Ansprache von Bürgermeister Werner Arndt zum Wirtschaftsempfang der Stadt Marl am 20. September Es gilt das gesprochene Wort-

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Transkript:

Ansprache von Bürgermeister Werner Arndt zum Wirtschaftsempfang der Stadt Marl am 20. September 2016 -Es gilt das gesprochene Wort- Sehr geehrte Damen und Herren, zum Wirtschaftsempfang der Stadt Marl heiße ich Sie herzlich willkommen. Ich freue mich, dass Sie unserer Einladung so zahlreich gefolgt sind. Dass zeigt mir, dass unser Wirtschaftsempfang, mit dem wir den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung fördern möchten, nach wie vor Ihre Wertschätzung genießt. Ganz besonders herzlich begrüße ich heute Abend den Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW, Herrn Garrelt Duin. Ich freue mich sehr, dass wir ihn als Hauptredner für den Wirtschafsempfang gewinnen konnten. Herr Minister Duin wird gleich zum Thema Modernisierung in der Umbau 21-Region sprechen. Herzlich willkommen, Herr Duin! Begrüßen möchte ich auch Frau Uta Heinrich, BM a.d. und Vorsitzende des Wirtschaftsclubs Marl. Ein herzliches Willkommen auch Ihnen, Frau Heinrich, an Ihrer ehemaligen Wirkungsstätte. Ebenso herzlich begrüße ich auch die Mitglieder des Wirtschaftsclubs, der wie schon im Vorjahr Kooperationspartner unserer heutigen Veranstaltung ist. Liebe Gäste, der heutige Wirtschaftsempfang ist zuallererst ein Dankeschön der Stadt Marl an alle kleinen und mittelständischen Gewerbetreibenden in Marl. Sie bilden das Rückgrat unserer Stadt. Vor allem, weil sie durch die Bereitstellung und Schaffung von Arbeitsplätzen Marl eine soziale Sicherheit geben. Auch das soziale Engagement vieler Unternehmen im öffentlichen Leben möchte ich heute hervorheben sei es bei den Vereinen, Verbänden aber auch für soziale und karitative Einrichtungen. Haben Sie vielen Dank dafür! Sicher haben Sie schon bemerkt, dass heute nicht alle Unternehmerinnen und Unternehmer aus Marl anwesend sind. 1

Ich bitte um Ihr Verständnis, dass wir nicht alle Gewerbetreibenden gleichzeitig einladen konnten der Sitzungssaal wäre aus allen Nähten geplatzt. Umso mehr möchte ich heute betonen, dass der Mittelstand in Marl und der Emscher-Lippe-Region eine wichtige und entscheidende Rolle spielt. Der Mittelstand ist vor allem ein kraftvoller Motor im Zuge des Strukturwandels. Deshalb liegt es mir sehr am Herzen, den Unternehmen vor Ort mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Als Bürgermeister möchte ich allen Betrieben die Möglichkeit geben, die angebotenen Serviceleistungen unserer städtischen Wirtschaftsförderung in Zukunft noch besser zu nutzen. Deshalb möchte ich Sie, liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, heute dazu ermuntern, sich bei Ihren Fragen oder Anregungen an unsere Wirtschaftsförderung zu wenden. Als Stadt können wir gewiss nicht pauschal die Lösung aller Probleme versprechen. Aber Sie können sich darauf verlassen: wir setzen uns für Sie ein! Das Angebot unserer Wirtschaftsförderung reicht von der intensiven individuellen Beratung, über Gründungsnetzwerke bis hin zu Veranstaltungen und Projekten zur Stärkung des Austausches zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und zum Aufbau und zur Stärkung von Branchenclustern in Marl und der Region. Wichtig ist uns vor allem die interkommunale Zusammenarbeit im Rahmen des Umbau 21-Projektes. Hier sind wir als Stadt in intensiven Gesprächen mit allen Partnern der Region, um insbesondere die Digitalisierung und den Breitbandausbau für die kleinen und mittelständischen Unternehmen voranzutreiben. Und hier werden wir nicht locker lassen. Wir müssen den Mittelstand im Strukturwandel weiter modernisieren daran führt kein Weg vorbei! Wie gut das funktionieren kann, zeigt sich am Beispiel des Industrieparks Dorsten/Marl. Der Industriepark ist ein zukunftsweisendes Vorhaben in Marl, das bereits nachhaltig zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auch in unserer Region beigetragen hat. Hier sind bislang 1.400 Arbeitsplätze neu entstanden. Erst in diesem Jahr hat Arvato, eine Bertelsmann-Tochter, viel Geld investiert, um zunächst bis zu 300 und in einer späteren Ausbaustufe bis zu 1.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Damit ist auch die letzte Fläche im Industriepark nach dem Public-Private-Partnership- Modell erfolgreich vermarktet und ein weiterer arbeitsmarktpolitischer Impuls gesetzt. 2

Als Bürgermeister bin ich stolz auf dieses Projekt, das echten Modellcharakter für die Emscher-Lippe-Region hat und als wichtiger Schritt zu einem regionalen Flächenmanagement gilt. Der Industriepark Dorsten/Marl ist ein Vorzeigeprojekt für die erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit. Er ist eine absolute Erfolgsstory, die eindrucksvoll zeigt, wie wichtig es ist, mitten im Strukturwandel neue Wege bei der Erschließung von Industrie- und Gewerbeflächen zu gehen. Meine Damen und Herren, Marl ist ein innovativer Wirtschaftsstandort keine Frage. Nach dem Ende des Bergbaus in Marl gewinnt der Chemiepark als größter Arbeitgeber unserer Region und die Chemie als besonders innovativer Wirtschaftszweig noch mehr an Bedeutung. Aber: Wenn wir die zukünftigen Generationen sicher in Lohn und Brot bringen wollen, dann brauchen wir weitere Flächenentwicklungen, um neue und zusätzliche Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. Wie sonst sollen wir den Strukturwandel in Marl und der Emscher-Lippe-Region erfolgreich meistern? Die Westerweiterung im Chemiepark Marl ist ein großes Vorhaben, um unsere Stadt und unsere Region weiter voranzubringen und dringend benötigte Arbeitsplätze zu schaffen. Als die Evonik bei dem Thema im vergangenen Jahr allerdings die Nachfrage von Investoren nach dieser Fläche eher skeptisch beurteilte, waren viele von uns irritiert allen voran die Politik. Heute sind wir heilfroh, dass die Vermarktung der Westerweiterung endlich unter Dach und Fach ist. Es war ein harter und langer Kampf an vielen Fronten aber er hat sich gelohnt! Am Chemiepark entsteht demnächst der größte Logistik-Standort der METRO GROUP und zugleich der größte Handelslogistik-Park in Deutschland mit einer Gesamtfläche von über 220.000 Quadratmetern und zirka 1.000 Arbeitsplätzen. Besonders erfreulich ist es, dass hier nicht nur Stellen für Personal mit Spezialqualifikationen, sondern auch ebenso wichtige und in der Region dringend benötigte niederschwellige Arbeitsplätze entstehen. Das Projekt ist zweifelsohne ein klares Statement für die gesamte Region und NRW. Ich bin sehr froh, dass es Evonik und der Stadt Marl gemeinsam gelungen ist, mit der METRO GROUP eines der wichtigsten internationalen Handelsunternehmen vom Standort Marl zu 3

überzeugen. Die vom Rat der Stadt Marl auf den Weg gebrachte Westerweiterung trägt nun endlich Früchte. Wir haben immer gesagt: die Flächen der Westerweiterung sind ein attraktives Areal für moderne Unternehmensansiedlungen. Und wir haben zu keiner Zeit aufgegeben. Der Erfolg zeigt, dass hier alle Verantwortlichen mitten im Strukturwandel die Ärmel hochgekrempelt und gut zusammengearbeitet haben. Liebe Gäste, in den zahlreichen Gesprächen zur Westerweiterung haben wir mit großer Freude festgestellt, dass nationale wie internationale Investoren auf Marl aufmerksam geworden sind und ein vitales Interesse an gewerblichen und industriellen Flächen bekundet haben. Um in Zukunft dringend benötigte Arbeitsplätze zu schaffen, spielt die Entwicklung von Flächen in der Region eine zentrale und wichtige Rolle. Doch im dicht besiedelten Revier sind große Industrieflächen kaum noch verfügbar oder nur mit großem Aufwand nutzbar zu machen. Aber wir wollen nicht jammern, sondern nach dem Ende des Bergbaus mit Zuversicht, Leidenschaft und vereinten Kräften in die Zukunft aufbrechen. Dafür müssen wir uns jetzt strategisch neu aufstellen. Ich begrüße es daher sehr, dass NRW-Minister Garrelt Duin heute unser Gast ist und uns gleich einen Ausblick zur Umbau 21-Region gibt. Dieser Ausblick ist wie ich finde sehr wichtig. Und ich bin fest überzeugt: wenn wir zukunftsfähig bleiben wollen für die Menschen, die in Marl und den anderen Städten der Emscher-Lippe- Region leben, gibt es zum Umbau 21-Projekt keine Alternative. Das Aus für AV hat riesige Löcher für zukünftige Generationen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gerissen, die wir nicht einfach nur wieder zusammenflicken können. Die Zukunft der Region kann daher nur über den Umbau 21 gehen. Jetzt ist Nachhaltigkeit das Gebot der Stunde! Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, gate.ruhr die neue Victoria zu entwickeln. Die Revitalisierung von AV 3/7 hat für uns hohe Priorität. Einige von Ihnen, meine Damen und Herren, haben vielleicht schon die druckfrische Broschüre an unserem Infostand im Foyer durchgeblättert oder den eingespielten Videofilm zu Beginn des Wirtschaftsempfangs hier im großen Sitzungsaal gesehen. 4

gate.ruhr ist ein Zukunftsprojekt von höchster Bedeutung für Marl, die Emscher-Lippe- Region, das Ruhrgebiet und NRW. Die Perspektiven sind vielversprechend: das Gelände von AV 3/7 ist allein schon wegen seiner trimodalen Erschließung per Autobahn, Schiene und Kanal von höchster Attraktivität für Gewerbe- und Industrieunternehmen. Gemeinsam mit dem Opel-Gelände in Bochum gehört das AV-Areal zu den wenigen Grundstücken vergleichbarer Größenordnung im gesamten Ruhrgebiet, die mittelfristig für attraktive Folgenutzungen erschlossen werden können. Wir möchten daher zügig die Weichen dafür stellen, dass auf dem Gelände der Schachtanlage AV 3/7 auch in Zukunft möglichst viele Menschen arbeiten und sich hier neue Unternehmen ansiedeln. Ich freue mich daher, dass wir diese einmalige Chance gemeinsam mit der RAG und der Landesregierung, sehr geehrter Herr Minister Duin, jetzt am Schopfe fassen. Bei der Revitalisierung des Areals für gate.ruhr lassen die Ergebnisse einer ersten Machbarkeitsstudie auf eine zügige und straffe Entwicklung hoffen. Der zweite Teil der Studie ist für Ende 2017 vorgesehen. Auch hier erwarte ich mir von den Ergebnissen neue Perspektiven für den Stadtteil Hamm, der heute noch im Rhythmus des Bergbaus lebt, für unsere Stadt und die Emscher-Lippe-Region. Die Machbarkeitsstudie, die von der Landesregierung gefördert wird, ist für unsere Stadt ein großer Schritt nach vorn. Denn die Revitalisierung der Flächen von AV 3/7 ist ein wichtiger Baustein, um Marl und die Region für die Zukunft fit zu machen. Sehr geehrter Herr Minister Duin, meine Damen und Herren, die ersten Schritte hin zur künftigen Revitalisierung des Areals von AV 3/7 sind gemacht. Nun müssen weitere folgen. Wir werden jetzt den Förderantrag auf den Weg bringen, um ab 2018 engmaschig planen zu können. Dabei müssen wir alle an einem Strang ziehen! 5

Aus diesem Grund hoffe ich, sehr geehrter Herr Minister Duin, dass die Landesregierung unsere Stadt und die Emscher-Lippe-Region nicht im Stich lässt und uns bei dem großen Ziel 1.000 Arbeitsplätze für Marl und die Region zu schaffen weiterhin tatkräftig unterstützt. Gate.ruhr ist eine bedeutende Marke für Marl, die Region und NRW. In ihr sehen wir große Potenziale für die Zukunft, für die Bewältigung des Strukturwandels und die Umbau 21-Region. Aber den Strukturwandel gibt s nicht zum Nulltarif! Marl und die Städte in unserer Region sind finanziell nicht auf Rosen gebettet. Wir benötigen im Strukturwandel wirksame Starthilfen. Dabei wollen wir keine Extrawurst, sondern Gleichbehandlung. Die Städte im Ruhrgebiet haben nach dem Rückzug des Bergbaus in den vergangenen Jahrzehnten hohe Millionenbeiträge zur Förderung des Strukturwandels erhalten. Wir erwarten weiterhin, dass wir von der EU, der Bundes- und auch der Landesregierung, sehr geehrter Minister Duin, gleich behandelt werden und Unterstützung in einer vergleichbaren Größenordnung erhalten wie die ehemaligen Bergbaustandorte. Sehr geehrter Herr Minister Duin, meine Damen und Herren, Marl und die Region stehen immer noch vor großen Herausforderungen. Aber wir wollen uns nicht beklagen, sondern beherzt die Ärmel aufkrempeln! Neben den großen Projekten wie gate.ruhr oder der Weiterentwicklung im Industriepark Dorsten/Marl wollen wir selbstverständlich in Zukunft auch für die Interessen unserer kleinen und mittelständischen Unternehmen ein offenes Ohr haben und alle Betriebe und Unternehmen weiterhin mit Rat und Tat unterstützen. Ich sage es nochmal: der Mittelstand bildet das Rückgrat unserer Stadt. Wir werden alles daran setzen, den Unternehmen in Marl im Rahmen unserer kommunalen Möglichkeiten geeignete Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. 6

Ich lade alle Vertreterinnen und Vertreter unserer heimischen Unternehmen herzlich ein: Nutzen Sie den heutigen Wirtschaftsempfang und knüpfen oder vertiefen Sie bei Bedarf Ihre Kontakte zu Herrn Dr. Gehrke, dem Leiter unserer Wirtschaftsförderung, und seinen Mitarbeitern, die gern behilflich sind und Sie tatkräftig unterstützen. Ganz herzlich danken möchte ich allen, die den heutigen Wirtschaftsempfang ermöglicht haben, insbesondere dem Wirtschaftsclub Marl, allen Mitwirkenden des heutigen Abends und nicht zuletzt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung für die bewährte gute Vorbereitung. Meine Damen und Herren, ich lade Sie herzlich ein, die Zukunft unserer Stadt und unserer Region weiterhin aktiv mitzugestalten. Lassen Sie uns den Strukturwandel vor allem auch als Chance begreifen! Dafür wollen wir gemeinsam mit unseren heimischen Unternehmen und unseren Partnern in der Umbau 21-Region arbeiten. Nun bin ich gespannt, wie Ihre erste Bilanz und Ihr Ausblick, sehr geehrter Minister Duin, in Ihrem geschätzten Gastvortrag zur Modernisierung in der Umbau 21-Region ausfallen werden. Es gibt viel zu tun. Packen wir s an! Glückauf! 7