Selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität im Kindes- und Jugendalter. Paul L. Plener KJPP VO Ulm

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1 Selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität im Kindes- und Jugendalter Paul L. Plener KJPP VO Ulm

2 Überblick Selbstverletzendes Verhalten Definition Prävalenz Ätiologie Umgang mit SVV Suizidalität Definition Prävalenz Ätiologie Umgang mit Suizidalität Gemeinsamkeiten und Differenzen

3 Selbstverletzung- ganz alt Ältestes literarisches Zeugnis (5. Jhdt. vor Christus) aus Herodot, 6. Buch Ovid, Metamorphosen, Liber octavus Oedipus Rex, Sophocles Catull c. 63, v.x, Attis: Religiös motivierte Selbstverletzungen (Christentum, Islam,..) Favazza 1992, 1998

4 Selbstverletzung- ganz neu Doch sie liebte die Klinge, liegt in der Klinge keiner würde sie je verstehen, ihre Liebe zur Klinge Sie ging einen Schritt weiter, einen Schnitt weiter der beste Freund liegt ein Griff weiter Caspar: Rasierklingenliebe

5 Selbstverletzendes Verhalten- Internet

6 Definition

7 Definition Bewusste, freiwillige und direkte Zerstörung von Körpergewebe, ohne suizidale Absicht, die sozial nicht akzeptiert ist Lloyd-Richardson et al. 2007; Nitkowski & Petermann, 2009

8 Wie häufig ist selbstverletzendes Verhalten?

9

10

11 Prävalenz: D Lebenszeit: 25.6% 1-Jahr: 14.9% 6-Monate: 14.2% Plener et al., 2009, Brunner et al., 2007

12 Prävalenz- Jugendliche: NSSI Plener et al n=18 M: 19,3% 37,2 33, , ,4 23,2 25,6 21,4 21, ,9 16, ,9 13,9 10 8,4 9,6 5 3,7 5,

13 Prävalenz NSSV Ulm und ADK NSSV 170 (25,6 %) Häufigkeit 1 Mal: 44 (6.6 %) 2 Mal: 42 (6.3 %) 3 Mal: 21 (3.2 %) 4 Mal oder häufiger: 63 (9.5 %) Plener et al., 2009

14 Ergebnisse: 6-Monatsprävalenz Täglich Wöchentlich Gedanken: 24.3 % (m: 16.3 %, w: 30.4 %; p=.0012) Monatlich 1-5x Nie Handlungen: 14.2 % (m: 11 %, w: 16.7; p=.16)

15 Ergebnisse Wie alt warst Du als Du begonnen hast Dich selbst zu verletzen? 40, 00% 37,50% 35, 00% 30, 00% 25, 00% 25,00% 20, 00% 15, 00% 12,50% 10, 00% 5,00% 2,50% 3,13% 6,86% 9,38% 3,13% 0,00% <10a 10a 11a 12a 13a 14a 15a 16a

16 Verlauf N=1802, Jahre, 7 Wellen: Moran et al., 2011

17 Wie entsteht selbstverletzendes Verhalten?

18 Entstehungsbedingungen: Biopsychosoziales Modell Umwelt Verhalten SVV Biologie Kognitionen Affekte Walsh 2006

19 Entstehungsbedingungen: Biopsychosoziales Modell Umwelt Verhalten SVV Biologie Kognitionen Affekte

20 Psychiatrische Komorbiditäten Depression Angststörungen Substanzkonsum Störungen des Sozialverhaltens Essstörung PTSD Schizophrenien Persönlichkeitsstörungen Klonsky 2007, Brunner et al. 2007

21 Aber die Frage bleibt. WARUM MACHEN DIE DAS

22 Die Verstärker selbstverletzenden Verhaltens I Autonom +: APR Erreichen positiv erlebter Zustände -: Beenden aversiv erlebter Zustände Nock et al. (2007)

23 Die Verstärker selbstverletzenden Verhaltens I Autonom +: Erreichen positiv erlebter Zustände -: ANR Beenden aversiv erlebter Zustände Nock et al. (2007)

24 Die Verstärker selbstverletzenden Verhaltens II Sozial +: SPR Auftretenswahrscheinlichkeit eines externen Ereignisses erhöhen -: Beeinflussung aversiver externer Umstände Nock et al. (2007)

25 Die Verstärker selbstverletzenden Verhaltens II Sozial +: Auftretenswahrscheinlichkeit eines externen Ereignisses erhöhen -: SNR Beeinflussung aversiver externer Umstände Nock et al. (2007)

26 Wie reagiert man bei selbstverletzendem Verhalten?

27 Umgang mit SVV Medizinische Behandlung zuerst (Schnitte versorgen, etc.) Nicht geschockt reagieren Nie direktiv sein oder ein Urteil fällen Gefühle ernstnehmen. Angebot zuzuhören Respektvolle Neugier Wichtig: SVV ist ein Coping-Mechanismus und keine bizarre Angewohnheit. SVV ist Suizid vorzuziehen Hoffnung aufbauen- Therapeutensuche anbieten

28 and now to something completely different (?) Suizidalität im Jugendalter Le Suicide (1877) Edouard Manet

29 Definition Suizid: Willentliche Beendigung des eigenen Lebens Suizidgedanken: Gedanken darüber sich das Leben zu nehmen Suizidplan: Die Formulierung einer spezifischen Methode mittels derer eine Person aus dem Leben scheiden will Suizidversuch: Aktion, die mit der Intention zu sterben ausgeführt wird, jedoch nicht tödlich endet Nock et al., 2008

30 Einführung III Suizidgedanken 34% 66% Suizidplanung Nock et al., 2008, Kessler et al., 1999 Suizidversuche

31 Einführung III Suizidgedanken 34% 66% Suizidplanung 28% 72% Nock et al., 2008, Kessler et al., 1999 Suizidversuche

32 Prävalenz I Suizid: weltweit 14. häufigste Todesursache (16.7/ Menschen/ Jahr). Geschlechtsunterschiede nationale Unterschiede Für Jugendliche (12-17 Jahre) weltweit Lebenszeitprävalenz: % Suizidgedanken % Suizidversuche Suizidales Verhalten nimmt mit Beginn der Adoleszenz zu, hat einen ersten Gipfel b. 16 Jahren und nimmt im jungen Erwachsenenalter wieder ab Männliche Jugendliche verüben 5-6 mal so häufig Suizid wie weibliche Jugendliche In D: zweit- bis dritthäufigste Todesursache bei Jugendlichen Nock et al., 2008, Eaton 2007

33 Prävalenz II- Deutschland 2006: 9765 Suizide; 2007: 9402 Unter 15: 29, 15-20: 202 (ca durch Verkehrsunfälle) Schmidke et al., 2008, Statistisches Bundesamt

34 Prävalenz III- Deutschland Heidelberger Schulstudie: (n= 5759, mittleres Alter: 14.9, SD: 0.73) Suizidgedanken: 14.4 % Suizidversuche: 7.9 % Suizidpläne: 6.5 % BELLA Studie (n= 2863 Familien, Alter: 11-17) 6 Monatsprävalenz: Suizidgedanken: 3.8 % Ulmer Schulstudie (n=665, Alter: 14-17) Suizidversuche: 6,5 % Suizidgedanken: 35.9 % Brunner et al., 2007, Resch et al., 2008, Plener et al., 2009

35 Ätiologie- Biologie Dysregulation Serotonin: Weniger präsynaptische 5-HT Transporter Upregulation postsynaptischer Rezeptoren Verminderter Nachweis von 5-HIAA im Liquor Noradrenalin: α2- adrenerge Rezeptoren vermehrt Hyperaktivität der HPA Achse Brent & Mann 2005, Brent & Melhem 2008, Mann & Curier 2007, Mann, 2003

36 Ätiologie- Genetik Suizide u. Suizidversuche: familiäre Häufung (auch nach Kontrolle v. psychiatrischen Erkrankungen) Höhere Konkordanzraten b. monozygoten Zwillingen Möglicherweise vermittelt durch Impulsivität 6 Kandidatengene: TPH: Tryptophan Hydroxylase SERT: Serotonin Transporter HTR1A, HTR2A, HTR1B: Serotonin Rezeptoren MAOA: Monoaminooxidase Ergebnis: bislang inkonklusiv Brent & Mann 2005, Brent & Melhem 2008, Mann & Curier 2007, Mann 2003

37 Ätiologie- Psychische Krankheit > 90% der Suizide Höchstes Risiko: Affektive Erkrankungen Drogenabusus, Substanzkonsum Impulskontrollstörungen Psychotische Zustände Persönlichkeitsstörungen Esstörungen Störungen des Sozialverhaltens B. Adoleszenten: Depression Brent et al., 2009, Cavanagh et al., 2003, Nock et al., 2008, Burszetin & Apter, 2009, Foley et al., 2006, Brausch et al., 2009, Boden et al., 2007

38 Ätiologie- Soziale Risikofaktoren Sexueller Mißbrauch und körperliche Mißhandlung Familiäre Geschichte suizidalen Verhaltens: Suizidversuch der Mutter: Risiko für Suizidgedanken (5x) und Risiko f. Suizidversuch (6-9x). Risiko vor allem erhöht wenn sexueller Mißbrauch der Mutter Gewalt miterleben Bullying (Täter & Opfer) Vorangegangener Suizidversuch: zw. ¼ und 1/3 der Jugendlichen wiederholen Suizidversuch (größtes Risiko: 6 Monate bis 1 Jahr) Burzstein & Apter, 2009, Shaffer & Craft, 1999, Brown et al., 1999, McKeown et al., 1999, Dube et al., 2001, Melhem et al., 2007, Brodsky et al., 2008

39 10 Alarmsignale Mitteilung sterben oder sich das Leben nehmen zu wollen Zunehmender Substanzkonsum Ausdruck von Sinnlosigkeit Anzeichen von Ängstlichkeit (incl. Änderung der Schlafgewohnheiten) Das Gefühl äußern in Situationen gefangen zu sein Gefühl der Hoffnungslosigkeit Sozialer Rückzug Ungewöhnlicher Ausdruck von Ärger und Wut Rücksichtloses Verhalten Zeichen von Stimmungsänderungen Rudd et al., 2006, Wintersteen et al., 2007

40 ?????? Wie würden SIE nach Suizidalität explorieren?

41 Umgang mit suizidalen Krisen I Suizidalität: Haben Sie schon daran gedacht, sich das Leben zu nehmen? Vorbereitung: Denken Sie bewußt daran oder drängen sich derartige Gedanken, auch wenn Sie es nicht wollen, auf? Ankündigungen: Haben Sie schon über Ihre Absichten mit jemandem gesprochen? Einengung: Haben sich Ihre Interessen, Kontakte zu anderen etc. gegenüber früher reduziert? Sonneck, 2000

42 Umgang mit suizidalen Krisen II Erhöhte Suizidgefahr: Jede Äußerung über weitere Selbstmordabsichten Konkrete Angaben über die geplante Durchführung des Suizids Die Auswahl und Beschaffung der Suizidmittel Ausführung des vorangegangenen Suizidversuchs in Isolation mit geringer Rettungswahrscheinlichkeit Vorangegangene Suizidversuche Vorliegen von depressiven Episoden oder Dysthymie, bei Persönlichkeitsstörungen und Psychosen Fehlende oder unzureichende Distanzierung vom SV Sonneck, 2000

43 CAVE: Falls Ihr Gegenüber suizidal erscheint- FRAGEN SIE DANACH! Crawford et al., 2011

44 Theorien zum Suizid Präsuizidales Syndrom nach Ringel (1953) Einengung, Situative Einengung: Einengung persönlicher Möglichkeiten Dynamische Einengung: Einengung der persönlichen Gefühlswelt, Reduktion der Abwehrmechanismen Einengung der zwischenmenschlichen Beziehungen Einengung der Wertewelt: Langeweile, Interesselosigkeit, Entwertung Gehemmte und gegen die eigene Person gerichtete Aggression Selbstmordphantasien

45 Theorien zum Suizid II Sich wie eine Last fühlen Joiner, 2005

46 Theorien zum Suizid II Sich wie eine Last fühlen Sich von anderen isoliert erleben Joiner, 2005

47 Theorien zum Suizid II Sich wie eine Last fühlen Erworbene Fähigkeit sich selbst zu schädigen Sich von anderen isoliert erleben Joiner, 2005

48 Ist Selbstverletzung suizidales Verhalten?

49 Ist Selbstverletzung suizidales Verhalten? JEIN

50 Selbstverletzendes Verhalten Suizidalität I Suizid SVV Intention Existenz beenden Streßabbau, besser fühlen Lethalität Hoch, oft med. Behandl. Niedrig, wenig med. Behandl. Chronizität Infrequent Repetitiv Methoden Oft eine Methode Häufig mehrere Methoden Kognitionen Reaktionen d. Umwelt Sterben, Suizidale Gedanken Anteilnahme, Besorgnis Erleichterung, keine Todesged. Angst, Ekel, Feindseligkeit Danach Meist keine Erleichterung Erleichterung, Beruhigung Demographie Am häufigsten ältere Männer Am häufigsten weibliche Jugendliche Prävalenz 100/ Versuche ~1400/ Muehlenkamp 2005, Graff & Mallin 1967, Pao 1969, Pattison & Kahan 1984

51 Selbstverletzendes Verhalten Suizidalität II Junge Erwachsene (n=3069, Alter: 18-24): SVV starker Prädiktor für selbstverletzendes Verhalten Wahrscheinlichkeit f. suizidales Verhalten steigt mit Häufigkeit von SVV (bis zu 50) Beide Gruppen: mehr Traumatische Erlebnisse, mehr subjektiver psychischer Stress, weniger protektive Faktoren 60 % der Studenten mit SVV gaben keine Suizidalität an Möglicherweise Copingstrategie- wenn SVV nicht ausreicht : Suizidalität Erwachsene psychiatr. Patienten (n=117, Alter: 17-37) Pat.mit SVV: höhere Wahrscheinlichkeit min. einen SV unternommen (81,7 % vs. 18,3 %) Korrelation zw. SVV Zahl und Zahl d. SV Whitlock & Knox, 2007, Andover & Gibb, 2010

52 Die wichtigste Botschaft zum Schluß: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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