Eine andere Definition der homöopathischen Tradition

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Transkript:

Jörg Wichmann Eine andere Definition... - Winter 2001 1 Dieser Artikel erschien als Erstpublikation in den 'Homoeopathic Links' (Bd. 14, Winter 2001, 202-203) herausgegeben von Corrie Hiwat und Harry van der Zee (www.antenna.nl/homeolinks) und ist eine thesenhafte Kurzfassung des Buches Die andere Wirklichkeit der Homöopathie. Eine Heilweise zwischen Alchemie, Schamanismus und Wissenschaft Verlag Neue Erde 2002. Die Veröffentlichung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung. Übersetzung: Dr. med. vet. Shiela Mukerjee-Guzik Jörg Wichmann stellt in diesem Artikel dar, dass die Grundlagen der Homöopathie (Ähnlichkeitsgesetz, Potenzierung, Lebenskraft) keine Grundlage in der mechanistischen Wissenschaft haben, sich wissenschaftlich nicht erklären lassen. Diese Grundlage finden sie aber in der hermetischen Tradition (u.a. Schamanismus, Alchemie), in der alle drei Konzepte bekannt sind. Die Homöopathie sei nur partiell und in einem sehr allgemeinen Sinn wissenschaftlich (im Sinne von präziser Beobachtung), aber das System der Homöopathie als Ganzes passe nicht in das System, zu dem sich die moderne Wissenschaft entwickelt habe. Auch für unsere politische Vertretung sei es besser sich als unwissenschaftlich "zu outen", da es historisch und philosophisch ehrlicher sei. Jörg Wichmann, Deutschland Eine andere Definition der homöopathischen Tradition Heutzutage sind wir daran gewöhnt, die Homöopathie als eine Wissenschaft anzusehen, und wir versuchen, sie in der Öffentlichkeit als eine solche erscheinen zu lassen. Wissenschaftlich zu sein scheint als ein Qualitätszeichen zu gelten. Jedoch hat Hahnemann selbst die Homöopathie als eine Kunst angesehen, was ein großer Unterschied ist. Dies ist nicht nur eine Frage der Geschichte, Theorie oder Terminologie. Vielmehr hängen alle Diskussionen mit Allopathen, Politikern, Wissenschaftlern und den Medien ebenso sehr von diesen Definitionen ab wie unser eigenes Selbstverständnis als Ausübende einer Heilkunst. Der Punkt, den ich in diesem Artikel herausstellen möchte, ist folgender: Obwohl einige ihrer Charakteristika auf den ersten Blick wissenschaftlich erscheinen, beruht die Homöopathie auf einer ganz anderen Tradition, die allein unsere Heilkunst erklären und in einen sinnvollen Kontext einordnen kann. Diese Tradition ist die hermetische, wodurch die Homöopathie in einen ähnlichen Zusammenhang mit Schamanismus und Alchemie gestellt wird. Wir werden sehen, dass dieser Zugang zwei große Vorteile hat. Erstens ermöglicht er, und dies auf einfache Weise, die Homöopathie zu erklären zu erklären, warum und wie sie wirkt und unsere Methode auf eine solide Grundlage zu stellen (was Hahnemann nicht sorgfältig machte, denn ein Prinzip wie das Ähnlichkeitsgesetz, das nicht in einer umfassenden Theorie begründet ist, ist nichts als eine isolierte Vermutung). Und zweitens kann er uns einen völlig neuen Standpunkt im Hinblick auf die Politik und öffentliche Anerkennung liefern, den ich später noch erklären werde. Eine Methodik braucht immer eine allgemeine Theorie als Hintergrund, um ihren Annahmen und Hypothesen eine Bedeutung zu verleihen. Bis jetzt hat die Homöopathie noch keine. Niemand hat aufgezeigt, dass die homöopathischen Gesetze in eine allgemeine Theorie darüber passen, wie die Welt als Ganze funktioniert. Und wir können nicht ernsthaft erwarten, dass die Öffentlichkeit annimmt, die Homöopathie arbeite außerhalb des allgemeinen Funktionierens der Welt. Welches also ist die Weltanschauung, die auf der Annahme einer Lebenskraft beruht, der Vorstellung von Ähnlichkeiten und der Dematerialisation von Substanzen, um ihren Geist wirken zu lassen?

Jörg Wichmann Eine andere Definition... - Winter 2001 2 Es gibt drei Hauptsäulen der Homöopathie: das Ähnlichkeitsgesetz, die Potenzierung von Arzneimitteln, das Wirken der Lebenskraft oder Dynamis. Für alle drei findet sich keine Grundlage in irgendeiner bekannten naturwissenschaftlichen Theorie. All das Gerede über Energien, Resonanz, Schwingungen etc. ist absolut nicht wissenschaftlich (im Sinne der modernen mechanistischen Wissenschaft, da es nicht möglich ist, diese Ausdrücke als naturwissenschaftliche Begriffe zu definieren) und daher für jede ernsthafte Diskussion bedeutungslos. Aber alle drei Säulen sind seit jeher in der alten hermetischen Tradition, auch Philosophia perennis die ewige Philosophie genannt, gut bekannt und plausibel. Diese war und ist die grundlegende Philosophie aller Menschen der Welt außerhalb des gegenwärtigen, kurzlebigen szientistischen Glaubenssystems. Im Abendland bildet sie beispielsweise die ausdrückliche Grundlage der Esoterik, Kabbala, Alchemie, Theosophie, Astrologie und der Jung schen Psychologie. Dieser Zugang, die Homöopathie in den hermetischen (und außerhalb des wissenschaftlichen) Kontext zu stellen, ist nicht bloß eine intuitive Idee, sondern ein theoretisches Konzept, das in jeder Einzelheit bewiesen und bestätigt werden kann, sowohl historisch als auch philosophisch. Da dies für einen Artikel zu viel ist, möchte ich nur die Hauptpunkte als Thesen für eine weitere Diskussion aufzeigen. Die Prinzipien der hermetischen Weltanschauung sind die folgenden: 1) Prinzip der Analogien 2) Prinzip der Polarität 3) Prinzip der Ebenen / Schichten der Existenz 4) Prinzip der strukturierten Ganzheit / symmetrischen Unterteilung 5) Prinzip der Einheit Und angewendet auf die Homöopathie: Analogie: wie oben so unten das Gesetz der Korrespondenz und Resonanz im Mikround Makrokosmos. - in der Homöopathie das Ähnlichkeitsgesetz. Polarität: In der gesamten manifestierten Welt gibt es Dualität; nichts existiert ohne die gleichzeitige Wirkung seines Gegenteils. - in der Homöopathie das Gesetz von Erst- und Nachwirkung. Daseinsebenen: Neben der physischen Ebene gibt es die Ebene der Lebenskraft, die Ebene der Psyche, des rationalen Verstandes und die Ebene des Geistes um nur die Hauptebenen zu nennen; und diese Ebenen existieren im Mikro- ebenso wie im Makrokosmos. - in der Homöopathie das Gesetz vom Wirken der Lebenskraft, abgesondert vom physischen Körper, der als ein Werkzeug des Geistes bezeichnet wird und in welchem dieser Geist wohnt. - Die Möglichkeit von Potenzen basiert auf der Möglichkeit, diese Ebenen voneinander zu trennen, d. h., den Geist oder das Wesen eines Arzneimittels von seiner physischen Form zu trennen. (Dies wurde durch die Alchemie viele Male gezeigt.) Strukturierte Ganzheit: das Gesetz, dass jede Ganzheit (holon) in sich symmetrisch

Jörg Wichmann Eine andere Definition... - Winter 2001 3 Alchemie strukturiert ist (im Osten als Mandala bezeichnet). - bis jetzt keine Entsprechung in der Homöopathie. Hier sehe ich einen großen Bedarf an Forschung und Diskussion Misha Norland (mappa mundi), Jan Scholten (Periodensystem), Frans Maan (reflexives Universum), Rajan Sankaran und Chaim Rosenthal (Struktur der Naturreiche) und andere, wie Jeremy Sherr und Josef Reeves, haben begonnen, daran zu arbeiten. Einheit: Auf der höchsten Existenzebene ist alles eins, jeder ist eins, verbunden und in Beziehung; und diese Einheit und Verbundenheit zu erreichen, ist der höhere Zweck unserer Existenz, wie es von allen Mystikern und Religionen gesehen wird. - in der Homöopathie der höhere Zweck unsers Daseins (Hahnemann). Im Hinblick auf die Entwicklung der europäischen philosophischen Traditionen ist die Homöopathie ein Erbe der Alchemie; obwohl Hahnemann dies nicht erwähnte und sogar versuchte, diese Perspektive auszuschließen, da die Alchemie zu seiner Zeit nicht mehr salonfähig war. Wir erkennen dies unter anderem an folgenden Tatsachen: Die Idee der Potenzierung ist ganz klar alchemistisch als ein Mittel, Materie zu vergeistigen worauf Hahnemann großen Wert legte. Denn nirgendwo anders als in der Alchemie finden wir diese Idee. Die Vorstellung, dass es in der Materie eine Kraft gibt, die isoliert und beeinflusst werden kann, und dass diese Kraft der wesentliche Teil jeder materiellen Entität ist. Der gesamte Hintergrund der Denkweise ist derselbe wie in der Alchemie, wie oben gezeigt wurde. Paracelsus wird von vielen Historikern als ein wichtiger Vorläufer Hahnemanns angesehen. Kents Idee der simple substance ist das, was die Alchemie prima materia nennt die Substanz vor der Materie, die keine Spezifikation hat, aber mit dem Wirken der Lebenskraft verbunden ist, bevor sie sich manifestiert. Kent griff dies von Swedenborg auf, einem Visionär, dessen Weltbild alle Kennzeichen einer hermetischen Weltanschauung trägt, wie sie oben aufgezeigt wurden. Kents System der Potenzen (30, 200, M, 10M) ist ebenfalls von Swedenborgs esoterischem Zahlensystem abgeleitet. Schamanismus Es gibt zahlreiche Hauptpunkte, welche die homöopathische Art zu heilen mit dem verbinden, was wir heute gebräuchlich als Schamanismus bezeichnen. der persönliche Weg, Arzneimittel auszuwählen, die umso besser wirken, je besser wir sie kennen was ähnlich ist wie der Umstand, dass der Schamane seine Geister kennen muss. Diese Verknüpfung würde die Existenz von Polychresten erklären, welche zwischen verschiedenen Schulen und Praktikern variieren und ansonsten in der homöopathischen Theorie keine reale Grundlage haben. Heilung durch Anteilnahme: Der Homöopath muss sich einbringen (irgendwie ähnlich werden); der Schamane muss zusammen mit dem Kranken in die Unterwelt reisen. die Kenntnis von den Geistern /Arzneimitteln hauptsächlich durch die eigene persönliche Erfahrung. die zwei Arten von Krankheit: durch äußere Einflüsse / Causa oder durch den Verlust

Jörg Wichmann Eine andere Definition... - Winter 2001 4 der Seele / Disharmonie der Dynamis. Antidote / Tabus bei der Einnahme der Arzneien / beim Gebrauch der Geister. Arzneimittel sollten unsere Freunde sein (Phatak) / spiritus familiaris der Schamanen. Initiation und Arzneimittelprüfung. Heilung im Kontext der Gemeinschaft, Gruppenbewusstsein. Homöopathie und Schamanismus individualisieren die Krankheit, während der Patient in der Gemeinschaft bleibt; wohingegen die Allopathie den Patienten isoliert und die Krankheit verallgemeinert. das praktizierte Brechen der Gesetze des Materialismus durch die Anwendung von Arzneimitteln mittels des Gebrauchs von Papier-Arzneimitteln (d. h., nur der Name des Mittels wird auf ein Stück Papier geschrieben). Gruppenwirkungen in Prüfungen. ein Geist verliert seine Macht, wenn man seinen Namen kennt und das angemessene Ritual durchführt / eine Krankheit wird durch die Benennung des Arzneimittels und die Anwendung seiner immateriellen Information geheilt (d. h., durch eine Potenz, die höher ist als die Avogadrosche Zahl). Wissenschaft Die Homöopathie ist ebenso ein Vorläufer der modernen Wissenschaft, da Hahnemann und andere frühe Homöopathen damit begannen, präzise Beobachtung auf die Medizin anzuwenden und geordnet Erfahrungen zu sammeln und zu vergleichen. Dies war neu in der Wissenschaft der damaligen Zeit, die noch sehr durch das autoritäre christliche Denken beeinflusst wurde, aber nicht so neu in den alten volkstümlichen Traditionen und in der Alchemie, die daran gewöhnt waren, reale Erfahrungen auszutauschen und das anzuwenden, was wirkte. Daher kann ein Teil der homöopathischen Methode in einem sehr allgemeinen Sinn als wissenschaftlich angesehen werden, aber das System als Ganzes und ein überwiegender Teil der Methode passt nicht in das System, zu dem sich die moderne Wissenschaft entwickelt hat. Natürlich gibt es viele wissenschaftliche Studien zur Homöopathie. Aber sie können nur zeigen, und sie versuchen nur zu zeigen, dass die Homöopathie wirkt was für uns wirklich keine große Neuigkeit darstellt! Keine wissenschaftliche Studie hat uns bisher einen Hinweis auf eine Erklärung unserer komplexen Heilungsgesetze gegeben. Daher ist die moderne mechanistische Wissenschaft offensichtlich kein Zugang, der uns in unserem eigenen Denken oder in der praktischen homöopathischen Arbeit weiterbringen wird. Eine neue politische (Op)Position Um öffentliche und politische Anerkennung zu erlangen, haben homöopathische und andere ganzheitliche Ärzte und Heilpraktiker versucht aufzuzeigen, wie wissenschaftlich ihr Zugang sei, und dass das Funktionieren unserer Künste mit wissenschaftlichen Standards bewiesen werden kann. Damit haben wir nicht viel erreicht erhalten in den meisten Ländern nur unsere nackte Existenz und werden auf keinem offiziellen Weg unterstützt. Ich schlage vor, das Gegenteil zu tun. Lassen Sie uns beweisen, dass wir unwissenschaftlich sind, und dass wir unsere Kunst vielmehr auf einer völlig unterschiedlichen Weltanschauung begründen, die mit der mechanistischen Naturwissenschaft nicht kompatibel ist. Der Punkt dabei ist folgender: Als Bürger einer freien Welt ist es uns erlaubt, jede Art von Weltanschauung oder Religion zu glauben und auszuüben, von der wir überzeugt sind.

Jörg Wichmann Eine andere Definition... - Winter 2001 5 Zumindest garantieren uns dies die internationalen und europäischen Menschenrechtsdeklarationen. Folgerichtig ist also keine Regierung berechtigt, über die Weisheit, Wahrheit oder Richtigkeit unsrer Weltanschauung zu richten oder in ihrer Gesetzgebung die naturwissenschaftliche Weltanschauung gegenüber unserer zu bevorzugen. Das ist es, wofür wir kämpfen können. Solch eine Position erscheint mir wahrhaftiger, da sie historisch und philosophisch korrekter ist. Und sie ist eine viel bessere Strategie als alles, was wir bisher versucht haben. Eine provokative Schlussfolgerung Lasst uns bei dem, was wir tun, aufrichtig sein und unsere tatsächliche Tradition und Herkunft beanspruchen. (Alle Naturvölker würden sagen, dass man seine Kraft verliert, wenn man den Kontakt zu den Vorfahren verliert.) Warum sollten wir nicht andere soziale Minderheiten als Vorbild nehmen? Die Schwulen wurden erst anerkannt, nachdem sie aus ihrem Versteck kamen, aufhörten zu versuchen, normal zu sein, und sagten: Ja, ich bin schwul, und das ist gut so oder schwarz, oder lesbisch, oder feministisch, oder Arbeiterklasse oder was auch immer. Also lasst uns einfach sagen: Ja, Homöopathie ist genau die Magie, die Sie immer darin vermutet haben. Das ist für uns ganz in Ordnung, und mehr noch: Wir sind dazu berechtigt! Vielleicht haben Sie es noch nicht gehört, aber es gibt internationale Menschenrechte, die es uns (und unseren Patienten) erlauben, gemäß unserer eigenen Weltanschauung zu leben, und deshalb nicht diskriminiert zu werden. Lasst uns ein homöopathisches Coming out haben! Jörg Wichmann Eigen 81 D 51503 Rösrath www.homoeopathie-wichmann.de