KAPITEL I - DER TON. oder: Wie kommen die Instrumente zum Klingen?

Ähnliche Dokumente
Saiteninstrumente. Streichinstrumente

Musik! Musik! Die Musikinstrumente werden in drei Kategorien eingeteilt. Zupfinstrumente. Klavierinstrumente. Streichinstrumente

Fagott. Man pustet in das Rohrblatt und benutzt die Klappen, um Töne zu erzeugen.

Musikwiederholung. Notenwerte: (schreib die Note und die Anzahl der Schläge)

Praxis Grundschule 5/2008 Lösungen

Wir machen Töne mit dem Körper

6-10 KREATIV INSTRUMENTE SACH INFORMATION SCHLAGINSTRUMENTE BLASINSTRUMENTE

Begleitmaterial Maxi (10-12 Jahre) zum. Kindermusikfest. Es spielt die NDR Radiophilharmonie.

Physik & Musik. Gitarre. 1 Auftrag

Arbeitsblatt: Fragen zur Sendung

Klexse- Experimente erprobt von Manfred Martin und Bernd Setzer

Arbeits- und Informationsblätter zum Kopieren

Physik & Musik. Monochord. 1 Auftrag

VORANSICHT. Auf den Tisch trommeln, in die Flasche pusten

Begleitmaterial Midi (7-9 Jahre) zum. Kindermusikfest. Es spielt die NDR Radiophilharmonie.

Musikschule. Instrumente

INSTRUMENTENKUNDE der Musikgesellschaft Niederwil / SG

Stationenbetrieb Akustik. Erzeugen von Tönen Schallwellen Schallausbreitung Ton, Geräusch, Knall Stimmmuster

A Richtungshören. Dieses Experiment wird zu zweit durchgeführt.

Töne, Klänge und Geräusche Arbeitsblatt

2. Schallentstehung. Erstellt: 03/2005 Hannes Raffaseder / FH St. Pölten / Telekommunikation und Medien 1/25

Die Musikinstrumente

Die Phonetik von Tonhöhe

Die Flaschenorgel - Wie entstehen hohe und tiefe Töne?

Erläuterungen zu AB 1

Jennifer Marie Kuklinski, Bochum. Voransicht. Azmari-Quartett (frühere Besetzung).

II. Systematik der Musikalien

Versuch 9: Kochen mit Sonnen-Energie

Ich bitte, dieses Quiz nicht mit tierischem Ernst zu betreiben: Es soll Spaß machen, spannend sein und dadurch die Lernmöglichkeit erhöhen.

Das Monochord Eine Bauanleitung

Instrumentenratgeber. der Winterthurer. Musikschulen

Bechertelefon. Vergleicht, wie sich das Flüstern der anderen Kinder durch die verschiedenen Telefone anhört.

COPYRIGHTED MATERIAL. Alle Gitarren ob sie nun lila gestrichen und mit Totenköpfen und Blitzen verziert sind. Take-off! Die Anatomie der Gitarre

DIE FAMILIE DER STREICHINSTRUMENTE

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lernwerkstatt für die Klassen 5 bis 6: Schall - Physik und Musik

Das Bandtagebuch mit EINSHOCH6 Folge 13: BASTIS KLAVIERWERKSTATT

THEMENSTELLUNG: 30 Minuten Instrumentalunterricht können ganz schön lang(weilig!) sein. Oder?

HOLZBLASINSTRUMENTE.

Systematik der Noten

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lernstationen Musik: Instrumente / Musikinstrumente

Instrumente BAND 116 SEHEN HÖREN MITMACHEN

Ein Schall entsteht. Weiterführende Experimente und Erklärungen

Die ersten Schritte auf der Gitarre

Jugend musiziert Kategorien, Teilnehmerzahlen auf Regional-, Landes- und Bundesebene

Die Physik des Klangs

Hier einige der Versuchskarten für den Versuch der Woche : Nein!

GFS Die Trompete. 1. Die Geschichte der Trompete

Musik 2.0 «Bruno Mars Marry you»

"2 kleine technische Tricks, die deine Zuhörer in Erstaunen versetzen..."

Musikerziehung 5. Klasse

Probiere das Telefon zusammen mit einem anderen Kind aus. Wie lang kann der Schlauch maximal sein, damit ihr euch noch versteht?

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lernwerkstatt: Die Blasinstrumente. Das komplette Material finden Sie hier:

JUGENDDIENST ÜBERETSCH: Gitarrekurs 01/2003 Andreas Hanny Seite 1

AUF ENTDECKUNGSREISE DURCH ANTON BRUCKNERS GEBURTSHAUS

BLECHBLASINSTRUMENTE.

Generator (Wellenform) Resonator (Klangformung / Filter) Schallabstrahlung. Generator Resonator 1 Resonator 2 Resonator n Schallabstrahlung

Station 1a. Die Stimmgabel

Schall ist: durch die Lu0 (oder ein anderes Medium) übertragene Schwingungsenergie.

Information zum Junior-Orchester der Blasmusik Hafnerbach, sowie zu verschiedenen Blasinstrumenten in der Kapelle

Nachbau eines menschlichen Stimmapparates

Systematik Noten der Musikbibliothek

9. Akustik. I Mechanik. 12. Vorlesung EP. 7. Schwingungen 8. Wellen 9.Akustik

Die schnelle Stunde Musik

Fast alle Geheimnisse der Mandoline und der Gitarre

Metrum Rhythmus Hören Bewegung Ganzkörperlich / Tanz und feinmotorisch (z.b. Glockenspiel oder Blockflöte - im zweiten Unterreichtsjahr)

Schall Was ist das? Eine Einführung in die KiNT-Unterrichtsmaterialien. Ralph Schumacher

RHYTHM NATURE CULTURE Die Welt der Schlaginstrumente

Peter und der Wolf. Ein Lapbook von: erstellt im: Lapbookvorlagen

Die Klangbeispiele zu diesem Beitrag befinden sich auf der CD 2 zu RAAbits Realschule Musik (Mai 2005) als Track Voransicht

Eine gute musikalische Ausbildung bringt viele Vorteile für Kinder und Jugendliche:

Versuche mit Stimmgabeln: Schwingst du mit? 2 Stimmgabeln wenn du magst: ein Weinglas (mit dünnen Wänden)

Musikinstrumente Stimme Beitrag 8 Lernzirkel Streichinstrumente Schulstunden (ca. 2 Stationen pro Stunde) VORANSICHT

Lösungsblatt Richtungshören

SAZ BUCH. Kurzhals Bağlama lernen. leicht verständlich für Kinder und Erwachsene. Bekannte Liedbeispiele mit Bildern & Videos

Systematik der Tonträger

Physik & Musik. Stehende Wellen. 1 Auftrag

KEINE MUSIK OHNE PHYSIK ANHANG II

Inhalt. 1. Einleitung Phonetik und Phonologie Übungen Lektüre zur Vertiefung... 72

Musikschule. im Kulturhof Itzehoe

h.- j. sommer burgweg 2 ch 4702 oensingen tel (0) fax ++41 (0)

Mein Körper. Was ich alles kann

LERNE MIT SPASS! VOGGY S UND BONGO-SCHULE. t CD

2 ABC. Alle Rechte vorbehalten.

LA BALLE ROUGE ET QUATUOR

C05 Löseabstand WERKZEUGE & HILFSMITTEL HOHNER MUNDHARMONIKA WORKSHOP. Werkzeug 2: Lösblättchen mit Zentrierschlüssel. Werkzeug 3: Haken mit Angel

Hast du Töne? Luftige Klänge. Begleitmaterial zur DVD im Schulmediencenter Vorarlberg by er

Flöteninstrumente Rohrblattinstrumente Orgel

4.6 Schwingungen mit mehreren Freiheitsgraden

Hinweise zu Klangrätsel

ANHANG MASSE UND GEWICHTSKRAFT

Klavier Deckel. Boden. Saiten. Dämpfer. Rahmen. Tastatur. Pedale. by er

Hast du Töne? Saiten-Klänge. Begleitmaterial zur DVD im Schulmediencenter Vorarlberg by er

Alle Rechte an der Zusammenstellung dieses Buches beim VOGGENREITER VERLAG. Satz und Layout: B & O

Erläuterungen zu AB 1 + 2

Moll. Viertelnote. Notenwert. Intervall

Singen und Musizieren

Membranophone. Fellklingende Instrumente (Fellinstrumente) Pauken. Trommeln. Reibetrommeln. Mirlitone. Kesselpauke / Handpauke

Was kannst du beobachten?

Die Blockflöte akustisch beleuchtet. Hans-Christof Maier

Das Trumscheit. Ein kleiner Exkurs über ein fast vergessenes Instrument von Dr. Ina Lemm

Transkript:

JOSCHI KRÜGER PROJEKT-TRIADIS KAPITEL I - DER TON oder: Wie kommen die Instrumente zum Klingen? Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verfassers. 2005 by Joschi Krüger

Wie entsteht überhaupt Musik? Wie kommen die Instrumente zum Klingen? Zunächst ein Vorschlag: untersucht doch mal alle möglichen alltäglichen Gegenstände daraufhin, ob man ihnen durch Klopfen, Reiben, Blasen, usw. Töne, Klänge oder Geräusche entlocken kann. Habt Ihr z.b. schon einmal mit nassem Finger am geschliffenen Rand eines Weinglases gerieben? Oder, noch einfacher,- Ihr stellt Euch ein Perkussionsensemble zusammen, also eine kleine Gruppe von Schlaginstrumenten: auf Steine, Holzstücke, leere Dosen usw. könnt Ihr mit den Händen oder anderen Gegenständen klopfen; an geriffelten Verpackungen, wie z.b. Wellpappe, könnt Ihr schrapen (trotz ihres Namens wird nämlich auf Schlag - Instrumente nicht nur geschlagen); schließlich könnt Ihr (z.b. mit Reis oder Salz) gefüllte Dosen, Schachteln, usw. schütteln. Wie wär s mit einem kleinen Konzert?... Oder,- Ihr bastelt Euch mit zwei, drei Handgriffen eine primitive Trommel: wenn Ihr von einem Luftballon das Mundstück großzügig abschneidet, läßt sich das Gummi gut über eine runde Keramikschüssel spannen. Vorsicht, die Schüssel rutscht leicht weg! (... wenn Ihr den Luftballon vorher einmal aufblast, läßt sich das Gummi besser dehnen.) Statt mit Trommelschlegeln könnt Ihr mit einfachen Stöckchen oder mit den bloßen Händen darauf trommeln. Wenn Ihr ein bißchen Salz auf das Gummi streut, könnt Ihr nach dem Schlag beobachten, daß die Salzkörner solange hüpfen, wie der Ton klingt. Der Ton entsteht nämlich durch die Schwingung der Membran (das heißt: des Gummis bzw., bei richtigen Trommeln, des Fells). Genauso entsteht übrigens bei Saitenintrumenten der Ton durch die Schwingung der Saite/n. Wozu aber dient die Schüssel?- Vielleicht ist Euch schon aufgefallen, daß Hohlkörper (Dosen, Flaschen, usw.) intensiver und länger klingen als Festkörper (Steine, Stöcke, usw.). Das liegt nicht am Material, wie Ihr am Vergleich eines Holzbretts mit einem Holzkästchen überprüfen könnt, sondern an der Luft im Hohlraum. Der entscheidende Grund dafür, daß wir Musik hören, ist die Fähigkeit der Luft, zu schwingen. (Die Luft trägt die Schwingungen weiter an unser Ohr und gibt sie an die unzähligen Flimmerhärchen im Innenohr weiter. Die leiten diese Reize schließlich ans Gehirn weiter.) Diese Luftschwingungen können in einem Hohlkörper verstärkt werden. Man nennt ihn deshalb auch Resonanzkörper (vom lateinischen resonare = widerhallen). Der ist vor allem für Saiteninstrumente sehr wichtig, da die Saiten sonst nur sehr leise klingen. 2

Habt Ihr schon einmal auf einer Flasche geblasen? Dazu müßt Ihr die Flaschenöffnung so an die Lippen halten, daß beim Blasen Euer Luftstrom an der gegenüberliegenden Kante gebrochen wird. (Wenn Ihr die Lippen spannt wie beim Lächeln, wird der Luftstrom besser gebündelt!) So entsteht ein relativ lauter, klarer Ton. Die Tonhöhe hängt vor allem von der Länge des Flaschenhohlraums ab. Füllt Ihr die Flasche mit Wasser, wird der Hohlraum kürzer, und dadurch der Ton höher Das entspricht der Tonerzeugung auf der Flöte.- Ihr könnt aber auch noch auf einem anderen Weg verschiedene Töne erzeugen: nämlich durch unterschiedlich starken Blasdruck und Lippenspannung. Dieses Überblasen ist für alle Blasinstrumente von Bedeutung. Eine andere Möglichkeit, den Luftstrom in Schwingung zu versetzen, besteht in der Verwendung einer sogenannten Zunge. Das Prinzip könnt Ihr Euch durch einen Grashalm oder durch einen Luftballon vor Augen führen: Wenn Ihr einen Grashalm zwischen Euren beiden Daumen einspannt und dann durch den Schlitz zwischen ihnen blast, entsteht ein etwas penetranter, näselnder Ton. Ähnlich ist der Effekt, wenn Ihr aus einem Luftballon die Luft entweichen laßt und dabei das Mundstück mehr oder weniger straff spannt. Der Ton entsteht durch periodische (d.h.: schnelle, regelmäßige) Unterbrechungen des Luftstroms. Bei den Instrumente sind die Zungen entweder aus Schilfrohr gefertigt, wie bei den Rohrblattinstrumenten,- oder aus Metall, wie bei der Maultrommel, der Mundharmonika, dem Akkordeon, sowie bei einigen Orgelpfeifen. Nach einem ähnlichen Prinzip wird übrigens auch der Ton bei Blechblasinstrumenten erzeugt; allerdings übernehmen hier die vibrierenden Lippen des Bläsers die Rolle zweier gegeneinanderschlagender Zungen (also etwa so, wie bei unserem Luftballonversuch). Ja,- sogar unsere menschliche Stimme kommt so zum Klingen; nämlich indem die Stimmbänder im Kehlkopf gegeneinander schlagen. 3

Auf den folgenden Seiten schauen wir uns die wesentlichen Instrumente des klassischen Sinfonieorchesters an. Wir beginnen mit den Streichinstrumenten. Ihr seht sie auf der rechten Seite abgebildet: Diese abgebildeten Instrumente haben alle: a) einen Resonanzkörper mit Schallöchern in f-form, zwischen denen der Steg angebracht ist; b) einen Hals mit Griffbrett, Sattel und Wirbelkasten, der in der Form einer Schnecke ausläuft; und c) vier Saiten. Die Saiten sind am unteren Ende des Resonanzkörpers am Saitenhalter befestigt, sowie, am Ende des Halses, an drehbaren Wirbeln. Dazwischen werden sie über Steg und Sattel gespannt. Zwischen diesen beiden Endpunkten wird die Saite durch Streichen mit einem Bogen ( arco ) oder Zupfen mit den Fingern ( pizzicato ) zum Schwingen gebracht. Durch Drehen der Wirbel kann man die Spannung der Saiten verändern: je stärker die Spannung, desto höher der Ton, und umgekehrt. Auf diese Weise stimmt man die Saiten vor dem Spielen. Die Tonhöhe wird auch von der Saitenlänge bestimmt. Deshalb klingen die kleinen Instrumente höher als die großen. Die Saiten können aber auch durch Fingergriffe auf dem Griffbrett verkürzt werden. Das ist die normale Spielweise.- Darüber hinaus kann man die Saiten auch noch durch bloßes Auflegen eines Fingers auf einen der Knotenpunkte unterteilen: die Saite schwingt dann auf beiden Seiten des Knotenpunktes in entgegengesetzter Richtung. Die Knotenpunkte liegen bei den ganzzahligen Unterteilungen der Saite (also 1:2; 1:3; 1:4; usw.). Die dabei entstehenden Töne nennt man Flageolett -Töne. Mehr erfahrt Ihr über die Schwingung und Teilung der Saiten im Bastelheft unter: Bastel- bzw. Spielanleitung zum Monochord. 4

5

Bei Blasinstrumenten schwingt die Luftsäule im Instrument, indem sie sich verdichtet, bzw. verdünnt (die beiden oberen Abbildungen links). Die Tonhöhe hängt vor allem von ihrer Länge ab. Durch Überblasen kann man auch in der Luftsäule mehrere Schwingungsknoten erzeugen (untere Abbildung). So erhält man die Naturtöne, bzw. Obertöne. Bei Holzblasinstrumenten wird der eingeblasene Luftstrom in Schwingung versetzt a) durch Brechung an einer Kante (Flöten), oder b) durch ein, bzw. zwei Rohrblätter am Mundstück. Die Luftsäule kann durch offene Grifflöcher verkürzt werden. Moderne Instrumente sind mit einem ausgeklügelten Klappenmechanismus ausgestattet, der auch komplizierteste Griffe, bzw. Grifffolgen gut spielbar macht. 6

Blechblasinstrumente haben ein Mundstück in Trichter- oder Kesselform. Der eingeblasene Luftstrom wird durch Vibration der Lippen zum Schwingen gebracht. Die Luftsäule schwingt in einem (je nach Instrument) ca. 1-5m langen, mehrfach gewundenen Metallrohr, sowie dem Schalltrichter an dessen Ende. Durch Ventile können zusätzliche Metallbögen geöffnet oder geschlossen werden. Nur die Posaune besitzt statt dessen einen beweglichen Bügel. 7

Die vorigen Seiten stellen selbstverständlich nur eine winzige Auswahl aus der Überfülle an Instrumenten vor,- dieses Kapitel ist schließlich keine Instrumentenkunde. Ich wollte lediglich anhand einiger typischer Instrumente die Arten der Tonerzeugung erläutern. So fehlen nicht nur die Tasteninstrumente (Orgel, Klavier, usw.), oder die Zupfinstrumente (Harfe, Gitarre, usw.), die Ihr sicher kennt,- sondern unzählige andere Instrumente, von denen ich hier noch ein paar Gruppen erwähnen will. Vielleicht macht es Euch Appetit, auf eigene Faust weiter zu forschen... Die Perkussionsinstrumente bilden eine riesige Familie. Sie reicht von den einfachen Klangstäben bis zur raffinierten Mechanik der Pauke, von der eher geräuschhaften Snare-Drum bis zum Xylophon mit seinen trockenen, aber klaren Tönen. Einige Instrumente bestehen sogar aus mehr oder weniger bearbeitetem Abfall, wie z.b. Tierknochen ( Jaw Bones ), oder Ölfässern ( Steel Drums ). Das abgebildete Guiro stammt aus Lateinamerika. Es besteht aus einem getrockneten Kürbis mit eingekerbten Rillen, über die man mit einem Holzstäbchen schrapt. Die elektronischen Instrumente sind aus dem heutigen Musikleben gar nicht mehr wegzudenken. Während man auf den elektrifizierten Instrumenten, wie E-Gitarre, Keyboard, usw., mechanisch spielt, werden die Klänge bei den elektronischen Instrumenten synthetisch erzeugt. Zu deren Pionierinstrumenten zählen das Trautonium, die Ondes Martenot, sowie das abgebildete Theremin-Vox, die alle nach ihrem jeweiligen Erfinder benannt sind. Die modernen, aktuellen elektronischen Instrumente bestehen größtenteils nur noch aus Computersoftware. 8

Als historische Instrumente bezeichnet man im allgemeinen die Instrumente aus Mittelalter, Renaissance und Frühbarock. Es gibt heute viele Ensembles, die sich auf Alte Musik spezialisiert haben. Das abgebildete Serpent (französisch = Schlange) ist ein tiefes Holzblasinstrument. Es gehört aber erstaunlicherweise zur Familie der Hörner. Außereuropäische Kunstmusik wird bei uns erst seit 1900 ganz allmählich gewürdigt. Vor allem die asiatischen Hochkulturen haben ganz eigene Tonsysteme, Musikformen und eben auch Instrumente entwickelt. Hier ist die Vina abgebildet, ein indisches Saiteninstrument. Sie hat zwei Resonanzkörper in Kürbisform und mehrere verschiebbare Stege. Auch die Volksmusik hat weltweit ihr ganz eigenes Instrumentarium: das Bandoneon soll hier als Beispiel dienen. Es ist dem Akkordeon (Schifferklavier) verwandt, besitzt aber auf beiden Seiten Druckknöpfe. Vor allem im argentinischen Tango ist es sehr beliebt. 9

Tipps, Übungen und Vorschläge 1.) Wer von Deinen Freunden oder Bekannten spielt ein Instrument. Kennst Du diese Instrumente? Wenn nicht, laß sie Dir doch mal von den entsprechenden Freunden oder Bekannten vorstellen. Ihr werdet alle davon profitieren. Vielleicht könnt Ihr Euch sogar als Gruppe treffen und gemeinsam austauschen. Führt Euch nicht nur vor, was Ihr tolles könnt, sondern zeigt einander auch die Besonderheiten und die heiklen Seiten Eurer Instrumente. 2.) Mit der Entstehung des Tons, bzw. Klangs wird sich das Kapitel VI nochmals genauer beschäftigen. Vorher müssen dazu allerdings noch ein paar wichtige Begriffe eingeführt werden. 3.) Hast Du Dir schon ein Schlagzeug aus Alltagsgegenständen zusammengestellt? Wenn nicht, hol es doch jetzt nach und erfinde darauf ein Musikstuck. Das macht übrigens in der Gruppe am meisten Spaß. Zur Anregung der Fantasie könnt Du Dir eine Filmszene vorstellen und dazu die Filmmusik komponieren... 4.) Als Vorbereitung zum nächsten Kapitel: Überlegt Dir doch mal, wie Du diese Geräusch-Musik auf Papier festhalten kannst, - und zwar so, daß Du sie später gleich oder ähnlich wiederholen kannst. Laß Dir was einfallen! Alles ist erlaubt: Malen, Beschreiben, usw.... nur keine Noten. 10