LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 15. Wahlperiode. Antwort. Drucksache 15/4467. des Ministeriums für Wirtschaft,Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

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Transkript:

LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 15. Wahlperiode Drucksache 15/4467 zu Drucksache 15/4316 15. 04. 2010 Antwort des Ministeriums für Wirtschaft,Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau auf die Große Anfrage der Fraktion der CDU Drucksache 15/4316 Agrarische Ausbildung Die Große Anfrage vom 2. März 2010 hat folgenden Wortlaut: I. Allgemein 1. Wie hat sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der Auszubildenden im Agrarbereich entwickelt? 2. Welche Schulabschlüsse weisen die Schulabgängerinnen und Schulabgänger der letzten fünf Jahre vor, wenn sie mit einer Ausbildung im Agrarbereich beginnen (bitte aufgeschlüsselt nach Schulform angeben)? 3. Wie viele davon sind männlich, wie viele weiblich (bitte aufgeschlüsselt nach Schulform angeben)? 4. In welche Abschnitte gliedert sich die Ausbildung? Wie hoch ist der Theorieanteil, wie hoch ist der Praxisanteil? 5. Welche Fächer werden während der Ausbildung unterrichtet? 6. Gibt es während der Ausbildung eine Differenzierung entsprechend dem Leistungsstand? Wenn ja, wie sieht sie aus? 7. Wie viele Schülerinnen und Schüler befinden sich durchschnittlich in einer Klasse? 8. Wie viele nutzen die Möglichkeit der zweijährigen Ausbildung? 9. Wie viele Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs treten zur Abschlussprüfung an (aufgeschlüsselt nach den letzten fünf Jahren)? 10. Wie hoch ist die Durchfallquote bei den Abschlussprüfungen (aufgeschlüsselt nach den letzten fünf Jahren)? 11. Welche besonders wichtigen Änderungen haben sich beim Berufsbild und den Qualifikationsanforderungen der landwirtschaftlichen Berufe in den letzten Jahren ergeben? II. Situation der Lehrerinnen und Lehrer und Betriebe 12. Welche Qualifikation haben die Ausbilderinnen und Ausbilder? 13. Wie viele sind Quereinsteiger? 14. Welche Möglichkeiten gibt es für Quereinsteiger? 15. Gibt es eine Verpflichtung, die fachliche Eignung für die Ausbildung nachweisen zu müssen? 16. Gibt es Qualitätskriterien und eine Kennzeichnung guter Ausbildungsbetriebe? 17. Wie hoch ist der Anteil an männlichen Ausbildern, wie hoch an weiblichen? 18. Wie funktioniert die Absprache zwischen den Schulen und den Ausbildungsbetrieben? 19. Sind die Berufsschulen für die Grünen Berufe adäquat ausgestattet? 20. Gibt es Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen für die Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer bezüglich ihrer Praxiskenntnisse? 21. Wie viele Grüne Zentren gibt es in Rheinland-Pfalz? Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 6. Mai 2010

Drucksache 15/4467 Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode 22. Wie beurteilt die Landesregierung die im Jahresbericht 2010 enthaltenen Forderungen des Rechnungshofes Rheinland-Pfalz, die Zahl der Standorte für die Berufsbildenden Schulen Agrar ebenso zu verringern wie die Zahl der Lehrkräfte und der Verwaltungskräfte an den BBS Agrar, auch unter den Gesichtpunkten von Pädagogik und der Erreichbarkeit landwirtschaftlicher Ausbildung in der Fläche? III. Fortbildungsangebote 23. Welche Angebote gibt es in der agrarischen Fortbildung? 24. Wie wird eine bundesweite Vergleichbarkeit der Gestaltung und der Inhalte garantiert? 25. Wie sehen diese zeitlich aus? 26. Gibt es die Möglichkeit von Austauschprogrammen und Auslandsaufenthalten? IV. Studium 27. Welche Fachhochschulen und Universitäten in Rheinland-Pfalz bieten welche agrarischen Studiengänge an? 28. Wie verhält es sich während des Studiums mit dem Theorie- und Praxisanteil? 29. Wie viele Studienanfängerinnen und Studienanfänger gab es in den letzten fünf Jahren in welchen Studiengängen? 30. Wie viele davon sind männlich, wie viele weiblich? 31. Wie viele beenden ihr Studium mit einem Bachelor, wie viele mit einem Master? Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau hat die Große Anfrage namens der Landesregierung Zuleitungsschreiben des Chefs der Staatskanzlei vom 15. April 2010 wie folgt beantwortet: Basis für die Zukunftsfähigkeit eines jeden Berufs ist eine qualifizierte Ausbildung, die laufend an die aktuellen Entwicklungen angepasst wird. Dies gilt insbesondere auch für den Bereich der Landwirtschaft. Dort stellen Strukturwandel, technischer Fortschritt und die Anforderungen aus der Gemeinsamen Agrarpolitik neue Herausforderungen an die Betriebe. Die Landesregierung ist sich bewusst, dass daher eine ständige Aktualisierung der Ausbildungsinhalte notwendig ist. Sie setzt deshalb auf das System der Einheit von Schule, Beratung und Versuchswesen an den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR). Dieses bewährte System stellt eine hohe Aktualität und Qualität in der Ausbildung im Agrarbereich sicher. Die Berufsbildenden Schulen Agrarwirtschaft an den DLR bieten flächendeckend Berufs- und Fachschulklassen für die Grünen Berufe an. Die Sonderkulturen Wein-, Obst- und Gemüsebau finden dabei besondere Berücksichtigung. Das Bildungsangebot der DLR umfasst neben der Berufsschule für die Berufe Gärtner/-in, Winzer/-in, Landwirt/-in, Pferdewirt/-in und Forstwirt/-in auch die Weiterbildung zur Wirtschafterin/zum Wirtschafter im Landbau, im Weinbau und im Gartenbau sowie zur Technikerin/zum Techniker im Weinbau und im Landbau. Außerdem werden gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung angeboten. Um der Bedeutung des rheinland-pfälzischen Weinbaus gerecht zu werden, wurde am DLR Rheinpfalz in Neustadt a. d. Weinstraße ein dualer Studiengang Weinbau und Oenologie eingerichtet. Gemeinsam mit den Berufsverbänden der Agrarwirtschaft erstellen die DLR regelmäßig Fort- und Weiterbildungsangebote, um die in der Agrarwirtschaft tätigen Menschen entsprechend ihrer Fähigkeiten optimal zu qualifizieren und einen kontinuierlichen Wissenstransfer zu gewährleisten. Eine hohe Qualität der schulischen Aus- und Weiterbildung im Agrarbereich wird durch die Einheit von Schule, Beratung, Versuchswesen und angewandter Forschung an den DLR gewährleistet. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Große Anfrage wie folgt: I. Allgemein 1. Wie hat sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der Auszubildenden im Agrarbereich entwickelt? Die Zahl der Auszubildenden im Agrarbereich ist in den vergangenen fünf Jahren von 1 915 im Jahr 2005 auf 2 093 im Jahr 2009 gestiegen. Eine nach Berufen differenzierte Betrachtung dieser Entwicklung ist der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen. Die Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice wurde erstmals 2006 angeboten, die zum Werker Pferdewirt bzw. Werker Landwirt erstmals 2009. 2

Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode Drucksache 15/4467 Übersicht: Zahl der Auszubildenden in den Grünen Berufen in Rheinland-Pfalz Beruf 2005 2006 2007 2008 2009 Landwirt 272 274 284 276 281 Winzer 458 471 507 533 536 Gärtner 672 689 722 733 688 Forstwirt 137 140 161 158 158 Pferdewirt 125 124 119 140 131 Hauswirtschaft 23 21 28 23 16 Tierwirt 7 8 13 14 17 Revierjäger 13 11 14 14 15 Molkereiberufe 18 17 17 17 21 Fachkraft Agrarservice 4 8 14 14 Fischwirt 5 6 2 5 5 Werker Gartenbau 185 180 195 202 204 Werker Pferdewirt 4 Werker Landwirt 3 Gesamtergebnis 1 915 1 945 2 070 2 129 2 093 Quelle: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. 2. Welche Schulabschlüsse weisen die Schulabgängerinnen und Schulabgänger der letzten fünf Jahre vor, wenn sie mit einer Ausbildung im Agrarbereich beginnen (bitte aufgeschlüsselt nach Schulform angeben)? 3. Wie viele davon sind männlich, wie viele weiblich (bitte aufgeschlüsselt nach Schulform angeben)? Die Auszubildenden in den Grünen Berufen kamen in den vergangenen fünf Jahren überwiegend (im Durchschnitt aller Grünen Berufe etwa 45 %) mit einem Hauptschulabschluss in die Ausbildung, an zweiter Stelle stehen die Schüler mit Realschul- oder gleichwertigem Abschluss (im Schnitt etwa 34 %). Etwa 11 % der Auszubildenden verfügen über die Fachhochschul- oder Hochschulreife. Allerdings schwanken die Zahlen von Jahr zu Jahr und unterscheiden sich je nach Ausbildungsberuf. Im Ausbildungsberuf Gartenbau lag in den vergangenen fünf Jahren der Anteil der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss im Durchschnitt bei 51 %, mit Realschulabschluss bei 32 % und mit Fachhochschul- oder Hochschulreife bei gut 6 %. Bei den Landwirten sank der Anteil der Hauptschüler seit 2005 von 59 % auf 52 %, der Anteil der Schüler mit Realschulabschluss stieg von 25 % auf 34 %, der Anteil der Auszubildenden mit Fachhochschul- oder Hochschulreife blieb im Durchschnitt bei 7 %. Unter den Auszubildenden im Beruf Winzer stellen den größten Anteil die Auszubildenden mit Realschulabschluss (im Durchschnitt 39 %), gefolgt von Auszubildenden mit Hauptschulabschluss (34 %). Die Besonderheit bei den Winzern ist der mit 23 % relativ hohe Anteil der Auszubildenden mit Fachhochschul- oder Hochschulreife. Weitere Differenzierungen, wie auch die Geschlechterverteilung, ergeben sich aus den Übersichten in Anlage 1. 4. In welche Abschnitte gliedert sich die Ausbildung? Wie hoch ist der Theorieanteil, wie hoch ist der Praxisanteil? Die Ausbildungsverordnungen der Grünen Berufe sehen eine dreijährige Ausbildung im dualen System vor. Lernorte sind Ausbildungsbetriebe, Schulen und überbetriebliche Ausbildungsstätten. Der Berufsschulunterricht ist als Blockunterricht organisiert. Je Ausbildungsjahr sind zwölf bis 13 Blockwochen vorgesehen. Davon findet in der Regeleine Woche in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte statt. Unter Berücksichtigung von etwa fünf Wochen Jahresurlaub ergeben sich rechnerisch Zeitanteile von ca. 70 % für Praxis und 30 % für Theorie. 5. Welche Fächer werden während der Ausbildung unterrichtet? Die Stundentafeln der Grünen Berufe sehen 36 Unterrichtsstunden je Blockwoche vor. Davon fallen in allen drei Ausbildungsjahren 32 Stunden auf die Pflichtfächer Deutsch/Kommunikation (2), Sozialkunde/Wirtschaftslehre (4), Religion (3), Sport (1) und berufsbezogener Unterricht (22). Vier Stunden entfallen auf Wahlpflichtfächer. Wenn für die Fächer Sport oder Religion die personellen oder räumlichen Kapazitäten nicht gegeben sind, werden die Stunden dem berufsbezogenen Unterricht zugeordnet. Im Wahlpflichtbereich bieten die Berufsbildenden Schulen Agrarwirtschaft (BBS Agrar) in der Regel die Fächer EDV-Anwendungen, Kommunikation/Präsentation, Fachrechnen und/oder spezielle berufsbezogene Projekte an. 3

Drucksache 15/4467 Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode 6. Gibt es während der Ausbildung eine Differenzierung entsprechend dem Leistungsstand? Wenn ja, wie sieht sie aus? Eine Differenzierung nach Leistungsstand ist in den Ausbildungsverordnungen der Grünen Berufe grundsätzlich nicht vorgesehen, da alle Auszubildenden das gleiche Ausbildungsziel (Landwirt, Winzer, Gärtner etc.) haben. Vorhandene Leistungsgefälle in den Klassen sollen durch das pädagogische Konzept der inneren Differenzierung ausgeglichen werden. Zur Förderung lernschwacher Schülerinnen und Schüler bieten die BBS Agrar ergänzenden Förderunterricht an, vor allem in den allgemeinbildenden Fächern Deutsch und Rechnen. Zum Teil wird dieses Zusatzangebot in Zusammenarbeit mit außerschulischen Bildungsträgern im Rahmen berufsbegleitender Hilfen gemacht. Ergänzungsangebote für besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler stellen internationale Wettbewerbe sowie Schüleraustauschprogramme dar. 7. Wie viele Schülerinnen und Schüler befinden sich durchschnittlich in einer Klasse? Die durchschnittliche Schülerzahl an den BBS Agrar liegt bei 22. 8. Wie viele nutzen die Möglichkeit der zweijährigen Ausbildung? Die Möglichkeit zur Verkürzung der Ausbildung wird von gut 10 % der Auszubildenden im Agrarbereich genutzt. Ein differenzierter Überblick über die Entwicklung in den vergangenen drei Jahren ergibt sich aus der folgenden Übersicht. Übersicht: Auszubildende im Agrarbereich mit verkürzter Ausbildung Quelle: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. 9. Wie viele Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs treten zur Abschlussprüfung an (aufgeschlüsselt nach den letzten fünf Jahren)? 10. Wie hoch ist die Durchfallquote bei den Abschlussprüfungen (aufgeschlüsselt nach den letzten fünf Jahren)? Im Durchschnitt bestanden in den vergangenen fünf Jahren 83 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Abschlussprüfung. Dabei lassen sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern erkennen. Die Zahlen für das Jahr 2009 liegen beim Statistischen Landesamt noch nicht vor. Die folgende Übersicht vermittelt differenziert diese Angaben anhand der absoluten Zahlen von Schülerinnen und Schülern. Übersicht: Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Abschlussprüfungen im Agrarbereich nach Geschlecht und Prüfungserfolg Quelle: Statistisches Landesamt, Berufsbildungsstatistik. 2007 2008 2009 reguläre verkürzte gesamt reguläre verkürzte gesamt reguläre verkürzte gesamt Ausbildung Ausbildung Ausbildung Ausbildung Ausbildung Ausbildung Fachkraft Agrarservice 4 4 8 10 4 14 12 3 15 Fischwirt 2 2 5 5 5 5 Forstwirt 159 2 161 152 6 158 149 9 158 Gärtner 696 26 722 694 39 733 623 44 667 Hauswirtschafter 21 7 28 18 5 23 13 2 15 Landwirt 260 24 284 245 31 276 235 43 278 Milchwirtschaftlicher Laborant 8 8 6 6 11 11 Molkereifachmann 9 9 11 11 10 10 Pferdewirt 105 14 119 113 27 140 98 28 126 Revierjäger 10 4 14 6 8 14 8 8 16 Tierwirt 10 3 13 9 5 14 10 6 16 Werker 184 11 195 192 10 202 193 12 205 Winzer 401 106 507 423 110 533 411 117 528 Helfer in der Landwirtschaft 3 3 Helfer in der Pferdewirtschaft 5 5 Gesamtergebnis 1 869 201 2 070 1 884 245 2 129 1 786 272 2 058 Berichtsjahr insgesamt männlich weiblich darunter mit bestandener Prüfung zusammen männlich weiblich 2004 564 421 143 468 340 128 2005 624 445 179 491 352 139 2006 702 552 150 580 459 121 2007 634 497 137 525 412 113 2008 637 505 132 539 426 113 4

Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode Drucksache 15/4467 11. Welche besonders wichtigen Änderungen haben sich beim Berufsbild und den Qualifikationsanforderungen der landwirtschaftlichen Berufe in den letzten Jahren ergeben? Die Ausbildungsverordnungen für die Berufe Landwirt, Winzer, Gärtner, Forstwirt, Hauswirtschafter und Tierwirt sind seit Mitte der neunziger Jahre neu geordnet worden. Wichtigste Änderungen waren die Ausrichtung auf eine ganzheitliche Ausbildung und die Vermittlung beruflicher Handlungskompetenzen, die das Planen, Durchführen und Kontrollieren von Handlungsfeldern beinhalten und in den Prüfungen nachgewiesen werden müssen. Die Ausbildungsverordnungen für die Berufe Pferdewirt, Revierjäger, Fischwirt und die Molkereiberufe befinden sich derzeit im Neuordnungsverfahren. II. Situation der Lehrerinnen und Lehrer und Betriebe 12. Welche Qualifikation haben die Ausbilderinnen und Ausbilder? Die weitaus überwiegende Anzahl der Ausbilderinnen und Ausbilder im Agrarbereich hat eine Meisterausbildung absolviert, deutlich weniger haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss bzw. einen Fachschulabschluss. Eine weitere Differenzierung ergibt sich aus der nachfolgenden Übersicht. Übersicht: Qualifikation der Ausbilder in den Grünen Berufen 2009 Qualifikation Quelle: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. 13. Wie viele sind Quereinsteiger? Anzahl Ausbildereignungsprüfung 1 Befreiung von der Ausbildereignungsprüfung 2 berufliche Erstausbildung 16 Fachschulabschluss 101 Hoch- oder Fachhochschulabschluss 196 Meisterprüfung 785 Sonstiges 115 14. Welche Möglichkeiten gibt es für Quereinsteiger? 15. Gibt es eine Verpflichtung, die fachliche Eignung für die Ausbildung nachweisen zu müssen? Nach 30 Berufsbildungsgesetz in Verbindung mit der Verordnung über die Anforderungen an die fachliche Eignung und die Anerkennung von Prüfungen zum Nachweis der fachlichen Eignung für die Berufsausbildung in den Berufen der Landwirtschaft und der Hauswirtschaft vom 1. August 2005 (LwHwPrüfAnerkV) besteht grundsätzlich die Verpflichtung für Ausbilder, eine fachliche Eignung nachweisen zu müssen. Die Zahl von Quereinsteigern ist nicht bekannt; es ist allerdings davon auszugehen, dass es sich dabei um Ausnahmefälle handelt. 16. Gibt es Qualitätskriterien und eine Kennzeichnung guter Ausbildungsbetriebe? Qualitätskriterien oder eine besondere Kennzeichnung von Ausbildungsbetrieben gibt es im Bereich der Grünen Berufe nicht. 17. Wie hoch ist der Anteil an männlichen Ausbildern, wie hoch an weiblichen? Insgesamt standen im Jahr 2009 im Bereich der Grünen Berufe 1 109 männlichen Ausbildern 107 weibliche gegenüber. Lediglich im Beruf Pferdewirt ist der Anteil weiblicher Ausbilder mit 31 % (2009: 29 von 92) relativ hoch; in der ländlichen Hauswirtschaft liegt der Anteil weiblicher Ausbilder bei 100 %. 18. Wie funktioniert die Absprache zwischen den Schulen und den Ausbildungsbetrieben? Schulen und Ausbildungsbetriebe sind als Partner im dualen Ausbildungssystem verantwortlich für den Ausbildungserfolg. Die Zusammenarbeit zwischen den Partnern ist in der Regel gut und vertrauensvoll. Zum einen veranstaltet die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz jährliche Ausbildertagungen mit Beteiligung der Schulen und die Schulen laden zu ihren jährlichen Elternsprechtagen auch die Ausbilder ein. Zum anderen stehen die Schulen im laufenden Kontakt mit den Ausbildungsbetrieben. 5

Drucksache 15/4467 Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode 19. Sind die Berufsschulen für die Grünen Berufe adäquat ausgestattet? Die personelle und sächliche Ausstattung der BBS Agrar entspricht den Erfordernissen eines modernen und handlungsorientierten Unterrichts. Die Klassensäle sind mit den erforderlichen Medien ausgestattet und die Schulen bieten eine angemessene Zahl von EDV-Arbeitsplätzen. Vor allem aber stehen in der Regel Gewächshäuser, Versuchs- sowie Laboreinrichtungen u. Ä. in unmittelbarer Nähe des Schulstandorts zur Verfügung, die für praktische Unterweisungen problemlos genutzt werden können. 20. Gibt es Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen für die Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer bezüglich ihrer Praxiskenntnisse? Für das Fortbildungsangebot der Agrarverwaltung ist die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier zuständige Stelle. Sie erstellt Angebote sowohl für die fachliche Weiterbildung (Pflanzenbau, Tierhaltung, Weinbau etc.), als auch spezielle Angebote für Lehrkräfte. Im Rahmen dieses Angebots wurden in den letzten fünf Jahren 78 fachliche Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt. Davon ermöglichten 18 Maßnahmen das Lernen in der Praxis (Exkursionen zu Versuchsstationen in Rheinland-Pfalz, in andere Bundesländer und benachbarte EU-Länder, Besuche von landwirtschaftlichen Betrieben und Erfahrungsaustausch mit den Betriebsleitern, Lehrfahrten in Vermarktungs- und Weiterverarbeitungsbetriebe). Diese werden ergänzt durch Weiterbildungsmaßnahmen zur Weiterentwicklung der methodischen und pädagogischen Kompetenz. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Weiterbildungsangebot des Ministeriums für Bildung, Weiterbildung, Jugend und Kultur für pädagogische Themen in Anspruch zu nehmen. 21. Wie viele Grüne Zentren gibt es in Rheinland-Pfalz? In Rheinland-Pfalz gibt es sechs Dienstleistungszentren Ländlicher Raum: DLR Westerwald-Osteifel mit Standorten in Montabaur und Mayen, DLR Eifel in Bitburg, DLR Rheinpfalz mit Standorten in Neustadt a. d. W., Rheinbach (Klein-Altendorf), Oppenheim und Trier, DLR Mosel mit Standorten in Bernkastel-Kues und Trier, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück mit Standorten in Bad Kreuznach, Oppenheim und Simmern, DLR Westpfalz in Kooperation mit der LVAV Hofgut Neumühle mit Standorten in Kaiserslautern und Münchweiler an der Alsenz. Schulstandorte sind das DLR Eifel (Berufs- und Fachschulklassen für Landwirtschaft), DLR Rheinpfalz (Berufs- und Fachschulklassen für Weinbau und Gartenbau, dualer Studiengang Weinbau und Oenologie), Schulstandorte sind Neustadt a. d. W., Trier und Oppenheim. DLR Mosel (Berufsschule Weinbau), DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach und Oppenheim (Berufs- und Fachschulklassen Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Berufsschulklassen Forstwirtschaft und Pferdewirtschaft). Schulstandorte sind Bad Kreuznach und Oppenheim. Dislozierte Klassen für die Fachschule I befinden sich derzeit in Montabaur und Bernkastel-Kues. 22. Wie beurteilt die Landesregierung die im Jahresbericht 2010 enthaltenen Forderungen des Rechnungshofes Rheinland-Pfalz, die Zahl der Standorte für die Berufsbildenden Schulen Agrar ebenso zu verringern wie die Zahl der Lehrkräfte und der Verwaltungskräfte an den BBS Agrar, auch unter den Gesichtpunkten von Pädagogik und der Erreichbarkeit landwirtschaftlicher Ausbildung in der Fläche? Die Landesregierung hält die derzeitige Zahl der Schulstandorte und der Lehrkräfte für angemessen. 23. Welche Angebote gibt es in der agrarischen Fortbildung? III. Fortbildungsangebote Die Berufsbildenden Schulen Agrarwirtschaft in Rheinland-Pfalz bieten an verschiedenen Standorten Fortbildungen zum Wirtschafter/zur Wirtschafterin (Fachschule I) in den Bereichen Landbau, Weinbau, Gartenbau, Agrarbetriebsfachwirtschaft sowie zum Techniker/zur Technikerin (Fachschule II) in den Bereichen Landbau und Weinbau an. Außerdem bieten sie in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung für die Berufe Landwirt/-in, Winzer/-in, Pferdewirt/-in, Tierwirt/-in Schafhaltung, Gärtner/-in der Fachrichtungen Gemüsebau und Obstbau und Hauswirtschafter/-in sowie Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Gehilfenprüfung nach 45 Abs. 2 Berufsbildungsgesetz in den Berufen Landwirt/-in und Hauswirtschafter/-in an. 24. Wie wird eine bundesweite Vergleichbarkeit der Gestaltung und der Inhalte garantiert? Die Fachschulverordnung für die Bildungsgänge in der Agrarwirtschaft vom 19. Dezember 2003 ist zwar eine Landesverordnung, sie basiert jedoch auf einer intensiven Abstimmung mit den Kultusministerien der Bundesländer. Insofern sind fachliche Schwer- 6

Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode Drucksache 15/4467 punkte und Modulumfänge im Wesentlichen bundesweit abgestimmt, was aber dennoch regionale Ausrichtungen vor allem bei den Wahlpflicht- und Wahlmodulen erlaubt. Ein regelmäßiger Austausch über die Fachschulausbildung im Agrarbereich findet auf Bundesebene bei Treffen der zuständigen Referenten/-innen in den entsprechenden Länderministerien sowie bei bundesweiten Tagungen der Leiter/-innen von landwirtwirtschaftlichen Fachschulen statt. Für die Meisterprüfungen sind jeweils Bundesverordnungen erlassen worden. Außerdem findet zwischen den zuständigen Stellen jährlich ein Informationsaustausch über die Vorbereitungslehrgänge und die Durchführung der Prüfungen statt. 25. Wie sehen diese zeitlich aus? Die Bildungsgänge der Fachschulen I (Wirtschafterausbildung) und II (Technikerausbildung) im Fachbereich Agrarwirtschaft umfassen laut Fachschulverordnung jeweils mindestens 1 200 Unterrichtsstunden. Die DLR bieten die Fachschulausbildung in Vollzeitform entweder ganzjährig (jeweils ein Jahr) oder verteilt auf jeweils zwei Winterhalbjahre an. 26. Gibt es die Möglichkeit von Austauschprogrammen und Auslandsaufenthalten? Die Schülerinnen und Schüler der BBS Agrar können an allen allgemein angebotenen Austauschprogrammen wie COMENIUS, etwinning oder dem Austauschprogramm des Goethe-Instituts teilnehmen. Spezielle Möglichkeiten für die Agrarwirtschaft ergeben sich durch die Vernetzung über den Arbeitskreis europäischer Agrarfachschulen und den europäischen Weinbaukongress, an dem auch Schülerinnen und Schüler der BBS Agrar teilnehmen können. IV. Studium 27. Welche Fachhochschulen und Universitäten in Rheinland-Pfalz bieten welche agrarischen Studiengänge an? In der Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften bieten die FH Bingen und die FH Ludwigshafen Studiengänge an. Das Angebot der FH Bingen umfasst die auslaufenden Diplomstudiengänge Landwirtschaft und Internationaler Agrarhandel sowie den Bachelor-Studiengang Agrarwirtschaft und den Masterstudiengang Landwirtschaft und Umwelt. An der FH Ludwigshafen können Studierende für den BA-Studiengang Weinbau und Oenologie eingeschrieben werden. Der Studiengang wird fachlich durch drei Hochschulen getragen, neben der FH Ludwigshafen bringen die FH Bingen und die FH Kaiserslautern ihre spezifischen Kompetenzen ein. Er wurde gemeinsam mit dem DLR Rheinpfalz eingerichtet. Mit diesem Studienangebot wird in Rheinland-Pfalz bundesweit erstmals Nachwuchskräften mit einer Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit eröffnet, zeitgleich die praktische Winzerlehre und die akademische Ausbildung zum Bachelor of Science zu absolvieren. Er ist ohne Auflagen durch die Akkreditierungsagentur AQAS akkreditiert worden. 28. Wie verhält es sich während des Studiums mit dem Theorie- und Praxisanteil? Der Praxisanteil in den in der Antwort auf Frage 28 genannten Studiengängen schwankt nach den Angaben der Hochschulen zwischen 15 % und 45 %. Praxisanteil wird hierbei definiert als Studienanteile oder Praktika in Betrieben oder Institutionen. Hierzu wurden im Studiengang Weinbau und Oenologie auch Praxiszeiten angerechnet, die für die Berufsausbildung erforderlich sind. Im Einzelnen weisen die Studiengänge nach Auskunft der Hochschulen die in der nachfolgenden Übersicht genannten Praxisanteile auf. Hochschule Studiengang Praxisanteil FH Bingen Landwirtschaft Diplom-STG (auslaufend) 25 % FH Bingen Agrarwirtschaft Bachelor-STG 15 % FH Bingen Internationaler Agrarhandel Diplom-STG (auslaufend) 25 % FH Bingen Landwirtschaft und Umwelt Master-STG 33 % FH Ludwigshafen Weinbau und Oenologie Bachelor-STG 45 % 29. Wie viele Studienanfängerinnen und Studienanfänger gab es in den letzten fünf Jahren in welchen Studiengängen? 30. Wie viele davon sind männlich, wie viele weiblich? Hinsichtlich der Beantwortung der Fragen 29 und 30 wird auf die Übersicht in Anlage 2 verwiesen. 7

Drucksache 15/4467 Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode 31. Wie viele beenden ihr Studium mit einem Bachelor, wie viele mit einem Master? Mit dem angestrebten Abschluss Bachelor studieren in den oben genannten Studiengängen ausweislich der amtlichen Statistik derzeit 231 Personen, in dem Studiengang mit dem angestrebten Abschluss Master 19. Absolventenzahlen können nur unvollständig genannt werden, da sich die derzeit aktuellsten Auswertungen der amtlichen Statistik auf den Prüfungsjahrgang 2008 beziehen. Der Studienbetrieb im Bachelor-Studiengang Agrarwirtschaft wurde im Sommersemester 2006 aufgenommen. Die Regelstudienzeit beträgt sieben Semester; es liegen noch keine Auswertungen der Abschlussprüfungen für das Prüfungsjahr 2009 vor. Im dualen Bachelor-Studiengang Weinbau und Oenologie wurde im WS 2009/2010 der Studienbetrieb aufgenommen. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester, entsprechend hat dieser Studiengang noch keine Absolventen. Der Studienbetrieb im Master-Studiengang Landwirtschaft und Umwelt wurde im Sommersemester 2007 aufgenommen. Die Regelstudienzeit beträgt drei Semester. Im Prüfungsjahr 2008 hat ein Absolvent die Abschlussprüfung bestanden. In den auslaufenden Diplomstudiengängen haben in den vergangenen fünf Jahren 2004 bis 2008 insgesamt 180 Absolventinnen und Absolventen ihren Abschluss erworben. Im Übrigen wird auf die Übersicht in Anlage 3 verwiesen. In Vertretung: Alexander Schweitzer Staatssekretär 8

Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode Drucksache 15/4467 Anlage 1 (Übersichten 1 bis 5) Übersicht 1 : Schulische Vorbildung der Auszubildenden im Agrarbereich im Jahr 2005 (nach Geschlecht geordnet) Übersicht 2 : Schulische Vorbildung der Auszubildenden im Agrarbereich im Jahr 2006 (nach Geschlecht geordnet) Quelle: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Erläuterung der Abkürzungen: BVJ = Berufsvorbereitungsjahr, BFS = Berufsfachschule, BG = Berufsgrundbildungsjahr, FH- oder HS-Reife = Fachhochschul- oder Hochschulreife, HS-Abschluss = Hauptschulabschluss, RS-Abschluss = Realschul- oder gleichwertiger Abschluss, m = männlich, w = weiblich, ges. = gesamt. 9

Drucksache 15/4467 Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode Übersicht 3 : Schulische Vorbildung der Auszubildenden im Agrarbereich im Jahr 2007 (nach Geschlecht geordnet) Übersicht 4 : Schulische Vorbildung der Auszubildenden im Agrarbereich im Jahr 2008 (nach Geschlecht geordnet) Übersicht 5 : Schulische Vorbildung der Auszubildenden im Agrarbereich im Jahr 2009 (nach Geschlecht geordnet) Quelle: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Erläuterung der Abkürzungen: BG = Berufsgrundbildungsjahr, FH- oder HS-Reife = Fachhochschul- oder Hochschulreife, HS-Abschluss = Hauptschulabschluss, RS-Abschluss = Realschul- oder gleichwertiger Abschluss, m = männlich, w = weiblich, ges. = gesamt. 10

Landtag Rheinland-Pfalz 15.Wahlperiode Drucksache 15/4467 Anlage 2 Studienanfängerinnen und Studienanfänger im 1. Fachsemester vom Studienjahr 2005 bis 2009 in Studiengängen der Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften Hochschule Studienfach angestrebter Abschluss Geschlecht Studienjahr 2005 2006 2007 2008 2009 * ) FH Bingen Landwirtschaft Diplom (FH) männlich 28 5 weiblich 12 1 Diplom (FH) Summe 40 6 Internationaler Agrarhandel Diplom (FH) männlich 11 7 weiblich 10 1 Diplom (FH) Summe 21 8 Agrarwirtschaft Bachelor of Science männlich 25 53 47 54 weiblich 15 20 27 24 Bachelor Summe 40 73 74 78 Landwirtschaft und Umwelt Master of Science männlich 10 4 7 weiblich 9 4 6 Master Summe 19 8 13 FH Ludwigs- Weinbau und Oenologie ** ) Bachelor of Science männlich 16 hafen weiblich 5 Bachelor Summe 21 *) Vorläufige Ergebnisse. **) In Kooperation der Fachhochschulen Bingen, Kaiserslautern und Ludwigshafen (Ludwigshafen federführend). Quelle: Studierendenstatistik des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz. Anlage 3 Studierende vom Studienjahr 2005 bis 2009 in Studiengängen der Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften Hochschule Studienfach angestrebter Abschluss Geschlecht Wintersemester 2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2006 2007 2008 2009 2010 * ) FH Bingen Agrarwirtschaft Bachelor of Science männlich 25 79 106 141 weiblich 15 33 59 69 Bachelor Summe 40 112 165 210 Landwirtschaft und Umwelt Master of Science männlich 7 7 8 weiblich 8 9 11 Master Summe 15 16 19 FH Ludwigs- Weinbau und Oenologie ** ) Bachelor of Science männlich 16 hafen weiblich 5 Bachelor Summe 21 *) Vorläufige Ergebnisse. **) In Kooperation der Fachhochschulen Bingen, Kaiserslautern und Ludwigshafen (Ludwigshafen federführend). Quelle: Studierendenstatistik des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz. 11