Rede anlässlich 20 - jährigem Jubiläum der 1. Remscheider Gesamtschule Albert - Einstein - Schule

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Transkript:

Rede anlässlich 20 - jährigem Jubiläum der 1. Remscheider Gesamtschule Albert - Einstein - Schule Es gilt das gesprochene Wort Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, sehr geehrter Schulleiter Herr Lück-Lilienbeck, sehr geehrte Schülerinnen und Schüler sehr geehrtes Lehrerkollegium, meine sehr geehrten Damen und Herren, einen 20 jährigen Geburtstag feiern zu können, das ist schon eine runde Sache und macht vor allem deutlich, dass die Volljährigkeit schon längst erreicht ist. Der Weg zum heutigen Geburtstag war steinig und von etlichen Hindernissen und Schwierigkeiten gezeichnet. Das größte Problem jedoch war, dass kein eigenes oder freistehendes Schulgebäude in der Stadt vorhanden war. Die Probleme die sich daraus ergaben sind noch vielen Anwesenden präsent. Ich erlaube mir feststellen zu dürfen, für die Kinder war die Lösung - die 1. Gesamtschule in das Leibniz-Gymnasium zu etablieren - eine Zumutung und sicherlich der schlechteste Start für eine neue Schulform in Remscheid. 20 Jahre danach stellen wir erfreut fest: Das damalige Engagement von Befürwortern der Schulform, der Lehrer und der Eltern hat sich gelohnt. Die städt. Gesamtschule Albert- Einstein ist im gesellschaftlichen Leben der Stadt angekommen und etabliert. Und auch diejenigen die damals erbitterte Gegner dieser Schulform waren, haben verstanden, dass das damalige 1

außergewöhnliche Angebot der Ganztagsschulform heute notwendiger denn je geworden ist. Ich sage deutlich, wir können es uns nicht leisten im Schulbereich zu experimentieren. Der Vergleich zu den umliegenden Nachbarstaaten macht es deutlich. Unser 4- gliedriges Schulsystem ist zu ineffizient, zu teuer und wird zum Teil den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Oft habe ich den Eindruck, nicht die Kinder stehen im Mittelpunkt, sondern die Interessen von Erwachsenen. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Kinder und da meine ich alle - die besten Möglichkeiten der Bildung erhalten. Die gravierenden Veränderungen unserer Gesellschaft machen zwingend erforderlich, dass wir auch im Grundschulbereich das Ganztagsangebot ausbauen und verstetigen müssen. Bis zu 1250 Schülerinnen und Schüler sind hier an dieser Schule. Im Stadtteil ist die Schule mit ihrem Angebot und Möglichkeiten nicht mehr wegzudenken. Etwa jeder Dritte schafft die Zulassung zur gymnasialen Oberstufe, das ist nicht schlecht, bedenken wir, dass ein erheblicher Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund diese Schule besucht. Integration ist in der heutigen Gesellschaft wichtiger denn je. Die Albert-Einstein-Schule stellt sich der Herausforderung seit Beginn des Betriebes und duckt sich nicht weg. Das ist für den Schulalltag nicht immer ganz leicht. Die Ergebnisse, so finde ich, die sich insbesondere durch die Patenschaft mit einer Schule in der Türkei auszeichnen und deren Beziehung gelebt wird, unterstreichen das Schulengagement besonders in diesem Bereich. Dafür Ihnen der Schulleitung und dem gesamten Kollegium Respekt und herzlichen Dank. 2

Nicht erst seit den Ergebnissen der PISA und anderen Studien wissen wir, dass ein durchgängiges Schulsystem die Förderung der deutschen Sprache und das gemeinsame Lernen ohne das eine frühe Auslese erfolgt, den Schülern bessere Chancen und Möglichkeiten sich individuell zu entwickeln gibt. Der Ganztagsbetrieb mit seinen ausgewogenen und kreativen Angeboten leistet sicherlich hierzu seinen erheblichen Beitrag. Und wenn ein so genannter Spätzünder Schüler die Zeichen der Zeit begreift, so ist noch die Chance für den Abiturabschluss gegeben. Bildung, meine Damen und Herren, liebe Schüler, ist der Schlüssel für die Zukunft und unsere Wissensgesellschaft. Unser Land verfügt nur über wenige Bodenschätze und muss somit die Wissenskreativität der Menschen in diesem Land fördern und nutzen. Albert Einstein, der Namensgeber dieser Schule, war da sicherlich das richtige Vorbild. Bildung kann nur dann vermittelt und verbreitert werden, wenn wir es allen Kindern auch die Teilhabe und Chancen am Bildungssystem zu ermöglichen. Nicht das Portemonnaie der Eltern darf darüber entscheiden welche Schulform für unsere Kinder die richtige ist. Das gilt auch für die Berufsauswahl und das Studium. Ich sage: Bildung beginnt im Elementarbereich, den Kindergärten und bildet sich fort über die Sek. I und Sek. II Schulabschlüsse bis zu dem verbindlichen Angebot, das junge Menschen nach dem Schulabschluss eine Ausbildung in ihrem Berufsbild machen können, oder sich im Hochschulbereich für Aufgaben qualifizieren. 3

Elternhaus und Schule müssen die heranwachsenden Kinder auf das Leben vorbereiten. Wir Politiker müssen für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen, damit sich unsere Kinder entfalten und kreativ engagieren können. Nur gemeinsam können wir die Zukunft gestalten und dafür sorgen, dass Jung und Alt eine solidarische Perspektive haben. Jeder muss sich der Verantwortung an seinem Ort stellen und kann nicht immer nur die Anderen dafür verantwortlich machen wenn etwas nicht funktioniert. Liebe Schüler, meine sehr geehrten Damen und Herren, als Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises 104 - Remscheid, Solingen und den Stadteilen Cronenberg und Ronsdorf von Wuppertal ist es mir eine besondere Freude, Schülerinnen und Schüler natürlich auch die Lehrerinnen und Lehrer, in Berlin im Bundestag zu begrüßen. Ich finde es wichtig - und ich meine es sollte selbstverständlich sein - dass jede Schule eine Klassenfahrt in die Bundeshauptstadt macht, um das Parlament, die Zusammenhänge unseres föderalen Systems kennen zu lernen und die Politiker vor Ort direkt zu erleben. Eine Klasse der Albert-Einstein-Schule hat, wie einige andere Schulen, die Chance genutzt. Nach der Besichtigung haben wir uns zur Diskussion getroffen und das war sicherlich interessant und aufschlussreich. Ich würde mich freuen, wenn wir diese Treffen in Berlin fortsetzen, aber nicht nur in Berlin, sondern ich biete der Schulleitung auch an, in den Unterricht zu kommen. Junge Menschen müssen aus 1. Hand erfahren, wie unsere Demokratie funktioniert, wo sie sich engagieren müssen, damit 4

nicht andere über sie bestimmen. Ich möchte ihnen gerne dabei Orientierung geben. Sehr geehrter Herr Lück-Lilienbeck, sehr geehrtes Kollegium, sehr geehrte Schülerinnen und Schüler Der gesamten Schule wünsche ich weiterhin viel Erfolg mit ihrem Konzept, vor allem im Interesse künftiger Schülergenerationen in Remscheid. Ein Kollegium, das sich als Team versteht und respektiert, damit die Kinder für die Zukunft fit gemacht werden. Ihnen allen vor allem Gesundheit, Ausdauer, Mut und weiter 20 erfolgreiche Jahre. Dem Förderverein und Mensaverein sage ich bleiben sie am Ball wir brauchen Sie. Ihnen allen ein herzliches Glückauf! 5