10. Sterzinger Lawinenseminar 2012 Bergrettung Sterzing

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Transkript:

10. Sterzinger Lawinenseminar 2012 Bergrettung Sterzing

Das Projekt Lawinenseminar. Wir haben es uns seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, Beiträge zur Unfallprävention zu leisten. Darum haben wir uns auch wieder viel Mühe gegeben und den großen Aufwand nicht gescheut, das mittlerweile 10. Sterzinger Lawinenseminar zu organisieren. Mehr als 520 Besucher aus allen Landesteilen waren nach Sterzing zum Vortragsabend am 30.11.2012 gekommen, beim Praktikum am Jaufenpass am 12.01.2013 nahmen 90 Personen teil. Unser Projekt 10. Sterzinger Lawinenseminar 2012 stellt die Fortsetzung von bereits neun erfolgreich durchgeführten Veranstaltungen dieser Art dar. Seit dieses Seminar im 2-Jahresrhythmus im Sterzinger Stadttheater abgehalten wird, ist es jedes Mal durch renommierte Referenten und aktuelle Inhalte gelungen, den Saal mit rund 520 Besuchern aus allen Landesteilen voll zu besetzen. Die Tatsache, dass über die Hälfte aller Teilnehmer nicht aus dem Bezirk Wipptal, sondern aus den restlichen Bezirken Südtirols und sogar außerhalb stammten, zeigt den großen Stellenwert, welche solche Veranstaltungen mittlerweile erlangt haben. Die Veranstaltung bestand auch heuer wieder aus einem Seminarabend (30.11.2012) und einem praktischen Trainingskurs im Gelände (12.01.2013). Wie bei der Veranstaltung 2010 hielten wieder 3 Referenten ihre Fachvorträge. Dadurch wollten wir erreichen, dass den Teilnehmern eine tiefer gehende Betrachtung eines der wichtigsten Themen im Zusammenhang Lawine ermöglicht wird. Es ging dabei um erkennbare Gefahrenmuster und darauf anwendbares, angemessenes Verhalten. Nicht zu kurz durfte natürlich die Information und Aufklärung in Hinsicht auf Sicherheitsausrüstung und der direkt damit zusammenhängenden Kameradenrettung kommen.

10 Mal organisierte die Bergrettung Sterzing bereits ein Lawinenseminar. Hochkarätige Referenten, topaktuelle Vorträge und ein fachkundiges Publikum zeichnen diese Veranstaltung aus.

Die Zielsetzung. Bei der Tätigkeit im Bergrettungsdienst wird jedem Beteiligten bewusst, wie machtlos man im Grunde als Retter bei einem Lawinenunfall ist. Deshalb gilt es vor allem durch Sensibilisierung für die Gefahren im Vorfeld solche Unfälle zu vermeiden bzw. die eventuell davon Betroffenen darauf vorzubereiten, sich selbst helfen zu können. 520 Teilnehmer waren beim Vortragsabend anwesend! 30 Mitglieder der Bergrettung Sterzing sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Vermitteln von Kenntnissen der Lawinenkunde, Sensibilisierung des Einzelnen für die Gefahren des winterlichen Hochgebirges, und vor allem sicheres Skibergsteigen und richtige Verhaltensweisen vermitteln, damit die Anzahl der Lawinenunfälle und damit Lawinentote zu vermindern. Aus diesem Grund veranstaltete der Bergrettungsdienst im AVS Sterzing im Winter 2012/2013 im Sinne der Lawinenunfallprävention das 10. Sterzinger Lawinenseminar 2012. Es geht nicht darum die Vereinskasse zu füllen! Darum sind beide Termine, Seminarabend und praktischer Trainingskurs, allen Teilnehmern kostenlos zugänglich; eine freiwillige Spende soll helfen, die großen Unkosten zu decken. Nicht nur Skitourengeher und Winterbergsteiger wollen wir auf den neuesten Wissensstand bringen, sondern genauso Snowboarder und Skifahrer. Auch für Bergrettungs- und Alpenvereinsmitglieder sowie Bergführer und auch Skilehrer soll dieses Seminar interessant sein. Besonders auffallend war in den letzten Jahren, dass viele der Teilnehmer Jugendliche waren. Dies unterstreicht eindrücklich, dass Sportarten wie Skitourengehen, Freeriden, Snowboarden oder auch Schneeschuhwandern, kurzum alle Aktivitäten im freien Schneegelände, unter den jungen Leuten einen großen Zuspruch erleben, dem wir natürlich Rechnung tragen wollen. 19 0,1 1,9 4 2 7 27 Woher kamen die 520 Teilnehmer beim Vortragsabend am 30.11.2012 im Stadttheater 39% Wipptal 27% Eisacktal 19% Pustertal 2% Bozen/Sarntal 7% Meran/Vinschgau 0,1% Bayern 4% Nordtirol 1,9% nicht erfasst 39

Die Referenten. Die Vorträge. Maurizio Lutzenberger Franz Kröll Stephan Harvey Berg- und Skifuehrer, Leiter der Südtiroler Bergführerausbildung und freier Mitarbeiter bei der Firma ORTOVOX. Mitarbeiter bei ABS System und dort für Produktentwicklung zuständig. Er arbeitet auch als Berg- und Skiführer und als Ausbildner beim Bergrettungsdienst. Geograf und Bergfüehrer, arbeitet seit 1998 am eidgenoessischen WSLInstitut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos. Leiter der Gruppe Lawinenbildung und Sachverständiger bei Lawinenunfällen. Nur 15 Minuten! Die Grenzen der Kameradenrettung Aus der Analyse von Lawinenunfällen und Beinaheunfällen werden die effektive Verwendung der Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Lawinen-Sonde und LawinenSchaufel) und die hohe Bedeutung der Kameradenhilfe abgeleitet. Praktische Tipps zur Organisation der Kameradenhilfe mit Signalsuche, Feinortung und präziser Punktortung wurden präsentiert. Vermeidung der LawinenVerschuettung mit dem ABS Was macht das ABS System zu einem unabdingbaren Teil der LawinenNotfallausrüstung neben LVS, Sonde und Schaufel? ABS ist das einzige Selbst-Rettungs-System, das seine lebensrettende Wirksamkeit über Jahre hinweg bewiesen hat. So haben von 262 Personen mit ausgelöstem ABS Lawinenairbag 97% überlebt, 84% davon unverletzt. Der Vortrag informierte über die ABS-Funktionsweise und Überlebens-Prinzipien. Denke wie eine Lawine Für die Beurteilung der Lawinengefahr im Gelände stehen uns viele Informationen, Daten und Tools zur Verfügung stehen. Um damit optimal umgehen zu können, helfen uns einige wichtige Grundlagen. Diese wichtigsten Bedingungen für Schneebrettlawinen wurden auf einfache Art und Weise erklärt und er zeigte, wie diese Prozesswissen in der Praxis umgesetzt werden kann.

Das Praktikum. "Unfallprävention und Möglichkeit zur Selbsthilfe": Dies waren wieder die obersten Ziele, die wir uns für das Praktikum des Lawinenseminars gesteckt hatten, welches am 12. Jänner 2013 von der Bergrettung Sterzing am Jaufen organisierte wurde. Mit diesem zweiten, praktischen Teil des Lawinenseminars, wollten wir Wissen vermittelt, welches es ermöglicht das Risiko einen Lawinenunfall zu erleiden, zu minimieren, und es wurden Verhaltensweisen trainiert, welche die negativen Folgen eines Lawinenunfalls ebenfalls minimieren. An mehreren Stationen im Gelände wurde mit dem LVS-Gerät trainiert, es wurde über Schneekunde informiert, die Kameradenbergung und Erste Hilfe wurden geübt. 21 7 7 5 8 52 15 Bereits 15 Stunden nach dem Vortragsabend war das Praktikum bis auf seinem letzten Platz ausgebucht. 60 Anmeldungen erreichten uns noch während der Vortrag im Gange war - Internet und Smartphones machen dies möglich! Nach der Registrierung der Teilnehmer und der Einteilung in Übungsgruppen, wurde das Praktikum mit einer kurzen theoretischen Einführung in die Funktionsweise und Verwendung von LVS-Geräten begonnen. Dieser Kurzvortrag wurde von Maurizio Lutzenberger, freier Mitarbeiter bei der Firma Ortovox, gehalten. Gleich anschließend begaben sich die 90 Teilnehmer, welche aus allen Teilen des Landes angereist waren, ins Gelände. Im Rotationsverfahren erhielten sie an vier verschiedenen Stationen Informationen und absolvierten praktische Übungen, von welche auf den folgenden Seiten berichtet wird. Woher kamen die 90 Teilnehmer beim Praktikum 52% Wipptal 21% Brixen, Eisacktal 7% Pustertal 7% Bozen, Unterland 5% Meran, Vinschgau 8% Nordtirol

1. Station LVS-Suche An dieser Station ging es in erster Linie um das praktische Training mit dem Suchgerät. Zu diesem Zweck wurden von Ortovox genügend Lawinenverschüttetensuchgeräte zur Verfügung gestellt oder es konnte mit dem eigenen Gerät geübt werden. Den Teilnehmern wurde beigebracht, den Suchablauf in 3 Fasen einzuteilen: Grobsuche, Feinsuche, Punktortung. Nach einer generellen Einführung und Demonstration wurde in Kleingruppen geübt: - Grobsuche: bis zum ersten akustischen oder optischen Empfang eines verschüttenen LVS. - Feinsuche: die zielgerichtete schnelle Näherung bis auf wenige Meter an den Verschüttungsort. - Punktortung: das Feststellen des exakten Verschüttungsortes und Treffen des Verschüttenten mit der Sonde.

2. Station Kameradenrettung Bei dieser Station wurde darüber referiert, was bei einer Tourenplanung berücksichtigt werden muss. Wichtig sind dabei neben anderen Dingen: - Lawinenlagebericht - Wetter (bereits Tage/Wochen vorher) - Kartenstudium - beste Notrufnummer und Notruf mit Handy (bei entfernter SIM-Karte) Weiters wurden Tips für das richtige Verhalten bei einem Lawinenabgang für die von der Lawine Erfassten und die Beobachter/Kameradenretter gegeben. Im praktischen Teil wurde der Schwerpunkt auf das 'richtige' Schaufeln gelegt. Die Suche und das Finden mit LVS und Sonde ist in der Regel nach wenigen Minuten erledigt. Das Erreichen des Verschütteten im Schnee dauert jedoch um ein Vielfaches länger. Mit einer durchdachten koordinierten Schaufeltechnik gewinnt man hier lebensrettende Zeit. Abschliessend konnten alle Teilnehmer ein Gefühl dafür bekommen, wie sich verschiedene Gegenstände/Materialien beim Treffen mit der Sonde anfühlen. Weiters wurden auch Anleitungen zum Bau einer Schneehöhle gegeben.

3. Station Erste Hilfe Es wurde referiert ueber das unterschiedliche richtige Verhalten bei einer Verschüttungsdauer von weniger und von mehr als 35 Minuten, bei Bewußtwein oder bewußtlos oder keinem Kreislauf mehr: - schnelle Bergung vs. sanfte Bergung - Wärmeerhalt (Folie + Wärmebeutel) - Versorgung von Verletzungen - Grundsätze der HLW (Herz-LungenWiederbelebung) Weiters wurde gesprochen über: - Zusammhänge zwischen Unterkühlung und Sauerstofferbrauch des Körpers - welche Ursachen hat der Erstickungstot oder Kreislaufstillstand in der Lawine - Grundsätze bei der Hubschraubereinweisung

4. Station Lawinenkunde Bei dieser Station wurde von den beiden Profis Dr. Rudi Mair und DI Patrick Nairz in der Praxis gezeigt, worüber sie bereits am Seminarabend referiert hatten. Sie gaben viele praktische Tipps zu folgenden Themen: Schneedeckenaufbau, Entstehung der unterschiedlichen Schneeschichten, Erkennen von Schwachschichten, Mechanismen der Lawinenbildung, Stabilitätstests, welche Hangexpositionen wann gefährlich sind und woran man dies erkennt, sowie der Einfluss des Wetters auf die Schneedecke. Weiters wurde über die richtige Tourenausrüstung gesprochen. Im praktischen Teil wurden Schneeprofile zur Beurteilung der Schneedecke geschaufelt.

Theoretische Einfürung in die LVS-Suche Rudi Mair, Patrick Nairz und Peter Payrer vom BRD Ort des Praktikums: Das Gelände beim Jaufenhaus Günther Ausserhofer und Maurizio Lutzenberger, Ausbildner LVS-Suche