Suizidalität im Jugendalter

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Transkript:

Die Zahlen dahinter In D sterben pro Jahr ca. Suizidalität im Jugendalter 2.300 Menschen an den Folgen von HIV 7.000 Menschen an illegalem Drogenkonsum 5.700 Menschen im Straßenverkehr 10.000 Menschen am Suizid Statistisch gesehen stirbt ca. jede Stunde ein Mensch in D am Suizid Paul L. Plener Dresden 10.09.2012 Statistisches Bundesamt, www.destatis.de Prävalenz I Suizid: weltweit 14. häufigste Todesursache (16.7/ 100.000 Menschen/ Jahr). Geschlechtsunterschiede nationale Unterschiede Suizidales Verhalten nimmt mit Beginn der Adoleszenz zu, hat einen ersten Gipfel b. 16 Jahren und nimmt im jungen Erwachsenenalter wieder ab Männliche Jugendliche verüben ca. 4 mal so häufig Suizid wie weibliche Jugendliche In D: zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen Nock et al., 2008, Eaton 2007 Geschlecht 5-15 15-25 25-45 m 12 444 1715 w 9 122 447 gesamt 21 566 2162 Schmidke et al., 2008, Statistisches Bundesamt, 2010 1

Prävalenz III- Deutschland Heidelberger Schulstudie: (n= 5759, mittleres Alter: 14.9, SD: 0.73) : 14.4 % Suizidversuche: 7.9 % Suizidpläne: 6.5 % BELLA Studie (n= 2863 Familien, Alter: 11-17) 6 Monatsprävalenz: : 3.8 % Suizidmethoden bei Jugendlichen: Versuche Alter m w 15-24 weich 59,3% 81,6% Würzburg, Suizidversuche: 1989-2003, n=1829 hart 40,7% 18,4% 25+ weich 61,8% 77,2% hart 38,2% 22,8% Ulmer Schulstudie (n=665, Alter: 14-17) Suizidversuche: 6,5 % : 35.9 % Brunner et al., 2007, Resch et al., 2008, Plener et al., 2009 Bogdanovica et al., 2011 Suizidmethoden bei Jugendlichen: Suizide Kanada (n=370 Suizide, 11-18 Jahre) 91,9% harte Methoden, weiche Methoden b. Mädchen häufiger (9,4% vs. 4%) Erhängen nimmt zu in letzten 20 Jahren (n=233, 11-19 Jahre) Soor et al., 2012, Skinner & McFaull, 2012 Suizidmethoden bei Jugendlichen: Suizide EAAD (15 Länder, n=14.738 Suizide, 15-24a, 2000-2005) Erhängen: häufigste Methode (5 mal häufiger bei männlichen Jugendlichen) : 1. Erhängen 2. Vergiftungen 3. Sprung aus großer Höhe : 1. Erhängen 2. Sprung aus großer Höhe 3. Waffen (Schweiz und Finnland: 1. Platz) Länderunterschiede: Ertrinken: häufigste Ursache in Irland Sprung aus großer Höhe:, Luxemburg u., Finnland Värnik et al., 2009 2

Definition I Definition II Suizid: Willentliche Beendigung des eigenen Lebens : Gedanken darüber sich das Leben zu nehmen Suizidplan: Die Formulierung einer spezifischen Methode mittels derer eine Person aus dem Leben scheiden will Suizidversuch: Aktion, die mit der Intention zu sterben ausgeführt wird, jedoch nicht tödlich endet Nock et al., 2008 Nock, 2010 Gedanken und Planung Gedanken und Planung 34% 34% Suizidplanung Suizidplanung 66% 66% 28% 72% Nock et al., 2008, Kessler et al., 1999 Suizidversuche Nock et al., 2008, Kessler et al., 1999 Suizidversuche Ätiologie- Biologie Dysregulation Serotonin: Weniger präsynaptische 5-HT Transporter Upregulation postsynaptischer Rezeptoren Verminderter Nachweis von 5-HIAA im Liquor Noradrenalin: α2- adrenerge Rezeptoren vermehrt Hyperaktivität der HPA Achse Ätiologie: Bildgebung 42 Studien (SPECT, MRT, fmrt, PET) Hinweis auf abweichende Aktivierung in fronto-cingularstriatalem (FCR) Netzwerk (li>re) Entscheidungsfindung Problemlösestrategien Impulsivität Van Heeringen et al., 2011, 2012, Giedd et al., 2009 Braquehais et al., 2012, Brent & Mann 2005, Brent & Melhem 2008, Mann & Curier 2007, Mann, 2003 3

Ätiologie- Genetik Suizidales Verhalten: genetischer Anteil: ca. 30-50% Sowohl Suizide als auch Suizidversuche: familiäre Häufung (auch nach Kontrolle v. psychiatrischen Erkrankungen) Höhere Konkordanzraten b. monozygoten Zwillingen Möglicherweise vermittelt durch Impulsivität Kandidatengene: TPH: Tryptophan Hydroxylase SERT: Serotonin Transporter 5HTR1A, 5HTR2A, 5HTR1B: Serotonin Rezeptoren MAOA: Monoaminooxidase Ergebnis: bislang inkonklusiv Mann et al., 2009, Brent & Mann 2005, Brent & Melhem 2008, Mann & Curier 2007, Mann 2003 Ätiologie- Psychische Krankheit Über 90% der Menschen, die an einem Suizid versterben, leiden an einer psychischen Krankheit Höchstes Risiko für suizidales Verhalten: Affektive Erkrankungen Drogenabusus, Substanzkonsum Impulskontrollstörungen Psychotische Zustände Persönlichkeitsstörungen Esstörungen Störungen des Sozialverhaltens 91% der Jugendlichen: min. 1 Diagnose 70% der Jugendlichen >1 Diagnose 61%: affektive Störung 50%: Störung d. Sozialverhaltens Brent et al., 2009, Cavanagh et al., 2003, Nock et al., 2008, Burszetin & Apter, 2009, Foley et al., 2006, Brausch et al., 2009, Boden et al., 2007, Shaffer et al., 1996 Ätiologie- Schlaf Schlafstörungen Prädiktor f., Versuche und Suizide 2 prospektive Studien b. Jugendlichen (n=392 bzw. 6504, 3 Jahre): Schlafstörungen: Prädiktor f. und Suizidversuche (nach Kontrolle f. Geschlecht, elterl. Depression, vorherige Suizidalität,..) Ätiologie- Soziale u. familiäre Risikofaktoren Bullying (Täter & Opfer) Familiäre Geschichte suizidalen Verhaltens: Suizidversuch der Mutter: verfünffacht Risiko für und Risiko f. Suizidversuch (6-9x). Risiko vor allem erhöht wenn sexueller Mißbrauch der Mutter ev. Impulsivität als Mediator Wong et al., 2011, Wong et al., 2012, Goldstein et al., 2008 Burzstein & Apter, 2009, Shaffer & Craft, 1999, Brown et al., 1999, McKeown et al., 1999, Dube et al., 2001, Melhem et al., 2007, Brodsky et al., 2008 Ätiologie- familiäre Risikofaktoren Ätiologie: Traumatische Ereignisse I Affekt. Störung Elternteil Affekt. Störung Kind Suizidversuch Elternteil Suboptim. fam. Umfeld Vernachlässig./ Missbrauch Impulsive Aggr. Elternteil Impulsive Aggr. Kind Mehrere Studien: Missbrauchserfahrungen Suizidalität (Bruffaerts et al., 2010, Cash & Bridge, 2009, Stein et al., 2010) Sex. Missbrauch: (Stein et al., 2010) : OR: 2,2 Suizidversuche: OR 2,6 Körperliche Misshandlung: : OR: 1,8 Suizidversuche: OR: 1,9 Longitudinale Studie: Suizidversuch: sex. Missbrauch, sex. Missbrauch durch Familienmitglied, Schwere des sex. Missbrauchs (Brezo et al., 2008) Suizidversuch Kind Stressoren Brent & Mann, 2006 Zahl d. traumatischen Erlebnisse: Zusammenhang mit Schwere d. suizidalen Handlung (Plener et al., 2011, Stein et al., 2010) Mehr traumatische Erlebnisse 6 Monate vor SA (OR: 5.5), weniger soziale Unterstützung (OR: 3.37) (Pompili et al., 2011) 4

Ätiologie: Traumatische Ereignisse II N=665, 14-17a, w: 57% : ein event: 52,6% >1 event: 25,5% Suizidversuche: ein event: 23,3% >1 event: 39,5% öfter sex. Missbrauch: 23,3% vs. 8,9% (p=.015) Ätiologie: Traumatische Ereignisse III Jugendliche psychiatr. Patienten (n=508; Alter:12-17), 5a follow up f. Todesfälle Keine Assoziation zw. traumatischen Erlebnissen und : Zahl d. traumatischen Erlebnisse: Risiko f. Suizidversuch : sex. Missbrauch (OR : 2.3, p=.04) u. Zahl d. traumatischen Erlebnisse: Risiko f. Suizidversuch 16 gestorben (8 Suizid, 6 Unfälle, 1 Bronchopneumonie). Deutlicher Zusammenhang zu Zahl der traumat. Erlebnisse b. Unfällen : Fahrer, Elektroleitung, Ertrinken, versehentliche Vergiftung, kein Unterschied b. körperliche Misshandlung Plener et al., 2011 Isohookana et al., 2012 Prädiktoren SV und NSSV Longitudinalstudie (n=2924, 5a) Jugendliche (14-19) : NSSV und SV NSSV: Früheres NSSV Früher Sexualkontakt P: soz. Unterst. Wichstrøm, 2009 Gemeinsam: Weiblich Früherer SV Selbstwert Homo-/Bisex. SV: Probleme: Sozialverhalten P: elterl. Fürsorge Theorien zum Suizid I Präsuizidales Syndrom nach Ringel (1953) Einengung, Situative Einengung: Einengung persönlicher Möglichkeiten Dynamische Einengung: Einengung der persönlichen Gefühlswelt, Reduktion der Abwehrmechanismen Einengung der zwischenmenschlichen Beziehungen Einengung der Wertewelt: Langeweile, Interesselosigkeit, Entwertung Gehemmte und gegen die eigene Person gerichtete Aggression Selbstmordphantasien Joiner, 2005 Interpersonelle-psychologische Theorie Intervention Frühe Intervention sinnvoll Sich wie eine Last fühlen Erworbene Fähigkeit sich selbst zu schädigen Am Besten in Notaufnahme Safety Planning Interventions (SPI) Sich von anderen isoliert erleben Postkarteninterventionen hilfreich Suizidwunsch + ACS Stanley 2012, Stanley & Brown, 2008, Robinson et al., 2012 5

Prävention Ereignisse: Streß Suizidale Handlung A bis E Affekt. od. psych. Leiden B D Impulsivität C D C Hoffnungslosigkeit F Zugang let. Mittel Imitation G Präventionsstrategien A: Aufklärungsprogramme: Öffentlichkeit, Ärzte, Gatekeeper B. Screening f. Menschen mit Risiko Behandlung C: Pharmakotherapie D: Psychotherapie E: Nachsorge nach Suizidversuch F: Restriktion d. Zugangs zu letalen Methoden G: Richtlinien f. Medien Mann, 2005 10 Alarmsignale Mitteilung sterben oder sich das Leben nehmen zu wollen Zunehmender Substanzkonsum Ausdruck von Sinnlosigkeit Anzeichen von Ängstlichkeit (incl. Änderung der Schlafgewohnheiten) Das Gefühl äußern in Situationen gefangen zu sein Gefühl der Hoffnungslosigkeit Sozialer Rückzug Ungewöhnlicher Ausdruck von Ärger und Wut Rücksichtloses Verhalten Zeichen von Stimmungsänderungen Rudd et al., 2006, Wintersteen et al., 2007?????? Umgang mit suizidalen Krisen I Wie würden SIE nach Suizidalität fragen? Suizidalität: Haben Sie schon daran gedacht, sich das Leben zu nehmen? Vorbereitung: Denken Sie bewußt daran oder drängen sich derartige Gedanken, auch wenn Sie es nicht wollen, auf? Ankündigungen: Haben Sie schon über Ihre Absichten mit jemandem gesprochen? Einengung: Haben sich Ihre Interessen, Kontakte zu anderen etc. gegenüber früher reduziert? Sonneck, 2000 Umgang mit suizidalen Krisen II Wer fragt macht nichts falsch Weder durch Fragebogenuntersuchungen (Gould et al., 2005), noch durch persönliche Ansprache (Crawford et al., 2011) wird Schaden angerichtet Fragen wird von Betroffenen eher als entlastend beschrieben (Gould et al., 2005) CAVE: Falls Ihr Gegenüber suizidal erscheint- FRAGEN SIE DANACH! 6