Übungen 1: Weltbevölkerungsentwicklung, BIP Allgemeine Informationen Die Übungen finden in 14-tägigem Rhythmus statt abweichende Termine werden in der Vorlesung und auf der Homepage bekannt gegeben. Die Übung findet im O27/123 statt. Eine Vorleistung wird zur Klausurteilnahme nicht benötigt. Dennoch soll darauf hingewiesen werden, dass sowohl Inhalte der Vorlesungen, Übungen, Zusatzmaterialien und Literatur klausurrelevant sind. Die Besprechung dieses Übungsblattes findet am Mittwoch, den 04.11.2015 Aufgabe 1: Wachstum der Weltbevölkerung 1.1 Wann erreichte die Weltbevölkerung 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7 Mrd. Menschen? Seite 4 Empire der Weltbevölkerung Jahr 8000 v Chr. Menschen 20 Mio. 0 v. Chr 1804 1927 1960 1974 1987 2011 2043 200Mio 1 Mrd. 2 Mrd. 3 Mrd. 4 Mrd. 5 Mrd. 7 Mrd. 9 Mrd.* Ca. 100 Jahre Ca. 45 Jahre Schätzung Quelle: Vereinte Nationen, World Population Prospects: The 2010 Revision, 2011. Heute im Gegensatz zu Früher : Zeit des Zuwachses um 1 Mrd. liegt innerhalb einer Lebensspanne. Zeit der Verdoppelung ( Eigenzeit ) liegt innerhalb einer Lebensspanne 1.2 In welchen Abständen verdoppelte sich die Weltbevölkerung jeweils? (1 zu 2 Mrd., 2 zu 4 Mrd., 3 zu 6 Mrd.) 123 Jahre, 50 Jahre, 40 Jahre
1.3 Welche Wachstumsarten wurden in der Vorlesung vorgestellt und wie können diese formal beschrieben werden? Seite 5 Wachstumstypen Konstantes Wachstum y (t) = c ==> Lineare Funktion y(t) = c * t Lineares Wachstum y (t) = c * y(t) ==> Exponentielle Funktion y(t) = d * exp(d * t) Quadratisches Wachstum y (t) = c * y2(t) ==> Hyperbolische (superexponentielle) Funktion y(t) = c/(d-t) c,d konstant 1.4 Welche drei Szenarien gibt es für die weitere Entwicklung der Weltbevölkerung laut UN bis 2300? Beschreiben Sie für jedes Szenario das vorliegende Wachstumsverhalten bzw. welche Wachstumsart (siehe Aufgabe 1.2) für das jeweilige Szenario nicht vorliegt. Betrachten Sie hierzu Intervalle von 50 Jahren. Seite 11 UN Prognose zur Weltbevölkerung Quelle: WORLD POPULATION TO 2300 UN Report
1.5 Beschreiben und bezeichnen Sie die Demographische Grundgleichung? Welche Unterschiede bestehen zwischen nationaler und globaler Betrachtung? Seite 12 Modelle gemäß demografischer Grundgleichung X n+1 = X n + g(t n ) * X n s(t n ) * X n + m(t n ) X n : Größe der Bevölkerung z.zt. t n bzw. einem zugeordneten Intervall g(t n ): Geburten- bzw. Fertilitätsrate z.zt. t n: g(t n )> 0 s(t n ): Sterebrate z.zt. t n: s(t n )>0 m(t n ): Migration z.zt. t n: m(t n ) >,=,< 0 Fertilitätsrate: unterschiedliche Bedeutung, meist Lebendgeburten. Änderungsarten instationär. Zusatzfrage: Was ist der Unterschied zwischen der Geburtenrate und der Fertilitätsrate? Welche Überlegung liegt der Fertilitätsrate zu Grunde? Die Geburtenrate bzw. Geburtenziffer bezieht sich auf die Geburtenzahl auf ein Jahr sowie auf die Anzahl der Gesamtbevölkerung. Die Fertilitätsrate bzw. Fruchtbarkeitsziffer wird die Geburtenzahl hingegen auf ein "durchschnittliches Frauenleben" bezogen. Entscheidend für die Prognose von Bevölkerungswachstum oder -schrumpfung ist die Fertilitätsrate. Liegt diese bei etwa 2,1 so ist von einer langfristig etwa gleichbleibenden Gesamtbevölkerungszahl auszugehen (sog. Nettoreproduktion). Der theoretische Wert liegt bei 2,0. Migration nicht berücksichtigt. Zusatzfrage II: Kann es sein, dass die Bevölkerung wächst wenn die Geburtenrate eher sinkt und die Fertilitätsrate eher steigt? Zusatzfrage III: Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der deutschen und chinesischen demographischen Entwicklung?
Aufgabe 2: Global Footprint 2.1 Was drückt die Bezeichnung Global Footprint aus? 2.2 Wie groß ist dieser aktuell weltweit? Seite 10 Tragfähigkeit der Erde - ökologischer Fußabdruck Gesamter Ressourcenverbrauch relativ zu regenerativem Ressourcenverbrauch. Derzeitiger Ressourcenverbrauch : 1,5 Globen! Deutschland: 5,1 Globen China: 2,2 Globen Auf Basis europäischen Lebensstandards ca. 4,7 Globen. Auf Basis US Lebensstandards ca. 8 Globen. Quellen: www.footprintnetwork.org und WWF Living Planet Report 2011 Aufgabe 3: Bruttoinlandsprodukt 3.1 Wie ist das Bruttoinlandsprodukt definiert? Wie lautet die Grundgleichung des BIP? Das BIP ist der Marktwert aller für den Endverbraucher bestimmten Waren und Dienstleistungen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitabschnitt hergestellt werden. BIP = Konsum + Investitionen + Staatsausgaben + Nettoexporte
3.2 Welche Möglichkeiten bestehen zur Ermittlung des BIP? Welche Faktoren sind in den unterschiedlichen Methoden enthalten? 3.3 Laden Sie die Veröffentlichung Volkswirtschaftliche Gesamtrechung des Statistischen Bundesamtes herunter, welche umfangreiche Daten des BIP 2014 für Deutschland enthält und betrachten Sie die Werte in den unterschiedlichen Methoden auf Seite 9. https://www.destatis.de/de/publikationen/thematisch/volkswirtschaftlichegesamtrech nungen/zusammenhaengepdf_0310100.pdf? blob=publicationfile
3.4 Was ist der Unterschied zwischen dem nominalen und dem realen BIP? o Nominales BIP = Produktion von Waren und DL bewertet zu laufenden Preisen o Reales BIP = Produktion von Waren und DL bewertet zu konstanten Preisen o Im zweiten Fall heraus rechnen der Inflation 3.5 Welche Kritikpunkte lassen sich gegen das Konzept des BIP vorbringen? o Hausarbeit, Erziehung, Freiwilligenarbeit nicht berücksichtigt o Paradoxe Situationen: Unfall wirkt sich positiv auf BIP aus, da Verletzte (gegen Geld) behandelt werden müssen. Abholzung von Wald und verkauf des Holzes. o Nicht berücksichtigte Faktoren: Gesundheit, Umwelt, Glück,etc. 3.6 Wie ist die Defizitquote definiert? Wie unterscheidet sich der Begriff Übrige Welt von dem Begriff Ausland in der VGR? Aufgabe 4: Innovation 4.1 Was ist Innovation? o die Einführung von etwas Neuem vor allem in Gesellschaft, Politik, Technik oder Wirtschaft, von dem man sich wesentliche Verbesserungen verspricht o die praktische Umsetzung von Ideen in neue Produkte, Dienstleistungen, Prozesse, Systeme undsoziale Interaktionen o nicht ausschließlich ein technischer Vorgang, sondern ein komplexer sozialer Prozess, in dem ökonomische Interessen, gesellschaftliche und betriebliche Kräfteverhältnisse, kulturelle Normen und Wertvorstellungen und weiche Faktoren eine große Rolle spielen. Innovation besteht nicht nur aus neuen Produkten und Verfahren, sondern setzt vor allem auch neue Verhaltensweisen voraus
4.2 In welcher Beziehung stehen Innovation und Wachstum zueinander? Die Basis von Innovationen ist eine Idee, eine Erfindung, eine Invention mit der ein bestehendes Problem zu lösen versucht wird. Erfindungen entstehen teilweise spontan oder werden teilweise systematisch entwickelt. In diesem Anfangsprozess ist ein hohes Maß an Kreativität gefragt, d.h. die Fähigkeit geistig schöpferisch tätig zu sein. Eine Invention (von lateinisch invenire = entdecken, erfinden bzw. inventio = Einfall) für sich alleine betrachtet ist noch keine Innovation. Inventionen umfassen neue Ideen beziehungsweise eine konkrete Konzeptentwicklung in der vormarktlichen Phase (Forschung und Entwicklung). Das reine Hervorbringen einer Idee genügt für eine Innovation nicht erst der wirtschaftliche Erfolg unterscheidet eine Innovation von der Invention. 4.3 Führen Innovation und technischer Fortschritt automatisch zu umweltfreundlicherem Verbrauch? Welcher Effekt wirkt in die gegenteilige Richtung? Nennen Sie Beispiele hierfür? o Bumerang-Effekt / Rebound-Effekt: o Leistungserstellung benötigt weniger Input, Kosten der Leistungserstellung sinken, Verbrauchsverhalten ändert sich zum Negativen, Verbrauch steigt o Beispiel: Papierloses Büro: durch PC und moderne Medien verbrauchen wir mehr Papier als jemals zuvor o Weitere Beispiele: Handys, Computer und ähnliche Elektrogeräte; Reiseverhalten