Dipl. Biol. Susanne Morgenroth Patersdorf den 17.11.2015 Holzhaus 2 94265 Patersdorf Fledermausuntersuchung zum Raumordnungsverfahren Burghotel Rotkot 1. Veranlassung An dem Berg Rotkot nördlich von Zwiesel befindet sich südlich unterhalb des Gipfels ein aufgelassenes Bergwerk. Dieses Bergwerk wird im Winterhalbjahr von Fledermäusen zum Winterschlaf aufgesucht. Zusätzlich fliegen die Fledermäuse die Stollen im Spätsommer/Herbst an beiden Öffnungen an, um dort Erkundungs- und Balzflüge durchzuführen. Der Stollen ist nach dem Bergwerk Silberberg das bedeutendste Balz- und Winterquartier des Bayerischen Waldes. Unweit des Stollens ist an der Südostflanke des Berges der Bau eines Burghotels geplant. Mit der Untersuchung soll im Rahmen des Raumordnungsverfahrens abgeschätzt werden, ob sich die Errichtung und der Betrieb des Hotels mit dem Fledermausvorkommen und dem Artenschutzrecht vereinbaren lassen. Detaillierte Untersuchungen und Aussagen zu Maßnahmen werden im Rahmen der nachfolgenden Bauleitplanung als spezielle artenschutzrechtliche Prüfung notwendig. 2. Recherche Der Stollen Rotkot wurde seit 25 Jahren, außer in den Jahren 2003 und 2006, regelmäßig im Winter für das jährliche Fledermausmonitoring aufgesucht. Bei den Kontrollen wurde wiederholt festgestellt, dass in den Stollen eingebrochen und eine erhebliche Störung der Fledermausbestände herbei geführt wurde. Ab dem Jahr 2012 wurde die Begehung durch den neuen Besitzer Herr Obermüller untersagt. Statt dessen wurde m Jahr 2013 von der Autorin eine Batcorderkontrolle zur spätsommerlichen und herbstlichen Nutzung des Areals durchgeführt. Im Winterquartier wurden durchschnittlich 60 winterschlafende Individuen gezählt und bislang acht Fledermausarten nachgewiesen, die häufigste Art war das Mausohr gefolgt von der Wasserfledermaus. Bei den nächtlichen Rufaufzeichnungen im Spätsommer/Herbst wurden zusätzlich drei weitere Arten (Mopsfledermaus, Abendsegler und Rauhautfledermaus) festgestellt. Rufe von zwei Kleinen Hufeisennasen wurden ebenfalls erfasst. Es handelte sich um ein Männchen und um ein Weibchen.
Tab.1 Batcorderauswertungen, 2 Nächte im August 2013 Standort: oberer Stolleneingang Art Mopsflm 3,7 Bartflm 12,6 Wasserflm 8,3 Kleine Myotisflm 13,4 Mausohr 60,3 Fransenflm 6,3 Myotis spec. 18,6 Abendsegler 0,5 Rauhautflm 1 Kleine Hufeisennase (mind 2 Ind.) 10,9 Aktivität in Rufsekunden Tab.2 Bestandsentwicklung im Winterquartier Rotkot 60 Fledermausbestandsentwicklung Winter Rotkot Anzahl Fledermäuse 50 40 30 20 10 Mausohr Wasserflm Nordflm Langohren Fransenflm Sonstige 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Anm. bei den Fledermäusen unter Sonstige im 19 ten Jahr (2011) befanden sich eine kleine Hufeisennase und eine Bechsteinfledermaus, früher auch einzelne Bartfledermäuse spec. 3. Erfassung 2014/15 3.1 Batcordererfassung Jahr bis 2012 2014 wurden zwei Batcorder im Abstand von 100 Metern südlich (1 Wasserhaus) und nördlich (2 Gipfel) der beiden Stolleneingänge zur automatischen Aufnahme von Fledermausrufen gestellt. Die Erfassung mit Batcorder wurde dann 2015 an acht Terminen am 2.5.15; 3.5.15; 2.6.15; 3.6.15; 13.8.15; 4.9.15; 5.9.15; 6.10.15 an sechs Standorten in bis zu 300 m um die Stollenöffnungen herum fortgesetzt. Ab dem 04.09.2015 wurden die Batcorder immer wieder umgeworfen und
demontiert, so dass ab diesem Zeitpunkt keine erfolgreiche und aussagekräftige Erfassung mehr möglich war. Gerade der September ist bezüglich der Balzaktivität der wichtigste Monat, es ist deshalb sehr bedauerlich, dass in diesem Zeitraum keine Daten über die automatische Erfassung erhoben werden konnten. Diese muss im Jahr 2016 für die sap nachgeholt werden, um vergleichbare Referenzdaten (0- Durchgang) zu erhalten. 3.2 Detektorerfassung Die Detektorerfassungen erfolgten mit Batbox duet und Echometer an zwei Terminen im Oktober 2014 und an acht Terminen 2.5.15; 3.5.15; 2.6.15; 3.6.15; 13.8.15; 4.9.15; 5.9.15; 6.10.15 im Jahr 2015 im Umkreis von bis zu 500 m um die Stollenöffnungen. Dabei wurde das Gelände über 10 Transekte im Zickzack Kurs abgelaufen und dabei Artenspektrum und die Rufintensität pro Zeiteinheit von 5 Minuten erfasst. Jedes Transekt wurde für 20 Minuten begangen. Die Detektorkontrolle ergab folgendes Artenspektrum und Häufigkeit der Beobachtungen: Häufige Beobachtung: Abendsegler, Kleinabendsegler, Breitflügelfledermaus, Nordfledermaus, Zwergfledermaus, Wasserfledermaus, Mausohr, kleine Myotisarten unbestimmt. Seltene Beobachtung: Mopsfledermaus, Fransenfledermaus, Bartfledermaus. Sehr seltene Beobachtung: Kleine Hufeisennase, Bechsteinfledermaus, Langohrfledermaus spec. Neben den Arten die im Stollen überwintern, wurden weitere Arten gefunden, die nicht im Stollen überwintern. Die letztgenannten Arten nutzen den südlichen Hangbereich des Rotkots im Sommer zur Nahrungssuche und im Herbst zur Balz. Möglicherweise werden von diesen Arten auch Baumhöhlen in alten Buchen als Sommerquartier (möglicherweise auch als Wochenstubenquartier) und tiefe Felspalten im Gipfelbereich zur Überwinterung genutzt. Außer in den rot umkreisten Bereichen (siehe Abb. 1) die eine intensivere Nutzung des Geländes durch balzende und Nahrung suchende Fledermäuse darstellen, ist die Nutzung im Gelände und der Anflug im weiteren Umfeld der Stollenöffnungen im Wald diffus. D.h. Die Aktivitäten im Untersuchungsgebiet waren i.d.r gleichmäßig verteilt, eine Hauptzugrichtung von und zu den beiden Stollenöffnungen konnte nicht festgestellt werden. Höchste Aktivität herumfliegender und Nahrung suchender Fledermäuse wurde an der Freifläche am Wasserhäuschen und im der Gipfelbereich festgestellt. An diesen beiden Stellen wurden sowohl mit dem Batcorder als auch mit den Detektoren besonders hohe Aktivitäten registriert. Hierbei wurden alle nachgewiesenen Arten erfasst. Die Bereiche hoher Aktivität wurden sowohl im Sommer während der Nahrungssuche, als auch im Herbst während der Balz- und Einflugphase registriert. Die Balz- und Einflugphase war am Stolleneingang nähe des Gipfelbereichs deutlich höher als im Stolleneingang unterhalb und südlich des Gipfels. Diese Beobachtung wird auch durch die Lichtschranken-Untersuchungen der Fa. Chirotec (im Anhang) bestätigt.
Tab. 3 Erfassung an zwei Standorten südlich (Wasserhaus 1) und nördlich (Gipfel 2) am Rotkot 2014 (Aktivität in Rufsekunden) Art/Standort 1ROTKOT 2ROTKOT Mopsflm 1,3 2,1 Nordflm 0,0 4,2 Mausohr 0,0 2,3 Myotis 0,0 0,9 Abendsegler 0,0 0,5 Nyctaloid 0,0 3,4 Pipistrelloid 0,0 42,5 Rauhautflm 0,0 7,8 Zwergflm 9,3 542,9 Aktivität in Rufsekunden BC Untersuchung 8.10.14 12.10.14 Tab. 4 Erfassung an sechs Standorten (siehe Abb 1) 2015 mit Batcorder (Aktivität in Rufsekunden) Art/Standort 1ROTKOT 2ROTKOT 3ROTKOT 4 ROTKOT 5ROTKOT 6ROTKOT Mopsfm 2,4 0,0 0 2,7 0 12,2 Nordfm, 380,8 13,0 10,7 0 0 56,4 Breitflügelflm 50,7 0,0 3,0 0 0 612,7 Bartflm 0 3,1 13,7 0 0 2,6 Bechsteinflm 0 1,9 10,1 0 0 0,0 Wasserflm 0 1,3 0,5 0 0 1,6 gemischt 3,9 0 5,5 0 0 0,0 Myotis klein 0,0 3 8,9 0 0 6,7 Mausohr 2,4 0 0 2,8 0 0,0 Myotis 1,4 0 4,0 0 0 12,3 Kleinabensegler 19,4 0 0,0 0 0 9,1 Abendsegler 127,5 4,0 2,0 0 0 237,2 Nyctalois klein 151,3 1,2 1,2 0 0 293,1 Nyctaloid 109,1 18,2 14,9 0 0 828,2 Nyctaloid groß 0,0 0,0 0 0 0 2,3 Pipitrelloid klein 3,1 0,0 1,4 0 0 3,5 Pipistrelloid 11,1 3,5 0,5 1,5 0 16,0 Rauhautflm 0,0 0,5 0,0 0 0 0,0 Zwergflm 86,9 365,4 80,9 10,9 0,5 129,0 Mückenflm 2,8 0 0,7 0 0 0,0 Zweifarbflm 3,8 0 0 0 0 9,8 Standort SUM 956,6 415,0 158,0 17,9 0,5 2232,8 Aktivität in Rufsekunden
Abb. 1 Batcorder Standorte 2015, Umgriff Detektorerfassung (weiß), hohe Aktivität (rot) 3.3 Lichtschrankenerfassung Der Bericht der Fa. Chirotec zu der Lichtschrankenerfassung an den Stolleneingängen befindet sich im Anhang. In weiten Teilen decken sich die Ergebnisse der Lichtschrankenerfassung mit den durchgeführten Detektor- und Batcorderuntersuchungen. Mit zwei Ausnahmen: Die Lichtschrankenerfassung erbrachte hohe Aktivitäten von Langohrfledermäusen und Kleinen Hufeisennasen, die bisher in den anderen Untersuchungen nicht gleichermaßen abgebildet werden konnten. Mögliche Ursache für diese Diskrepanz: Die Langohrfledermäuse und die Kleine Hufeisennase sind sog. Flüsterer. ihre leisen Rufe werden selten aufgenommen und von anderen Fledermausarten übertönt, deshalb sind die Tiere mit reinen Lautaufnahmemethoden i.d.r. deutlich unterrepräsentiert und am besten mit einer Lichtschranke zu erfassen. Langohrfledermäuse (bisher wurde nur das Braune Langohr festgestellt) sind auch bei Winterzählungen häufig unterrepräsentiert, da sie sich gern in schwer zugängliche Verstecke verkriechen. Die Lichtschrankenkontrolle der Fa. Chirotec bestätigt außerdem die nachgewiesenen überwinternden Arten und die verstärkte Aktivität (2/3) am oberen Stolleneingang. Beide Stollenöffnungen werden ganzjährig von Fledermäusen beflogen. Die höchsten Aktivitäten sind zwischen Mitte Juli und Mitte Oktober zu verzeichnen. Der Überwinterungsbestand wird auf 100-150 Tiere geschätzt. Die im Winterquartier festgestellten Arten: Bartfledermaus spec. und Nordfledermaus wurden bei den Lichtschrankenkontrollen bisher nicht erfasst.
4. Bewertung Bei den Erfassungen im Jahr 2014 und 2015 mit Hilfe von Batcordern, Detektoren und Lichtschrankenuntersuchungen wurde Folgendes festgestellt: 4.1 Artenspektrum Im Stollen kann von einem Überwinterungsbestand von neun Arten und bis zu 150 Tieren ausgegangen werden. Zusätzlich konnten weitere sieben Arten im Untersuchungsgebiet im Umgriff der Stollen balzend oder jagend nachgewiesen werden. Möglicherweise befinden sich dort Sommerquartiere und Wochenstuben in Baumhöhlen und Winterquartiere in Baumhöhlen und Felsspalten. Tab. 5 Arten im Untersuchungsgebiet, Häufigkeit, Raumnutzung Art wiss Name Überwinterung Einflug Jagd/Balz Baum/Fels Mausohr Myotis myotis häufig häufig selten Baum Wasserflm Myotis daubentonii häufig häufig regelmäßig Baum Fransenflm Myotis nattereri selten selten selten Baum/Fels Bechsteinflm Myotis bechsteinii selten selten selten Baum Bartflm Myotis myst/brandt selten selten regelmäßig Baum/Fels Mopsflm Barbastellus barbastella selten selten selten Baum/Fels Nordflm Eptesicus nilssonii selten selten regelmäßig Fels Breitflügelflm Eptesicua serotinus keine kein regelmäßig Fels Langohrflm* Plecotus spec selten häufig selten Baum/Fels Kl. Hufeisennase Rhinolophus hipposideros selten häufig selten Höhle Abendsegler Nyctalus noctula keine kein regelmäßig Baum/Fels Keinabendsegler Nyctalus leisleri keine kein regelmäßig Baum Zwergflm Pipistrellus pipistrellus keine kein regelmäßig Baum/Fels Mückenflm Pipistrellus pygmaeus keine kein selten Baum/Fels Rauhautflm Pipistrellus nathusii keine kein selten Baum Zweifarbflm Vespertilio murinus keine kein selten Fels Anm. Überwinterung: Überwinterung im Stollen Einflug: Lichtschrankenuntersuchung beiden Stollenöffnungen Jagd/Balz: Detektor und Batcorderuntersuchung Baum/Fels: mögliche Sommer- /Winterquartiere in Baumquartieren und/oder Felsspalten *Bisher nur Nachweis des Braunen Langohrs Fazit: Mit 16 Arten, darunter auch sehr seltenen und vom Aussterben bedrohen Arten, weist der Rotkot ein sehr hohes Artenspektrum auf. 4.2 Einflug in den Stollen Bei den großräumigen Untersuchungen wurden keine schwerpunktmäßig genutzte Anflugrichtung festgestellt. Vielmehr flogen die überwinternden Fledermäuse den Stollen diffus an. Der obere Stolleneingang in der Nähe des Gipfels wurde zu 2/3 stärker frequentiert und eingeflogen, als der untere Stolleneingang. Zugleich befindet sich am oberen Stolleneingang und am Gipfel ein Balzplatz, es finden dort auch Nahrungs-, Erkundungs und Balzflüge von Arten statt, die nicht im Stollen überwintern (siehe auch Tab. 5). Die Lichtschrankenkontrolle zeigt im Gegensatz zu den Winterquartierkontrollen eine dominante Aktivität von Langohrfledermäusen (vmtl. Braunes Langohr) und Kleinen Hufeisennasen. Im Winter werden dagegen meistens Mausohren und Wasserfledermäuse gefunden. Da der Stollen
nicht vollständig kontrolliert werden kann, ist ein erheblicher Anteil an unentdeckten Fledermäusen sehr wahrscheinlich. Fazit: Die Aktivität aller nachgewiesenen Arten ist im Gipfelbereich und assoziiert an der oberen Stollenöffnung am höchsten. Der Gipfelbereich ist für Nahrungssuche, Balz- und Erkundungsflüge von zentraler Bedeutung. Im weiteren Umfeld konnte bisher keine Hauptzugrichtung zu den Stollenöffnungen festgestellt werden. 4.3 Raumnutzung und Jagdhabitate Neben Balz, Erkundungsflügen und Überwinterung wurde vor allem die südlich und westlich orientierte Flanke des Berges im Sommerhalbjahr zur Jagd genutzt. Wiesenflächen und halboffene sonnige Waldstrukturen wurden bevorzugt. Auch der Gipfelbereich spielte als Jagdhabitat eine große Rolle. Bei der Jagd wurden überwiegend Arten nachgewiesen, die nicht im Stollen überwintern (siehe auch Tab. 5). Fazit: Der Rotkot wird von Fledermäusen im Sommer regelmäßig als Jagdhabitat und Sommerlebensraum genutzt. Dabei wurden vorwiegend Arten festgestellt, die nicht im Stollen überwintern. Quartiere befinden sich möglicherweise in Baumhöhlen und Felsspalten. Mit der ganzjährigen Nutzung als Jagdhabitat, Balzplatz und Überwinterungsquartier spielt der Berg Rotkot mit seinem Stollensystem eine herausragende Bedeutung für die Fledermausfauna im Bayerischen Wald. 5. Bau eines Burghotels am Südosthang des Rotkot Die Realisierung des Projekts bezüglich der Fledermausvorkommen ist hinsichtlich Bau und Betrieb der Anlage als sehr anspruchsvoll, aber planerisch lösbar zu bezeichnen. Dies erfordert eine durchgängige Orientierung an den Lebensraumansprüchen der Tiergruppe. Es darf keine Störung der Tiere durch Bau und Betrieb erfolgen. Verhalten und Abundanz der Tiere müssen dabei engmaschig verfolgt und kontrolliert werden. Im Rahmen eines Risikomanagements müssen auch während des Baus und Betriebs Möglichkeiten offen bleiben, auf Verhaltensänderung, Irritation oder sogar Rückgang der Tiere zu reagieren. Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF- Maßnahmen sind dementsprechend einzuplanen. 5.1 Lichtkonzept Für die meisten aufgefundenen Fledermäuse ist ein ganzjähriges fledermausverträgliches Lichtkonzept als Vermeidungsmaßnahme unerlässlich: Keine nächtlichen Bauaktivitäten Pflanzung von Abschirmstrukturen und Leitstrukturen vor dem Bau Planung von hohen Palisaden kein Anstrahlen der Burganlage mit Scheinwerfern Abschottung beleuchteter Burgteile durch Bepflanzung, Palisaden etc. Verzicht auf eine abstrahlende Beleuchtung im Bereich der Außenanlagen Verzicht auf eine Beleuchtung der Erschießungsstraße, Wanderwege, Parkplätze, Eventarena Keine Veranstaltungen in der Nähe des besonders sensiblen Gipfelbereichs Lichtmanagement in Hinblick auf Veranstaltungen 5.2 Kollisionsvermeidung
Kollisionsgefährdungen von strukturabhängig fliegenden Fledermäusen im Zusammenhang mit der Erschießungsstraße sind mit Hilfe von Abschirm- und Leitstrukturen zu minimieren. Bei der Entwicklung des Grünkonzepts sind entsprechende Leitstrukturen in enger Abstimmung mit Gutachter und Fachstellen vorzusehen und abzustimmen. Es ist ein Tempolimit von 30 kmh vorzusehen. 5.3 Bau und Betrieb Die Anlage darf sich weder während des Baus noch während des Betriebs auf die unter den Bauwerken liegenden Stollensysteme auswirken. D.h. Im Stollen dürfen keinerlei Erschütterungen, Lärm, Einträge und Änderungen im Wasserhaushalt auftreten. Dies ist durch Gutachten zu bestätigen. Vor dem Bau müssen Abschirmmaßnahmen und Leitstrukturen bereits wirksam sein. Diese Wirksamkeit muss nachgewiesen werden. Es dürfen keine nächtlichen Baumaßnahmen durchgeführt werden. Eine fledermausfachlich kompetente ökologische Baubegleitung ist zwingend erforderlich. Da einige baumbewohnende Fledermausarten nachgewiesen wurden, muss bei der Baufeldfreimachung geprüft werden, ob hierbei potentielle Fledermausbäume von einer Rodung betroffen sind. Die Planung der Freilichtbühne in der Nähe des besonders sensiblen Gipfels wird wegen des hohen Störungspotentials abgelehnt. Der Themenwanderweg darf keinesfalls auf die Vorkommen und Bedeutung der Stollen in Hinblick auf die Bedeutung für Fledermäuse hinweisen, da dies zu einer nicht kontrollierbaren Störung führen kann. Die artenschutzrechtliche Verträglichkeit des Projekts ist für die Fledermäuse im Rahmen einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung als Teil der verbindlichen Bauleitplanung darzulegen. In der sap müssen die Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF- Maßnahmen konkretisiert werden.