Fakultät Forst, Geo- Hydrowissenschaften, Fachrichtung Wasserwesen, Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten

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Transkript:

Fakultät Forst, Geo- Hydrowissenschaften, Fachrichtung Wasserwesen, Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten Diplomverteidigung Ermittlung prognostischer Strömungsverhältnisse mittels des Simulationsprogramms PCSiWaPro bei dezentraler Versickerung von Regenwasser auf versiegelten Flächen Berarbeitungszeitraum: 01.12.2011 31.05.2012 Pirna, 05.07.2012 Jens Heine

Gliederung 1. Einleitung 2. Zielstellung 3. Das Simulationsprogramm PCSiWaPro 4. Modellgrundlagen 5. Modelle und Simulationsergebnisse 5.1. Ausgangsmodell Su2 kumulativ 5.2. Modell Su3 - Ganglinie 5.3. Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration 5.4. Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration mit Grobsandentwässerung 6. Zusammenfassung und Ausblick Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 2 von 36

1. Einleitung Stetige Zunahme der Versiegelung von Bodenflächen Allein in Sachsen anhaltendes Siedlungsflächenwachstum um ca. 8 ha/tag Im Straßenbau Tendenz deutlich erkennbar Verkehrsfläche in Sachsen [ha] 78000 76000 74000 72000 70000 68000 66000 64000 62000 60000 1996 2000 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr [Quelle: Siemer (2009)] Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 3 von 36

1. Einleitung Konventionelle Verkehrsflächenentwässerung: Zentrales Regenwasserkanalisationssystem Wasser wird Kläranlagen oder Vorfluter zugeführt Großer und rascher Oberflächenabfluss Geringe Bodenverdunstung Kaum Niederschlagsinfiltration Boden unter Verkehrsfläche trocknet aus Keine Grundwasserneubildung Lokale Wasserbilanz wird erheblich beeinflusst! Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 4 von 36

1. Einleitung Zunehmendes Versagen der Systeme in Kombination mit vermehrt auftretenden Starkniederschlagsereignissen infolge des Klimawandels Überflutete Straßenflächen Sichtbehinderungen Aquaplaning Verkehrsunfälle Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 5 von 36

2. Zielstellung Naturnahe und nachhaltig funktionierende Verdunstungs- und Versickerungsstrategie Überschwemmungswahrscheinlichkeit vermindert Lokal ausgeglichene Wasserbilanz Ökologisch und ökonomisch günstigere Variante Längere Aufenthaltszeit und größere Verdunstung Einfache und zuverlässige Entwässerung Anreicherung Bodenwasservorräte Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 6 von 36

2. Zielstellung Ziel der Diplomarbeit ist es, die Strömungsverhältnisse bei einer dezentralen Versickerung von Regenabflusswasser versiegelter Flächen mit dem Programm PCSiWaPro zu simulieren. Es werden dazu verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen hydrogeologischen und klimatischen Bedingungen bei einer Straßenfläche erstellt und ausgewertet. Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 7 von 36

3. Das Simulationsprogramm PCSiWaPro Bildet die Wasserströmungs- und Stofftransportprozesse in der ungesättigten Bodenzone nach Am Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten der TU Dresden entwickelt Nutzt zur Simulation der 2D-vertikal-ebenen oder 2Drotationssymmetrischen instationären, ungesättigeten Strömungsprozesse Richards-Gleichung Van Genuchten-Luckner-Gleichung Methode der finiten Elemente Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 8 von 36

3. Das Simulationsprogramm PCSiWaPro Richards-Gleichung Partielle Differentialgleichung Beschreibt die Strömungsprozesse in der gesättigten und ungesättigten Bodenzone t x i K K A ij h x j K A iz Volumetrischer Wassergehalt Zeit x t i Räumliche Koordinaten K Hydraulische Leitfähigkeit h Druckhöhe S Speicher- und Senkterm S Van-Genuchten-Luckner-Gleichung Parametrisierung der Bodeneigenschaften Wassergehalt abhängig von kapillarer Druckhöhe (Saugspannung- Sättigungskurve) r,w r,l h n c r 1 r, w h Porosität Restwassergehalt Restluftgehalt Skalierungsfaktor (van Genuchten) Kapillare Druckhöhe Anstiegsparameter (van Genuchten) c r, l 1 n 1 n Numerische Lösung der partiellen Differentialgleichung mit Hilfe der Methode der finiten Elemente Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 9 von 36

4. Modellgrundlagen Vorab: Für die Diplomarbeit lagen keinerlei Messdaten oder vergleichbare Arbeiten vor Fiktive Szenarien mit selbst recherchierten Parametern und Ausgangssituationen Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 10 von 36

4. Modellgrundlagen Straßenquerschnitt In Anlehnung an Regelquerschnitt 26 aus Richtlinie für die Anlage von Straßen (gering belastete Autobahnen und Stadtautobahnen ) In Koordinatenform für Modellaufbau überführt [Quelle: Natzschka (2011)] Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 11 von 36

4. Modellgrundlagen Links: Sickerfläche Rechts: Lärmschutzwall Grundwasserspiegel 10 m unter GOK Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 12 von 36

4. Modellgrundlagen Niederschlagsereignis 12.08.2002 in Dresden 158 mm 158 l/m 2 in 24h Extremes Niederschlagsereignis Zur Darstellung der Leistungsfähigkeit dezentraler, naturnaher Versickerungsstrategie ohne zentrales Regenwassersammelsystem [Quelle: DWD] Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 13 von 36

5. Modelle 7 Modelle, die auf Ausgangsmodell beruhen, erstellt Ausgangsmodell: schwach schluffiger Sand kumulativ Modell mittel schluffiger Sand kumulativ Modell mittel schluffiger Sand - Ganglinie Ganglinienmodell mittel schluffiger Sand 3x Niederschlag Wurden in Diplomarbeit miteinander verglichen keine relevanten Unterschiede Ganglinienmodell mittel schluffiger Sand 3x Niederschlag innerhalb von 10 h Ganglinienmodell mittel schluffiger Sand 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration Ganglinienmodell mittel schluffiger Sand 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration mit Grobsandentwässerung Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 14 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Materialparameter: Bodenmaterial im gesamten Modell schwach schluffiger Sand Kurzzeichen Su2 [Quelle: DIN 4220 (2009)] Bodenhydraulische- und van Genuchten-Parameter mit Hilfe von Programm RETC ermittelt Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 15 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Materialparameter: [Quelle: Scheffer/Schachtschabel (2002) (verändert) Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 16 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Niederschlagsverteilung unter Berücksichtigung von Oberflächenabfluss: Anfallendes Gesamtvolumen innerhalb von 24 h: 158 l/m 2 * 70,5 m 2 = 11139 l = 11,139 m 3 Dieses Volumen wurde unter Berücksichtigung der OA über Modellgebiet verteilt Berechnung der Oberflächenabflüsse im Ausgangsmodell mit Hilfe von Abflussbeiwerten des Arbeitsblattes DWA-A 138* [Quelle: DEUTSCHE VEREINIGUNG FÜR WASSERWIRTSCHAFT, ABWASSER UND ABFALL E. V. (2005)] *Regelwerk aus dem Jahr 2005 für Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 17 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Niederschlagsverteilung unter Berücksichtigung von Oberflächenabfluss: Beispielrechnung für Lärmschutzwall und rechte Versickerungsmulde: Lärmschutzwall: Projektionsfläche: 10 m² Anfallendes Niederschlagsvolumen: 10 m² * 158 l/m² = 1580 l rechte Böschung Berücksichtigung des Abflussbeiwertes: 1580 l * (1 0,4) = 948 l versickern Abflussvolumen: 1580 l 948 l = 632 l fließen ab Rechte Versickerungsmulde: Projektionsfläche: 3,5 m² Anfallendes Niederschlagsvolumen: 3,5 m² * 158 l/m² = 553 l Die Straßenflächen undurchlässig Niederschlagswasser fließt ab Projektionsfläche der rechten Straßenfläche: 10 m² Zufluss durch die rechte Straßenfläche: 10m² * 158 l/m² = 1580 l Zufluss durch die rechte Böschung: 632 l Gesamtzufluss: 1580 l + 632 l = 2212 l Zu versickerndes Gesamtvolumen: 553 l + 2212 l = 2765 l Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 18 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Festlegung der Anfangs- und Randbedingungen: Für Anfangsbedingung Orientierung an Druckhöhe bei Feldkapazität Hier 50 cm (etwas unter FK, damit Boden nicht zu trocken); am GWSP 0 cm [Quelle: Scheffer/Schachtschabel (2002) (verändert) Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 19 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Festlegung der Anfangs- und Randbedingungen: Randbedingungen: - Unterer Modellrand: zeitabhängige Grundwasserspiegelhöhe - Straßenflächen: undurchlässiger Rand bzw. keine Stromrate - Seitenränder: undurchlässiger Rand bzw. keine Stromrate - Modellabschnitte mit Versickerung: konstante Stromrate Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 20 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Da die ersten Modelle mit RB konstanten Stromraten und diese nicht innerhalb einer Simulation zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu- oder abgeschaltet werden konnten, setzte sich das Gesamtmodell aus sieben Varianten kumulativ zusammen Vorlaufvariante - 2 Tage ohne Infiltration Einstellen Feldkapazität Variante Lärmschutzwall 71,1 min Infiltration/Simulationsdauer Variante Mittelstreifen 118,5 min Infiltration/Simulationsdauer Variante Linke Sickerfläche 140,7 min Infiltration/Simulationsdauer Variante Linke Böschung 248,9 min Infiltration/Simulationsdauer Variante Rechte Versickerungsmulde 592,6 min Infiltration/Simulationsdauer Langzeitvariante - 31 Tage ohne Infiltration Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 21 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Simulationsergebnisse: Abschluss der letzten Infiltration nach 592,6 min Infiltrationszeiten der Varianten: - Rechte Böschung: 71,1 min - Mittelstreifen: 118,5 min - Linke Sickerfläche: 140,7 min - Linke Böschung: 248,9 min - Rechte Mulde: 592,6 min Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 22 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Simulationsergebnisse: 9 Tage nach Abschluss der letzten Infiltration Infiltrationszeiten der Varianten: - Rechte Böschung: 71,1 min - Mittelstreifen: 118,5 min - Linke Sickerfläche: 140,7 min - Linke Böschung: 248,9 min - Rechte Mulde: 592,6 min Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 23 von 36

5.1. Ausgangsmodell: Su2 kumulativ Simulationsergebnisse: 31 Tage nach Abschluss der letzten Infiltration Infiltrationszeiten der Varianten: - Rechte Böschung: 71,1 min - Mittelstreifen: 118,5 min - Linke Sickerfläche: 140,7 min - Linke Böschung: 248,9 min - Rechte Mulde: 592,6 min Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 24 von 36

Ganglinienmodul Diplomarbeit gab Anstoß für Entwicklung des Moduls Ganglinien Ab April erstmals möglich mit atmosphärischen Randbedingungen mit unterschiedlichen Stromraten für verschiedene Modellabschnitte in einer Variante zu arbeiten Alle Varianten eines kumulativen Modells konnten in einer Variante vereint Mehrere aufeinander folgende Niederschlagsereignisse mit unterschiedlichen Stromraten in einer Variante simulierbar Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 25 von 36

5.2. Modell Su3 Ganglinie Materialparameter: Bodenmaterial im gesamten Modell mittel schluffiger Sand Kurzzeichen Su3 [Quelle: DIN 4220 (2009)] Bodenhydraulische- und van Genuchten-Parameter mit Hilfe von Programm RETC ermittelt Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 26 von 36

5.2. Modell Su3 Ganglinie Materialparameter: [Quelle: Scheffer/Schachtschabel (2002) (verändert)] Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 27 von 36

5.2. Modell Su3 Ganglinie Simulationsergebnis: Su2- kumulativ Gesamter NS nach ca. 10 Stunden infiltriert Su3 - Ganglinie Gesamter NS nach ca. 32 Stunden infiltriert Am GWSP nach ca. 9 Tagen nach Infiltrationsende Am GWSP nach ca. 90 Tagen nach Infiltrationsende Erst nach 111,5 Tagen Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 28 von 36

5.3. Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration Andere Berechnung der Oberflächenabflüsse Vorher: Volumen über Modell mit Abflussbeiwerten verteilt (auch im Straßenbau zur Bemessung von Entwässerungseinrichtungen angewendet) und versickert Jetzt: Szenario: Niederschlag fällt innerhalb von 10 Stunden und Abflussberechnung anhand der Versickerungsleistung des Bodenmaterials Bildung von Oberflächenwasser bzw. abfluss nur wenn Niederschlagsintensität größer als Infiltrationrate des Bodenmaterials Anpassung der Stromraten, dass Infiltrationszeit mindestens 600 min, da Niederschlag so lang anhält Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 29 von 36

5.3. Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration Simulationsergebnis: Erste 7 Tage ohne Infiltration Infiltration erster Niederschlag 5 Tage ohne Infiltration nach Abschluss des ersten Niederschlagsereignisses 31 Tage ohne Infiltration nach Abschluss des zweiten Niederschlagsereignisses 31 Tage ohne Infiltration nach Abschluss des dritten Niederschlagsereignisses Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 30 von 36

5.3. Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration Simulationsergebnis: Modell Su3 - Ganglinie Mit Abflussbeiwerten Gesamter NS nach ca. 32 Stunden infiltriert Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration Gesamter NS nach ca. 24,5 Stunden infiltriert Starker Unterschied zur Berechnung mit Abflussbeiwerten, welche im Straßenbau zur Bemessung von Entwässerungseinrichtungen angewendet werden! Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 31 von 36

5.4. Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration mit Grobsand Grobsand im Bereich der rechten Mulde zur Entwässerung eingesetzt Materialparameter direkt aus PCSiWaPro entnommen, da Material in RETC nicht enthalten Benötigtes Grobsandvolumen mit Hilfe der Porosität berechnet [Quelle: Scheffer/Schachtschabel (2002) (verändert)] Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 32 von 36

5.4. Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration mit Grobsand Simulationsergebnis: Erste 7 Tage ohne Infiltration Infiltration erster Niederschlag 5 Tage ohne Infiltration nach Abschluss des ersten Niederschlagsereignisses 31 Tage ohne Infiltration nach Abschluss des zweiten Niederschlagsereignisses 31 Tage ohne Infiltration nach Abschluss des dritten Niederschlagsereignisses Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 33 von 36

5.4. Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration mit Grobsand Simulationsergebnis: Vergleich zu Ganglinienmodell Su3 3x Niederschlag innerhalb 10 h mit mindestens 600 min Infiltration Gesamter NS nach 24,5 Stunden infiltriert Gesamter NS nach 10 Stunden infiltriert Wasser staut sich ca. 14,5 Stunden an der rechten Mulde Wasser staut sich nicht an der rechten Mulde Gesamtes anfallendes Niederschlagsvolumen konnte somit sofort von der Oberfläche abgeführt werden Stellt eine einfache Entwässerung mit hoher Leistung dar! Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 34 von 36

6. Zusammenfassung und Ausblick Herangehensweise zur Simulation der Strömungsverhältnisse unter Berücksichtigung von Oberflächenabflüssen erarbeitet Anstoß zur Entwicklung des Moduls Ganglinien Aufwand der Erstellung von Modellen dieser Art wurde erheblich geringer Unterschiedliche Oberflächenabflussberechnungen zeigten, dass die Bemessung von Entwässerungseinrichtungen mit Abflussbeiwerten im Straßenbau zu überdenken ist Vorschlag einer dezentralen, einfachen, effektiven und kostengünstigeren Entwässerung mit Grobsand, welche extreme Niederschlagsmengen abführen kann Stofftransport von Schadstoffen aus Straßenabflüssen mit PCSiWaPro untersuchen (MTBE, PAK, Schwermetalle usw.) Simulation des Einflusses von Vegetation an den Straßenrändern auf Entwässerungsleistung Durch Erhebung von Messdaten (Oberflächenabflüsse, Materialparameter, Anfangsbedingungen usw.) kann in Zukunft eine optimierte Entwässerungsstrategie für konkrete Fälle im Vorfeld erarbeitet werden Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 35 von 36

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Diplomverteidigung Jens Heine Folie Nr. 36 von 36