Das Auenprogramm Bayern

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Transkript:

Das Auenprogramm Bayern BfN-Workshop Typologie und Leitbilder für Flussauen in Deutschland 19.-20. Oktober 2004 Dipl.-Ing. Wolfgang Kraier BayLfW Ref. 41

Das Auenprogramm Bayern ist ein Vorhaben im Auftrag des Bayer. Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz zum Schutz und zur Entwicklung der Auen der bayerischen Fließgewässer dient der Bündelung der wasserwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Belange in Auen in Abstimmung mit den Nutzern ist eng verknüpft mit dem Aktionsprogramm 2020 zum nachhaltigen Hochwasserschutz in Bayern ist kein Förderprogramm

Nachhaltiger Hochwasserschutz in Bayern Aktionsprogramm 2020 Beschluss der Bayerischen Staatsregierung vom Mai 2001 Investitionen: 2,3 Mrd. innerhalb von 20 Jahren

Natürlicher Rückhalt Erfassung und Reaktivierung natürlicher Rückhalteräume Gewässerentwicklung an Fließgewässern Förderprogramm Rückhalt in der Fläche Schutzwaldsanierung Bayerisches Auenprogramm

Natürlicher Rückhalt Technischer Hochwasserschutz BayernNetz Natur AUENPROGRAMM EU-Wasserrahmenrichtlinie Hochwasservorsorge Natura 2000 Gewässerentwicklung

Auen sind die natürlicherweise von der Gewässerdynamik (Überschwemmung und Grundwasser) geprägten Gebiete der Fließgewässer

Gewässerdynamik: Grundwasser

Auen sind dynamische Ökosysteme mit einem Mosaik an Standorten und Lebensräumen. Sie sind in verschiedenen Gewässerlandschaften unterschiedlich ausgeprägt

Bayerisches Auch kleine Fließgewässer haben Auen

Es werden nicht nur naturnahe Auen betrachtet

Technischer Hochwasserschutz Forstwirtschaft Rohstoffgewinnung Verkehr Nutzung der Aue durch den Menschen Siedlungsentwicklung Freizeit- und Erholung Landwirtschaft Fischerei

Fachliche Ziele: Erhalten und Wiederherstellen der natürlichen Rückhaltefunktion der Auen Erhalten und Wiederherstellen der natürlichen Dynamik der Fließgewässer und Auen Erhalten und Wiederherstellen der Durchgängigkeit der Fließgewässer und Auen Erhalten und Wiederherstellen auetypischer Standortverhältnisse und Lebensgemeinschaften, insbes. naturnaher Auwald- undauwiesen-gesellschaften Beitragen zu einer verträglichen und nachhaltigen Nutzung der Auen

Entwicklungsvorhaben Auenprogramm Beteiligte Federführung: Projektbegleitende Arbeitsgruppe Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

Vorgehen in zwei Phasen Phase I (2002): Überblick über den Zustand der Auen in Bayern anhand flächendeckend vorhandener, digitaler Daten => Themenkarten Maßstab 1: 500.000 Phase II: Aufbauend auf den Ergebnissen der Phase I 2003 bis Mitte 2005

Datengrundlagen (Phase I): CORINE Landnutzungsdaten Gewässerstrukturkartierung Übersicht Geologische Karte 1 : 500.000 Fließgewässerlandschaften Bayerns Biotopkartierung Artenschutzkartierung Landwirtschaftliche Standortkartierung

Themen(karten) Siedlung/Bebauung Geologie/Rohstoffe Forstwirtschaft Landwirtschaft Naturschutz Wasserwirtschaft Ökologische Funktionsfähigkeit Handlungsschwerpunkte

Auenabgrenzung Gewässernetz: 9400km (alle Gewässer erster und zweiter Ordnung)

Abschnittsbildung auf Basis von 5-km- Abschnitten aus der Gewässerstrukturgeometri e 1896 Abschnitte

Rohstoffe AUENPROGRAM M in Auen

Landnutzung Bayern Sonstige 2% Siedlungs- und Verkehrsflächen 5% Auen (Projektgebiet) Sonstige 6% Siedlungs- und Verkehrsflächen 12% landwirtschaftliche Flächen 58% Wälder 35% landwirtschaftliche Flächen 67% Wälder 15% 100% = 70540 km² 100% = 5012 km² aus CORINE-Daten (Stand 1988-92) abgeleitet, Mindesterfassungsgröße: 25 ha

Siedlung: 15 % der Auenabschnitte sind zu mehr als 25 % bebaut Vorranggebiete Hochwasserschutz Freihalten von Überschwemmungsgebieten in der Bauleitplanung Festsetzung von Überschwemmungsgebieten Informationsdienst Überschwemmungsgefährdete Gebiete (IÜG)

Forstwirtschaft sehr geringer Waldanteil in Auen vorhandene Wälder in weiten Bereichen mit geringer Überschwemmungseignung Waldumbau notwendig Waldmehrung wünschenswert

Landwirtschaft Acker-/Grünlandverhältnis ca. 55/45 veränderter Wasserhaushalt landwirtschaftlich genutzter Aueflächen standortgerechte Nutzung nur lokal zu ermitteln Zwangspunkt: Verwertbarkeit von Grünland - Heute und in Zukunft