro (2010) vervierfacht. Bislang war das Unternehmen kurzfristig finanziert. Bei dieser Dynamik haben wir eine Sockelfinanzierung gebraucht, um die Schwankungen in unserer Kasse ausgleichen zu können und neue Investoren zu erschließen, sagt Sascha Röber, Bereichsleiter Corporate Finance. Juwi hat Veranstaltungskalender Ende vergangenen Jahres verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten untersucht. Schließlich machte der Schuldschein das Rennen. Bei dem Schuldschein waren Dokumentation und Transaktionskosten überschaubar, sagt Sven Höger, Abteilungsleiter Treasury & Financial Services. Von der Emission einer Anleihe sah das Unternehmen, das in privater Hand ist, aufgrund der Publizitätsanforderungen zunächst ab, schließt diese Form der Investitionsmöglichkeit aber für die Zukunft nicht aus. Der Vorstand stellte sich auf einem Investorentag ausführlich den Fragen der Anleger. Mit Erfolg: Mitte Juni platzierte Juwi mit der Deutschen Bank und der DZ Bank als Arrangeure das Papier mit einem Volumen von 74 Millionen Euro und einer Laufzeit von vier Jahren. Ursprünglich waren 50 Millionen Euro geplant. Doch der Schuldschein war um knapp 50 Prozent überzeichnet, weshalb der Projektentwickler bei einer Marge von 235 Basispunkten das höhere Volumen gerne akzeptierte. Nach dem Abschluss haben die beiden Finanzierungsexperten bereits das nächste Projekt im Auge. Wir wollen einen Sacha Röber (links) ist seit Februar 2010 bei der Juwi-Gruppe. Er verantwortet den Bereich Corporate Finance und berichtet direkt an CFO Fred Jung. Sven Höger (rechts) ist seit Juni 2009 bei Juwi in Wörrstadt und leitet dort die zum Bereich Corporate Finance gehörende Abteilung Treasury und Financial Services. dreijährigen Konsortialkredit aufsetzen, verrät Röber. Das Unternehmen, das in Wörrstadt idyllisch im rheinhessischen Landkreis Alzey-Worms gelegen ist und dort rund 800 seiner weltweit 1.400 Mitarbeiter beschäftigt, hat in den vergangen Jahren seinen Finanzbereich stark ausgebaut. Im Bereich Corporate Finance arbeiten mittlerweile zehn Mann inklusive Röber und Höger, die in den vergangenen zwei Jahren zum Unternehmen kamen. Dort wird finanziert, Währungs- und Zinsrisiken sowie die Liquidität gemanagt. Die Kasse steht in Wörrstadt, sagt Röber. Getrennt davon ist der Bereich Projektfinanzierung aufgestellt, in dem mittlerweile 65 Mitarbeiter beschäftigt sind. Aktuelle Stellenangebote: Sixt sucht Referent/-in Treasury / Cashmanagement REpower Systems sucht Treasurer (m/w) Jungheinrich sucht Working Capital Manager (m/w) Friedhelm Loh Gruppe sucht Referent Treasury (m/w) Enercon sucht Mitarbeiter im Group Treasury (m/w) Wacker Chemie sucht Senior Manager Financial Risk Management (m/w) Pfleiderer Service sucht Spezialist Finanzcontrolling (m/w) im Bereich Finance/Treasury s.oliver sucht Officer Treasury (m/w) Weitere Stellenangebote: www.finance-magazin.de Datum Titel Ort 04.07. Mezzanine und hybride Finanzierungen die nachhaltige Finanzierung? Zug 04.07. Treasury Management mit SAP München 07.07. Euro in Not - Mittelständische Unternehmen in destabilisierten Kapitalmärkten Augsburg 07.07. fit for treasury München 08.07. Erfolgreiches Forderungsmanagement Hannover Juwi UniCredit verstärkt Structured Trade & Export Finance Kai Preugschat wird bei der Uni- Credit zum 1. Juli Managing Director International Origination Structured Trade & Export Finance. Er wird an Angelo Rizzuti, globaler Leiter des Bereichs Strukturierte Handels- und Exportfinanzierung, berichten. Vor seinem Wechsel zur UniCredit war Preugschat bei der deutschen Exportkreditversicherung Euler Hermes als Co-Head des Bereichs Underwriting und Risikomanagement tätig. Zuvor arbeitete er in verschiedenen Positionen im Bereich Structured Finance bei der ANZ Bank, KfW Ipex Bank, BayernLB und Hypo Bank. UniCredit

7 Risikomanagement Risikoabsicherung für Afrika-Exporte Die International Finance Corporation (IFC) hat ein neues Förderprogramm für Handelsgeschäfte mit afrikanischen Unternehmen aufgelegt und dabei die Commerzbank als alleinigen deutschen Partner benannt. Durch die Kooperation mit der IFC steht der Commerzbank eine Absicherung von bis zu 125 Mio. US-Dollar zur Verfügung, die für kurzfristige Handelstransaktionen des deutschen Mittelstands mit afrikanischen Banken in einem revolvierenden Volumen von zunächst 250 Mio. US-Dollar eingesetzt werden kann. Wegen der kurzen Laufzeit von Handelsfinanzierungen sei es möglich, in den nächsten zwei Jahren das Afrika-Geschäft zusätzlich mit bis zu 1 Mrd. US-Dollar zu unterstützen. >> Herr Marsmann, Garantien im internationalen Geschäft, die klassische Handelstransaktionen begleiten, sollen Martin Marsmann künftig eine vollständige Zurechnung bei den Risk Weighted Assets erfahren. Wie realistisch ist dieses Szenario? << Die Gefahr besteht natürlich. Ich glaube jedoch, dass das letzte Wort darüber noch nicht gesprochen ist. Es ist historisch belegbar, dass Garantien wie Bietungs- und Gewährleistungsgarantien als sogenannte Eventualverbindlichkeiten im Rahmen von internationalen Handelsgeschäften geringere Risiken beinhalten als beispielsweise eine Zahlungsgarantie zur Besicherung eines Kredites. Nicht umsonst rechnen Banken handelsgeschäftsnahe Garantien nur zu deutlich unter 100 Prozent zu den risikogewichteten Aktiva. >> Unternehmen fürchten Preissteigerungen um rund ein Drittel << Sollten die aktuellen Vorschläge umgesetzt werden, würde bei Garantien nicht mehr differenziert werden. Damit müssten auch die vorher beispielhaft genannten Eventualverbindlichkeiten von Banken vollständig mit Eigenkapital unterlegt werden, was sich im Preis niederschlagen müßte. Die Preise für gute Bonitäten sind gesunken Martin Marsmann, Leiter Internationales Geschäft bei der UniCredit Bank, über Handelsgarantien UniCredit >> Während der Finanz- und Wirtschaftskrise haben viele Unternehmen eine restriktive Gewährung von Avallinien durch Banken und hohe Preise beklagt. Wie sieht die Situation zurzeit aus? << Die Nachfrage nach den klassischen Absicherungsinstrumenten ist unverändert hoch sowohl was das Volumen als auch was die Anzahl betrifft. Während der Krise gab es zwar weniger Liefer- und Leistungsaufträge für deutsche Firmen aus dem Ausland, aber der Absicherungsbedarf stieg. Nun stellt sich das Bild quasi spiegelverkehrt dar. Grundsätzlich ist der Bankenmarkt heute so aufnahmefähig, dass es keine Engpässe bei der Gewährung von Avallinien gibt. Zudem ist der Preis für gute Bonitäten deutlich gesunken. >> Was bietet die UniCredit Unternehmen im internationalen Geschäft? << Die UniCredit ist in 50 Ländern direkt vor Ort vertreten. Gerade im Avalgeschäft bietet ein umfangreiches Netzwerk zeitliche und administrative Vorteile, da viele Garantien sehr kurzfristig erstellt werden müssen. Es ist vom Prozess schlanker, mit eigenen Kollegen etwa in Shanghai kunden- und geschäftsrelevante Details festzulegen, als diese mit dritten Bankpartnern abzustimmen. Das kann sich etwa bei der Abstimmung von Garantietexten oder bei einer schnelleren und unkomplizierteren Haftungsentlassung bemerkbar machen. FINANCE-TV.de sagt Danke für Ihren Besuch! Ab 10. Oktober sind wir börsentäglich online für Sie da! Weitere Infos und eine Auswertung unserer Pilotphase Mai/Juni finden Sie unter http://finance-tv.de/finance-tv/mediadaten/ Michael Hedtstück FINANCE-TV Chefredakteur Powered by: Medienpartner: