Mag. Simone Pfandl-Pichler LKH-Univ. Klinikum Graz Stabsstelle PR Auenbruggerplatz 19, 8036 Graz simone.pichler@klinikum-graz.at Tel.: ++43 316 385 87791 Fax: ++43 316 385 16942 Presseinformation Zur sofortigen Veröffentlichung Graz, 20. Dezember 2012 Erfolgreicher Start in die nächsten 100 Jahre Die Klinikumsleitung blickt auf ein wirtschaftlich äußerst erfolgreiches Jubiläumsjahr zurück. Auch heuer versorgte das LKH-Univ. Klinikum Graz knapp 500.000 Patienten und setzte mit mehr Bürokratieabbau, mehr individueller Betreuung und Sicherheit für Patienten weitere Akzente. Wenn das LKH-Univ. Klinikum Graz auf das Jahr 2012 zurückblickt, fällt das Hauptaugenmerk in diesem Jahr nicht nur auf die knapp 85.000 stationär und die etwa 408.500 ambulant betreuten Patienten, sondern auch auf das wirtschaftlich erfolgreiche Ergebnis, das durch die Feier eines Doppeljubiläums abgerundet wurde. Wir schließen das Wirtschaftsjahr 2012 nicht nur positiv ab, das erwartete "Betriebsergebnis" ist besser als geplant Dies konnte vor allem durch intelligente Einsparungen im medizinischem Sachaufwand erreicht werden, dies umfasst verbesserte Einkaufskonditionen, Produktstandardisierung und optimierten Sachaufwand, erläutert Mag. Gebhard Falzberger, Betriebsdirektor des LKH-Univ. Klinikum Graz. Bei einem Betrieb in der Größe des Klinikum bergen auch scheinbare Kleinigkeiten großes Sparpotential, wie das Entbürokratisierungsprojekt, welches Betriebsdirektor Falzberger 2011 startete. Bürokratie raubt den Mitarbeitern Zeit, Nerven und Energie. Vor allem die kleinen, meist administrativen Zeitfresser, die bei über 7.200 Mitarbeitern und 500.000 stationären und ambulanten Patienten in Summe bedeutend sind, sollten erkannt und beseitigt werden. Insgesamt wurden 240 Vorschläge gesammelt und es hat sich gezeigt, dass vor allem Bestellabläufe und Zuweisungsformalitäten die Zeitfresser sind. Das Siegerprojekt greift genau einen dieser Bereiche auf. Dazu BD Falzberger: Wir haben mit Hilfe unserer Mitarbeiter vermeidbare Bürokratie identifiziert und beseitigt. Am Zytologischen Institut mussten pro Jahr 210.000 Patienten, also ca. 1.000 Patienten pro Tag, händisch erfasst werden bevor Abstriche etc. untersucht werden konnten. Jetzt erledigen das ein aufgedruckter Barcode und ein Lesegerät. So schaffen wir mehr Zeit für unsere Patienten. 1
Mehr Zeit für die Patienten und eine individuelle Betreuung das ist das Ziel der Pflege im 21. Jahrhundert. Vor 100 Jahren standen 20 Betten in einem Patientenzimmer und Besuche waren nur am Sonntag für eine Stunde erlaubt. In der Mitte des Zimmers hatten Ärzte und Schwestern einen gemeinsamen Arbeitstisch. Heute haben wir durchwegs max. 4-Bett- Zimmer und individuelle, ausgedehnte Besuchszeiten. Statt einem Arbeitstisch gibt es einen modernen, gemeinsamen Stützpunkt und diverse Arbeitsräume auf jeder Station. In den letzten 100 Jahren hat sich die Pflege zu einem gleichwertigen Partner der Medizin entwickelt und stellt damit die bestmögliche, individuelle Versorgung der Patientinnen und Patienten sicher, unterstreicht Pflegedirektorin DKKS Christa Tax, MSc das Zusammenspiel zwischen Pflege und Medizin. Dank moderner Technik und weniger Betten pro Zimmer kann die Pflege auch in einem Universitätsklinikum auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten eingehen ein wichtiger Faktor, damit sich Patienten gut versorgt und wohl fühlen und somit rascher gesund werden. Lange Krankenhausaufenthalte von bis zu drei Wochen sind heutzutage meist nicht mehr notwendig, die durchschnittliche Verweildauer liegt bei ungefähr fünf Tagen. Viele Behandlungen, wie z.b. Graue Star Operationen, können tagesklinisch durchgeführt werden, dabei kann der Patient am selben Tag nach der Operation wieder nach Hause gehen. Die Patienten profitieren durch einen kürzeren Aufenthalt und durch besseres Zeitmanagement. Eine sichere Patientenversorgung und die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen jedes einzelnen Patienten stehen aber weiter im Vordergrund. Das Klinikum wird in den nächsten Jahren die tagesklinischen Leistungen weiter ausbauen, so PD Tax. Eine ganz besonders wertvolle Entwicklung ist die Möglichkeit der Mitaufnahme von Begleitpersonen. Entweder können Eltern im selben Zimmer mit ihrem Kind aufgenommen werden und damit rund um die Uhr bei ihrem kranken Kind sein. Zusätzlich zu diesem bestehenden Angebot wird derzeit an einem Ronald McDonald Haus gleich neben dem Kinderzentrum gebaut, in dem Eltern und auch Angehörige ganz in der Nähe untergebracht werden können. Auch hier steht die individuelle Betreuung des Patienten im Mittelpunkt. Ein weiterer wesentlicher Teil der Patientenbetreuung, Forschung und Lehre, der seit 2010 am LKH-Univ. Klinikum Graz systematisch implementiert wird, ist das Risikomanagement. Besonders Behandlungsfehler am Patienten stehen im Fokus der Öffentlichkeit. Fehler wiegen hier umso schwerer, können sie doch, im Gegensatz zu anderen Bereichen, nicht verharmlost und rückgängig gemacht werden. Umso mehr muss in einem Krankenhaus daran gefeilt werden, potenzielle Fehlerquellen zu analysieren und gezielt Mechanismen zu entwickeln, um Schäden und deren Folgen am Patienten im Voraus zu verhindern. So wurden am Klinikum spezielle OP-Checklisten mit dazugehörigem Team-Time-Out oder ein 2
Allergiearmband bereits erfolgreich eingeführt, um die Patientensicherheit weiter zu steigern. Jedes Jahr finden am LKH-Univ. Klinikum Graz über 40.000 operative Eingriffe statt. Das Team-Time-Out ist eine zusätzliche Sicherheitsstufe vor einer Operation, um Eingriffsverwechslungen zu vermeiden. Alle Fragen der Checkliste müssen beantwortet oder als nicht zutreffend eingestuft werden. Kann eine Frage nicht eindeutig beantwortet werden, ist der Prozess bis zur Klärung zu stoppen. Alle Mitglieder des OP-Teams sind gleichberechtigt an diesem Prozess beteiligt. erläutert der Ärztliche Direktor Univ.-Prof. Dr. Gernot Brunner den Ablauf. Ein großer internationaler Kongress im September hatte unter anderem diese beiden Themen als Schwerpunkt. Auch die Forschung der Med Uni Graz hat weiter an Profil gewonnen. Dazu der Rektor der Med Uni, Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle: Seit der Gründung der Med Uni im Jahr 2004 haben sich die wissenschaftlichen Leistungen mehr als verdreifacht. Die klinisch orientierten Forschungsfelder Neurowissenschaften, Krebsforschung sowie Herz-Kreislauferkrankungen haben sich dynamisch entwickelt. Ein Höhepunkt war die Eröffnung des nunmehr dritten Ludwig-Boltzmann-Instituts unserer Med Uni zum Thema Herzinsuffizienz. Alle diese Leistungen sind nur durch die exzellente Zusammenarbeit mit dem Krankenanstaltsträger und den effizienten und kostenbewussten Umgang mit den vorhandenen Mitteln möglich. Am Klinikum stellt die Pflege jedes Jahr ein Thema in den Mittelpunkt. Das Pflegeziel 2012 war die Sturzprophylaxe. Dazu Pflegedirektorin Tax: Stürze und deren Folgen stellen in Akutkrankenhäusern und Langzeitpflegeeinrichtungen ein relevantes Pflegeproblem dar und sind für die betroffenen Patienten oft mit schwerwiegenden Folgen verbunden. Mit dem Pflegeziel 2012 stellen wir sicher, dass sich jede Pflegeperson mit dem Thema auseinandersetzt, bestehendes Wissen reflektiert und vertieft bzw. neues gewinnt. Zugleich zeigen wir, wie wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse in der Praxis umgesetzt werden können. Die evidenzbasierte Pflege greift ja Themen aus der Praxis auf und belegt wissenschaftlich den Nutzen der Pflegemaßnahmen für Patienten. Die Ausweitung des Tagesklinischen Angebotes, weniger Bürokratie, Maßnahmen zur Verstärkung der Patientensicherheit und individuelle Betreuung zeigen, wer am LKH-Univ. Klinikum auch in den nächsten 100 Jahren im Mittelpunkt steht: der Mensch. 3
Zahlen, Daten & Highlights 2012 des LKH-Univ. Klinikum Graz Mitarbeiterstand: Gesamt: 6.664 davon Ärzte: 738 davon Pflege: 2.346 Patientenbetreuung Ambulante Patienten: ca. 408.581 Stationäre Patienten: ca. 84.840 Belagsdauer (Durchschnitt, in Tagen): 5,12 Anzahl der Betten: 1.584 Bettenauslastung (Durchschnitt): 75% Stationäre Fälle je tatsächlichem Bett: 54 Auszug Highlights Familienfest zum Doppeljubiläum mit über 5.000 Besuchern Internationaler Schmerzkongress Symposium Risikomanagement Inbetriebnahme Tagesklinik an der Univ.-Klinik f. Augenheilkunde Beginn Bauarbeiten Chirurgiekomplex (Projekt LKH 2020) Spatenstich Ronald McDonald Haus Zahlen, Daten & Highlights 2012 der Med Uni Graz Mitarbeiterstand: 1.638 Lehre und Ausbildung Studierende (gesamt): rund 4.050 Absolventen: 530 Auswahlverfahren Human-/Zahnmedizin: Voranmeldungen: 3.041, Antrittsberechtigt: 2.006, Testteilnehmer: 1.686, Studienplätze 366 Forschung 4 Forschungsfelder: Molekulare Grundlagen Lipidassoziierter Erkrankungen, Neurowissenschaften, Krebsforschung, Kardiovaskuläre Erkrankungen Generalthema: Nachhaltige Gesundheitsforschung mit Fokus auf Vorsorge, Früherkennung und Lebensqualität Publikationen: 2.974 Drittmittel: 37,3 Millionen Euro 4
Bildunterschrift (v.l.n.r.): Ärztlicher Direktor Univ.-Prof. Dr. Gernot Brunner, Pflegedirektorin DKKS Christa Tax, MSc, Betriebsdirektor Mag. Gebhard Falzberger und Rektor Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle Fotonachweis: Werner Stieber, LKH-Univ. Klinikum Graz 5