Beratungsstelle Dortmund



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Transkript:

Beratungsstelle Dortmund

Wir sind für Sie da Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Dortmund Reinoldistr. 7 9 44135 Dortmund Tel.: (02 31) 72 09 17-01 Fax: (02 31) 72 09 17-09 l www.vz-nrw.de/dortmund Foto: D. Gebauer Wir arbeiten für Sie Mit Rat und Tat an Ihrer Seite Weitere Spezialberatungen Stellenplan Helene Schulte-Bories - Leiterin Beate Krause - Verbraucherberaterin Anna Gronemann - Verbraucherberaterin Ilona Schwieger - Verbraucherberaterin Annette von Hadel - Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberaterin Andrea Nientiedt - Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberaterin und SGB-II-Beraterin Uta Petzolt - Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberaterin Claudia Kurz - Beraterin Projekt Energiearmut Volker Mahlich - Umweltberater Renate Fischer-Kremer - Bürokraft Seite 2 Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Marc Oldemeyer - Rechtsanwalt, Rechtsberatung im Gesundheitswesen Kerstin Bigus - Rechtsanwältin Zuhal Wegmann - Rechtsanwältin, Schadensfall Kapitalanlage Oliver Klotz - Rechtsanwalt, Schadensfall Versicherungen Frank Vormbaum - Rechtsanwalt, Schadensfall Versicherungen Dietmar Schwesig - Versicherungsberater Dana Rittig - Altersvorsorgeberaterin, Geldanlage, Immobilienfinanzierung und Anschlussfinanzierung Frank Klenner - Altersvorsorgeberater, Geldanlage, Immobilienfinanzierung Daniel Holl - Mieterverein Dortmund und Umgebung e. V. Susanne Neuendorf - DMB Verein Mieter und Pächter e. V. Michael Näfe - Energieberater Leitung und Verbraucherberaterinnen 3,00 Umweltberater 1,00 Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberaterinnen 1,50 SGB-II-Beraterin 0,30 Bürokraft 0,50 Beraterin Projekt Energiearmut 0,50

2014 im überblick Die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW sind ein unverzichtbarer Baustein im Dienstleistungsangebot der Kommunen: In fast der Hälfte der 60 Städte und Kreise mit einer Anlaufstelle für Verbraucherfragen wurden 2014 neue Verträge geschlossen. Die zumeist einstimmigen Entscheidungen der Räte und Kreistage für eine Vertragsverlängerung zeigen, dass das Angebot rund um Rat & Recht in Verbraucherfragen landesweit und parteiübergreifend anerkannt ist. Der unmittelbare Nutzen der Arbeit für Ratsuchende, die präventive Wirkung von Bildungsangeboten und die intensive Öffentlichkeitsarbeit das waren zentrale Argumente, warum die Beratungsstellen eine so hohe Zustimmung erfahren. Nicht zuletzt überzeugte auch, dass die Verbraucherzentrale transparent und nachvollziehbar darlegt, wie sie die zur Verfügung gestellten Mittel für die Menschen in unserer Stadt einsetzt. Auch in Dortmund wurde die Fortsetzung der Arbeit mit einem Fünfjahresvertrag besiegelt. Der Umzug in neue Räume an der Reinoldistraße hat die Beratungsstelle Ende 2014 noch näher ins Herz der Stadt gebracht. Erfolgreich hat die Verbraucherzentrale 2014 an Serviceverbesserungen gearbeitet: In fünf Beratungsstellen wurde das Termintelefon erprobt. Wer künftig einen Termin für eine Beratung zu Energie- oder Finanzthemen vereinbaren möchte, wird dort direkt vermittelt. Ein wichtiger Schritt, damit Anrufer künftig nicht mehr wegen einer Terminvereinbarung in der Warteschleife des überlasteten Beratungstelefons hängen bleiben müssen. Mit der Entscheidung des Bundesgerichtshofs, dass Entgelte für die Bearbeitung von Darlehen unzulässig sind, schwappte eine Nachfragewelle rund um Rückforderungsmodalitäten in die Beratungsstelle. Innerhalb kürzester Zeit wurden Beratungszeiten erheblich ausgeweitet sowie eine Beratung per E-Mail auf den Weg gebracht, um das richtige Vorgehen aufzuzeigen und drohende Verjährung zu hemmen. Rat & Recht bildete auch hier das Duo für bürgernahen Verbraucherschutz. Bei vielen weiteren Aktivitäten konnten wir auf unsere Kooperationspartner wie EDG und DEW21 zählen ihnen gilt unser Dank ebenso wie Politik und Verwaltung. Die breite Unterstützung werden wir mit weiterhin engagierter Arbeit zurückzahlen! Ihr Team der Verbraucherzentrale in Dortmund Verbraucherzentrale in Dortmund: kurz und knapp Anfragen von Ratsuchenden 20.068 - davon Allgemeine Verbraucherberatung 13.365 - davon Schuldner- und Verbraucher- 6.144 insolvenzberatung - davon Umweltberatung 559 Veranstaltungskontakte 3.217 - davon Umweltberatung 3.059 Internetzugriffe auf die Startseite 22.170 der Beratungsstelle Die häufigsten Verbraucherprobleme: Finanzen 50 % Telefon und Internet 19 % Allgemeine Dienstleistungen 12 % Konsumgüter 8 % Energie 5 % Weiterführende Erläuterungen unter: l www.vz-nrw.de/statistik-erlaeuterung Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Seite 3

Markt und recht Dubiose Forderungen, unseriöse Geschäftsmodelle, irreführende Versprechungen verbraucherrechtliche Beratung war auch 2014 ein Bestseller. Zahlungsaufforderung mit Drohkulisse Mit Mahnschreiben und Zwangsvollstreckung drohte die Europa Inkasso GmbH mit Sitz in Berlin: Angeschriebene sollten für die vermeintliche Bestellung eines Anrufblockers der Firma SBASS Telekommunikation GmbH umgehend die ausstehenden 119 Euro für diese Sendung per Nachnahme bezahlen. Mit einer Sprachaufzeichnung könne die telefonische Bestellung bestätigt werden. Verschiedene Drohszenarien sollten zur Zahlung mit dem beigefügten Überweisungsschein bewegen. So kündigte die Europa Inkasso GmbH gar den Besuch eines Außendienst-Mitarbeiters an, der das Geld vor Ort eintreiben würde. Auch wenn das Unternehmen mit einer Internetseite und den dort angegebenen Berliner Kontaktdaten auf den ersten Blick wie ein normales Inkassounternehmen auftrat, bröckelte die Fassade, als die Verbraucherzentrale genau hinsah: Im deutschen Rechtsdienstleistungsregister war die Europa Inkasso GmbH nicht zu finden. Unzählige Mahnbriefe mit gleichem Text und Datum, eine bulgarische Steuernummer, Einzahlungen auf ein Konto in Bulgarien waren weitere Hinweise auf zweifelhafte Machenschaften. Warnung vor Trauerregister Seite 4 Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Zwielichtige Geschäftemacher schreckten nicht davor zurück, auch Trauernde abzuzocken. Mit dem Bundesadler dekoriert weckte ein offiziell wirkendes Schreiben des Zentralen Trauerregisters einen amtlichen Eindruck: Binnen fünf Tagen sollten Hinterbliebene 395,20 Euro für die Aufnahme der Anzeige in einem Internetportal zahlen. Die Verbraucherzentrale informierte Ratsuchende, dass es kein zentrales Trauerregister gibt und entlarvte die Firma Service Register EU LLC Wilmington im US-Bundesstaat North Carolina als Absender. Die Kontonummer auf dem Überweisungsträger führte zu einer Bank in Zypern. Rente in Gefahr? Auch versuchten Gauner, unter dem Namen der Deutschen Rentenversicherung (DR) Kasse zu machen. So wurden Rentner beispielsweise telefonisch aufgefordert, Geldbeträge auf ein fremdes Konto zu überweisen. Um dem Verlangen Nachdruck zu verleihen, hatten die Anrufer mit Rentenpfändungen und -kürzungen gedroht. Zur Masche zählten auch in falschem Verbraucher-Rechtsberatung und Rechtsvertretung Beratungen gesamt 2.823 Telefon/Internet 46 % Allgemeine Dienstleistungen 18 % Finanzen 12 % Konsumgüter 10 % Energie 7 % Freizeit 3 % weitere Themen* 4 % *beinhaltet: Gesundheit, Verkehrsdienstleistungen, Bildung, Sonstiges l www.vz-nrw.de/statistik-erlaeuterung Deutsch verfasste Schreiben mit Hinweis auf angeblich von Gerichten oder Staatsanwaltschaften bestätigte Forderungen von einigen Tausend Euro. Zur weiteren Stellungnahme sollte bei der Verwaltung eine Telefonnummer gewählt werden, unter der die Betrüger aufforderten, Geldbeträge auf Konten im In- und Ausland zu transferieren. Betrügerische Hilfe für Behinderte Eines war den meisten der angeblich 3.000 Mitgliedern des Vereins Hilfe für behinderte Menschen in Bochum gemeinsam: Sie kannten weder den besagten Verein noch hatten sie dort jemals eine Mitgliedschaft beantragt. Dennoch fanden sich ihre Namen im vermeintlichen Vereinsregister, das Quelle für Serienbriefe eines Insolvenzverwalters der Kanzlei White & Case war: Weil gegen den Vereinsvorsitzenden wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit ein Insolvenz-

verfahren eröffnet worden war, wurden die Mitglieder aufgefordert, ihre ausstehenden Beiträge auf ein Sonderkonto einzuzahlen. Derart überrumpelte Verbraucher suchten Rat, um unberechtigte Forderungen abzuwehren. Die Staatsanwaltschaft Bochum ermittelte wegen Betrugs. Unbekanntes Erbe Wortreich erklärte Oliver Williams, angeblich Rechtsanwalt aus Manchester in Großbritannien, dass er nach dem Tod eines entfernten Verwandten den Angeschriebenen nun ein Geldguthaben in Höhe von 41 Millionen US-Dollar auszahlen wolle. Nach Abzug von Kosten würden noch rund 16 Millionen Dollar winken. Hinter dem seriös erscheinenden Schreiben mit dem Zeichen der Fantasie-Kanzlei Williams Law lauerte jedoch eine fiese Masche: Wer das angebliche Erbe antreten möchte, sollte für Anwaltskosten oder Verwaltungsgebühren vorab Geld überweisen meist mehrere tausend Euro. Wer zahlte, sah sein Geld nie wieder und wartete vergeblich auf die Auszahlung. Denn in Wahrheit gab es weder die Kanzlei noch den Rechtsanwalt. Flirtfallen im Internet Kalt erwischt am Telefon Bei der Partnersuche im Internet fanden Ratsuchende anstatt des erhofften Glücks in der Liebe nur enttäuschende Vertragsbeziehungen. Wer zum Beispiel für 1,99 Euro Test-Abos bei Internetflirtportalen, Singlebörsen oder Partnervermittlungen nutzte oder Flirt-Gutscheine einlösen wollte, sah sich nicht selten in den Fängen langfristiger Abonnements mit sehr viel teureren Bindungen als beim Partnersuche-Test. Widerrufsrechte waren dann angeblich erloschen, Kündigungen wurden nicht akzeptiert. Die Verbraucherzentrale erklärte die Unterschiede zwischen kostenloser Anmeldung und Testphase und informierte über den korrekten Widerruf. Außerdem gab sie Empfehlungen was zu tun ist, wenn Partnersuchende mit Mahn- und Inkassobriefen statt mit der erhofften Liebe fürs Leben überschüttet werden. Scheinbar lukrative Geldanlagen und Versicherungen, günstige Telefontarife oder gewinnträchtige Lotteriespiele: Trotz ausdrücklichen Verbots und verschärfter Sanktionen wurden Verbraucher per Telefonanruf weiterhin mit unerwünschter Werbung bombardiert. Verkaufsstrategen drängten Kalterwischte im Gespräch dann zum Abschluss unüberlegter Verträge. Die Verbraucherzentrale verzeichnet noch immer zahlreiche Beschwerden über solche unerlaubten Werbeanrufe. Mit einer Langzeit-Umfrage im Internet hat sie einen Seismograph für aktuell grassierende Praktiken online. Erfahrungen mit belästigender Telefonwerbung können hier geschildert werden. l www.vz-nrw.de/umfrage-unerlaubte-werbeanrufe Mails mit gefälschten Rechnungen Massenhaft waren wieder gefälschte E-Mails getarnt als Rechnung namhafter Unternehmen im Umlauf. Ob von Amazon, PayPal, von einer Bank oder Telefongesellschaft: Die täuschend echt aussehenden Zahlungsaufforderungen sollten zum Öffnen der angehängten Datei oder zum Klick auf einen Link verleiten, um dort Kontodaten oder Passwörter zu hinterlassen oder zu verifizieren. Als Telekom- oder Vodafone-Rechnung getarnte Phishing- Mails erreichten 2014 eine neue Qualität: Immer häufiger enthielt die digitale Post im Anschreiben die korrekten Namen der potenziellen Opfer. Während die Absender der falschen Rechnungen früher meistens nur allgemein aufgefordert hatten, auf Webseiten Kontodaten oder Passwörter zu hinterlassen, wurden die E-Mail-Empfänger nun vermehrt auch mit persönlicher Anrede zum Öffnen des Anhangs oder zum Anklicken eines Links in der Mail aufgefordert. Dabei wurde dann ein Trojaner verbreitet, der unbemerkt Passwörter fürs Onlinebanking abgreifen kann. Durch die persönliche Adressierung nahmen die Cyberkriminellen eine neue Stufe arglistiger Täuschung. Denn sie verschafften sich mit Hilfe der Trojaner Zugang zum Computer der E-Mail- Empfänger. Bis zu drei Anfragen täglich erreichten die Beratungsstelle zum Thema Phishing. Die Verbraucherzentrale gab Tipps, um Daten-Dieben nicht ins Netz zu gehen und riet, auch kleinste Details von E-Mails noch wachsamer anzuschauen. l www.vz-nrw.de/phishing Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Seite 5

Höhenflug für Verbraucherrechte: Beratung zum Reiserecht Wie hoch darf die Anzahlung beim Buchen einer Pauschalreise sein? Welche Zusatzentgelte darf ein Billigflieger verlangen? Wie schnell müssen Mängel am Urlaubsort reklamiert werden? Beratung zu Verbraucherrechten bei Pauschal- und Individualreisen hat die Verbraucherzentrale seit Mitte 2014 neu im Angebot. Nicht zuletzt angesichts der erfolgreichen Klagen der Verbraucherschützer gegen die Anzahlungspraxis von Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften aufmerksam geworden suchten schon viele Dortmunder den Weg zum Recht auf Reisen in der Beratungsstelle an der Reinoldistraße. Sturmtief beschert Nachfragehoch Fotos: Oliver Schaper Schlüsseldienste: Teure Retter in der Not Schulterschluss gegen unseriöse Schlüsseldienste: Zum Weltverbrauchertag schoben Verbraucherzentrale und Landeskriminalamt unlauterer Geschäftemacherei in Notlagen einen Riegel vor. Denn es sind keineswegs Einzelfälle, dass gewerbliche Türöffner den Ausgesperrten nur gegen sofortige Barzahlung und zu überteuerten Preisen wieder Zugang zur Wohnung verschaffen. Statt zwischen 50 und 100 Euro verlangen dubiose Dienste bisweilen das Sechsfache. Wer sich sperrt, wird von den vermeintlichen Rettern in der Not nicht selten unter massivem Druck zur Zahlung der horrenden Rechnung genötigt. Die Schlüssel für planvolles Vorgehen hatten Verbraucherzentrale und Polizei zu einem Werkzeugkoffer Seite 6 Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 für den Auftrag an Notdienste zusammengepackt. Statt auf Brancheneinträge mit aberwitzigen AAA-Vervielfältigungen als erste Anlaufstelle in Notfällen hereinzufallen, gaben Polizei und Verbraucherzentrale sachdienliche Hinweise, um im Fall der Fälle gut vorbereitet zu sein. Wie Zuschläge geprüft und Rechnungen gecheckt werden können, stand ebenfalls im Aktionssteckbrief. Abgerundet wurde dieser durch die Empfehlung, bei den Polizeidienststellen Anzeige zu erstatten, wenn der professionelle Türöffner darauf pocht, den Rechnungsbetrag sofort zu kassieren. Mit einem Faltblatt inklusive einer Check-Karte mit Notfallnummern lieferte die Verbraucherzentrale den Steckbrief, um teuren Rettern in der Not einen Riegel vorzuschieben. Schaden von insgesamt 650 Millionen Euro an privaten Gebäuden und Kraftfahrzeugen hatte Ela zu Pfingsten angerichtet vor allem auch in Nordrhein-Westfalen hatte das Sturmtief gewütet. Und der Versicherungsberatung einen Ansturm an Anfragen beschert: Denn wenn Dächer neu gedeckt oder demolierte Autos repariert werden mussten, war Rat zu Haftungsfragen, Deckungszusagen oder Regulierungsmodalitäten gefragt. Manchmal brannten auch existenzielle Fragen auf den Nägeln, etwa wenn das Haus durch die Unwetterfront unbewohnbar geworden war. Außerdem: Tagelange Streiks der Lokführergewerkschaft, der Ausstand der Lufthansapiloten als Züge auf der Strecke und Flieger am Boden blieben, waren verbraucherrechtliche Informationen rund um höhere Gewalt gefragt.

telekommunikation Kostenfallen bei Ärzten und Krankenkassen Viele gesetzlich Krankenversicherte sahen sich 2014 mit Beitragsnachforderungen konfrontiert: Hat die Krankenkasse die ausstehenden Beitragsschulden richtig berechnet? Darf eine insolvente Krankenkasse noch Zusatzbeiträge eintreiben? Müssen auch nach Jahren noch Beiträge nachgezahlt werden, nur weil die Krankenkasse einen geänderten Versichertenstatus unberücksichtigt ließ? So liest sich der Auszug aus dem Fragenkatalog, zu dem rechtlicher Rat gefragt war. Insbesondere in neuen Lebenssituationen nach dem Studium, während eines Auslandsaufenthalts, bei der Familiengründung oder wenn es in den Ruhestand geht suchten Ratsuchende Klarheit, unter welchen Bedingungen der gesetzliche Krankenversicherungsschutz gilt. Freiwillig Versicherte fragten zudem verstärkt nach, welche Einkommensarten für die Krankenversicherung herangezogen werden dürfen. Weil Ärzte, Krankengymnasten und Osteopathen immer öfter Ausfallhonorare verlangen, wenn Patienten einen Termin versäumen, erwarteten Ratsuchende auch hierbei verstärkt rechtliche Hilfestellungen. Die Verbraucherzentrale hatte dazu eine Verordnung parat, wie eine Terminabsage ohne kostenträchtige Risiken und Nebenwirkungen bleibt. Mit dem Internetportal www.vz-nrw.de/igel-aerger hat die Verbraucherzentrale NRW seit Mitte 2014 ein Beschwerdeportal online, in dem Ärger über kostenpflichtige Extras bei Ärzten und Krankenhäusern Luft gemacht werden kann. Das Dickicht von Tarifen, Komplettpaketen und Serviceangeboten der Telekommunikationsbranche barg wieder manche Stolperfalle. Per Zwangsumstellung ins digitale Zeitalter Die Zeiten des analogen Festnetzes neigen sich dem Ende zu bis 2018 will die Telekom ihr gesamtes Telefonnetz auf Internet-Telefonie umgestellt haben. So drohte das Unternehmen im Laufe des Jahres 2014 Kunden, die noch über einen analogen Festnetz- oder ISDN-Anschluss telefonieren, mit der Zwangsumstellung auf die Voice over Internet Protocol (VoIP)-Technik. Bestandskunden stellte es in seinen Schreiben vor die Wahl, ob sie umstellen oder ihren Anschluss ganz verlieren wollen. Das war nämlich die Konsequenz, wenn die Kunden nicht einwilligten. Ratsuchende fragten daher, ob die Zwangsumstellung rechtlich möglich ist und welche Nachteile damit verbunden sind. Weil die Telekom (genau wie ihre Kunden) nach Ablauf der Vertragslaufzeit das Recht auf ordentliche Kündigung hat, blieb Betroffenen nur, sich entweder für einen neuen Tarif zu entscheiden oder zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Die Beratungsstelle informierte, dass wesentliche Eigenschaften des herkömmlichen Anschlusses bei der Umstellung wegfallen. Gravierender Nachteil: Bei einem Stromausfall ist auch die Telefonleitung automatisch unterbrochen was dann auch die Hausnotrufsysteme abschalten lässt. Zudem können Kosten für Miete oder Kauf eines neuen Routers anfallen. Auch sind neue Verkabelungen notwendig, die sich Ältere oder Laien vielfach nicht zutrauen und die deshalb auf den kostenpflichtigen Installationsservice der Telekom zurückgreifen müssen. Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Seite 7

Weil Analog-Kunden umstellen müssen, um die Kündigung zu vermeiden, forderte die Verbraucherzentrale die kostenfreie Installation durch die Telekom. Rechte in der Warteschleife Das Telekommunikationsgesetz bescherte Verbrauchern 2012 mehr Rechte beim Umzug. Der Beratungsalltag zeigt jedoch, dass Internet- und Telefonkunden daraus auch 2014 noch immer wenig praktischen Nutzen ziehen können. Denn geplatzte Installationstermine, lange Wartezeiten, mangelhafte Kommunikation und Kooperation der Telekommunikationsanbieter waren einmal mehr an der Tagesordnung. Wie gehabt: Unternehmen weisen sich auch weiterhin gegenseitig die Schuld zu, wenn es beim Anbieterwechsel hakt. Der Verbraucher verharrt derweil machtlos in der Warteschleife. Und das, obwohl der Anschluss so will es das Gesetz maximal einen Tag lang tot sein darf. Verbraucherärger war auch 2014 programmiert, weil es bei Leistung und Qualität nicht stimmte. Statt in der vom Kundenberater versprochenen hohen Internetgeschwindigkeit lahmten Rechner und Tablet durchs Netz. Anrufe bei Hotlines und dem technischen Kundendienst endeten meist in Messungen mit dem Ergebnis, dass alles funktioniert. Die Verbraucherzentrale hat in der Rechtsberatung und -vertretung vielfältige Hilfestellungen rund um die Probleme mit Telekommunikationsanbietern gegeben. Bezahlen für Papierrechnung Immer mehr Anbieter gehen dazu über, ihren Kunden die Telefonrechnung nicht mehr per Post, sondern allein übers Internet zur Verfügung zu stellen. Wer weiterhin eine postalische Rechnung haben möchte, soll dafür dann extra bezahlen. Diese Praxis ist nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs unzulässig, wenn der Vertrag nicht allein über das Internet abgeschlossen werden kann. Schließlich ist bislang nicht davon auszugehen, dass jeder Verbraucher über einen Internetanschluss verfügt oder diesen nutzt. Wer einen Mobilfunkvertrag im Laden abschließt, hat somit Anspruch auf eine kostenfreie Papierrechnung. Mit einem Musterbrief half die Verbraucherzentrale, zu Unrecht gezahlte Entgelte zurückzufordern. Darüber hinaus gab sie die Empfehlung, die monatliche Mobilfunkrechnung stets sofort nach Eingang zu kontrollieren. Rundfunkbeitrag: Sendeschluss für Übergangsregelungen Eine Wohnung ein Beitrag, so der Slogan, der die Neuregelung zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seit Anfang 2013 beschreibt. Unabhängig davon, wie viele oder ob überhaupt Rundfunkgeräte vorhanden sind, ist der Beitrag seither pro Wohnung zu zahlen. Zum Jahresende 2014 war dann Sendeschluss für alle bisherigen Übergangsregelungen: Auf Grundlage des einmalig zulässigen Abgleichs mit den Daten der Einwohnermeldeämter meldete der Beitragsservice Bürgerinnen und Bürger an, die dies bisher für ihre Wohnungen versäumt hatten. Wo zum Beispiel in Wohngemeinschaften doppelt bezahlt wurde, konnte noch bis zum Jahresende eine Rückerstattung eingefordert werden. In der Beratung zur Rundfunkbeitragspflicht durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Westdeutschen Rundfunk und Verbraucherzentrale NRW besiegelt wurde fast 200 Mal umfassend über Übergangsregelungen und Anmeldepflicht informiert. Auf Empfang gestellt hatte die Verbraucherzentrale auch bei Fragen rund um Befreiungsmöglichkeiten und ermäßigte Beiträge für Menschen mit Behinderung. Wurde mit dem WDR in strittigen Fällen verhandelt, konnte häufig eine Regelung im Sinne der Verbraucher erreicht werden. l www.vz-nrw.de/rundfunkbeitrag Seite 8 Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014

Verbraucherbildung Konsumieren will gelernt sein: Angebote zur Verbraucherbildung standen auch 2014 im Aktionsfahrplan der Verbraucherzentrale. Übrigens nicht nur für die Zielgruppe der jungen Konsumenten. Beim Mütter-Treff der Evangelischen Kirchengemeinde in Dortmund-Wickede informierte der Umweltberater über Gesundheitsgefahren durch Schimmel. Wirtschaftlich Benachteiligten den Weg zu Verbraucherrechten und -informationen weisen so die Leitidee einer Informationsveranstaltung, bei der die Verbraucherzentrale im Jobcenter am Steinsweg zu Gast war. Mit einem Vortrag legte sie den Grundstock, damit Fallmanager zielgerichtet an die Beratungsstelle verweisen können, wenn sie bei Arbeitslosen oder Arbeitssuchenden auch Probleme oder Unterstützungsbedarf im Verbraucheralltag feststellen. Entlang von konkreten Lebensbereichen wie zum Beispiel Finanzen, Energie und Medien wurde aufgezeigt, bei welchen Fragen die Verbraucherzentrale eine kompetente Ansprechpartnerin ist. Insbesondere wie die Angebote der Geld- und Kreditberatung aussehen, interessierte die 60 Teilnehmer. Fürs Müllsortieren muss man das richtige Händchen haben Umweltberater Volker Mahlich zeigte den Schülern der Kruckeler-Grundschule ganz praktisch, wie Abfälle sortiert werden und den Weg in die richtige Tonne finden. Jobcenter: Fallmanager werden Wegweiser Gewonnene Erkenntnisse sind ein tragfähiges Fundament, um künftig bei Bedarf auf die Angebote der Verbraucherzentrale hinweisen zu können. Anstrengungen zur Arbeitsaufnahme werden so mit Maßnahmen zur Existenzsicherung wirkungsvoll vernetzt. Die Veranstaltung konnte dank einer Förderung des Verbraucherschutzministeriums NRW durchgeführt werden. Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Seite 9

Verbraucherfinanzen Unzulässige Bearbeitungsentgelte für Verbraucherdarlehen können zurückverlangt werden. Massenhaft enthalten Immobiliendarlehnsverträge unzureichende Widerrufsbelehrungen. Geldschneiderei von Inkassobüros wurde per Gesetz ein Riegel vorgeschoben. 2014 verzeichnete die Verbraucherzentrale zum Thema Verbraucherfinanzen einen Nachfrageboom. Entgelte für Kreditbearbeitung unzulässig Für die Bearbeitung von Krediten dürfen Banken keine Entgelte verlangen. Und ungerechtfertigte Bearbeitungsentgelte können Kunden bis zu zehn Jahre rückwirkend zurückfordern. So hat der Bundesgerichtshof im Oktober 2014 verbraucherfreundlich entschieden. Mit Musterbriefen und ausgeweitetem Beratungsangebot hat die Verbraucherzentrale auf die Nachfragewelle reagiert: Ob kleine oder große Beträge bei der Kreditbearbeitung für Darlehen von Möbeln, Auto oder Immobilie angefallen waren Ratsuchende fragten nach den Rückforderungsmodalitäten. Insbesondere wurde persönlicher Rat gesucht, weil Geldinstitute die Erstattungen mit Seite 10 Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 unterschiedlichen Begründungen massenhaft abwimmelten. Zwar gaben die Materialien im Internet erste Orientierung, doch wollten sich viele Betroffene vergewissern, ob sie nichts übersehen und für ihren speziellen Fall alles richtig gemacht haben. Nicht zuletzt: Für alle Offliner war die Verbraucherzentrale häufig der Rettungsanker auf dem Weg zum Erstattungsanspruch. l www.vz-nrw.de/bearbeitungsgebuehr-1 Ewiger Widerruf bei falscher Belehrung Die Widerrufsbelehrungen zu rund 75 Prozent aller Baukredite sind fehlerhaft. Das haben Verbraucherzentralen und Anwälte bei Prüfung von mehr als 6.000 Verträgen herausgefunden. Denn nicht immer haben Banken die zahlreichen Änderungen der Musterwiderrufsbelehrungen beachtet oder deren Inhalt selbst geändert. Erkenntnis mit Folgen: Wurden Wohnungskäufer oder Bauherren nämlich falsch über das Widerrufsrecht belehrt, können sie den Darlehnsvertrag unter Umständen noch ewig widerrufen. Von der vorzeitigen Auflösung profitieren Kreditnehmer, die nach der Kündigung ihres Immobiliendarlehens eine Vorfälligkeitsentschädigung, meist einige Tausend Euro, zahlen mussten oder noch sollen. Denn sie müssen nicht kündigen, sondern können den Kreditvertrag widerrufen und sparen so diese von der Bank geforderte Entschädigung. Allerdings: Die Kreditinstitute wehren sich und akzeptieren den Widerruf nur in Ausnahmefällen sofort. Bei der schwierigen Beurteilung, wann das Widerrufsrecht gilt, kommt es auf jede einzelne Formulierung im Vertrag an. In der Beratung Schadensfall Kapitalanlage hat die Verbraucherzentrale die Belehrungen überprüft und Immobilienkäufer über den wirkungsvollen Weg zur Durchsetzung ihrer Rechte informiert. Weil sich die Anfragen gegenüber 2013 verdoppelten, zeigten sich Ratsuchende auch flexibel und bereit, benachbarte Beratungsstellen aufzusuchen. Das Entgelt in Höhe von 60 Euro für eine 45-minütige Beratung war für Betroffene keine Hürde angesichts der geldwerten Vorteile, die aus der zeitnahen und anbieterunabhängigen Klärung der Ansprüche winkten. l www.vz-nrw.de/schadensfall-kapitalanlage Abwenden existenzieller Notlagen Ob Zwangsvollstreckungsmaßnahmen drohten oder wenn es Probleme mit der Kontopfändung gab: Die Verbraucherzentrale bot unbürokratisch Hilfe, wenn Ratsuchende in existenziellen Notlagen nach Unterstützung suchten. Diese umfasste zum einen die Geld- und Kreditberatung, um Einnahmen und Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen. Zum anderen auch die rechtliche Prüfung von Gläubigerforderungen, um zum Beispiel ungerechtfertigte Rechnungsposten abzuwenden. Unseriöse Inkassobüros machen Kasse Nach wie vor viele Anfragen erreichten die Verbraucherzentrale zur Frage, wie hoch Inkassoforderungen sein dürfen. Hoffnungen, dass das im Oktober 2013 verkündete Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken hier Klarheit bringt, haben sich nicht erfüllt. Im Gegenteil: Im Beratungsalltag hat sich gezeigt, dass sich viele Inkassobüros angesichts der Neuregelungen, was ein Schuldner an Inkassogebühren zahlen muss, in ihrer bisherigen Praxis nur bestärkt sehen. Denn sie berechnen weiterhin jeweils so hohe Gebühren wie sie auch ein Anwalt üblicherweise für die Übernahme einer Rechtsangelegenheit verlangt.

Immerhin hat das Gesetz jedoch Ansatzpunkte zur Überprüfung von Forderungen gebracht: Seit dem 1. November 2014 müssen Inkassobüros bereits in ihrem ersten Anschreiben gesetzlich vorgeschriebene Informationspflichten erfüllen. Diese bieten zumindest erste Prüfkriterien, um betrügerische Machenschaften zu entlarven, die auf das Eintreiben überhaupt nicht existierender Forderungen zielen. In der Rechtsberatung wurde die Rechtmäßigkeit von Forderungen überprüft und es wurden Hilfestellungen beim Widerspruch gegeben. Energieschulden: Kostenkarussell durch Nebenforderungen Wer seine Stromrechnung nicht mehr bezahlen kann, steht bei seinem Energieversorger laut Statistischem Bundesamt mit durchschnittlich 1.300 Euro in der Kreide. Hinter den Energieschulden verbergen sich jedoch nicht nur Außenstände bei Abschlagszahlungen oder Jahresendabrechnungen, sondern teilweise auch hohe Kosten für Mahnungen, Inkasso sowie für die Unterbrechung beziehungsweise Wiederherstellung der Stromversorgung, die die Versorger obendrein in Rechnung stellen. Zur bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung im Juni hat die Verbraucherzentrale auf das Kostenkarussell drohender Nebenforderungen aufmerksam gemacht. Mit Tipps und Empfehlungen hat sie dabei Hilfestellungen zur Existenzsicherung, zur Vermeidung von Stromsperren sowie zur Überprüfung überhöhter Nebenforderungen gegeben. l www.vz-nrw.de/stromsperre P-Konto: Kein Rettungsanker für Kontolose Seit 2012 alternativlos: Das Pfändungsschutzkonto für Verschuldete. Nur auf einem P-Konto ist das Existenzminimum bei Kontopfändungen gesichert. Womit der Gesetzgeber für unbürokratischen Schutz sorgen wollte, barg in der Praxis immer noch Stolperfallen. So zum Beispiel, dass Geldinstitute P-Kontoinhabern bestimmte Kontofunktionen verwehrten oder öffentliche Gläubiger in Unkenntnis der Rechtslage keinen ausreichenden Pfändungsschutz gewährten. Mit dem Ausstellen von 250 Bescheinigungen zur Erhöhung des Grundfreibetrags trug die Verbraucherzentrale dazu bei, Schuldnern den reibungslosen Schutz ihres Existenzminimums zu ebnen. Hilfreich auch deshalb, weil Bescheinigungen nicht überall zu bekommen sind und viele Banken regelmäßig eine Aktualisierung wünschen. Nicht gelöst hat das P-Konto jedoch das Problem unfreiwilliger Kontolosigkeit. So sind Kreditinstitute gesetzlich nur zur Umwandlung eines bestehenden Girokontos, nicht jedoch zur Einrichtung eines (P)-Kontos verpflichtet. Auch einen gesetzlichen Kündigungsschutz gibt es nicht. Allein die Sparkassen müssen in Nordrhein-Westfalen für alle Kunden ihres Geschäftsgebietes ein Guthabenkonto führen. Andere Banken zeigen sich hingegen sehr zurückhaltend, wenn bei der Neueinrichtung von Guthabenkonten etwa Negativeinträge bei der Schufa oder andere Indikatoren finanzielle Schwierigkeiten und eine spätere Umwandlung in ein Pfändungsschutzkonto beim potentiellen Kunden vermuten lassen. Denn sie fürchten dessen systembedingte Umsetzungsprobleme, die erhöhten Beratungsbedarf mit sich bringen und Kunden, die gleichzeitig keinerlei Gewinn einbringen. So suchten regelmäßig Betroffene Rat, weil ihnen Banken die Einrichtung eines Girokontos verweigerten oder das Geldinstitut das bestehende Konto gekündigt hatte. Die Verbraucherzentrale unterstützte unbürokratisch, weil diese Verbraucher häufig schon eine vielfach unzumutbare und letztlich erfolglose Odyssee zwischen den Filialen der verschiedenen Kreditinstitute hinter sich gebracht haben. Aus der Not heraus verwendeten viele schon gesetzwidrig das Konto einer nahe stehenden Person für eigene Zahlungsvorgänge was dann leicht zu neuen Schwierigkeiten führte. Schaltete sich die Verbraucherzentrale ein, richteten Banken das Guthabenkonto in der Regel ein. Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Seite 11

Ein deutlicher Hinweis, dass die im Sommer 2014 verabschiedete EU-Richtlinie über den Rechtsanspruch auf ein Girokonto für jedermann mit grundlegenden Funktionen hierzulande zügig umgesetzt werden muss. Jobsuche ohne Schuldenturm Verschuldete Bezieher von SGB II-Leistungen besser in den Arbeitsmarkt vermitteln zu können das hat sich die Stadt Dortmund zum Ziel gesetzt. Und fördert deshalb eine spezielle Schuldnerberatung für diese Zielgruppe durch die Verbraucherzentrale. Ohne die sonst üblichen langen Wartezeiten werden Leistungsempfängern hier unbürokratisch Hilfestellungen gegeben, um das Gefühl von Ausweglosigkeit aufzubrechen. Zunächst werden in der Schuldnerberatung für SGB II-Bezieher finanzielle Verhältnisse geordnet: So werden etwa Gläubigerforderungen rechtlich geprüft. Im Anschluss verhandelt die Verbraucherzentrale mit den Gläubigern über wirtschaftlich tragfähige Verfahren zur Regulierung der Außenstände. Seite 12 Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Existenzielle Problemlagen wie drohende Stromsperren oder Zwangsräumungen sind im Beratungsalltag kein Einzelphänomen. Weil es angesichts der ohnehin niedrigen Einkommen wenig Spielraum für eine Einigung mit den Gläubigern gibt und die Grundsicherung kaum reicht, um den lebensnotwendigen Bedarf zu decken, ist in der Regel eine begleitende Budgetberatung unerlässlich. Hilfreich, dass vertragsrechtliche Beratung, aber auch die Versicherungs-, Energie- und Mietrechtsberatung unter dem Dach der Verbraucherzentrale gebündelt sind. Dank der Unterstützung im Paket haben Betroffene häufig erstmals wieder einen finanziellen Neustart in Sicht was deren Motivation zur Arbeitssuche stärkt. Anhaltend hohe Anfragen zur Schuldnerberatung für SGB II-Bezieher sind ein deutlicher Hinweis, dass sich dieses Angebot in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter bewährt. Energiearmut: Tragfähige Lösungen im Blick Zwei Jahre nach ihrem Start hat sich die Budget- und Rechtsberatung bei Energiearmut in Dortmund im Angebotsportfolio der Verbraucherzentrale fest etabliert. 201 Ratsuchende 87 davon in 2014 mit Zahlungsproblemen rund um die Energierechnung suchten hier Hilfestellungen in den meisten Fällen erfolgreich. Bei 60 Prozent war der Strom bereits gesperrt oder es drohte das Aus für die Versorgung. Die Fachberaterin Energiearmut konnte in Verhandlungen mit DEW21 für Betroffene entweder eine schnelle Aufhebung der Stromsperre erreichen oder die drohende Sperrung verhindern. In jedem Einzelfall wurde versucht, den Rückzahlungsplan so zu gestalten, dass er für das Haushaltsbudget auch tragfähig war. Mehr als ein Drittel der Klientel kämpfte trotz Erwerbstätigkeit gegen Energiearmut. Wenn Einkommenseinbußen durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit hinzukamen, verschärften sich die Probleme dann existenziell. 34 Prozent der Verbraucher waren Bezieher von SGB II-Leistungen. 9 Prozent waren Rentner, die ihre Energiekosten aus ihren niedrigen Einkommen nicht mehr bestreiten konnten. Vielfach waren die Zahlungsprobleme der Betroffenen auch auf mangelnde Planungs- und Finanzkompetenz in Verbindung mit einem geringen Einkommen zurückzuführen. Finanzielle Engpässe im Haushalt zu erkennen und frühzeitig Beratung zu suchen, zahlt sich daher aus. Denn so bietet sich die Chance, hohe Zahlungsrückstände auch bei der Energieversorgung zu vermeiden oder tragfähige Lösungen zu deren Regulierung zu finden. Häufig war auch ein hoher Energieverbrauch der Motor für Zahlungsprobleme. Durch eine Energiesparberatung der Verbraucherzentrale oder den Stromspar-Check der Caritas wurden deshalb begleitend auch Stromfresser entlarvt und Anregungen fürs Stromsparen gegeben. l www.vz-nrw.de/energiearmut

Energie Muss der Energieversorger Guthaben aus Jahresabrechnungen sofort auszahlen? Worauf ist beim Strompreisvergleich zu achten? Wie kann ich eine Immobilie mit guter Energieeffizienz erkennen? Auch 2014 war die Verbraucherzentrale Garant für Durchblick im Energiemarkt. Sicherer Wechsel in günstigeren Stromtarif Stromkunden ermunterte die Verbraucherzentrale, ihre Kosten schnell und einfach zu senken: Finden Sie den richtigen Stromtarif aber sicher! Ausgestattet mit aktuellen Datenbanken und dem Wissen über gängige Lieferkonditionen und Vertragsfallen halfen die Beratungskräfte bei der Suche nach günstigen und sicheren Tarifen. Je nach Verbrauch kann dadurch viel Geld gespart werden. Denn wer noch nie gewechselt hat, ist Kunde der Grundversorgung und die ist in der Regel der teuerste Tarif vor Ort. Dass Energieversorger die vorhandenen Spielräume für Preissenkungen in diesem Tarif bislang meist noch nicht genutzt haben, hatte die Verbraucherzentrale NRW in ihrer landesweiten Strompreisuntersuchung gezeigt. l www.vz-nrw.de/wechsel-des-energieversorgers Wegweiser für Verbraucherrechte Die Energierechtsberatung war einmal mehr gefragte Anlaufstelle, wenn es beim Anbieterwechsel hakte oder Versorger versuchten, ihre Kunden mit unzulässigem Geschäftsgebaren zu übervorteilen. Dauerärgernis 2014: Neukunden von Billigstromanbietern wurden zunächst Bonuszahlungen versprochen, diese dann aber mit fadenscheinigen Argumenten verweigert. Weiterer Anlass für Verbraucherärger waren Billigstromanbieter, die Kunden Guthaben aus Jahresrechnungen nicht wie vorgeschrieben sofort auszahlten, sondern erst sukzessive mit den nächsten Abschlägen verrechneten. Außerdem wurden zu hohe Abschlagsforderungen verlangt, die sich nicht am tatsächlichen Verbrauch des Kunden orientierten. Auch hier war die Verbraucherzentrale Lotse zum Recht. Energieausweise richtig deuten Der Energieausweis für Wohngebäude soll Mietern und Kaufinteressenten bei der Suche nach einer passenden Immobilie helfen. Denn mit seiner Hilfe kann verglichen werden, welche Heizkosten bei den einzelnen Objekten ungefähr zu erwarten sind. Doch wie man die dort angegebenen Werte deuten muss, ist für viele noch ein Buch mit sieben Siegeln. Und obwohl dies seit Mai 2014 gesetzlich vorgeschrieben ist, sind die Daten des Energieausweises längst nicht in allen Immobilienanzeigen angegeben diese Ergebnisse hatten Erhebungen der Verbraucherzentrale NRW zutage gebracht. Unter dem Motto Energieausweise richtig verstehen hat sie deshalb ein Informationspaket zur Ausweiskunde geschnürt. Zentrale Botschaft: Die unterschiedlichen Ausweisarten können nicht problemlos miteinander verglichen werden. Weil der Verbrauchsausweis auf bisherigen Heizkostenabrechnungen beruht, ist er weniger aussagekräftig als der Bedarfsausweis, der nur objektive Gebäudedaten berücksichtigt. Begleitet wurden die Aktivitäten zur richtigen Deutung des Ausweises deshalb von der politischen Forderung, den Verbrauchsausweis abzuschaffen. Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Seite 13

Umwelt und ernährung Wie halten beim Renovieren unbedenkliche Farben Einzug? Lässt sich Schimmelbefall durch Lüften die Tür weisen? Und ob in den trendigen Loombändern Gesundheitsgefahren für Kinder lauern das wollten vor allem besorgte Eltern von der Umweltberatung wissen. Von Asbest bis Zeckenmittel Fragen nach möglichen Schadstoffen in Alltagsprodukten brannten Ratsuchenden einmal mehr auf den Nägeln. Trendsetter 2014: Tücken von E-Shishas und potenzielle Risiken durch Weichmacher in Gummi- und Silikonbändern, um die bei Kindern und Jugendlichen ein Hype entbrannte. Nicht nur in der persönlichen Beratung, sondern auch durch Vorträge, in Veranstaltungen sowie durch eine intensive Medienarbeit hat die Umweltberatung mögliche Schadstoffquellen zum Thema gemacht: Von A wie Asbest bis Z wie Zeckenmittel. Dabei wurden praktische Hinweise gegeben, wie belastete Produkte zu erkennen sind und welche Alternativen sich unter ökologischen und gesundheitlichen Aspekten bieten. Trendcheck Altkleider Secondhand-Kleidung liegt in Nordrhein-Westfalen im Trend: 60 Prozent haben so eine landesweite Befragung von 400 Bürgern durch die Verbraucherzentrale NRW abgelegten Jacken und Hosen schon einmal ein zweites Leben geschenkt. Gar 80 Prozent entscheiden sich für den nachhaltigen Abschied von Anzug und Kostüm: Sie spenden gebrauchte Rest(e)los genießen: Feste feiern ohne Reste Party-Büfetts und Weihnachtsessen sind ein üppiges Vergnügen. Wenn Gastgeber sich mit besonderen Gerichten und einer reichen Auswahl übertreffen, bleiben Reste nicht aus. Häufig enden diese dann als Lebensmittelabfälle. Mit der Aktion Rest(e)los genießen lieferte die Umweltberatung Rezepte fürs Feste feiern ohne Reste. Serviert wurde damit nicht nur resteloser Genuss, sondern auch ein Plus für Umwelt und Klima. Denn Energie und Ressourcen, die zur Herstellung der Mittel zum Leben notwendig sind, landen mit den Resten in der Tonne: Pro Person und Jahr etwa 80 Kilo Lebensmittel. Zur Europäischen Woche zur Abfallvermeidung im November sowie zur Vorweihnachtszeit hatte die Umweltberatung ein Rezeptbuch für resteloses Feier-Vergnügen aufgelegt. Textilien entweder an karitative Organisationen oder entsorgen sie in den städtischen Altkleidercontainern. Allerdings: Längst ist der Altkleidermarkt ein Millionengeschäft, bei dem auch unseriöse Firmen mitmischen. Sie suggerieren Wohltätigkeit, wirtschaften aber tatsächlich in die eigene Tasche. Die Umweltberatung hat beim Trendcheck Altkleider deshalb zusammengestellt, woran Schwindler zu erkennen sind, über Zeichen für Seriosität informiert und Wege zur sinnvollen Kleiderspende aufgezeigt. Zentraler Kompass für Dortmund war hierbei ein kostenloser Flyer, der zu den gemeinnützigen Abgabestellen vor Ort lotste. Als Rest(e)los Genießerinnen wurden die Vertreterinnen des Deutschen Hausfrauenbundes mit einem vorweihnachtlichen Geschenkpäckchen mitsamt Portionsplaner für die nächste Feier belohnt. Von links: Marie-Luise Hinninger (stellv. Vorsitzende DHB), Doris Kischel (Vorsitzende DHB), Umweltberater Volker Mahlich, Brigitte Naujoks (DHB) Seite 14 Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014

dortmund im Blick Die Landtagsabgeordneten der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen waren im November in den Beratungsstellen ihrer Wahlkreise zu Gast: Bei der Verbraucherzentrale in Dortmund informierte sich Daniela Schneckenburger (Zweite von rechts) gemeinsam mit Ratsfrau Ingrid Reuter (Erste von links) über die Herausforderungen des Verbraucheralltags in der digitalen Welt sowie über die Ursachen wachsender Energiearmut. Die Energieeffizienz war der Star der Klimatour für NRW, die auch in Dortmund Station machte. Mit verblüffenden Experimenten und Aktionen zum Mitmachen zeigte die Verbraucherzentrale dabei, wie jeder Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann. Während die Physikanten auf der Bühne ihre humorvolle Wissenschafts-Show zeigten, standen Energieberater mit Informations- und Anschauungsmaterial bereit für persönliche Gespräche. (v. l.): Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Dortmunds Umweltamtsleiter Dr. Rainer Mackenbach, Peter Knitsch, Staatssekretär im Landesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Helene Schulte- Bories, Leiterin der Beratungsstelle Dortmund, Piraten-Landtagsabgeordneter Hanns Jörg Rohwedder sowie die Physikanten. Sauberes Dortmund 2014 Mach mit! dieser gemeinsame Aufruf von Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau und der Entsorgung Dortmund GmbH blieb bei der Verbraucherzentrale nicht ungehört. Auch sie hatte zur Aktionswoche im März ein Paket geschnürt, um Dortmunder zu mehr Einsatz für die Sauberkeit in ihrer Stadt zu motivieren. Beim Stadtreinigungstag an der Reinoldikirche wurde dazu in Kooperation mit dem Umweltamt das Thema Elektroschrott in den Blick genommen. Dass die Rohstoffgewinnung für Computer, Handy und Co. mit Umweltzerstörung einhergeht wurde ebenso beleuchtet wie die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in den Rohstoffländern. Wie Elektroschrott dann richtig entsorgt wird und welche Schätze in den Elektro-Schätzchen schlummern, war auf den Schautafeln der Elektroschrott-Ausstellung zu erfahren. Während sich Jugendliche und Erwachsene informierten, suchten die Kleinsten unter Anleitung der Verbraucherzentrale in ausgedienten Elektrogeräten nach Gold und anderen Rohstoffen. Verbraucherzentrale in Dortmund Jahresbericht 2014 Seite 15

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