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Transkript:

Stellenmarkt-Monitor 2010 Auszüge aus der Forschungsreihe «Stellenmarkt-Monitor Schweiz» des Soziologischen Instituts der Universität Zürich

Trends auf dem Schweizer Stellenmarkt 2 Das Jahr 2008 stand im Zeichen des boomenden Stellenmarktes, 2009 war geprägt von einem wenn auch nicht dramatischen, so doch substanziellen Einbruch in der Personalnachfrage, und die Zahlen für 2010 zeigen bereits wieder eine steigende Tendenz. Einbruch im Stellenmarkt überwunden Nachdem der Tiefpunkt in der zweiten Jahreshälfte 2009 erreicht worden war, haben die Stellenausschreibungen seither wieder zugenommen und erreichen im ersten Quartal 2010 das Niveau des gleichen Quartals im Vorjahr. Vor dem Hintergrund eines langfristigen Vergleichs ist dabei bemerkenswert, dass einerseits der konjunkturbedingte Rückgang im Stellenangebot sehr viel weniger stark ausgefallen ist als bei früheren Ein brüchen (etwa 1991 oder 2002) und dass sich andererseits bereits nach einem Jahr das Ende der Krise abzeichnet. Der schwache Konjunkturverlauf im letzten Jahr und die anhaltende grosse Unsicherheit im weltwirtschaftlichen Umfeld haben den Schweizer Stellenmarkt nicht nachhaltig einbrechen lassen. Dabei hat das Stellenangebot insbesondere im Dienstleistungssektor vergleichsweise wenig gelitten. Herausragend ist hier der Bereich sozialer Dienstleistungen (insbesondere Gesundheit und Unterricht), wo nicht einmal im Vergleich zu 2008 ein Rückgang zu verzeichnen ist. Etwas unsicherer präsentiert sich die Situation im industriellen Bereich, wo beispielsweise im Maschinenbau und in der Elektrotechnik der Abwärtstrend bisher nicht gebrochen wurde. Dies dürfte im Wesentlichen die Zurückhaltung der exportorientierten Industrie spiegeln, sind im internationalen Umfeld die Indizien für einen wirtschaftlichen Aufschwung doch nach wie vor eher zweifelhaft. Intensive Suche nach gut qualifizierten Mitarbeitern Abgesehen von Gewichtsverschiebungen zwischen einzelnen Berufen (vgl. dazu unten die Darstellung zur «Entwicklung des Stellenangebots nach Berufsgruppen») entspricht die Struktur der Personalnachfrage 2010 weitgehend derjenigen vom Vorjahr. Dies gilt auch für das durchschnittlich sehr hohe Qualifikationsniveau, das von den Bewerbern erwartet wird, und die Häufigkeit, mit der Berufserfahrung vorausgesetzt wird (für knapp 70% aller Stellen). Bereits letztes Jahr hatten wir darauf hingewiesen, dass es auch angesichts des insgesamt geschrumpften Stellenvolumens nicht sehr viel einfacher geworden ist, adäquat qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für anspruchsvolle Positionen zu finden. Ein Indiz dafür ist, dass gemäss der Betriebsbefragung des Stellenmarkt-Monitors immer noch über 50% der veröffentlichten Stellenangebote gleichzeitig auf zwei Kanälen ausgeschrieben sind und 14% sogar parallel über alle drei untersuchten Medien inseriert werden (in der Presse, auf einem Internet-Stellenportal und auf der firmeneigenen Website). Unsichere Aussichten Nachdem sich der Schweizer Stellenmarkt in der Krise bisher besser behauptet hat als ursprünglich befürchtet, stellt sich natürlich die Frage nach den Aussichten für die nähere Zukunft. Dabei gibt es durchaus Grund zu Optimismus, weisen doch sowohl unsere Stellenmarkterhebungen als auch andere Indikatoren (etwa des Bundesamtes für Statistik, des Seco und der Konjunkturforschungsstelle der ETH) in Richtung konjunktureller Erholung. Allerdings scheinen sich die positiven Konjunkturerwartungen bisher doch nur beschränkt auf den Arbeitsmarkt auszuwirken, und das Stellenangebot zieht nur zögerlich an. Zudem sind die Unterschiede in der Entwicklung der Personalnachfrage zwischen den Branchen, aber auch zwischen den Landesteilen, zu gross, als dass bereits von einem Aufschwung auf breiter Basis gesprochen werden könnte. Gleichzeitig erscheint die konjunkturelle Lage insgesamt als fragil, insbesondere mit Blick auf die internationalen Entwicklungen. In diesem herausfordernden Umfeld beobachtet und analysiert der Stellenmarkt- Monitor Schweiz am Soziologischen Institut der Universität Zürich auch weiterhin langfristige Verschiebungen und aktuelle Trends des betrieblichen Personalbedarfs. Wir freuen uns, Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Verlag der Neuen Zürcher Zeitung wiederum eine kleine Auswahl von Ergebnissen präsentieren zu können. Stellenmarkt-Monitor Schweiz Alexander Salvisberg

Entwicklung des Stellenangebots Auf den ersten Blick hat sich nichts verändert: Die Gesamtzahl der in der Deutschschweizer Presse ausgeschriebenen Stellen ist im Erhebungsmonat März 2010 nahezu identisch mit dem Vorjahreswert; allerdings wurde in der Zwischenzeit der Tiefpunkt überschritten. Die Stellenanzeiger in den Tageszeitungen sind aber darum noch nicht dicker als vor einem Jahr. Dies zeigen die auf repräsentativen Inserate- Auszählungen beruhenden Werte in Abbildung 1. Im langfristigen Vergleich verharrt das Inserateaufkommen seit dem massiven Einbruch vom letzten Jahr auf einem historischen Tiefstand. Dieser Einbruch war im Printbereich sehr viel ausgeprägter als bei den Stellenausschreibungen auf den Internetkanälen. Die im ersten Quartal 2010 einsetzende Erholung des Stellenmarktes hat dabei lediglich den Rückgang der zweiten Jahreshälfte 2009 ausgeglichen (so lag die Zahl inserierter Stellen im Dezember 2009 noch rund 25% tiefer als im März 2010). Ein darüber hinaus gehender Aufschwung lässt weiter auf sich warten. Der Verlauf der Arbeitslosenquote (März-Zahlen Deutschschweiz gemäss Seco) illustriert den insgesamt spiegelbildlichen Zusammenhang von Arbeitskräftenachfrage und Arbeitslosigkeit, zeigt aber in der jüngsten Phase auch die verzögerte Reaktion der Arbeitslosigkeit, welche trotz gleich grossem Stellenangebot noch weiter steigt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Tiefpunkt in der Nachfrageentwicklung erst im Dezember 2009 erreicht wurde und für das zweite Quartal 2010 auch bereits ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu beobachten ist. 3 ABBILDUNG 1: STELLENANGEBOTE IN DER PRESSE (1990 2010) Stellenangebote Arbeitslosenquote 700 7 600 6 500 5 Index Stellenangebot (2009 = 100) 400 300 200 4 3 2 Arbeitslosenquote in % 100 100 102 1 0 0 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010

Die Auszählungen der auf firmeneigenen Websites und auf Stellenportalen anzutreffenden Jobangebote zeigen, dass die jüngste Entwicklung parallel zu derjenigen bei den Printinseraten verläuft. Zwischen den Jahren 2009 und 2010 sind keine nennenswerten Unterschiede auszumachen (Abbildung 2). Dabei folgen beide Internetkanäle auch in der Entwicklung zwischen den abgebildeten Jahreswerten demselben Muster wie die Presse: Die Anzahl Stellenangebote geht in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 weiter zurück und steigert sich im ersten Quartal 2010 wieder bis auf das Niveau vom März 2009. Allerdings bricht die Stellenanzahl auf den Firmen-Websites dabei sehr viel weniger stark ein (rund 10%) als bei den anderen beiden Ausschreibungskanälen. Ein Vergleich der Zahlen zeigt aber auch, dass das Presseinserat gegenüber der Internetausschreibung im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren nicht noch weiter an Bedeutung eingebüsst hat. Ein Grund dafür dürfte insbesondere die positive Nachfrageentwicklung bei den Berufen im Bau- und Ausbaugewerbe sein (vgl. Abbildung 3), deren Stellenausschreibungen überdurchschnittlich häufig in der Presse publiziert werden. 4 ABBILDUNG 2: STELLENANGEBOTE IM INTERNET Firmen-Websites 2001 2010 Stellenportale 2006 2010 140 140 120 120 100 99 100 98 100 100 Index Stellenangebot (2009 = 100) 80 80 60 60 40 40 20 20 0 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2006 2007 2008 2009 2010

Entwicklung des Stellenangebots nach Berufsgruppen 5 Die Gesamtzahl ausgeschriebener Stellen bleibt zwischen den Erhebungen im Jahr 2009 und 2010 weitgehend stabil, und auch für viele Berufsgruppen sind die Veränderungen mit weniger als 10% Differenz ausgesprochen klein (Abbildung 3). Allerdings gibt es ein paar bemerkenswerte Ausnahmen. Die grössten Gewinner im Jahresvergleich sind die Managementberufe (wobei die oberen Kaderpositionen, Projektmanager und Personalfachleute am stärksten profitiert haben) sowie die Bauberufe (wo vor allem das Ausbaugewerbe stark zulegen konnte). Beide Bereiche hatten im Vorjahr deutlich überdurchschnittlich unter dem konjunkturellen Einbruch gelitten und nähern sich nun wieder dem Stand von 2008 bzw. übertreffen diesen sogar (im Fall des Managements). Am anderen Ende des Spektrums stehen die Berufe, welche einen bedeutenden Rückgang im Stellenangebot zu verzeichnen haben. Dies sind zum einen die industriellen und gewerblichen Berufe. Hier hatten wir bereits 2008 den stärksten Einbruch beobachtet, und auch die jüngsten Zahlen weisen für den industriellen Bereich (noch?) nicht in Richtung einer wirklichen Erholung. Doch auch bei den Ingenieuren und technischen Fachkräften ist das Stellenangebot im Vorjahresvergleich deutlich geschrumpft (am stärksten bei den Elektro- und Elektronikingenieuren). Dies ist umso erstaunlicher, als gerade bei diesen Berufen 2009 die Nachfrage stark unterdurchschnittlich gelitten hat. Es scheint, dass in diesem Bereich, der jahrelang einen grossen Zuwachs zu verzeichnen hatte, ein gewisser Nachholbedarf der Betriebe bestand, so dass der Rückgang der Stellenangebote nun erst mit Verzögerung einsetzt. ABBILDUNG 3: TRENDS DER BERUFSGRUPPEN (2008 2010) Indexierte Anteile (alle Stellen 2009 = 100) Managementberufe 30% + 63% 2008 2009 2010 Bauberufe 27% + 20% Gastgewerbliche Berufe 19% + 8% KV, Verwaltungs- und Beratungsberufe 22% + 1% Erziehung, Medizin und Wissenschaft + 2% 3% Transport, Reinigung, Körperpflege 25% 4% Verkaufs- und Handelsberufe 14% 5% Industrielle und gewerbliche Berufe 37% 14% Ingenieure, Techniker 8% 14% 0 5 10 15 20 25 30

Datenbasis und Methode Der Stellenmarkt-Monitor Schweiz am Soziologischen Institut der Universität Zürich (Lehrstuhl Prof. Dr. Marlis Buchmann) befasst sich mit der kontinuierlichen Beobachtung und Analyse des Stellenmarktes in der Presse und im Internet. Ausführlichere Informationen dazu finden sich unter www.stellenmarktmonitor.uzh.ch. Grundlage für die hier präsentierten Zahlen und Einschätzungen bilden vier Erhebungen, die jedes Jahr weitergeführt werden: 1. Die Presseerhebung erfasst seit 1950 jährlich in einer Stichwoche im März die Auszählung aller inserierten Stellen in rund 70 Zeitungen und Anzeigern der Deutschschweiz, seit 2001 werden auch die Medien in der Romandie und dem Tessin einbezogen. Eine daraus gezogene repräsentative Stichprobe von gut 800 Stellenangeboten ist die Grundlage detaillierter Analysen (etwa der Berufsgruppen). 2. Die Erhebung des Stellenangebots auf Firmen-Websites erfasst eine repräsentative Auswahl von firmeneigenen Internetseiten. Sie beruht auf einer Stichprobe von rund 1100 Unternehmen aus der ganzen Schweiz und wird seit 2001 jeweils parallel zur Presse-Erhebung durchgeführt. Hier werden jährlich gut 700 Stellenausschreibungen im Detail erfasst. 3. Die Erhebung des Stellenangebots auf internetbasierten Stellenportalen schliesst sämtliche Portale ein, die einen nennenswerten Anteil an ausgeschriebenen Stellen auf sich vereinen. Die jährliche Stichprobe mit derzeit rund 500 Stellenangeboten wird ebenfalls in der zweiten Märzwoche erfasst. 4. Seit 2001 wird unter den 1100 Unter - nehmen, welche die Basis des Websites-Panels bilden, zusätzlich eine jährliche Firmenbefragung durchgeführt, wobei der thematische Fokus seit 2003 jeweils auf der Nutzung unterschiedlicher Kanäle der Stellenausschreibung liegt: Presse, firmeneigene Websites sowie Stellenportale im Internet. Bei einem Rücklauf von rund 60% beruhen die diesbezüglichen Auswertungen auf den Angaben aus gut 600 Unternehmen und Organisationen pro Jahr. Die Abbildungen 1 und 2 stützen sich auf die umfassenden Auszählungen. Abbildung 3 beruht auf der Stichprobenerhebung bei den Stellenausschreibungen auf allen drei Kanälen. 6 NZZexecutive der Kaderstellenmarkt in Print und Online NZZexecutive Der Kaderstellenmarkt der «Neuen Zürcher Zeitung» und der «NZZ am Sonntag» NZZexecutiveBusinessCombi NZZexecutive, erweitert durch «Le Temps» NZZexecutive.ch Der Online-Stellenmarkt der NZZ Ihre Kontakte Ihre Ansprechpartner bei NZZ Media: Stefanie Oechslin Leiterin Rubrikenmarkt soechslin@nzzmedia.ch Telefon 044 258 13 00 Jürg Lindegger Kundenberater Kantone GL, GR, LU, NW/OW, SZ, TI, UR, ZG, Teile ZH jlindegger@nzzmedia.ch Telefon 044 258 15 39 Marc Schättin Kundenberater Kantone AG, AR/AI, SG, SH, TG, Teile ZH, FL mschaettin@nzzmedia.ch Telefon 044 258 13 59 Daniel Wiprächtiger Kundenberater Kantone BE, BL/BS, FR, GE, JU, NE, SO, VD, VS dwipraechtiger@nzzmedia.ch Telefon 044 258 13 91 E-Mail Anzeigenmarkt anzeigen@nzzmedia.ch