indirekten Gegenvorschlag berücksichtigt? Wahl durch die Generalversammlung: keine Bestimmung -



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Parlamentsdienste Services du Parlement Servizi del Parlamento Servetschs dal parlament Sekretariat der Kommissionen für Rechtsfragen CH-3003 Bern Tel. 031 322 97 19/97 10 Fax 031 322 98 67 www.parlament.ch rk.caj@parl.admin.ch Notiz des Sekretariates der Kommissionen für Rechtsfragen HAN / 5. Dezember 2012 08.080 s Gegen die Abzockerei. Volksinitiative 10.443 s Pa.Iv. Indirekter Gegenentwurf zur Volksinitiative gegen die Abzockerei Vergleich Volksinitiative gegen die Abzockerei indirekter Gegenvorschlag Die nachfolgende Übersicht gibt Aufschluss darüber, welche Forderungen der Volksinitiative vom 1 berücksichtigt werden. Forderung der Volksinitiative 1. Die Generalversammlung stimmt aller Vergütungen des Verwaltungsrates 2. Die Generalversammlung stimmt aller Vergütungen der Geschäftsleitung ja ja; aber die Aktionäre legen in den Statuten fest, ob den Beschlüssen der Generalversammlung bindende oder konsultative Wirkung zukommt Art. 731j (sowie Art. 698 Abs. 2 Ziff. 4 bis ) Art. 731k (sowie Art. 626 Ziff. 8 und Art. 698 Abs. 2 Ziff. 4 bis ) 1 Schlussabstimmungstext Geschäft Nr. 10.443 Vorlage 1 (Änderung vom 16. März 2012 des Obligationenrechts); abrufbar unter http://www.parlament.ch/sites/doc/curiafolgeseite/2010/20100443/schlussabstimmungstext%201%20ns%2 0D.pdf. 1 / 5

3. Die Generalversammlung stimmt aller Vergütungen des Beirates 4. Die Generalversammlung wählt jährlich einzeln die Mitglieder des Verwaltungsrates. 5. Die Generalversammlung wählt jährlich den Verwaltungsratspräsidenten. ja Einzelwahl: ja jährliche Wahl: ja, sofern die Aktionäre in den Statuten nichts anderes bestimmen (max. Amtsdauer: 3 Jahre) Wahl durch die Generalversammlung: ja (die Aktionäre können aber in den Statuten bestimmen, dass der Verwaltungsrat seinen Präsidenten wählt) jährliche Wahl: ja, sofern die Aktionäre in den Statuten nichts anderes bestimmen Art. 731j (sowie Art. 698 Abs. 2 Ziff. 4 bis ) Art. 710 Art. 712 i.v.m. Art. 710 6. Die Generalversammlung wählt jährlich die Mitglieder des Vergütungsausschusses. 7. Die Generalversammlung wählt jährlich die unabhängige Stimmrechtsvertretung. 8. Die Organstimmrechtsvertretung wird untersagt. 9. Die Depotstimmrechtsvertretung wird untersagt. ja Art. 689c Abs. 1 ja Art. 689c Abs. 5 ja Art. 689c Abs. 5 10. Die Aktionäre können elektronisch fernabstimmen. 11. Die Pensionskassen stimmen im Interesse ihrer Versicherten ja, sofern die Aktionäre dies in den Statuten vorsehen teilweise (sofern möglich üben die Vorsorgeeinrichtungen ihre Stimmrechte aus) Art. 701a 701d Art. 71a Abs. 1 BVG 12. Die Pensionskassen legen offen, wie sie gestimmt haben. ja Art. 71a Abs. 2 BVG 2 / 5

13. Die Statuten regeln die Erfolgsund Beteiligungspläne der Organmitglieder. 14. Die Statuten regeln die Anzahl Mandate der Organmitglieder ausserhalb des Konzerns. 15. Die Statuten regeln die Höhe der Renten an die Organmitglieder. 16. Die Statuten regeln die Höhe der Kredite an die Organmitglieder. 17. Die Statuten regeln die Höhe der Darlehen an die Organmitglieder. 18. Die Statuten regeln die Dauer der Arbeitsverträge der Geschäftsleitungsmitglieder. 19. Die Organmitglieder erhalten keine Abgangs- oder andere Entschädigung. Beteiligungsprogramme, Bonifikationen und Tantiemen im Vergütungsreglement, welches von der Generalversammlung genehmigt wird) nein; aber neu Offenlegungspflicht im Vergütungsbericht Grundsätze der Dauer und Kündbarkeit der Verträge im Vergütungsreglement, welches von der Generalversammlung genehmigt wird) grundsätzlich ja; Abgangsentschädigungen sind unzulässig, die Generalversammlung kann aber Ausnahmen genehmigen (mit qualifiziertem Mehr), sofern diese im Interesse der Gesellschaft sind Ziff. 3 i.v.m. Art. Art. 731g Abs. 3 Ziff. 4 i.v.m. Art. Art. 731l (sowie Art. 704 Abs. 1 Ziff. 9 ) 3 / 5

20. Die Organmitglieder erhalten keine Vergütung im Voraus. 21. Die Organmitglieder erhalten keine Prämie für Firmenkäufe und -verkäufe. grundsätzlich ja; Vergütungen im Voraus sind unzulässig, die Generalversammlung kann aber Ausnahmen genehmigen (mit qualifiziertem Mehr), sofern diese im Interesse der Gesellschaft sind nein; aber Prämien stellen Vergütungen dar, über welche die Generalversammlung abstimmt Art. 731l (sowie Art. 704 Abs. 1 Ziff. 9 ) vgl. Art. 731f Abs. 2 i.v.m. Art. 731j und 731k 22. Die Organmitglieder erhalten keinen zusätzlichen Berater- oder Arbeitsvertrag von einer anderen Gesellschaft der Gruppe. 23. Die Führung der Gesellschaft kann nicht an eine juristische Person delegiert werden. 24. Widerhandlungen gegen die der Initiative werden mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren und Geldstrafe bis zu sechs Jahresvergütungen bestraft. Auswahl zusätzlicher (in der Volksinitiative nicht enthaltener) des indirekten Gegenvorschlages: Relevante des indirekten Gegenvorschlages 1. Griffigere Ausgestaltung der Klage auf Rückerstattung ungerechtfertigter Leistungen 2. Konkretisierung der Sorgfaltspflichten in Bezug auf die Festlegung der Vergütungen Art. 678 Art. 107 Abs. 1 bis ZPO Art. 717 Abs. 1 bis 4 / 5

Übergangs- und Schlussbestimmungen (Auszüge) Volksinitiative Art. 197 Ziffer 8 (neu) 8. Übergangsbestimmung zu Art. 95 Abs. 3 Bis zum Inkrafttreten der gesetzlichen erlässt der Bundesrat innerhalb eines Jahres nach Annahme von Artikel 95 Absatz 3 durch Volk und Stände die erforderlichen Ausführungsbestimmungen. Indirekter Gegenvorschlag Ziff. III Übergangsbestimmungen Art. 3 C. Vergütungen bei börsenkotierten Gesellschaften 1 Die Vorschriften zur Genehmigung des Vergütungsreglements und des Gesamtbetrags der Grundvergütung der Mitglieder des Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und des Beirates finden spätestens Anwendung an der ersten ordentlichen Generalversammlung, die mindestens sechs Monate nach dem Inkrafttreten der Änderung vom 16. März 2012 stattfindet. 2 Die Vorschriften zur Genehmigung des Gesamtbetrags der zusätzlichen Vergütung der Mitglieder des Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und des Beirates finden erstmals Anwendung für das Geschäftsjahr, das nach Inkrafttreten der Änderung vom 16. März 2012 beginnt. Ziff. V 1 Dieses Gesetz untersteht dem fakultativen Referendum. 2 Es ist im Bundesblatt zu publizieren, sobald die Volksinitiative «Gegen die Abzockerei» [ ] abgelehnt worden [ ] ist. 2 3 Der Bundesrat bestimmt das Inkrafttreten. 2 Hinweis: Die 100-tägige Referendumsfrist beginnt mit der amtlichen Publikation zu laufen (Art. 141 Abs. 1 BV). 5 / 5