Wohin mit dem Pferdemist? Sinnvolle Verwertung und Alternativen Tagung in Futterkamp am 24. Juni 2011 Einleitung: Begriffe, Einstreu, Lagerung 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 1 Abteilung Umwelt und Pferdehaltung Pferd & Umwelt, Reiten und Fahren in Feld und Wald, fachliche Fragen, Umweltgesetzgebung im weiteren Sinne: Bund, Land, Kreis-, lokale Ebenen Mitwirkung und Information Pferdesport-Tourismus Angebote bundesweit, Fédération Internationale de Tourisme Equestre/FITE und TREC-Wettbewerbe Pferdehaltung Reitanlagen- und Stallbau: Planung, Bau, Modernisierung, Weide, technische Fragen etc. Zur Person: Gerlinde Hoffmann, Dipl.-Ing.agr., Leiterin der Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Trainerin B Reiten, Voltigieren, Reitsport von Menschen mit Handikap, Richterin, Mitglied im Präsidium des Deutschen Naturschutzrings, Mitglied im Vorstand und Vorsitzende der Sportkommission der Fédération Internationale des Tourisme Equestre FITE, 24.06.2011 Richterin und Ausbilderin im Umwelt Orientierungsreiten & Pferdehaltung/Gerlinde (TREC) Hoffmann 2 Beauftragte des Kreisreitverbandes für Reitregelungsfragen
Begriffe, Definitionen Verwertung statt Entsorgung Entsorgung Abfall Pferdemist ist wertvoller Wirtschaftsdünger biologisch abbau-, kompostierbar, Humus-, Nährstofflieferant Nebenbei: Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 des europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober 2009 mit Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte ersetzt Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 (Verordnung über tierische Nebenprodukte). Pferde werden hiernach nicht mehr als Heimtiere sondern ganz allgemein als Nutztiere definiert (Artikel 3 Definitionen). 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 3 Einstreu Getreidestroh liefert Raufutter und Beschäftigung, bei Ersatz ist erhöhter Raufutterbedarf zu berücksichtigen. Strohhäcksel, -pellets, unterschiedlich aufbereitet: getrocknet, zerkleinert, entstaubt, erhitzt. Holzspäne, -pellets, -granulate: unbehandelt, naturbelassen, entstaubt, erhitzt Flachs-/Leinstroh, Hanf: Stängel, nach Gewinnung der Faser, durch brechen und schälen: sehr saugfähig, schnelle Verrottung, vor allem bei Matratzeneinstreu? Papier, Pappe: staubfrei, anti-allergen, isolierend. Fliegt leicht herum. Verwertung als Dünger? 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 4
Vielfalt der Produkte HIPPODUNG EM-effektive Mikroorganismen Kompostwürmer 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 5 Lagerung von Einstreumaterialien Trocken, gut durchlüftet, i.d.r. überdacht, nicht in Stall oder Reithalle 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 6
Entmistung Entmistung: gerade Achsen, genügend breite Zufahrten für Einsatz Hofschlepper automatische Anlagen: im Kanal unter Flur, oberirdisch an Boxenaußenseite, Absauganlagen 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 7 Lagerung von Mist Erwachsene Pferde scheiden täglich zwischen 10 und 20 kg Kot und zwischen 5 und 10 Liter Harn aus, das ergibt etwa 20 bis 35 kg Frischmist. Mindestens 2 bis 4 m², besser 5 bis 6 m² pro Pferd bei einer Lagerdauer von 6 Monaten und 2 Meter Stapelhöhe, getrennte Lagerung von Späne- und Strohmist, je nach Verwertung. Nicht zu dicht am Stall, möglichst an wind abgewandter Seite im Schatten (Schutz vor Sonne und Wind wegen Austrocknung) Genügend Rangierraum für große Schlepper und Anhänger bzw. LKW. 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 8
Lagerung von Mist Der Mist wird gestapelt, da Nährstoffverluste bei kleinerer Stapeloberfläche geringer und die Regenwasserbindung verbessert sind Kein Müll, wie Strohbänder etc. 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 9 Lagerung von Mist Wasserhaushaltsgesetz: Anlagen zum Lagern und Abfüllen von Jauche, Gülle und Silagesickersäften müssen so beschaffen sein und so eingebaut, aufgestellt, unterhalten und betrieben werden, dass der bestmögliche Schutz der Gewässer vor Verunreinigung oder sonstiger nachteiliger Veränderung ihrer Eigenschaften erreicht wird (WHG, 19g Abs. 2). Landesbauordnung für das Land Schleswig-Holstein (2009) 45 Kleinkläranlagen, Gruben und Anlagen zum Lagern von Jauche, Gülle, Festmist und Silagesickersäften (2) Anlagen zum Lagern von Jauche, Gülle, Festmist und Silagesickersäften sind mit wasserundurchlässigen Böden anzulegen. Die Wände müssen ausreichend hoch wasserundurchlässig sein. Flüssige Abgänge aus Ställen und Anlagen zum Lagern von Festmist sind in Jaucheund Güllebehälter, aus Silagen in dichte Behälter, insbesondere Güllebehälter, zu leiten, die keine Verbindung zu Abwasserbeseitigungsanlagen haben dürfen. 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 10
Lagerung von Mist Orientierungshilfen Reitanlagen und Stallbau FNverlag Warendorf 2009: Pferdeställe brauchen keine Jaucheableitung. Unterhalb des Mistplatzes wird jedoch teilweise immer noch der Bau kosten aufwendiger Jauchesammelgruben gefordert, obwohl das technisch meist nicht erforderlich ist, da Pferdemist viel Feuchtigkeit aufnimmt, so dass bei korrekter Anlage des Mistplatzes kein über die Platte abfließender Feuchtigkeitsüberschuss entsteht. Daher genügt in den meisten Regionen unseres Landes eine ausreichend große betonierte Mistplatte mit etwa zwei Prozent Gefälle zur geschlossenen Seite. (Seite 100) 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 11 Verwertung Eigenverwertung als Wirtschaftsdünger Abgabe an benachbarte Landwirte oder Gartenbaubetriebe Energetische Nutzung (Biogas, Verbrennung) 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 12
Verwertung Begrüßung Einleitung 16.15 Pferdemist als Wirtschaftsdünger, Dr. Eckard Boll 16.45 Festmist in Biogasanlagen, Werner Holz 17.25 Pause 17.55 Einsatz von Pferdemist in der Biogasanlage auf Fehmarn, Andreas Riessen 18.10 Effektive Nutzung von Biomasse, Johannes Schmidt 18.40 Besichtigung Biogasanlage, Dr. Eckard Boll 24.06.2011 Umwelt & Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann 13