Osteoporose, Spondylarthropathien



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KLINIK UND POLIKLINIK FÜR INNERE MEDIZIN I Osteoporose, Spondylarthropathien Dr. med. Nadine Schneider

Teriparatid oder Alendronat bei Glukokortikoidinduzierter Osteoporose? (Saag et al. NEJM 2007; 357:2028-39) STUDIENDESIGN 18 Monate, randomisiert, doppelblind 428 Frauen und Männer (22 89 Jahre) Glukokortikoide für mindestens drei Monate (Prednisolonäquivalent 5 mg pro die oder mehr) 214 erhielten Teriparatid 20 µg pro die, 214 erhielten Alendronat 10 mg pro die. Zusätzlich Kalzium 1000 mg pro die und Vitamin D 800 IU pro die

Teriparatid oder Alendronat bei Glukokortikoidinduzierter Osteoporose? (Saag et al. NEJM 2007; 357:2028-39) BEWERTUNGSKRITERIEN Knochendichte im Bereich der LWS Knochendichte im Bereich der Hüfte Marker des Knochenstoffwechsels Zeitintervall bis zur Veränderung der Knochendichte Frakturinzidenz Sicherheit Follow-up-Zeitpunkte 1, 3, 6, 12 und 18 Monate

Teriparatid oder Alendronat bei Glukokortikoidinduzierter Osteoporose? (Saag et al. NEJM 2007; 357:2028-39) ERGEBNISSE Signifikant größere Zunahme der Knochendichte im Bereich der LWS und der Hüfte in der Teriparatid- Gruppe Signifikant weniger vertebrale Frakturen in der Teriparatid-Gruppe, kein signifikanter Unterschied für nicht vertebrale Frakturen Sporadische Hyperkalzämie trat häufiger in der Teriparatid-Gruppe auf

Zolendronsäure nach Hüftfraktur HORIZON-Studie (Lyles et al. NEJM 2007; 357:1799-1809) STUDIENDESIGN Randomisiert, doppelblind, Plazebo-kontrolliert 1065 Männer und Frauen Älter als 50 Jahre Erste Infusion innerhalb 90 Tage nach chirurgischer Sanierung einer Hüftfraktur nach einem Minimaltrauma, dann jährlich Placebo oder Zolendronsäure 5 mg i.v. Medianer Nachverfolgungszeitraum 1,9 Jahre Vitamin-D- und Kalziumsubstitution

Zolendronsäure nach Hüftfraktur HORIZON-Studie (Lyles et al. NEJM 2007; 357:1799-1809) BEWERTUNGSKRITERIEN Erneute Fraktur Knochendichte in der nicht frakturierten Hüfte (jährliche Messung mit DXA) Sicherheit

Zolendronsäure nach Hüftfraktur HORIZON-Studie (Lyles et al. NEJM 2007; 357:1799-1809) ERGEBNISSE Unter einer Therapie mit Zolendronsäure: Signifikant weniger neue Frakturen Signifikant höhere Zunahme der Knochendichte im Bereich der Hüfte und des Schenkelhalses Signifikant weniger Todesfälle Kein signifikanter Unterschied im Auftreten schwerer Nebenwirkungen verglichen mit Placebo

Teriparatid nach Risendronat oder Alendronat OPTAMISE-Studie (Bilezikian et al. Arthritis&Rheum. 2007; 56 Supp.) Postmenopausale Frauen Vorbehandelt mit Risendronat oder Alendronat für wenigstens zwei Jahre Über 12 Monate Gabe von Teriparatid 20 µg/d Messung von Markern des Knochenstoffwechsels zum Zeitpunkt 0,5, 1, 2, 3, 4, 5, 6, und 12 Monate DXA nach 6 und 12 Monaten, QCT nach 12 Monaten Größere Zunahme des Knochenstoffwechsels und der Knochendichte bei Vorbehandlung mit Risendronat.

Monatliches orales Ibandronat vs wöchentliches orales Alendronat MOTION-Studie (Lewiecki et al. Arthritis&Rheum. 2007; 56 Supp.) 1760 postmenopausale Frauen mit Osteoporose Monatlich orales Ibrandonat 150 mg und wöchentliches Placebo oder wöchentlich orales Alendronat 70 mg und monatliches Placebo Vitamin-D- und Kalziumsubstitution Knochendichtemessung nach 12 Monaten Kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Therapieformen.

Risendronat in der Therapie der postmenopausalen Osteoporose MERIT-OP-Studie (Delmas et al. Arthritis&Rheum. 2007; 56 Supp.) Vergleich zwischen täglicher Gabe von 5 mg und monatlicher Gabe von 150 mg Risendronat 1292 postmenopausale Frauen aus 47 Studienzentren in 13 Länder Vitamin-D- und Calciumsubstitution Knochendichtemessung nach 6 und 12 Monaten Kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Therapieformen in Bezug auf die Knochendichtemessung. Die monatliche Gabe wurde vergleichbar gut vertragen wie die wöchentliche.

Spondylitis ankylosans SNP-Untersuchungen (Brown et al. Arthritis&Rheum. 2007; 56 Supp.) Untersuchung in 922 britisch kaukasischen Spondylits ankylosans Patienten und 1468 Kontrollpersonen SNP = Single Nucleotide Polymorphisms assoziiert mit Spondylitis Ankylosans Zwei SNPs im Gen ARTS-1 auf Chromosom 5 SNP im Calsyntenin-3-Gen SNP im Il23-Rezeptor-Gen Möglicherweise spielen mehrere MHC- und Nicht-MHC- Gene eine Rolle in der Entstehung der Spondylitis ankylosans.

Adalimumab bei präradiographischer axialer Spondyloarthritis (Haibel et al. Arthritis&Rheum. 2007; 56 Supp.) 46 Patienten mit NSAID-refraktärer präradiographischer axialer SpA Placebo oder Adalimumab 40 mg s.c. einmal wöchentlich für 12 Wochen und anschließend 52 Wochen open-label Primärer Endpunkt war eine Verbesserung um 40 % im ASA-Score (Assesment in Anyklosing Spondylitis) Adalimumab ist der erste TNF-Inhibitor, der in einer kontrollierten Studie klinische Effektivität und Sicherheit zeigt.

Psoriasis und Psoriasis-Arthritis Nurses` Health Study II (Setty et al. Arthritis&Rheum. 2007; 56 Supp.) 14 Jahre Beobachtungszeitraum (1991-2005) 78.626 Frauen Relation zwischen Adipositas und Rauchen und dem Risiko des Auftretens einer Psoriasis Adipositas und Gewichtszunahme sind große Risikofaktoren für das Auftreten einer Psoriasis. Assoziation von Rauchen und Risiko einer Psoriasis, Risiko abnehmend mit rauchfreien Jahren.

Psoriasis-Arthritis und Risiko eines Myokardinfarktes (Choi et al. Arthritis&Rheum. 2007; 56 Supp.) Assoziation zwischen Psoriasis und erhöhter Gefahr eines Myokardinfarktes (Studie basierend auf der General Practice Research Database in UK) 9 Jahre Beobachtungszeitraum 5616 Patienten mit PsA und 28.080 Patienten ohne Ps oder PsA Patienten mit PsA haben ein moderat erhöhtes Risiko für einen AMI. Das relative Risiko ist bei jüngeren Patienten höher. Notwendigkeit einer konsequenten Therapie kardiovaskulärer Risikofaktoren bei Patienten mit PsA.