Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung

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Transkript:

Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung Vorlesung im Wintersemester 2008/09 Prof. Dr. Mathias Bös & Prof. Dr. Thorsten Bonacker

Übersicht Übersicht zur Vorlesung Geschichte der Friedens- und Konfliktforschung Institutionen der Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland Friedens- und Konfliktforschung in Marburg

Vorlesungsprogramm: Einführung 14.10. Einführung Mathias Bös & Thorsten Bonacker 21.10. Begriffe und Konzepte der Friedens- und Konfliktforschung I: Konflikt und Gewalt Thorsten Bonacker 28.10. Begriffe und Konzepte der Friedens- und Konfliktforschung II: Krieg und Frieden 4.11. Unerhörte Friedensrufe: Friedensforschung in Deutschland Thorsten Bonacker Karl-Heinz Koppe

Konfliktanalyse 11.11. Intergruppenkonflikte Ulrich Wagner 18.11. Religiöse Konflikte Edith Franke 25.11. Konflikte im internationalen System I: Krieg vom 19.-21. Jahrhundert 2.12. Konflikte im internationalen System II: Zerstörter Irak - Zukunft des Irak? 9.12. Transnationale Konfliktdynamiken: Migration als Konfliktursache und Konfliktfolge Wolfgang Krieger Johannes M. Becker Mathias Bös

Formen der Konfliktregelung 16.12. Entwicklungspolitik als Friedenspolitik Dirk Berg-Schlosser 13.1. Die Vereinten Nationen als Instrument und Institution der Konfliktregelung Berthold Meyer 20.1. Strafrechtliche Aufarbeitung von Kriegsverbrechen Christoph Safferling 27.1. Postconflict Peacebuilding Thorsten Bonacker

Ende der Vorlesung 3.2. Zusammenfassung der Vorlesung Mathias Bös & Thorsten Bonacker 10.2. Klausur

Geschichte der Friedens- und Konfliktforschung Ursprung in den USA in den 1920er Jahren in Europa in den 1960er Jahren: FEST in Heidelberg erste Studienprogramme in Lancaster (GB) und Dänemark SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) TAPRI (Tampere Peace Research Institute) in Deutschland ab Ende der 1960er Jahre: 1968 Gründung der Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung 1970 DGFK-Gründung aufgrund von Initiativen von Bundes- und Landesregierungen, Selbstauflösung 1983 im Anschluss Gründung zahlreicher Forschungsinstitutionen

Selbstverständnis der Friedensforschung Wertorientierung Anwendungsorientierung Interdisziplinarität

Entwicklungsphasen der Friedens- und Konfliktforschung Traditionelle und kritische Friedensforschung (1950-1970) Einzelstudien und Institutionengründungen (1970-1990) Ausarbeitung zweier Großansätze (1990-heute) Ausdifferenzierung und Pluralisierung (1990-heute)

Forschungsschwerpunkte in der Gründerzeit Zwei globale Konfliktlagen prägten die Forschungen: Ost-West-Konflikt: Konflikt zwischen zwei ideologischen Blöcken Nord-Süd-Konflikt: Ungleiche Verteilung von Chancen im internationalen System; globale Ungleichheit

Wichtige Vertreter der Gründergeneration Johan Galtung Ernst-Otto Czempiel Egbert Jahn Dieter Senghaas

Situation zum Ende des Ost-West-Konflikt Gut etablierte multidisziplinäre Forschungen vor allem zu sicherheitspolitischen und militärsoziologischen Problemen im Bereich der Rüstungs- und Abrüstungsforschung zu makrostrukturellen Ursachen der Entstehung von Konflikten zu entwicklungssoziologischen Problemen zu friedenspolitischen Problemen aber: keine Ausbildung Professionalisierungsproblem

Friedens- und Konfliktforschung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts neue Forschungsfragen und Forschungsschwerpunkte: Demokratischer Frieden & Demokratische Kriege Friedensbedingungen ethnopolitsche Konflikte zivile Konfliktbearbeitung innerstaatliche Konfliktdynamiken Ressourcenkonflikte

Friedens- und Konfliktforschung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts neue Forschungsfragen und Forschungsschwerpunkte: Demokratischer Frieden & Demokratische Kriege Friedensbedingungen ethnopolitsche Konflikte zivile Konfliktbearbeitung innerstaatliche Konfliktdynamiken Ressourcenkonflikte

Friedens- und Konfliktforschung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts neue Forschungsfragen und Forschungsschwerpunkte: Demokratischer Frieden & Demokratische Kriege Friedensbedingungen ethnopolitsche Konflikte zivile Konfliktbearbeitung innerstaatliche Konfliktdynamiken Ressourcenkonflikte

Friedens- und Konfliktforschung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts neue Forschungsfragen und Forschungsschwerpunkte: Demokratischer Frieden & Demokratische Kriege Friedensbedingungen ethnopolitsche Konflikte zivile Konfliktbearbeitung innerstaatliche Konfliktdynamiken Ressourcenkonflikte

Friedens- und Konfliktforschung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts neue Forschungsfragen und Forschungsschwerpunkte: Demokratischer Frieden & Demokratische Kriege Friedensbedingungen ethnopolitsche Konflikte zivile Konfliktbearbeitung innerstaatliche Konfliktdynamiken Ressourcenkonflikte

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Friedens- und Konfliktforschung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts neue Forschungsfragen und Forschungsschwerpunkte: Demokratischer Frieden & Demokratische Kriege Friedensbedingungen ethnopolitsche Konflikte zivile Konfliktbearbeitung innerstaatliche Konfliktdynamiken Ressourcenkonflikte

Institutionen der Friedens- und Konfliktforschung

Friedens- und Konfliktforschung in Marburg entstanden in den 1980er Jahren als Arbeitskreis Marburger Wissenschaftler für den Frieden Gründung der Interdisziplinären Arbeitsgruppe für Frieden und Abrüstung (IAFA) 1996 Etablierung des bundesweit ersten Nebenfachstudiengangs mit zunächst 20 Studierenden 2004 insgesamt ca. 900 Studierende Wintersemester 2004/05 beginnt der Masterstudiengang Friedens- und Konfliktforschung Seit 2001 existiert das Zentrum für Konfliktforschung Friedens- und Konfliktforschung ist Entwicklungsschwerpunkt der Philipps-Universität Marburg

Das Zentrum für Konfliktforschung

Forschungsschwerpunkte des Zentrums Theorien und Methoden der Konfliktanalyse Intergruppenkonflikte Postconflict Peacebuilding Transitional Justice Civil Society and Human Rights in Conflict Migration in Konflikten und durch Konflikte Soziale Ungleichheit als Konfliktursache Gewaltprävention Mediation

Kernbereiche der Friedens- und Konfliktforschung K o n f l i k t a n a l y s e & K o n f l i k t b e a r b e i t u n g Gegenstands- bestimmung Konflikttheorien Konfliktregelungs- formen

Lehrbücher Ralf Zoll & Peter Imbusch (Hg.): Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung, VS Verlag, 4. Auflage 2006. Thorsten Bonacker (Hg.): Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien, VS Verlag, 4. Auflage 2008. Berthold Meyer (Hg.) Formen der Konfliktregelung, VS Verlag, 2. Auflage im Erscheinen. Gert Sommer & Albert Fuchs (Hg.): Krieg und Frieden. Handbuch der Konflikt- und Friedenspsychologie, Beltz Verlag 2004.

Kontakt: Geschäftszimmer (und Hiwi-Zimmer): Ketzerbach 11, 1. Stock Mo-Do 8.30-12.30 Uhr Prof. Dr. Mathias Bös Ketzerbach 11, 2. Stock Telefon: +49 64 21 / 28 24 580 e-mail: mathias.boes@staff.uni-marburg.de Sprechzeiten: Dienstag, 10-12 Uhr Prof. Dr. Thorsten Bonacker Ketzerbach 11, 1. Stock Telefon: + 49 64 21 / 28 24 574 e-mail: thorsten.bonacker@staff.uni-marburg.de Sprechzeiten:Donnerstag, 9-10 Uhr